Liebe Schachfamilie!
Viele von euch wissen ja bereits, dass der ASV Linz seine erste Mannschaft aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Ich möchte diese Veränderung nutzen, um kurz einige Überlegungen zur Situation in der österreichischen Bundesliga anzustellen:
Unsere Mannschaft ist ja eher durch Zufall entstanden – aufgestiegen in die 2. Bundesliga Mitte, haben wir um einige alte Großmeisterfreunde von mir eine hervorragende Mannschaft aufgebaut. Diese ist über die Jahre sogar noch stärker geworden.
Ich war von Anfang an da und dort mit Kritik konfrontiert, dass es sich um eine reine Legionärsmannschaft handeln würde und wir keine Österreicher verpflichtet hätten. Das hat mich nicht sehr irritiert – erstens gibt es in der Schachszene immer Kritik an allem (und am Gegenteil ;-), außerdem war unsere Mannschaft ein echtes Team mit Spielern, die eng befreundet sind, und einem wirklich tollen Mannschaftsklima.
Dennoch habe ich mir über die Jahre immer öfter die Frage gestellt, ob es Sinn macht, so viele Ausländer in der Liga einzusetzen – bei den stärksten Teams gibt es gar keine Österreicher und tatsächlich stellen viele Vereine einfach die Nationalmannschaft eines Nachbarlandes.
Dazu einfach eine neue Regelung in der TuWO zu verankern, ist keine Lösung – erstens gibt es rechtliche Voraussetzungen (z. B. das Diskriminierungsverbot für EU-Spieler), zweitens gilt es, die Selbstverwaltung der Liga zu berücksichtigen: Es sind die Vereine und besonders die Obmänner und Obfrauen bzw. die Captains, die sehr viel ehrenamtliche Arbeit leisten und damit die Bundesliga-Teams erst möglich machen!
Dazu kommt ein enormer finanzieller Aufwand für alle Teams – Mittel, die es meist wieder nur durch die Aktivitäten der Captains gibt, die ganzjährig bei der Sponsorenaquise aktiv sind und nebenbei auch das Vorurteil widerlegen, im Schach seien keine Sponsorings zu bekommen.
Ein Team mit den besten Österreichern aufzubieten, war für den ASV aber nie eine Option – eine spannende Idee theoretisch, wir wollten aber den anderen Teams ihre österreichischen GMs nicht „wegkaufen“. Das hätte der Liga sicherlich geschadet, und das ist auch der Grund, warum wir allen österreichischen GMs, die in den letzten Jahren von sich aus auf den ASV zugekommen sind, abgesagt haben.
Eine Ligareform kann nur kommen, wenn sie von den Bundesliga-Vereinen mitgetragen wird. Der ÖSB soll den Teams keinesfalls Regelungen vor die Nase setzen, die nicht gewünscht sind. Ich unterstütze die Selbstverwaltung der Bundesliga: Vereine, die so enormen Aufwand treiben, müssen auch das Recht haben, den Austragungsmodus wesentlich mitzugestalten – es ist ja leider nicht so, dass der ÖSB Fernsehgelder unter den Bundesligavereinen aufteilen kann. Die ganze Liga wird immer nur von den Vereinen selbst getragen.
Solange der ASV mitspielt, kann ich aber in meiner ÖSB-Funktion nie einen Vorschlag zu einer Veränderung machen, ohne zu Recht mit dem Vorwurf der Voreingenommenheit konfrontiert zu werden – auch das war ein Grund, unser Engagement zu beenden.
Für den ASV-Vorstand und mich waren aber auch sportliche Überlegungen entscheidend:
Wenn wir in dieser Besetzung weitergespielt hätten, wären wir mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Staatsmeister geworden – alle anderen Teams würden wieder nur um den zweiten Platz spielen. Da alle Vereine einen enormen finanziellen und organisatorischen Aufwand betreiben, ist das keine zufriedenstellende Situation und keine gesunde Entwicklung für die Liga.
Umgekehrt hat niemand etwas davon, wenn der ASV Serienmeister wird – das wäre für das österreichische Schach kein Vorteil.
Obwohl wir diese Saison am ersten Termin mit einer B-Mannschaft spielen mussten, haben wir am Ende mit 5 Team-Punkten Vorsprung und im Schnitt 5:1 Brettpunkten gewonnen – mit dem Effekt, dass die anderen Teams teilweise bereits begonnen haben, ihre besten Spieler gegen uns zu schonen! Dann gewinnen wir zwar auch mal 6:0, aber es macht sportlich keinen Sinn, wenn die ASV-GMs gegen Gegner mit bis zu 700 Elo-Punkten weniger spielen.
Damit war bereits eine Veränderung in der Liga zu bemerken, und somit haben wir uns entschlossen, einen neuen Meister zu ermöglichen.
Ich persönlich verbringe sehr viel Zeit mit Schach – ausschließlich ehrenamtlich – und ich muss natürlich Prioritäten setzen. Nach rund vier Jahren kann ich nun sehr gut einschätzen, wo ich meine Zeit, Energie und Ressourcen am effizientesten einsetze: Da ist mir vieles wichtig – der PlusCity Grand Prix, eine attraktive Einzel-Staatsmeisterschaft (ich bin sehr optimistisch für den neuen Modus), internationale Events und natürlich die Förderung unserer „Supertalente“. Die Bundesligamannschaft des ASV kommt da einfach nicht an erster Stelle!
Und so war es dann zwar schmerzhaft, aber die logische Entscheidung, unser Team aufzugeben.
An der Team-Rapid- und Blitz-Staatsmeisterschaft werden wir aber weiterhin teilnehmen und – wenn es passt – auch wieder an internationalen Events. Wir freuen uns da und dort also weiterhin auf spannende Kämpfe. 😉
In diesem Sinn möchte ich mich im Namen des gesamten ASV-Vorstandes für die vergangenen drei Jahre bei euch bedanken – es war ein tolles Erlebnis, an der Team-Staatsmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Ich wünsche den Teams der Saison 2025/2026 alles Gute für die nächste Spielzeit und freue mich schon auf die Siegerehrung mit einem neuen Staatsmeister!
Michael Stöttinger
Präsident
Der ASV Linz gewinnt die Bundesliga 2024/2025 souverän vor Pinggau-Friedberg und der SG Mistelbach/A. Es ist der dritte Titel in Folge für das Team von ÖSB-Präsident Michael Stöttinger. Im Gegensatz zu den hart umkämpften Meisterschaften der vergangenen Jahre gelingt den Linzern diesmal ein regelrechter Durchmarsch: Sie entscheiden alle elf Begegnungen für sich. Lediglich Mistelbach kann mit einer knappen 2,5:3,5-Niederlage Schadensbegrenzung betreiben. Im Schnitt erzielt das Meisterteam 4,95 Punkte pro Begegnung, das verpasst nur knapp ein Durchschnittsergebnis von 5:1.
Top-Scorer der Linzer ist Aleksandr Shimanov mit 8,5 Punkten aus neun Partien. An den Spitzenbrettern tragen die Top-Stars Maxime Vachier-Lagrave (3/4) und Shakhriyar Mamedyarov (3,5/4) in den entscheidenden Partien maßgeblich zum Staatsmeistertitel bei.
Die Konkurrenz kann lediglich um Medaillen und Platzierungen kämpfen. Silber geht aufgrund der besseren Feinwertung an Pinggau-Friedberg. Die Steirer holen – ebenso wie Mistelbach – 16 Punkte. Zwar entscheidet Mistelbach das direkte Duell mit 4:2 für sich, hat jedoch zwei Brettpunkte weniger und muss sich mit Bronze begnügen.
Dahinter folgen Feffernitz (14 Punkte), St. Veit und Fürstenfeld-Hartberg (je 12), sowie Ottakring und Maria Saal (je 11). Mayrhofen/Zell/Zillertal komplettiert das dicht gedrängte Mittelfeld. Am Tabellenende liegen mit deutlichem Rückstand Royal Salzburg, Frauental und Pamhagen, die in die 2. Bundesliga absteigen müssen. Die berechtigten Aufsteiger sind die Sieger der 2. Bundesligen: Gamlitz (Mitte), Austria Wien (Ost), Schach ohne Grenzen (West).
Konstantin Peyrer
Die meisten Punkte für ihre Teams erzielen Gupta Sankalp und Ivan Ivanisevic für Pinggau-Friedberg mit jeweils 9 Punkten aus 11 Partien – noch vor Aleksandr Shimanov (8,5/9) vom ASV Linz. Bester Österreicher dieser Wertung ist Konstantin Peyrer mit 7,5 Punkten aus 11 Partien, was ihm Platz sechs einbringt. Peyrer gehört damit zu den fünf österreichischen Spielern, die alle elf Partien der Saison bestritten haben. Ebenfalls alle Begegnungen absolvierten Valentin Dragnev, Georg Fröwis, Georg Halvax und Daniel Hartl. Ottakring und Maria Saal setzten überwiegend auf österreichische Spieler und kamen mit lediglich drei bzw. zwei Legionären durch die Saison. (wk, Foto: Peter Kranzl)
Ergebnisse bei Chess-Results, Fotos von Peter Kranzl
Von 28. bis 30. März 2025 fanden im Reichshofsaal in Lustenau die Finalrunden der 1. Frauenbundesliga sowie der 2. Bundesliga und 2. Frauenbundesliga West statt. Vor allem in der 1. Bundesliga der Frauen war eine ganze Reihe von internationalen Spitzenspielerinnen am Start. Allen voran, die Welt- und Europameisterin Alexandra Kostenjuk, die für SC Victoria Linz am Spitzenbrett spielte. Zum ersten Mal war damit auch eine Schach-Weltmeisterin auf Vorarlberger Boden zu sehen!
Der Meistertitel in der 1. Frauenbundesliga ging verdient an ASVÖ Pamhagen. Am Samstag kam es zum entscheidenden Duell gegen den SC Victoria Linz, der bis dato ebenso alle Matches gewinnen konnte. ASVÖ Pamhagen ließ nichts anbrennen und gewann überzeugend 3:1. In der letzten Runde gelang dem Heimteam des SK Dornbirn ein überraschender 2,5:1,5-Sieg gegen den frisch gekürten Meister aus Pamhagen – trotz eines kampflos verlorenen Brettes. Besonders beeindruckend war der Einzelsieg von WIM Sofiia Hryzlova gegen IM Alina Kashlinskaya (aktuell Nr. 12 der Weltrangliste). Ein weiteres halbes Brett steuerte WFM Mariya Manko mit einem Remis gegen IM Ann Matnadze Bujiashvili bei. Silber ging mit ebenso 16 Matchpunkten, aber um 4 Punkte geringerer Brettwertung an den SC Victoria Linz. Bronze holte mit 5 Matchpunkten Abstand Schach ohne Grenzen.
In der 2. Bundesliga West dominierte Schach ohne Grenzen und sicherte sich souverän den Meistertitel. Nach nur einem Jahr in der 2. Liga gelingt damit der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Zwei Punkte dahinter belegte der SK Sparkasse Jenbach den zweiten Rang. Spannend verlief das Rennen um Platz 3: Am Ende entschied die bessere Brettwertung zugunsten des SK Hohenems, der sich knapp vor dem viertplatzierten Team durchsetzen und somit das Podest komplettieren konnte. Besonders hervorzuheben ist die Leistung des 18-jährigen FM Benjamin Kienböck. Der Hohenemser erspielte eine Performance von 2546 Elo in 10 Partien und darf sich über ein saftiges Eloplus von 130 Punkten freuen.
In der 2. Frauenbundesliga West sicherten sich die jungen Spielerinnen des SK Dornbirn – komplett ohne Legionärinnen – mit drei Siegen souverän den Meistertitel. Der 2. Platz ging an Schach ohne Grenzen punktegleich mit Steinitz Salzburg.
Das Bundesliga-Finalwochenende stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestandsjubiläums des Schachklubs Dornbirn, der auch die Organisation der Veranstaltung übernahm. Äußerst positive Rückmeldungen über das sehr gute Gelingen und das tolle Ambiente im Reichshofsaal in Lustenau erreichten die Veranstalter des SK Dornbirn.
Der SK Dornbirn bedankt sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. (dt, Text: Gerhard Mannsberger/Denise Trippold, Bilder: Gerhard Mannsberger)
Endergebnisse:
Heute, Mittwoch, dem 2. April 2025, beginnen um 14 Uhr im Fuchspalast in St. Veit die letzten sechs Runden der 1. Bundesliga. Titelverteidiger und Tabellenführer ASV Linz will natürlich nichts anbrennen lassen und wird voraussichtlich mit mehreren Spielern über 2700 Elo vor Ort sein. Das direkte Duell mit Verfolger Pinggau-Friedberg findet am Donnerstag ab 14 Uhr statt.
Besonders spannend wird der Kampf um den Klassenerhalt, da noch zahlreiche direkte Duelle anstehen. Die Partien werden wie gewohnt live übertragen.
Von Freitag bis Sonntag bestreitet zudem die 2. Bundesliga Mitte ihre finalen drei Runden, während am Samstag die 2. Frauen-Bundesliga Mitte ihre Schlussrunde austrägt. (wk, Text/Info: Friedrich Knapp)
Die Beginnzeiten sind:
Mittwoch, 2. April: 14 Uhr
Donnerstag, 3. April: 14 Uhr
Freitag, 4. April mit einer Doppelrunde um 10 Uhr + 16 Uhr
Samstag, 5. April: 14 Uhr
Sonntag, 6. April: 10 Uhr
Ergebnisse bei Chess-Results: Bundesliga, 2. Bundesliga Mitte, 2. Frauen-Bundesliga Mitte
Zu den Live-Partien: Chess.com, Lichess, ChessBase
Vom 28. bis 30. März 2025 findet das gemeinsame Finale der 1. Frauenbundesliga, 2. Bundesliga West und 2. Frauenbundesliga West im Reichshofsaal in Lustenau statt. Anlass ist das 100-jährige Jubiläum des Schachklubs Dornbirn.
Freier Eintritt – Besucherinnen und Besucher willkommen!
Erwartet werden die erweiterte Weltspitze der Frauen sowie zahlreiche internationale Titelträgerinnen und Titelträger. Am Samstag (29.3.) gibt es zudem ab 9 Uhr einen 4-Länder-Vergleichskampf für Jugend und Senioren.
Spielzeiten:
- Freitag, 28.3. – 16 Uhr
- Samstag, 29.3. – 14 Uhr
- Sonntag, 30.3. – 10 Uhr
Showdown in der 1. Frauenbundesliga
In der 1. Frauenbundesliga dominieren der ASVÖ Pamhagen und SC Victoria Linz, die bislang alle Matches für sich entscheiden konnten. Noch hat Pamhagen dank besserer Zweitwertung die Nase vorne, doch die Entscheidung um den Titel wird im direkten Duell am Samstag fallen.
Spannung in der 2. Bundesliga West
Der Titelkampf in der 2. Bundesliga West ist hochspannend. SK Hohenems führt mit 16 Matchpunkten, knapp gefolgt von Schach ohne Grenzen und SK Sparkasse Jenbach mit jeweils 15 Matchpunkten. Die Entscheidung wird in direkten Duellen fallen – Hohenems spielt noch gegen beide Verfolger.
2. Frauenbundesliga West – noch alles offen
Bislang wurde erst ein Match gespielt, in dem sich Steinitz Salzburg und Schach ohne Grenzen mit einem versöhnlichen 2:2 trennten. Der SK Dornbirn 2 und SK Dolomitenbank Lienz 2 komplettieren das Teilnehmerinnenfeld.
(dt, Info/Bild: Julia Novkovic)
Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: Lichess, chess.com
Die Meisterschaft der 2. Bundesliga Mitte wurde im stilvollen Ambiente des Hotel Ibis in Graz mit den Runden 6 – 8 fortgesetzt.
Gamlitz behielt dank zweier Kantersiege und trotz einer Niederlage einen komfortablen Vorsprung von 3 Matchpunkten gegenüber den anderen Titelkandidaten, da auch diese Federn lassen mussten.
Die Liga erscheint wie eine Zweiklassengesellschaft, da zwischen dem 9. und dem 10. eine Lücke von 5 Matchpunkten klafft.
Aus dem Quartett Taufkirchen an der Pram, Styria Graz, St. Veit an der Glan 2 und Schachfreunde Graz wird wahrscheinlich nur ein Verein in der Liga bleiben können.
Somit werden die Schlussrunden in St. Veit an der Glan sehr spannend werden, da noch einige direkte Duelle gespielt werden. (wk, Text: Hermann Wilfling, Foto: Peter Kranzl)
Ergebnisse bei Chess-Results, Fotos von Peter Kranzl
Die Runden 4 bis 6 der Österreichischen Frauenbundesliga wurden am Wochenende in Amlach bei Lienz ausgetragen. Die Entscheidung im Titelkampf fällt jedoch erst am dritten Spielwochenende Ende März in Lustenau, wenn die beiden Top-Teams direkt aufeinandertreffen. Bis dahin dominieren ASVÖ Pamhagen und Victoria Linz weiterhin unangefochten die Tabelle. Beide Teams halten das Punktemaximum, getrennt lediglich durch die Zweitwertung.
Das Verfolgerfeld wird von SV Gamlitz/KJSV angeführt, das sich mit fünf erzielten Mannschaftspunkten von Rang 9 auf Platz 3 katapultierte. Auch SV Grafik & Druck Knapp St. Veit/Glan konnte die rote Laterne abgeben und verbesserte sich um drei Tabellenplätze.
Schwierig bleibt die Situation für den Gastgeber Dolomitenbank Lienz: Mit nur einem bescheidenen Mannschaftspunkt an diesem Wochenende rutschte das Team ans Tabellenende. Auch in den verbleibenden Runden dürfte es schwer werden, die rote Laterne abzugeben – die Konkurrenz mit ihren starken Legionärinnen ist schlicht zu übermächtig.
Das letzte Spielwochenende der Saison findet vom 28. bis 30. März 2025 in Lustenau statt. (wk, Text/Fotos: Georg Weiler)
Ergebnisse bei Chess-Results
Die Frauen-Bundesliga macht vom 28. Februar bis 2. März 2025 in Amlach bei Lienz Station. Im Lindensaal werden die Runden vier bis sechs ausgetragen, bevor Ende März in Lustenau die finalen Runden folgen.
Pamhagen und Victoria Linz sind nach drei Runden weiterhin ohne Punktverlust und liefern sich in Amlach ein Fernduell um die Tabellenführung. Nur einen Punkt dahinter lauert Feffernitz. Besonders spannend dürfte der Kampf um die Medaillen werden: Schach ohne Grenzen, Dornbirn, Wulkaprodersdorf und Mayrhofen/Zell/Zillertal verfügen über starke Kader und haben gute Chancen auf einen Platz in den Top 3.
Das Organisationsteam des Gastgebers Dolomitenbank Lienz, allen voran Obmann Georg Weiler, sorgt unter anderem für die Live-Übertragung. Die Spielzeiten sind wie folgt:
Freitag: 16:00 Uhr
Samstag: 14:00 Uhr
Sonntag: 10:00 Uhr
Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: DGT, Lichess, ChessBase, Chess-Com
In der Frauen-Bundesliga wurden am vergangenen Wochenende, von Freitag bis Sonntag, parallel zur Männer-Bundesliga die ersten drei Runden gespielt. Pamhagen und Victoria Linz konnten jeweils drei Siege erringen und stehen in der Tabelle einen Punkt vor Feffernitz und bereits drei Punkte vor dem restlichen Feld.
Titelverteidiger Pamhagen geht auch in der Saison 2024/2025 als Favorit ins Rennen. Der Europacupsieger von 2022 startete mit einem knappen 2,5:1,5-Sieg im Burgenland-Derby gegen Wulkaprodersdorf, gefolgt von zwei souveränen 3,5:0,5-Erfolgen gegen Schach ohne Grenzen und Gamlitz/KSV. Aufsteiger Victoria Linz hat seine Ambitionen im Titelrennen noch nicht vollständig offenbart, scheint jedoch mit ernsthaften Ansprüchen mitzuspielen. Im Linzer Rathaus gelangen zum Auftakt drei knappe 2,5:1,5-Siege gegen Mayrhofen/Zell/Zillertal, Lienz und St. Veit, wobei die Tschechin Tereza Rodsthein in allen drei Begegnungen die entscheidenden Punkte zum Sieg beisteuerte.
Erster Verfolger des Spitzenduos ist Feffernitz. Die Kärntner gewannen gegen Dornbirn und Wulkaprodersdorf und trennten sich mit Schach ohne Grenzen unentschieden. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass Feffernitz im Titelkampf eine Rolle spielen wird, da Pamhagen und Victoria Linz über deutlich stärkere Kader verfügen. Das möglicherweise entscheidende Titelduell könnte in der Vorschlussrunde in Lustenau stattfinden.
Schach ohne Grenzen ist das einzige Team mit drei Punkten, dank eines Sieges gegen Gamlitz/KSV und des Unentschiedens gegen Feffernitz. Alle anderen Teams liegen unter der 50%-Marke. Abgesehen vom Schlusslicht St. Veit, das noch punktlos ist, halten sie bei zwei Punkten. Weiter geht es in der Frauen-Bundesliga vom 28. Februar bis 2. März 2025 mit den Runden in Lienz. (wk, Fotos: Peter Kranzl)
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Fotos von Peter Kranzl
Titelverteidiger ASV Linz dominiert die Bundesliga-Runden vier und fünf im Linzer Rathaus. Mit einem beeindruckenden 5,5:0,5-Sieg gegen Maria Saal und einem 4,5:1,5-Erfolg gegen Fürstenfeld/Hartberg bleibt der ASV Linz als einziges Team ohne Punktverlust und überwintert an der Tabellenspitze. Maxim Rodshtein und Aleksandr Shimanov, die beide alle fünf Partien gewinnen konnten, sind die herausragenden Stützen der Linzer Mannschaft.
Erster Verfolger ist Pinggau-Friedberg. Die Oststeirer gewannen zunächst mit 4:2 gegen Mayrhofen/Zell/Zillertal, mussten sich jedoch im Anschluss mit einem Unentschieden gegen St. Veit begnügen. Die Kärntner mussten in Linz allerdings auf ihre kroatischen Stars verzichten, die in der kroatischen Meisterschaft spielten, während Pinggau-Friedberg in Bestbesetzung antreten konnte. Maria Saal sicherte sich trotz der Niederlage gegen ASV Linz mit einem knappen 3,5:2,5-Erfolg gegen Ottakring den alleinigen dritten Zwischenrang. Feffernitz und Mistelbach folgen mit zwei Punkten Rückstand.
St. Veit befindet sich mit fünf Punkten im gesicherten Mittelfeld, während Fürstenfeld/Hartberg und Ottakring jeweils vier Punkte aufweisen. Auf den Abstiegsplätzen liegen Royal Salzburg, Frauental und Pamhagen. Frauental kämpft wie St. Veit mit der Doppelbelastung, da ab der dritten Runde fünf slowenische Spieler aufgrund der kroatischen Liga fehlen. Immerhin gelang den Südsteirern ein wichtiger 4:2-Sieg gegen Royal Salzburg. Die Salzburger wiederum besiegten Pamhagen mit 5,5:0,5. Besonders hart trifft es Pamhagen, das zwei deutliche 0:6-Niederlagen gegen Maria Saal und Fürstenfeld/Hartberg einstecken musste, was die Leistungsunterschiede in der Liga deutlich macht.
Nun folgt eine längere Pause in der österreichischen Bundesliga. Die letzten sechs Runden werden erst in knapp sechs Monaten, vom 2. bis 6. April, im Kunsthotel Fuchspalast in St. Veit ausgetragen. Die Ausgangslage ist eindeutig: Der ASV Linz hat sich bereits gegen drei der Top-5-Teams durchgesetzt und verfügt über den stärksten Kader. Ein weiterer Titelgewinn scheint ihnen nur schwer zu nehmen zu sein. Pinggau-Friedberg wird in der siebten Runde auf einen Lucky Punch im direkten Duell mit Linz hoffen müssen.
Eine Niederlage am Bundesligawochenende gab es aber schlussendlich doch für den ASV Linz. Als Gastgeber wünschte ÖSB - Präsident und ASV Captain Michael Stöttinger den Spielerinnen und Spielern vor der Abschlussrunde alles Gute und bedankte sich für ein fantastisches Schach - Wochenende: Er versuchte dann aber auch noch die ewig umstrittene Frage nach der besten Uhrzeit für den Partiestart zu klären - entschieden wird diese ja von den Captains der Bundesligamannschaften, die Spielermeinungen spielen dabei aber natürlich eine große Rolle. Die Schnellumfrage unter den Spielerinnen und Spielern mit Handzeichen ergab ein überraschend eindeutiges Bild: Eine überwältigende Mehrheit bevorzugt Spielstart um 10:00 statt einem späteren Beginn! Für den Langschläfer-Verein ASV sicherlich eine Niederlage, an die sich das Linzer Team an jedem Ligasonntag erinnern wird – wie Präsident Stöttinger augenzwinkernd versichert. (wk, Fotos: Peter Kranzl)
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