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Historische Medaillen für Borrmann und Dotzer

Laurenz Borrmann und Lukas Dotzer haben bei der Jugend-Europameisterschaft in Budva, Montenegro, sensationell Bronze gewonnen. Es sind die ersten Medaillen für Österreichs Nachwuchs seit der Silbermedaille von Eva Moser im Jahr 1998 bei der Heim-EM in Mureck.

In der Schlussrunde kämpften Borrmann und Peter Balint am Spitzenbrett sogar um den Europameistertitel, mussten jedoch mit den schwarzen Steinen antreten – ein Nachteil, der sich letztlich bemerkbar machte. Borrmann remisierte in der Altersklasse U18 gegen den Rumänen Vladimier-Alexandru Cnejev, Dotzer spielte in der U16 ebenfalls unentschieden gegen den Deutschen Mykola Korchynskyi. Nach kurzem Zittern und Warten auf die finalen Endstände stand fest: Beide dürfen sich über Bronze freuen.

Die Leistungen der beiden sind beeindruckend. Sowohl Borrmann als auch Dotzer spielten von Beginn an an der Spitze mit, blieben ungeschlagen und erreichten jeweils sieben Punkte aus neun Partien. Auch die übrigen österreichischen Nachwuchsspielerinnen und -spieler präsentierten sich stark. Peter Balint belegte in der U16 mit sechs Punkten den ausgezeichneten neunten Platz. Alina Donets überzeugte bei den Mädchen U12 mit 6,5 Punkten und landete als Zehnte ebenfalls in den Top Ten.

Ein Plus-Score im 38-köpfigen österreichischen Team gelang zudem Leo Chen Chicheng (U12), Daniel Berndt Scheiber (U12) und Thomas Jakob Kim (U14) mit jeweils 5,5 Punkten sowie Emilia Deak-Sala (U18 w), Filip Jevremovic (U10), Isak Veladzic (U10), Noah Pleimer (U14), Julian Leitgeb (U18) und Philipp Wendl (U18) mit jeweils fünf Punkten. Ein großer Dank gebührt dem gesamten Trainer-Team, allen voran Delegationsleiter Gert Schnider und Bundestrainer Markus Ragger, der Borrmann und Dotzer vor Ort bestens vorbereitet hat.

Erfolgreichste Nation der Jugend-Europameisterschaft war Polen mit fünf Medaillen, gefolgt von der Türkei mit vier. Frankreich (drei Medaillen) und die Ukraine (zwei Medaillen) stellten jeweils zwei Europameister. Drei Medaillen gingen an Aserbaidschan und Rumänien. Neben Österreich und der Ukraine sicherten sich auch Armenien, Serbien und Slowenien jeweils zwei Medaillen. Insgesamt konnten 18 Nationen Edelmetall gewinnen. (wk, Fotos: FIDE)

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Alekseenko souverän weiter, Blohberger verpasst Sensation nur knapp

In der zweiten Runde des World Cups in Goa, Indien, steigen erstmals viele Spitzenspieler ins Geschehen ein – darunter auch der Neo-Österreicher Kirill Alekseenko. In der ersten Partie müht sich Alekseenko noch gegen den Amerikaner Andy Woodward zu einem Remis, spielt aber in der zweiten Begegnung seine größere Klasse aus und erreicht mit einem 1,5:0,5-Sieg die dritte Runde. Dort wartet mit dem Ungarn Peter Leko ein ehemaliger WM-Kandidat. Es verspricht ein Duell „Praxis gegen Theorie“ zu werden, wobei Leko die Favoritenrolle zukommt.

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Einen großen Kampf liefert Felix Blohberger gegen den Chinesen Yu Yangyi, die Nummer 24 der Weltrangliste mit einer Elozahl von 2720. Blohberger, der derzeit 2513 Elo-Punkte aufweist, liegt damit rund zweihundert Punkte zurück. Dennoch enden die beiden klassischen Partien unentschieden. Im heutigen Tie-Break gewinnt Blohberger die erste Schnellschachpartie und stößt die Tür zur großen Sensation weit auf. Allerdings kann Yu in der zweiten Partie zurückschlagen. Die beiden folgenden Schnellpartien mit verkürzter Bedenkzeit enden jeweils remis. Die Entscheidung fällt schließlich in den Blitzpartien: Hier verteidigt Blohberger mit Schwarz eine schwierige Stellung zäh und rettet sich in ein Turmendspiel mit drei gegen vier Bauern am Damenflügel, das er lange Zeit gut hält. In der Zeitnotphase wechselt er jedoch von einer passiven zu einer aktiven Verteidigung – leider im falschen Moment. Yu gewinnt die Partie und sichert sich mit einem anschließenden Remis den 4,5:3,5-Erfolg. Bitter für Blohberger, der dennoch mit Stolz auf seine starke Leistung blicken darf.
Wer Insider-Information von Felix Blohberger sehen möchte, dem sei sein Youtube-Channel empfohlen.

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An der Spitze der Schlagzeilen steht erneut Weltmeister Gukesh D., der einmal mehr seine makellose Form unter Beweis stellte. Mit den schwarzen Steinen gelang es ihm überzeugend, Kazybek Nogerbek zu besiegen und sich mit einem 1,5:0,5-Erfolg den Platz in der dritten Runde zu sichern. Kurz darauf wurde Gukesh von Hunderten jubelnder Fans vor dem Spielsaal empfangen – ein Beweis für seine wachsende Popularität und die leidenschaftliche Schachbegeisterung in Indien.

Zu den weiteren Siegern des Tages zählten mehrere Topfavoriten wie Arjun Erigaisi, Anish Giri, Wei Yi und Vincent Keymer, die allesamt souverän agierten und ohne Tie-Breaks in die nächste Runde einzogen.

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Für die wohl größte Überraschung der zweiten Runde sorgte der Litauer Titas Stremavicius mit einem 1,5:0,5-Erfolg gegen Wesley So, die Nummer fünf des Turniers. Stremavicius überspielte den Amerikaner in der zweiten Partie mit den weißen Steinen und stand mit einer Figur gegen zwei Bauern klar auf Gewinn. In Zeitnot legte er jedoch seine Bauern am Damenflügel unglücklich fest und gab So damit die Chance, die Partie zu retten. Unter zunehmendem Zeitdruck gab So schließlich in einer Stellung auf, die dank einer außergewöhnlichen Patt-Ressource tatsächlich remis gewesen wäre.

Auch andere bekannte Namen wie der zweimalige WM-Herausforderer Ian Nepomniachtchi, Ray Robson, Vassily Ivanchuk, David Navara und Johan-Sebastian Christiansen mussten ihre Koffer packen. Ihre Träume vom World Cup sind nun bis zur nächsten Ausgabe in zwei Jahren auf Eis gelegt.

Weitere Spitzenspieler mussten in den Tie-Break: R. Praggnanandhaa, Nodirbek Abdusattorov, Shakhriyar Mamedyarov und Hans Niemann. Während die drei Erstgenannten die dritte Runde erreichten, schied Niemann gegen den Italiener Lorenzo Lodici aus. Die 3. Runde startet morgen um 10:30 Uhr MEZ. (wk, Foto: FIDE)

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Nachruf Alexander Fauland (1964–2025)

Mit großer Trauer nimmt der Österreichische Schachbund Abschied von Alexander Fauland, der am 28. Oktober 2025 im Alter von 61 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die österreichische Schachgemeinschaft nicht nur einen herausragenden Spieler, sondern auch einen engagierten Gestalter und Förderer unseres Sports.

Alexander Fauland war seit 1988 Träger des Titels Internationaler Meister und zählte über Jahrzehnte hinweg zur Elite des österreichischen Schachs. Zweimal – 1989 und 1994 – krönte er sich zum österreichischen Staatsmeister und setzte damit sportliche Meilensteine. International vertrat er Österreich mit großem Einsatz, unter anderem bei den Schacholympiaden 1988 in Thessaloniki und 1990 in Novi Sad sowie bei der 9. Mannschafts-Europameisterschaft 1989 in Haifa.

Von besonderer Bedeutung waren seine Erfolge in der höchsten Spielklasse des Landes: Mit dem SK Merkur Graz gewann er fünfmal die österreichische Staatsliga (1987, 1988, 1990, 1991, 1992). Auch in späteren Jahren zeigte er seine Stärke: 2017 führte er den SV Rapid Feffernitz erneut zum Titelgewinn. Nach einer längeren Turnierpause kehrte Fauland 2010 mit beeindruckender Energie ins Wettkampfgeschehen zurück, gekrönt von einem Podestplatz bei den Staatsmeisterschaften im selben Jahr.

Neben dem Schachbrett engagierte sich Fauland auch publizistisch: Er gab in den 1990er-Jahren das Schachmagazin „Kiebitz“ heraus und war später Herausgeber des Wissenschafts- und Gesundheitsmagazins „Medmix“, das zahlreiche Interessierte mit fundierten Beiträgen bereicherte.

Seine höchste Elo-Zahl von 2480, die er im Januar 1990 erreichte, zeugt von seiner spielerischen Klasse. Doch ebenso bleiben seine Fairness, sein Wissen und sein unermüdlicher Einsatz für den Schachsport in Erinnerung.

Der Österreichische Schachbund verneigt sich in Dankbarkeit vor einem großen Sportsmann und Menschenfreund. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und allen, die ihm nahegestanden sind.

Ruhe in Frieden, Alexander.

Gallipoli 2025 – Ein würdiges Fest des Seniorenschachs

Die Seniorenweltmeisterschaften 2025 in Gallipoli waren ein Ereignis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sorgfältig und umsichtig organisiert vom Team rund um Matteo Zoldan und Cristina Rigo, bot dieses Turnier nicht nur hervorragende Rahmenbedingungen, sondern auch jene besondere Atmosphäre, die das Seniorenschach so wertschätzt: Gemeinschaft, Respekt und Freude am Spiel.

Gallipoli, eine historisch eindrucksvolle Stadt an der apulischen Küste, zeigte sich von ihrer besten Seite. Mit hunderten Restaurants, schmalen Gassen und mediterranem Flair erwies sie sich als idealer Schauplatz.

Der Preisfonds von € 50.000 war für einen Seniorenbewerb bemerkenswert und lockte 430 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 62 Ländern an – ein Weltfeld von beeindruckender Qualität, darunter 188 Titelträger.

Die Partien wurden im weitläufigen Costa Brada Hotel ausgetragen, dessen direkter Zugang zum Ionischen Meer den Tagen eine ruhige, beinahe feierliche Note verlieh. Elf spannende Runden verlangten Konzentration und Ausdauer, doch die Organisation sorgte für Ausgleich: Ausflüge, Rahmenprogramm und liebevolle Betreuung durch Polina, die jede Frage mit Geduld und Herzlichkeit beantwortete.

Die Abschlussveranstaltung im Teatro Tito Schipa bot einen stilvollen Ausklang – Operngesang erfüllte den Saal, bevor die Ehrungen der neuen Weltmeister erfolgten:
Ü50 Open: GM Mikhalevski (Israel)
Ü50 Frauen: GM Arakhamia-Grant (Schottland)
Ü65 Open: IM Reprintsev (Ukraine) – nun Großmeister
Ü65 Frauen: WGM Strutinskaia (Russland)

Für Österreich standen 13 Spielerinnen und Spieler im Einsatz, und alle konnten ihre Erwartungen erfüllen. Meine persönliche Bilanz fällt erfreulich aus: gute Partien (darunter fünf gegen Großmeister), Platz 34 in meiner Alterskategorie und viele neue Freundschaften über Landesgrenzen hinweg.

Eine gelungene Veranstaltung, die zeigte, wofür Seniorenschach steht – ein gutes Umfeld, wertvolle Begegnungen, Urlaubsfeeling und natürlich das gemeinsame, verbindende Spiel.

In Gallipoli durfte man nicht nur Schach spielen, sondern – im besten Sinn – Zeit genießen. (wk, Bericht: J. Wallner), Foto: Turnierseite)

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Erfolgreiche Halbzeit für Österreichs Nachwuchstalente in Budva

Fünf Runden sind bereits bei der Jugendeuropameisterschaft 2025 in Budva, Montenegro, gespielt – nur noch vier Runden trennen uns von der Verkündung der Siegerinnen und Sieger!

Von den fast 1.200 jungen Talenten konnten bisher nur wenige eine perfekte Bilanz von 5 aus 5 Punkten halten. Der heutige Dienstag dient als wohlverdiente Ruhepause, bevor die Partien am Dienstag, den 4. November, mit Runde 6 fortgesetzt werden.

Die österreichischen Nachwuchsspielerinnen und -spieler präsentieren sich bislang in hervorragender Form. Philipp Wendl (U18), Peter Balint und Lukas Dotzer (beide U16) haben jeweils 4 Punkte aus 5 Partien erzielt und bleiben damit im Rennen um die Medaillen.
Ebenfalls stark unterwegs sind Laurenz Borrmann (U18), Thomas Jakob Kim und Noah Pleimer (beide U14), Filip Jevremovic (U10) sowie Alina Donets (Mädchen U12) – sie alle liegen mit 3,5 Punkten auf einem guten Zwischenstand. (wk)

Ergebnisse aller Österreicherinnen und Österreicher:

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Erfolgreicher Auftakt für Felix Blohberger beim World Cup 2025

Einen für Österreich erfreulichen Auftakt liefert die 1. Runde des World Cups 2026, der vom 30. Oktober bis 27. November in Goa, Indien, ausgetragen wird. Felix Blohberger besiegt den Rumänen Constantin Lupulescu mit 1,5:0,5 bereits in den beiden klassischen Partien, erspart sich damit ein Tie-Break und trifft in der 2. Runde auf den Chinesen Yangyi Yu, der mit einer Elozahl von 2726 die Nummer 24 der Weltrangliste ist.

Der World Cup wird im K.-o.-System ausgetragen. In jeder Runde werden zunächst zwei klassische Partien gespielt; bei Gleichstand folgt ein Tie-Break mit Schnellschach- und Blitzpartien bis zur Entscheidung. Blohberger bekam es in der ersten Runde mit einem Gegner in Reichweite zu tun: Lupulescu war mit 2577 Elo zwar Favorit gegenüber Blohbergers 2513, aber dennoch schlagbar. In der ersten Partie gerät Blohberger mit Schwarz etwas unter Druck und muss sich in einem Endspiel mit einem Bauern weniger verteidigen. Diese Aufgabe löst der Österreicher jedoch souverän – die Partie endet remis.

In der zweiten Partie überrascht Blohberger seinen Gegner mit 1. e4, einem Zug, den er eher selten spielt. Doch auch der Rumäne wählt eine ungewöhnliche Fortsetzung, sodass beide früh viel Zeit investieren müssen. Blohberger erhält die angenehmere Stellung und kann seinen Vorteil nach und nach ausbauen. Im 19. Zug unterläuft Lupulescu unter Druck ein Fehler, nach dem Blohberger seinen großen Vorteil sicher zum Sieg und damit zum Einzug in die zweite Runde verwandelt.

Während in den übrigen Begegnungen die meisten Favoriten ungefährdet weiterkamen, endeten 20 Matches mit 1:1, was Tie-Breaks erforderlich macht. Für eine Überraschung sorgte das Ausscheiden des lokalen Großmeisters Leon Luke Mendonca (2620) gegen den chinesischen Internationalen Meister Wang Shixu B (2402) – eine der größten Sensationen der ersten Runde.

Die Tie-Breaks werden heute, Montag, gespielt. Die 2. Runde beginnt morgen, Dienstag. Dann steigen auch zahlreiche Weltklassespieler ins Geschehen ein, die in der 1. Runde ein Freilos hatten – darunter Österreichs Neuzugang Kirill Alekseenko. (wk, Foto: FIDE)

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5. Österreichischer Schul- und Breitenschachkongress - Ankündigung

Der Österreichische Schul- und Breitenschachkongress wandert für seine 5. Auflage nach Kufstein und findet vom 13.-14. März 2026 im Hotel Alpenrose statt. Wie bei den ersten Kongressen handelt es sich um eine Plattform für alle Personen, die sich für Schachunterricht interessieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Inhalten, die man sofort in die Tat umsetzen kann. Um dem diversen Publikum von Lehrenden verschiedener Schultypen, Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen, sowie Ehrenamtlichen gerecht zu werden, gibt es zwei verschiedene parallele Programme:

1. Die Ausbildung zum/zur Österreichischen SchachlehrerIn
Der Ö-Schachlehrer ist eine Ausbildung des ÖSB, erstellt von Boris Bruhn, Katharina Koller und Hans-Jürgen Koller. In diesem Kurs werden die Grundlagen der Schachdidaktik für Anfängerinnen und Anfänger vermittelt. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!

2. Vortragsreihe / Workshops
Die Vorträge und Workshops in dieser Reihe werden von Expertinnen und Experten aus Österreich geleitet. Dieses Mal liegt der Fokus auf Vortragenden aus Tirol. Es gibt ein großes Spektrum an verschiedenen Themen – Mädchen und Frauen im Schachsport, Arbeiten mit inhomogenen Gruppen und vieles mehr!

Weitere Informationen findet man in der Ausschreibung und erhält man bei Hans-Jürgen Koller (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). (wk, Text/Foto: Hans-Jürgen Koller)

Download Ausschreibung (PDF)

MOKE Rapid Rallye – Zwischenstand und Einladung

Die MOKE Rapid Rallye geht in die nächste Runde! Am Freitag, dem 7. November 2025, wird um 17:00 Uhr auf Lichess.org (Link-> https://lichess.org/team/moke-rapi) wieder um Punkte, Prestige und Spaß gespielt. Das neue Schnellschachformat – bestehend aus OTB und Online-Turnieren - verbindet Spielerinnen und Spieler aus ganz Österreich (und darüber hinaus) zu einer lebendigen Turnierserie, die mit Spielspaß, lockerer Atmosphäre und attraktiven Preisen überzeugt.

Nach sechs Bewerben führt FM Harald Schneider-Zinner (103 Punkte) derzeit souverän die Gesamtwertung an. Dahinter folgen Leonhard Herter (50 Punkte) auf Platz zwei, vor Philipp Enöckl (40 Punkte) vom WSV Voestalpine Krems. In Lauerstellung befinden sich Patrick Fuchs, Julian Jetzl, Vladislav Kundianok und andere bekannte Namen der heimischen Schachszene.

Wer bisher noch nicht dabei war, hat jetzt die perfekte Gelegenheit zum Einstieg: Die Teilnahme ist kostenlos, gespielt wird auf der Plattform [lichess.org](https://lichess.org/team/moke-rapid-rallye), und jeder Bewerb bringt wertvolle Punkte für die Gesamtwertung. Ob ambitionierter Vereinsspieler oder motivierter Hobbyspieler – bei der MOKE Rapid Rallye zählt der Spaß am Spiel!

Die Anmeldefrist wurde noch einmal um ein paar Tage verlängert und endet nun am Donnerstag, den 6. November 2025 um 24 Uhr. Anmeldungen bitte schriftlich unter Angabe der FIDE-ID und des Lichess-Usernamens per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Alexander Spritzendorfer, Vorsitzender der Event-Kommission des Österreichischen Schachbundes, betont die Zielsetzung der Serie: „Wir wollen mit der MOKE Rapid Rallye die Brücke zwischen Online- und Präsenzschach schlagen. Viele Spielerinnen und Spieler sind online sehr aktiv – wir möchten sie ermutigen, auch an OTB-Turnieren teilzunehmen und den Weg in einen Schachverein zu finden.“
Jetzt mitmachen, Punkte sammeln und Teil der MOKE-Community werden! (wk, Text: Alexander Spritzendorfer)

Zwischenstand MOKO Rapid Rallye (pdf)

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1200 Nachwuchsspieler bei Jugend-EM in Montenegro

Die Europäische Jugend-Schachmeisterschaft 2025 findet vom 28. Oktober bis 8. November in Budva, Montenegro, statt. Das Turnier wird in sechs Alterskategorien ausgetragen: U8, U10, U12, U14, U16 und U18, jeweils in offenen und Mädchenwettbewerben. Gespielt werden neun Runden im Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten pro Partie und einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug. Die Meisterschaft bringt die besten Nachwuchstalente aus 48 europäischen Ländern zusammen – darunter knapp 1.200 junge Spielerinnen und Spieler. In den höheren Altersklassen treten unter anderem 15 Internationale Meister, 89 FIDE-Meister, 2 Internationale Meisterinnen sowie insgesamt 224 Titelträger an.

Österreich ist mit einer großen Delegation dabei. 38 Jugendliche sowie fünf Trainerinnen und Trainer sind vor Ort: Gert Schnider (Delegationsleiter), Markus Ragger, Alman Durakovic, David Schernthaner, Denise Trippold und Philipp Scheffknecht. Dazu kommen noch zahlreiche Begleitpersonen. Eine größeres Team haben nur Aserbaitschan (48 Jugendliche), Armenien (45), Deutschland (43), Spanien (42) und Israel (40). Stark ist Österreicher in der U16 aufgestellt. Lukas Dotzer und Peter Balint sind die Nummer zwei und vier der Setzliste. In den Top-10 der Setzlisten sind zudem Checheng Leon Chen (4. in der U12) und Emilia Deak-Sala (6. in der U18 Mädchen).

Alle Österreicherinnen und Österreicher:

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Die Siegerinnen und Sieger jeder Kategorie werden zu Europäischen Jugend-Schachmeisterinnen und -Meistern 2025 gekrönt. Die Top drei jeder Gruppe erhalten Medaillen, die besten fünf werden zusätzlich mit Pokalen, Diplomen und wertvollen Preisen ausgezeichnet. Alle Teilnehmenden dürfen sich außerdem über Geschenke freuen. Gespielt wird ab heute jeden Tag um 14:00 Uhr, nur die Schlussrunde startet am 7. November bereits um 13:00 Uhr. Am 3. November ist ein Ruhetag eingeplant. (wk)

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Vladislav Kundianok gewinnt Rudolf-Spielmann-Gedenkturnier am Semmering

Am Samstag, dem 25. Oktober 2025, fand im historischen Südbahnhotel am Semmering das Rudolf -Spielmann-Gedenkturnier statt. Unter dem Titel “Schach im Turm” richtete der Schachklub Ottenschlag das Turnier aus. Die Bedenkzeit betrug 10 Minuten plus 5 Sekunden Inkrement pro Zug. Gespielt wurden sieben Runden im Schweizer System.

Das internationale Turnier wurde in drei Gruppen ausgetragen:
Gruppe A (Hauptturnier) für Spielerinnen und Spieler über 1800 ELO.
Gruppe B (Offenes Turnier) bis maximal 2000 ELO.
Gruppe C (Jugendturnier) für Jugendliche bis Jahrgang 2009 und maximal 1600 ELO.

Das Südbahnhotel am Semmering bot den rund 140 TeilnehmerInnen bei herrlichem Herbstwetter eine stimmungsvolle Kulisse. Das Turnier wurde, kommentiert von den Staatsmeistern GM Felix Blohberger und WIM Veronika Exler, live übertragen. https://sportlandnoe.tv/event/63414/schach-im-turm

Prominente Beteiligung & Ehrungen

Mit dabei war IM Georgios Souleidis, der aus Hamburg angereist war, um die einzigartige Turnieratmosphäre im vormals modernsten Hotel der Welt zu erleben. Im Endklassement belegte er mit 4 Punkten Platz 12 in der stark besetzten Gruppe A. Ebenfalls am Start: der österreichische Schachstreamer Emanuel Högl („Isolani44“), der mit 4 Punkten Platz 16 erreichte.

Eine Ehrung für sein langjähriges Engagement im Schachsport als Fotograf erhielt der Oberösterreicher Peter Kranzl. Präsident Mag. Christian Kindl und Organisator Alexander Spritzendorfer verliehen ihm zu Beginn der Siegerehrung das bronzene Ehrenzeichen des NÖ-Schachverbands.

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Im stark besetzten Spielerfeld waren u.a. vertreten: FM Harald Schneider‑Zinner (Präsident der Chesssports Association), FM Anatol Vitouch (Schachkolumnist bei Der Standard), GM Lev Yankelevic und IM Konstantin Peyrer (Gewinner Turnier auf der Schallaburg). Mag. Christian Kindl (Präsident des Niederösterreichischer Schachverbands) und Gerd Mitter (Präsident des Steirischen Schachverbandes), sowie die Semmeringer Gemeinderätin eröffneten jeweils eine Spielrunde.

FM Robert Ernst wird NÖ-Landesmeister im Schnellschach

Im Rahmen des Rudolf-Spielmann-Gedenkturniers wurden auch die NÖ-Landesmeisterschaften im Schnellschach ausgetragen, die der junge FM Robert Ernst mit einem ausgezeichneten Ergebnis für sich entscheiden konnte.

Ergebnisüberblick – Gruppe A
Aus Gruppe A (Hauptturnier) stammen folgende Top-Platzierungen:
1. Platz: FM Vladislav Kundianok (SK Austria Wien) mit 6 aus 7.
2. Platz: IM Jakub Pulpan (CZE) mit 5,5 Punkten.
3. Platz: IM Yevgeniy Roshka (UKR) mit 5,5 Punkten.

Vladislav Kundianok konnte mit seinem Sieg an seine gute Form anknüpfen: beim Schach im Turm Turnier im Dezember 2024 in Dürnstein belegte er, punktegleich mit dem Sieger Roman Pyrih, den zweiten Platz.

Gruppen B & C – Gewinner & Nachwuchs

In der Gruppe B entschied erst die Zweitwertung über Sieg und Niederlage. Milos Modric (ASKÖ Leonding) konnte sich knapp vor Maximilian Harmtodt aus Fürstenfeld und Dr. Wolfgang Monschein vom SK Loosdorf (alle 6 Punkte) das Preisgeld in Höhe von € 500.- für den Sieg im B-Turnier sichern.

Im Jugendturnier, von dem die ersten 4 Bretter live übertragen wurden siegte Erik Gansterer vom SK Favoriten ohne Punkteverlust deutlich vor Robin Götze (Sk Ottakring) und Amirgarsha Malekidoorzadehsarv (SC Polyglott). Der Sieger im Jugendturnier konnte sich über ein großzügiges Preisgeld in Höhe von € 400.- freuen.

Preise wurden auch an den ältesten und jüngsten Turnierteilnehmer vergeben.
https://bsbschach.club/2025/10/26/rudolf-spielmann-gedenkturnier

Fazit & Ausblick

Das Gedenkturnier zu Ehren von Rudolf Spielmann hat sich in der Kulisse des Semmering als hochwertiges Schnellschach-Event präsentiert. Mit starker Besetzung (Titelträger, internationale Gäste), einem attraktiven Rahmenprogramm (Führung durch das legendäre Südbahnhotel, zahlreiche prominente Gäste und TeilnehmerInnen und eine Ehrung) sowie einer gelungenen Verbindung aus sportlichem Wettbewerb und gesellschaftlicher Begegnung.

Der Sieg von Vladislav Kundianok hebt hervor, wie wichtig der Mix aus etablierten Spielern und aufstrebenden Talenten in solchen Turnieren ist. Zugleich zeigte die Beteiligung von Georgios Souleidis und Emanuel Högl, dass auch Online-affine und moderne Formate im klassischen Turnierumfeld vertreten sind. (wk, Bericht: Alexander Spritzendorfer, Beitragsfotos: Peter Kranzl, Hans Leitner)

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Fotos: Peter Kranzl, Hans Leitner