Österreichs Frauen- und Herrenteams gewinnen in der achten Runde der Schacholympiade in Budapest ihre Begegnungen gegen Belgien bzw. Peru. Damit befinden sich beide Teams des ÖSB in einer guten Ausgangslage für die finalen drei Schlussrunden, die von Freitag bis Sonntag ausgetragen werden.
In der offenen Sektion sichert Valentin Baidetskyi im Duell der rot-weiß-roten Flaggen gegen den Peruaner Marco Delgado einen österreichischen 2,5:1,5 Erfolg. Zwischen dem 22. und 28. Zug begehen beide Spieler Ungenauigkeiten, und die Partie schwankt hin und her. Baidetskyi nutzt jedoch den letzten Fehler seines Gegners souverän zum Sieg. Markus Ragger, Dominik Horvath und Felix Blohberger tragen mit Remisen zum Gesamtsieg bei.
In der Frauensektion entwickelt sich die Begegnung gegen Belgien zunächst schwierig. Besonders Katharina Newrkla steht objektiv auf Verlust, verteidigt sich jedoch hartnäckig. Die Partie wendet sich zu ihren Gunsten, und sie kann sogar gewinnen. Der zweite Sieg gelingt Elisabeth Hapala, während Regina Theissl-Pokorna und Veronika Exler remisieren. Österreich besiegt Belgien mit 3:1.
Indien gewinnt in der offenen Klasse an den Spitzenbrettern klar mit 3,5:0,5 gegen den Iran und bleibt weiter ohne Punktverlust. Ungarn und Usbekistan halten mit 2,5:1,5-Siegen gegen Armenien bzw. Serbien ihren Zweipunkterückstand. China, die USA und der Iran folgen mit 13 Punkten. Die indischen Frauen verlieren gegen Polen mit 1,5:2,5 ihre ersten beiden Punkte und lassen Polen und Kasachstan aufschließen.
Das Schweizer System sorgt dafür, dass die letzten drei Runden besonders entscheidend für die Endplatzierungen sind. In der neunten Runde treffen Österreichs Teams jeweils auf die Nummer 18 der Setzliste: Die Frauen spielen gegen die Mongolei, die Herren gegen Rumänien. An der Spitze kommt es zum großen Schlagabtausch zwischen Indien und Titelverteidiger Usbekistan. Die Usbeken stehen unter Zugzwang, wenn sie ihren Titel verteidigen wollen. (wk, Fotos: Peter Kranzl)
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In der 7. Runde der Schach Olympiade 2024 in Budapest trat das österreichische Team gegen Norwegen an und musste sich mit 1:3 geschlagen geben. Die Spitzenpartie an Brett 1 wurde von GM Valentin Dragnev gegen den ehemaligen Weltmeister Magnus Carlsen gespielt. Dragnev zeigte eine solide Leistung, doch Carlsen setzte sich schlussendlich durch und gewann die Partie.
An den weiteren Brettern verlor GM Dominik Horvath gegen GM Johan-Sebastian Christiansen, während GM Felix Blohberger an Brett 3 einen wichtigen Sieg gegen GM Elham Amar für Österreich einfuhr. IM Valentin Baidetskyi unterlag an Brett 4 GM Frode Olav Olsen Urkedal, was das Endergebnis von 1:3 besiegelte. In der 8. Runde, die am 19. September 2024 um 15:00 Uhr stattfindet, spielt Österreich gegen Peru. Beide Teams sind auf der Suche nach wertvollen Punkten.
Auch das österreichische Frauenteam hatte in der 7. Runde gegen die starke Mannschaft aus Ungarn zu kämpfen und verlor 1:3. WGM Regina Theissl Pokorna und WIM Katharina Newrkla mussten sich ihren ungarischen Gegnerinnen geschlagen geben. Jasmin-Denise Schloffer und Elisabeth Hapala holten jeweils ein Remis, doch das reichte nicht, um die Niederlage abzuwenden. Die nächste Runde bringt für das Frauenteam eine Begegnung mit Belgien. Beide Mannschaften werden bestrebt sein, sich nach den bisherigen Resultaten in Budapest weiter nach vorne zu arbeiten.
In der offenen Klasse konnte das indische Team seine Dominanz fortsetzen und bleibt nach einem 2½:1½-Sieg gegen China ungeschlagen an der Spitze. Gukesh D besiegte GM Wei Yi und führte Indien damit zum Sieg, während die übrigen Partien remis endeten.
Bei den Frauen gewann ebenfalls Indien und verteidigte die Tabellenführung mit einem beeindruckenden 3:1-Sieg gegen Georgien. Harika Dronavalli und ihre Teamkolleginnen stehen weiterhin mit weißer Weste an der Spitze der Tabelle.
Österreich kämpft in den kommenden Runden weiter um Punkte, sowohl in der offenen Klasse als auch bei den Frauen, und hofft, sich im weiteren Verlauf der Olympiade nach vorne zu arbeiten. Die achte Runde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk, Fotos: Peter Kranzl)
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Österreichs Bundestrainer Markus Ragger und David Shengelia haben sich für die Schacholympiade in Budapest ambitionierte Ziele gesetzt: Ein Platz unter den Top 30 und das Ziel, den einen oder anderen "Großen" zu ärgern. Letzteres gelang den Herren gestern mit einem 2:2 gegen Polen und den Damen mit demselben Ergebnis gegen Bulgarien.
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Nachdem das ÖSB-Team in der offenen Klasse bereits gegen Ungarn mit einer knappen 1,5:2,5-Niederlage seine Konkurrenzfähigkeit bewiesen hatte, konnte gestern gegen Polen ein wichtiger Punkt geholt werden. An den Spitzenbrettern neutralisierten Valentin Dragnev und Markus Ragger die beiden polnischen Stars Jan-Krzysztof Duda (2732) und Radoslaw Wojtaszek (2681). Auch Dominik Horvath gegen Kacper Piorun (2599) und Felix Blohberger gegen Szymon Gumularz (2571) konnten Remis erzielen. Österreich darf sich über das 2:2 freuen, verpasst jedoch einen möglichen Sieg. Horvath stand mit einem Bauern auf der zweiten Reihe in einem Damenendspiel auf Gewinn, doch die Varianten waren schwer zu berechnen, und der Pole rettete sich ins Remis. Auch Blohberger überspielte seinen Gegner, doch nach einem Damentausch verflachte die Stellung ins Remis. Dieses Ergebnis beschert dem österreichischen Team für die nächste Runde am kommenden Mittwoch Norwegen mit Magnus Carlsen als Gegner.
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Auch das Frauen-Team erkämpfte sich ein 2:2 gegen die starken Bulgarinnen. Alle vier Partien endeten mit einem Remis. Am Spitzenbrett hielt Regina Theissl Pokorna gegen Ex-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova (2416) mit Schwarz ebenso sicher die Stellung wie Veronika Exler am dritten Brett gegen Beloslava Krasteva (2295). Noch größere Sensationen bahnten sich an den Brettern zwei und vier an. Katharina Newrkla überspielte die WM-Kandidatin Nurgyul Salimova, verpasste jedoch im entscheidenden Moment die siegbringende Fortsetzung. Auch Jasmin-Denise Schloffer erreichte gegen Gergana Peycheva eine Gewinnstellung, verlor jedoch im späten Endspiel einen ihrer beiden Mehrbauern, sodass Peycheva in der längsten Partie des Duells Bulgarien das 2:2 rettete. In der nächsten Runde treten die Österreicherinnen gegen Gastgeber Ungarn an.
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Das Team der Stunde ist Indien, das in beiden Sektionen noch ohne Punktverlust ist und die Tabellen anführt. In der offenen Klasse gewinnt Indien gegen Ungarn mit 3:1 und führt mit 12 Punkten vor Vietnam, China und Iran (alle 11 Punkte). Bei den Frauen liegt Indien vor Georgien und Polen (beide 11 Punkte). Einen weiteren Rückschlag gab es für den Top-Favoriten USA. Nach der Niederlage gegen die Ukraine in der vierten Runde gab das Team um Caruana mit einem 2:2 gegen Rumänien erneut einen Punkt ab und liegt zur Halbzeit des Turniers bereits drei Punkte hinter Indien. Österreichs Herren liegen mit neun Punkten auf Platz 20, die Frauen ebenfalls mit neun Punkten auf Platz 18. Heute ist in Budapest ein Ruhetag, die siebte Runde beginnt am Mittwoch um 15:00 Uhr. (wk, Fotos: Peter Kranzl)
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In der fünften Runde der Schach-Olympiade erzielen die österreichischen Teams jeweils ihren vierten Sieg. In der offenen Klasse sichern Valentin Dragnev und Felix Blohberger mit ihren Siegen sowie Valentin Baidetskyi mit einem Remis einen 2,5:1,5-Erfolg gegen Tadschikistan. Überraschend ist die Niederlage von Markus Ragger, der die Qualität für einen starken Springer auf d3 opfert, jedoch in den folgenden Zügen keine ausreichende Kompensation findet. So ermöglicht er dem um 300 Elo-Punkte schwächeren Alisher Karimov, den Materialvorteil in einen Sieg umzuwandeln. Glücklicherweise bleibt diese Niederlage ohne Auswirkungen auf das Endergebnis des Matches. Heute wartet mit Polen, der Nummer 11 der Setzliste, ein starker Gegner, der gestern überraschend gegen Vietnam verlor. An der Spitze der Tabelle befinden sich Indien, China, Vietnam und Ungarn, die noch keine Punkte abgegeben haben, gefolgt von Iran und Norwegen mit einem Punkt Rückstand. Österreich liegt mit acht Zählern punktgleich mit 21 weiteren Mannschaften auf dem 21. Platz.
Auch das Frauenteam Österreichs zeigt eine starke Leistung und besiegt Luxemburg klar. Regina Theissl-Pokorna, Veronika Exler und Jasmin-Denise Schloffer gewinnen ihre Partien, lediglich Katharina Newrkla teilt den Punkt mit Fiona Steil-Antoni. Der 3,5:0,5-Sieg bringt die österreichische Mannschaft mit acht Punkten auf den 24. Zwischenrang, punktgleich mit den sechstplatzierten Chinesinnen. Indien, Armenien und die Mongolei führen mit der maximalen Punktzahl das Feld an. Heute trifft das österreichische Frauenteam auf Bulgarien, das mit der Ex-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova und der WM-Kandidatin Nurgyul Salimova antritt. (wk, Fotos: FIDE und Peter Kranzl)
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Um es vorweg zu nehmen, es handelt sich nicht um eine Jugendmeisterschaft. Peter Balint, Jahrgang 2010, hat die hochkarätige Wiener Landesmeisterschaft, die am Sonntag beendet wurde, gewonnen! Ungeschlagen erzielte er vier Siege und remisierte fünf Partien. Das bedeutet eine Performance von 2518 und eine IM-Norm hat er nur deshalb nicht geschafft, weil zu wenige seiner Gegner Ausländer waren, da nützt auch die Übererfüllung nichts, aber das soll der Freude nicht im Wege stehen!
Es ist ein weiteres Ausrufezeichen des jungen Burgenländers, der für den SK Ottakring in der Bundesliga spielt. Dass er am Ende das Turnier in der Feinwertung gewonnen hat, verdankt er dem direkten Duell gegen Vladislav Kundianok. Der unter FIDE-Flagge spielende und in Wien wohnende junge FM hat es im Format mit drei Punkten für einen Sieg und einem Punkt für ein Unentschieden verstanden, viele Zähler zu sammeln, indem er durch Kampfgeist fast nur entschiedene Partien hatte. Lukas Leisch landet auf dem dritten Platz.
Eine junge Generation von starken Spielern steht also vor der Tür. Das zeigt sich auch daran, dass Neo-IM Laurenz Borrmann vor dem Serienstaatsmeister GM Niki Stanec landete. Dass das Format durchaus seinen Reiz hat, zeigt sich besonders an vielen entschiedenen Partien. (wk, Text: Georg Fröwis)
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Die 45. Schach Olympiade erlebt in der vierten Runde zwei große Sensationen. In der offenen Klasse verlieren Titelverteidiger Usbekistan und Elo-Favorit USA. Österreich feiert jeweils dritte Siege gegen Turkmenistan bzw. Bangladesh.
Die Ukraine präsentiert sich in der offenen Klasse gegen die favorisierten Amerikanern in blendender Form. Zwar gewinnt am Spitzenbrett Fabiano Caruana seine Partie gegen Andrei Volokitin, aber Wassily Iwantschuk und Anton Korobov sorgen gegen Wesley So und Ray Robson für den überraschenden 2,5:1,5 Sieg, da Leinier Dominguez Perez gegen Ruslan Ponomariov über ein Remis nicht hinauskommt. Neben den USA erwischt es aber auch das junge Team des Titelverteidigers Usbekistan. Vietnam gewinnt 3:1 dank Siegen an den Brettern zwei und drei.
Österreich feierte in der offenen Klasse einen knappen 2,5:1,5-Sieg gegen Turkmenistan. Valentin Baidetskyi entschied das Match mit seinem Sieg gegen Allayar Shirliyev, während seine Teamkollegen Dragnev, Ragger und Horvath remisierten. In der nächsten Runde wartet Tadschikistan als schlagbarer Gegner auf Österreich.
Im Frauen-Wettbewerb feierte das österreichische Team ebenfalls einen 3:1-Sieg gegen Bangladesch, angeführt von Regina Theissl-Pokorna, die am Spitzenbrett gewann. Jasmin-Denise Schloffer steuerte den zweiten Sieg bei, während Exler und Hapala remisierten. In der fünften Runde treffen die Österreicherinnen auf Luxemburg. (wk, Fotos: FIDE)
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Österreichs Teams erringen in der zweiten Runde der Schach-Olympiade in Budapest zwei 2,5:1,5-Siege, müssen jedoch in der dritten Runde zwei Niederlagen gegen die Top-10-Nationen Ungarn und Kasachstan hinnehmen.
In der Frauen-Sektion gewinnt Österreich in der zweiten Runde gegen Algerien dank eines Sieges von Elisabeth Hapala mit 2,5:1,5. Katharina Newrkla, Veronika Exler und Jasmin-Denise Schloffer tragen mit ihren Remisen zum nie gefährdeten Erfolg bei. In der dritten Runde erwies sich Kasachstan, die Nummer 10 der Setzliste, trotz bemerkenswerter Remisen von Newrkla und Exler gegen Bibisara Assaubayeva (Elo 2482) und Meruert Kamalidenova (Elo 2352) als zu stark. Xeniya Balabayeva (Elo 2355) und Amina Karibekova (Elo 2243) sicherten den Kasachstinnen mit Siegen gegen Schloffer und Hapala einen 3:1-Erfolg. Heute trifft das österreichische Team auf Bangladesch, einen Gegner aus Südasien.
Peter Leko
In der Herren-Sektion lieferten Österreichs Spieler Gastgeber Ungarn, angeführt von Richard Rapport, einen harten Kampf. Valentin Dragnev brachte Rapport am Spitzenbrett in Bedrängnis, doch die aktuelle Nummer 25 der Weltrangliste zeigte ihre Klasse und rettete die Partie ins Remis. Markus Ragger erreichte am zweiten Brett gegen den ehemaligen WM-Finalisten Peter Leko mit Schwarz scheinbar mühelos ein sicheres Unentschieden. Dominik Horvath versuchte am dritten Brett alles, um gegen Sanan Sjugirov zu gewinnen, aber auch diese spannende Partie endete mit einer Punkteteilung. Die Entscheidung fiel am vierten Brett zugunsten der Ungarn: Felix Blohberger unterliefen in der Eröffnung ein, zwei Ungenauigkeiten, die Benjamin Gledura im Königsangriff zum Matchgewinn ausnutzte. Blohberger nahm es sportlich und ließ sich matt setzen. Die Ungarn gewannen 2,5:1,5. Am Vortag hatte Österreich gegen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 4:0 gewonnen. Heute wartet Turkmenistan.
Deutschland - Litauen
In der offenen Sektion gab es in der dritten Runde zwei große Sensationen: Litauen (#29) besiegte Deutschland (#7) mit 2,5:1,5, und die Niederlande (#5) mussten gegen Italien (#23) eine überraschende 1:3-Niederlage hinnehmen. Lorenzo Lodici (Elo 2556) gelang dabei am Spitzenbrett gegen Anish Giri (Elo 2724) wohl die bisher größte Überraschung des Turniers. (wk, Fotos: FIDE)
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Die Schach-Olympiade in Budapest begann für Österreich gestern erwartungsgemäß mit zwei Siegen. In der offenen Klasse wurde die Elfenbeinküste mit 4:0 besiegt, während in der Frauen-Sektion ein 3:1-Sieg gegen Äthiopien errungen wurde. An den Spitzenbrettern führten Arkady Dvorkovich, Präsident der FIDE, und Zoltán Polyánszky, Präsident des ungarischen Schachverbandes, die ersten Züge aus.
Foto: FIDE
In der ersten Runde sind Sensationen nahezu ausgeschlossen, da der Spielstärkeunterschied zwischen den Mannschaften einfach zu groß ist, wenn die obere Hälfte der Setzliste auf die untere trifft. In der offenen Klasse haben 186 Nationen die Olympiade in Angriff genommen, zusätzlich zu zwei weiteren Teams des Gastgebers Ungarn. Neunzehn Mannschaften, überwiegend aus Afrika, fehlten aufgrund von VISA-Problemen, wobei einige von ihnen noch erwartet werden.
Österreich ist als Nummer 31 der Setzliste eingestuft. Valentin Dragnev, der mit dem Fahrrad nach Budapest gereist ist, Dominik Horvath, Felix Blohberger und Valentin Baidetskyi ließen der "Côte d'Ivoire" keine Chance und feierten, wie 25 andere Teams, einen klaren 4:0-Sieg. Überraschungserfolge gab es in der ersten Runde keine; das Maximum der "Davids" war eine 1:3-Niederlage. Heute trifft das österreichische Herrenteam auf die Vereinigten Arabischen Emirate, die mit A.R. Saleh Salem einen Spieler mit einer 2600er-Wertung an Brett eins haben, jedoch auf den weiteren Brettern mit Spielern um die 2200-Wertung auskommen müssen.
In der Frauen-Sektion verhinderte ein Missgeschick von Jasmin-Denise Schloffer einen möglichen 4:0-Erfolg. Schloffer zog in klarer Gewinnstellung ihre Dame auf die siebte Reihe, um im nächsten Zug Matt zu setzen, lief dabei jedoch in ein Gegenmatt. Katharina Newrkla, Veronika Exler und Elisabeth Hapala sorgten dennoch für einen soliden 3:1-Auftaktsieg. Heute trifft das Damenteam auf Algerien.
Österreich ist nicht nur im Turniersaal sondern auch in der Organisation vertreten. Heinz Herzog ist Berater im "Technical Administration Panel" (TAP). Sein Programm Swiss-Manager wird für die Auslosung verwendet, Chess-Results für die Publikation der Ergebnisse. Zudem sind unter den 200 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern mit Kristof Kaweh und Gerald Hametner auch zwei Österreicher als "Match-Arbiter" dabei.
Die BOK-Halle in Budapest bietet großzügige Spielbedingungen für die Olympiade. In der Expo sind die Ausstellungen "FIDE100" und "CAPTURE" (Schachfotos) sowie Judit Polgars 10. Weltschachfestival sehenswert. Darüber hinaus bieten einige Anbieter ihre Produkte zum Verkauf an – Fans kommen also voll auf ihre Kosten.
Die offizielle Eröffnung der Olympiade fand bereits am Dienstagabend im Dr. Jeno Koltai Sport-Center statt. Höhepunkte waren die Uraufführung des Liedes "Royal Game" von Lilla und Jason, gesungen von Jason Kouchak, sowie ein Fackellauf, der von Judit Polgar mit dem Entzünden des olympischen Feuers beendet wurde.
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Die zweite Runde im Turniersaal beginnt heute um 15:00 Uhr, online etwas später, da die Partien im Rahmen der "Anti-Cheating-Maßnahmen" zeitversetzt gestartet werden. (wk)
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Die 45. Schacholympiade findet vom 11. bis 22. September 2024 in Budapest statt. In der offenen Klasse ist Österreich unter den 197 Mannschaften an Platz 31 der Setzliste gereiht, während das Frauenteam auf Platz 30 von 184 Teams rangiert.
Der österreichische Schach-Großmeister und amtierende Staatsmeister im Standardschach, Valentin Dragnev, hat sich dazu entschlossen, die 279 Kilometer nach Budapest mit dem Fahrrad zurückzulegen. Er reist damit umweltfreundlich an und befindet sich bereits auf dem Weg. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler verabschiedete Dragnev feierlich und wünschte ihm viel Erfolg für das Turnier.
Die anderen Mitglieder des ÖSB-Teams, Markus Ragger, Dominik Horvath, Felix Blohberger und Valentin Baidetskyi, werden am kommenden Dienstag mit dem Zug nachreisen. Vor Ort wird das Team von Großmeister Borki Predojevic gecoacht. Das Ziel ist ein Platz in den Top 30, sowie die Herausforderung des einen oder anderen Spitzenteams, wie es bereits bei der Olympiade 2022 in Chennai, Indien, und der Team-EM 2023 in Budva, Montenegro, gelungen ist. Angeführt wird die Setzliste von den USA mit einem Eloschnitt von 2757, obwohl die aktuelle Nummer 2 der Welt, Hikaru Nakamura, fehlt. Die stärksten Herausforderer sind Indien (2753), China (2724) und Titelverteidiger Usbekistan (2690). Usbekistan hat sich von Erfolgscoach Ivan Sokolov getrennt und den Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik verpflichtet. Sokolov betreut in diesem Jahr Rumänien.
In der Frauen-Sektion tritt Österreich mit Regina Theissl-Pokorna, Katharina Newrkla, Veronika Exler, Jasmin-Denise Schloffer und Elisabeth Hapala an. Zum ersten Mal verfügen alle Spielerinnen über mindestens den WIM-Titel der FIDE. Bundesfrauentrainer David Shengelia begleitet das Team als Betreuer. Die Favoriten kommen aus Indien (Eloschnitt: 2467) und Georgien (2462), gefolgt von Polen (2416) und China (2416). China verzichtet mit Yifan Hou, Wenjun Ju, Zhongyi Tan und Tingjie Lei auf die vier besten Spielerinnen der Weltrangliste und setzt stattdessen auf ein junges Team im Kampf um die Medaillen.
Austragungsort ist die BOK-Halle in Budapest, das Olympische Sport- und Konferenzzentrum, das im Jahr 2000 an der Stelle des alten Sportcsarnok errichtet wurde. Es liegt zwischen der Puskás-Arena und der Papp-László-Sportarena, in einem Stadtteil, der ganz dem Freizeitvergnügen gewidmet ist. Die Arena bietet Platz für 10.000 Zuschauer und ist die modernste ihrer Art in Ungarn. Jährlich finden dort bis zu 120 Veranstaltungen statt.
Neben der Olympiade bieten die Organisatoren eine Reihe von "Side-Events". Im Mittelpunkt stehen die Ausstellungen FIDE100 und CAPTURE (Schachfotos), Judit Polgars 10. Weltschachfestival sowie das Olympiad EXPO CLASSIC Schachturnier.
Für Interessierte gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote wie Seminare für Schiedsrichter, ein Fairplay-Seminar, die EDU-Konferenz, die Konferenz "Frauen, Schach und Gleichgewicht" sowie die #SOCIALCHESS-Konferenz. Weitere Informationen sind auf der Turnierseite zu finden.
Alles in allem erwartet Schachfans weltweit ein spannender September. Die Nähe zu Wien und Österreich lädt zu einem Besuch der Olympiade ein, auch wenn der Zugang zu den Tribünen im Spielsaal mit 100 Personen pro Stunde streng limitiert ist. (wk, Fotos: BMKÖS/Fritz)
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Fotos BMKÖS/Fritz "Verabschiedung Dragnev"
Über sieben Jahrzehnte lang war er in der Schachwelt bekannt, geschätzt und beliebt: Andreas Dückstein ist wenige Wochen nach seinem 97. Geburtstag friedlich für immer eingeschlafen.
Dr. Andreas Dückstein muss als „die Legende“ des österreichischen Schachs bezeichnet werden. Er spielte neun Schacholympiaden und über 100 Länderkämpfe für Österreich, ist somit „Rekord-Internationaler“. Er war dreifacher österreichischer Staatsmeister (1954, 1956, 1977) und spielte neben vier Zonenturnieren unzählige Partien in diversen österreichischen Ligen.
Andreas Dückstein war einer der Letzten einer historisch-klassischen Schachgeneration. Kaum zu glauben, dass noch jemand mitten in Wien lebte, der sich mit diesen Giganten gemessen hatte: Er spielte gegen sieben Weltmeister, von denen er drei besiegen konnte (Botwinnik, Euwe, Spasski). Von der Analyse nach seiner hart umkämpften Partie gegen Michail Tal in Zürich 1959 schwärmte er sein Leben lang („Unglaublich, welche Varianten mir Tal mit ungeheurer Geschwindigkeit gezeigt hat“); gegen den 16-jährigen Bobby Fischer verlor er jedoch schnell („Ich hab‘ ihn nach seiner schlechten Partie gegen Walther unterschätzt, das war natürlich Blödsinn“). Gegen Petrosjan und Smyslow unterlag Dückstein knapp. Dafür feierte er Siege u.a. gegen Larsen (sogar drei!) und remisierte gegen Größen wie Keres, Kortschnoi, Stein, Taimanov, Reshevsky, Hort, Portisch, Olafsson und viele mehr.
Der Titel „Internationaler Meister“, erobert zu einer Zeit, als er ungleich mehr wert war als in späteren Zeiten der Titel-Inflation, war geradezu das Markenzeichen von „IM Dückstein“– und irgendwie auch ein Symbol für seine Bescheidenheit. Im Frühjahr 2024 wurde ihm von der FIDE der längst verdiente Titel „Ehren-Großmeister“ verliehen, gleich nachdem die FIDE den Titel nach Jahrzehnten Pause wieder eingeführt hatte. „Ich habe ja den Großmeistertitel schon bei mehreren Turnieren erreicht“, verriet der Neo-Großmeister anlässlich dieser Nachricht, „ich hätte nur zu spielen aufhören müssen.“ (Die unglückliche Regel, dass man den Titel durch „Weiterspielen“ wieder verlieren konnte, ist nunmehr geändert.)
Die berühmteste dieser Gelegenheiten war die Schacholympiade München 1958, als Dückstein mit seinem Sieg gegen den regierenden Weltmeister Michail Botwinnik für die Sensation des Turniers sorgte. Es war die einzige Niederlage Botwinniks und auch die einzige (von 76) des gesamten Sowjet-Teams (mit Tal und Petrosjan auf den Ersatzbrettern!). Fünf Runden vor Schluss hatte Dückstein den Großmeistertitel fix in der Tasche, er hätte nur die fünf letzten Finalpartien (Österreich hatte sich fürs A-Finale qualifiziert) pausieren müssen. Dückstein trocken: „So etwas kommt ja gar nicht in Frage.“ Und ergänzt: „Die Partie gegen Botwinnik war übrigens gar nicht so gut, die beste war die gegen Pachman.“ Würde man ihn nicht als so objektiv und zurückhaltend kennen, könnte man diesen Satz für das Understatement seiner Karriere halten.
Am Schachbrett liebte er besonders Angriff und Opferspiel. Bezeichnend, dass er als absoluten Lieblingsspieler stets Michail Tal nannte. Ergebnisse und Elozahlen waren für ihn sekundär: „Hauptsache, man spielt lustige Partien.“
Das lange Leben von Andreas Dückstein enthielt durchaus abenteuerliche Phasen:
Er wurde am 2. August 1927 in Budapest als einziges Kind eines Sportlehrer-Ehepaares geboren, sein Vater war ungarischer Turn-Nationaltrainer. Als 12-Jähriger konnte der junge „Andor“ eine Simultanpartie gegen Max Euwe remis halten. Nach der Matura studierte der sportbegeisterte Dückstein an der Sporthochschule und schloss das Studium mit Diplom ab.
Im Jahr 1949 entschied er sich dazu, aus dem antisemitischen und kommunistischen Nachkriegs-Ungarn nach Wien zu flüchten, was unter enormen Wirrnissen gelang. In Wien war es jahrelang unmöglich, einen fixen Job zu bekommen, so besann sich Dückstein auf seine Schachkenntnisse, studierte alte Turnierbücher und verdiente ein paar Schillinge mit Schachpartien im Kaffeehaus. Bereits 1952 gewann er die Wiener Stadtmeisterschaft. Im Jahr 1954 erlangte er die österreichische Staatsbürgerschaft. Dank seiner Schach-Kontakte erhielt er im Verbund-Konzern eine fixe Anstellung und begann neben seiner bereits intensiven Schachlaufbahn das Jusstudium, das er 1964 mit Doktorat abschloss. Dückstein blieb Zeit seines Lebens Amateur, wurde nie Profi.
Nach dem Tod seiner ersten Frau (und Fluchtgefährtin) heiratete Dückstein 1975 die Juristin Ilse; nach der Geburt seines Sohnes Simon (1980) schränkte er die Auslandsturniere ein und spielte überwiegend in Österreich.
Im Alter nahm Dückstein besonders gerne an den vielen Senioren-Mannschaftswelt- und Europameisterschaften teil. In den 90-er-Jahren waren die Turniere „weltbeste Damen gegen Veteranen“ sehr beliebt. Beim Walzer-Turnier in Wien 1993 wurde Dückstein in die Veteranen-Weltauswahl berufen; eine besondere Ehre, wenn man seine fünf legendären Teamgefährten betrachtet: Wassili Smyslow, Bent Larsen, Lew Polugajewski, Fridrik Olafsson, Borislav Ivkov.
Eine weitere große Anerkennung wurde ihm in den Jahren 2012-2015 zuteil, indem er (als einziger IM) zu den jährlichen Treffen der Schachlegenden (nämlich Großmeister über 75 Jahre) in Dresden eingeladen wurde. Von den Weltklasse-Großmeistern wurde er ganz selbstverständlich als einer der ihren aufgenommen.
Seine letzte Saison spielte Dückstein im Alter von 89 Jahren in der Wiener Landesliga; dabei konnte er dem damals regierenden Staatmeister IM Georg Fröwis, gut 60 Jahre jünger, mit Schwarz ein Plusremis abringen. Nach einem großen Fest zu seinem 90. Geburtstag, bei dem er von nahezu der gesamten österreichische Schachprominenz gefeiert wurde, zog er sich ins Privatleben zurück. Einen allerletzten Turnierauftritt ließ er sich mit fast 91 Jahren nicht nehmen, nämlich bei der Seniorenteam-WM 2018 in Radebeul. Es war eine Art Verabschiedung von den vielen Freunden, denen er jahrzehntelang immer wieder begegnet war.
„Bandi“, wie ihn Freunde nennen durften (eine Koseform von ungarisch „Andor“), verbrachte noch friedliche Jahre mit seiner Familie in einem Reihenhaus im Süden Wiens; nach einem Sturz zwar nicht mehr allzu gut per Fuß, geistig jedoch bis zu seinen allerletzten Tagen topfit. Man konnte ihm den Namen eines beliebigen Schachspielers von 1950 bis heute hinwerfen – faszinierend, wie er über jeden Einzelnen Bescheid wusste und mit leuchtenden Augen Anekdoten erzählte. In seinen letzten Lebenswochen war ihm als Sportbegeistertem noch die große Freude vergönnt, die Fußball-EM und die Olympischen Spiele ausgiebig im Fernsehen verfolgen zu können.
Andreas Dückstein wird lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur als „die Legende“ des österreichischen Schachs, sondern als besonders liebenswerter, bescheidener und humorvoller Mensch. (wk, Text: Martin Stichlberger)
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