Blogs

Vorgaben für die Elo-Wertung der FIDE und des ÖSB

Da es leider in jüngerer Vergangenheit öfter Probleme für die Elo- Auswertung von Turnieren und Meisterschaften bei der FIDE (aber auch innerhalb des ÖSB) gab, finden nun zwei Internetveranstaltungen dazu statt, in denen die Vorgaben und Richtlinien erläutert werden. Mit Schwerpunkt sind hier Turnierveranstalter und Schiedsrichter angesprochen, aber auch interessierte Spieler sind willkommen. Es sind bei beiden Zoom-Terminen jeweils 16 Anmeldungen möglich. Die Anmeldungen dazu bitte per Mail bis drei Tage vor dem jeweiligen Termin an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Anmeldung wird bestätigt und der Zoom-Link wird jeweils am Vorabend der Veranstaltung per Mail übermittelt.

Die Dauer der beiden Abende wird etwa 90 Minute pro Veranstaltung betragen. Vortragende werden IM Robert Kreisl (FIDE Rating Officer des ÖSB) und Manfred Mussnig (Vorsitzender der TK im ÖSB) sein.

Zusätzlich werden für die Teilnehmer nach Beantwortung aller offenen Fragen zum Schluss als Bonus auch Tricks am Swiss Manager präsentiert, damit die Listen am chess-results-Server gut aussehen und einen tieferen informativen Charakter besitzen.

Termine:

  • Dienstag, 20. Mai ab 18.30 Uhr
  • Dienstag, 24. Juni ab 18.30 Uhr

Als Anhalt dienen die auf der ÖSB-Website veröffentlichten Richtlinien:

(dt, Text: Manfred Mussnig)

Blohberger als Special Guest bei GothamChess-Tour

Der Schachlehrer des Internets, Levy Rozman – besser bekannt als GothamChess – bringt seine erste Europa-Tour nach Wien. Am 11. Mai 2025 macht der New Yorker Schach-Influencer mit über 6 Millionen YouTube-Abonnenten Halt in der österreichischen Hauptstadt und bietet die einzigartige Gelegenheit, ihn live zu erleben.

Die Show
Die Zuschauer werden die Gelegenheit haben, Rozman dabei zuzusehen, wie er Blitzpartien gegen mehrere Gegner gleichzeitig spielt – darunter auch prominente Gäste. Mit dabei ist auch seine beliebte YouTube-Serie „Guess the Elo“, bei der er Züge analysiert, Spielstärken einschätzt und spannende Einblicke in die Denkweise der Spieler gibt.

Special Guest in Wien: GM Felix Blohberger
Ein besonderes Highlight des Abends ist der Auftritt von Großmeister Felix Blohberger. Der österreichische Nationalspieler zählt zu den stärksten Spielern des Landes und wird gemeinsam mit YouTuberin WFM Alessia Santeramo als Special Guests auf der Bühne stehen.

Gewinne 2 Tickets
Auf den Social-Media-Kanälen des ÖSB werden zwei Tickets für die Show in Wien verlost. Details zur Teilnahme sind auf Facebook und Instagram zu finden.

VIP-Erlebnis
Für alle, die GothamChess hautnah erleben wollen, gibt es VIP-Tickets inklusive Meet & Greet sowie der Möglichkeit, eine Blitzpartie gegen Levy Rozman zu spielen. (dt, Bild: Apollo Masters, Info/Text: DEAG/myticket)

Tickets

Schach Übungsleiterausbildung in Salzburg

Der Landesverband Salzburg organisiert vom 10. Mai bis 15. Juni eine Schach Übungsleiterausbildung. Organisator ist die Wilhelm Steinitz Schach Akademie. Am Progamm stehen insgesamt 60 Einheiten, davon 48 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten , 4 Einheiten Erste-Hilfe-Kurs, und 8 Einheiten als Hausarbeit.

Voraussetzung für das Übungsleiter-Diplom sind durchgehende Anwesenheit, positive schriftliche Prüfung, positiv beurteilte Hausarbeit und eine Erste-Hilfe-Kurs Bestätigung.

Anmeldungen sind noch bis 2. Mai 2025 möglich. Am 5. Mai findet eine Online-Vorstellungsrunde statt. Alle Details sind der Ausschreibung zu entnehmen:

Ausschreibung Übungsleiter 2025 LV-Sbg

Grand Prix: Humpy Koneru in Pune vor Zhu Jiner an der Spitze

Das Drehbuch der Schlussrunde des Frauen-Grand-Prix in Pune, Indien, hätte nicht besser sein können. Drei Partien endeten relativ schnell, doch an den Spitzenbrettern kämpften die beiden Hauptakteurinnen bis zuletzt um Sieg und Punkte.

Nach einem aufregenden Nachmittag sicherte sich die indische Nummer eins, Humpy Koneru, dank besserer Zweitwertung vor dem chinesischen Wunderkind Zhu Jiner den Turniersieg beim Women’s Grand Prix in Pune. Beide gewannen ihre letzten Partien und erzielten jeweils sieben Punkte. Der dritte Platz ging an Divya Deshmukh, die in der Schlussrunde gegen Alina Kashlinskaya remis spielte.

Humpy räumte ein, dass ihr Sieg auch vom Glück begünstigt war: „Ich habe in letzter Zeit im klassischen Schach nicht besonders gut gespielt, aber hier habe ich meine Wertungspunkte zurückgewonnen. Abgesehen von der gestrigen Partie gegen Kashlinskaya denke ich, dass ich recht gut gespielt habe.“

Zhu Jiner und Humpy teilen sich die WGP-Punkte – beide erhalten 117,5. Für Humpy wird das vermutlich nicht ausreichen, um sich den zweiten Kandidatenplatz zu sichern, doch Zhu Jiner hat noch eine weitere Chance: Sie kann sich bei der letzten Station der Serie, die vom 5. bis 16. Mai in Großlobming (Österreich) stattfindet, für das Kandidatenturnier qualifizieren.

250425 GPw standings

Nach fünf der sechs Stationen führt Alexandra Goryachkina die WGP mit 308,34 Punkten (drei gespielte Turniere) an, gefolgt von Humpy Koneru mit 279,17 Punkten (ebenfalls drei Turniere) und Zhu Jiner mit 235 Punkten (zwei Turniere). Anna Muzychuk liegt mit 189,17 Punkten knapp dahinter, hat ebenfalls erst zwei Veranstaltungen bestritten und weiterhin alle Chancen. (wk, Fotos: FIDE)

FIDE Frauen Grand Prix

Finale des FIDE Frauen Grand Prix bringt Weltklasse in die Steiermark

Der prestigeträchtige FIDE Frauen Grand Prix – die bedeutendste Turnierserie des Weltschachbundes FIDE im Frauenschach – feiert mit der sechsten und letzten Station des laufenden Zyklus sein großes Finale in der Steiermark. Austragungsort ist das elegante „G’Schlössl Murtal“ in Großlobming – ein historisches Anwesen, das mit seinem einzigartigen Ambiente die ideale Bühne für ein Turnier der absoluten Weltklasse bietet.

Der Frauen Grand Prix
Die FIDE Women’s Grand Prix Series 2024–2025 ist die siebte Auflage einer vom Weltschachverband FIDE organisierten Turnierserie für die besten Schachspielerinnen weltweit. Über die Jahre 2024 und 2025 hinweg werden sechs Turniere ausgetragen, bei denen die Teilnehmerinnen je nach Platzierung sogenannte WGP-Punkte (Women’s Grand Prix Points) sammeln. Die beiden Spielerinnen mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich direkt für das Kandidatenturnier der Frauen 2026.

Nach vier von sechs Turnieren führt Alexandra Goryachkina mit 308,34 Punkten klar vor Bibissara Assaubayeva (197,5) und Anna Muzychuk (189,17). Allerdings haben Goryachkina und Assaubayeva bereits drei Turniere bestritten und können keine weiteren Punkte mehr sammeln. Muzychuk könnte Goryachkina mit einem Sieg in der Steiermark noch überholen. Auch die Chinesin Jiner Zhu hat berechtigte Hoffnungen auf eine Qualifikation: Sie teilte sich beim Turnier in Zypern den Sieg mit Muzychuk, führt aktuell das fünfte Turnier in Indien mit 3,5 Punkten aus vier Partien an – und wird auch in Österreich antreten.

250417 GPw standings

Ein Ort, der inspiriert
Das G’Schlössl, einstiger Herrschaftssitz der Freiherren von Hanstein und später vom Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz liebevoll restauriert, verbindet historischen Charme mit exklusiver Atmosphäre. Die Orangerie – der Turniersaal – setzt architektonisch wie atmosphärisch neue Maßstäbe. „Wir haben mit dem G’Schlössl Murtal einen wortwörtlich beflügelnden Ort für dieses außergewöhnliche Event gefunden“, sagt ÖSB-Präsident und Veranstalter Michael Stöttinger. „Die Spielerinnen genießen hier Komfort, Ruhe und Natur – ideale Voraussetzungen für strategisches Denken auf höchstem Niveau.“

Weltelite am Brett
Das Teilnehmerfeld liest sich wie ein Who is who des internationalen Frauenschachs: Die ukrainischen Olympiasiegerinnen Anna und Maryia Muzychuk, Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk (Schweiz), Europas Shootingstar Nurgyul Salimova (Bulgarien) sowie Chinas Vizeweltmeisterin Tan Zhongyi und ihre Landsfrau Jiner Zhu zählen zu den Top-Favoritinnen.

Auch Österreich stellt eine Teilnehmerin: Großmeisterin Olga Badelka, gebürtige Belarussin und aktuelle Nummer 30 der Weltrangliste, startet mit realistischen Chancen – und hofft auf eine Überraschung für den ÖSB.

Kunst, Kulinarik und große Namen
Ein besonderes Highlight erwartet die drei Erstplatzierten: Exklusive Trophäen der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten. Die handbemalten Araberpferde – als edle Symbolträger des „Springers“ – wurden eigens für das Turnier gefertigt. Augarten-Porzellan zählt zu den renommiertesten seiner Art weltweit und ist offizielles Staatsgeschenk der Republik Österreich.

Ex-Weltmeister Vishy Anand und weitere Prominenz
Als Ehrengäste werden unter anderem FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich sowie der 15. Schachweltmeister Viswanathan Anand erwartet. Anand wird nicht nur die Partien kommentieren, sondern auch am spielfreien Tag bei einem exklusiven VIP-Blitzturnier mitspielen.

Ein starkes Zeichen für Frauenschach
Das Turnier ist Teil der strategischen Förderung des Mädchen- und Frauenschachs durch den ÖSB. „Gerade in der Steiermark – einer langjährigen Hochburg des Schachs in Österreich – gibt es starke Strukturen und großartige Jugendarbeit“, betont ÖSB-Präsident Michael Stöttinger. Das Erbe von Prof. Kurt Jungwirth, der Graz einst zur Schachhauptstadt Österreichs machte, wird damit würdig fortgeführt. (wk, Fotos: Grandmaster Eventmanagement GmbH)

FIDEFrauen Grand Prix

ÖM Senioren: Titel für Michael Ernst und Frank Belke

Vom 13. bis 18. April 2025 fanden die Österreichischen Seniorenmeisterschaften im Veranstaltungszentrum Aschach statt. Insgesamt gingen 45 Spieler und zwei Spielerinnen in den Alterskategorien 50+ und 65+ an den Start. Gespielt wurde in einem gemeinsamen Turnier mit getrennter Wertung für die beiden Altersgruppen.

Nach sieben spannenden Runden konnte sich in der Kategorie 65+ Michael Ernst mit 5,5 Punkten den Titel sichern. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Alois Schwabeneder und Siegfried Zoernpfenning, beide mit jeweils 5 Punkten.

In der Kategorie 50+ setzte sich Frank Belke ebenfalls mit 5,5 Punkten durch und holte damit den Meistertitel. Die Silbermedaille ging an Herbert Hager mit 5 Punkten, gefolgt von Dietmar Hiermann, der sich mit 4,5 Punkten den dritten Platz sicherte.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten Günter Mitterhuemer, Landespräsident von Oberösterreich, in seiner Rolle als Turnierdirektor, sowie Hauptschiedsrichter Gerald Huemer, die gemeinsam für ausgezeichnete Rahmenbedingungen sorgten.

Einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Website des Landesverbands Oberösterreich. (wk, Foto: LV OÖ)

Ergebnisse bei Chess-Results, Website LV-OÖ,

Ausführlicher Bericht ÖM-Senioren 2025, Fotos von Peter Kranzl

ÖM 1618: Fünf Bundesländer holen Medaillen in Fürstenfeld

Die Siegerinnen und Sieger der Österreichischen Jugendmeisterschaften in den Altersklassen U16 und U18 wurden gestern im JUFA in Fürstenfeld gekürt. Nach spannenden sieben Runden in vier Turnieren dürfen sich fünf Bundesländer über Medaillen freuen. Sechs der insgesamt zwölf Medaillen gehen an die Steiermark, die damit im Duell mit Wien um die Führungsposition im Jugendschach zahlenmäßig vorlegt. Wien kontert jedoch mit zwei Goldmedaillen. Hier sind alle Medaillengewinnerinnen und -gewinner:

Mädchen U16

1

Wiessner, Elisabeth

1693

Stmk

Spg. Ligist-St.Johann

6

2

Wiessner, Johanna

1527

Stmk

Spg. Ligist-St.Johann

5,5

3

Grasberger, Carmen

1756

Sv Amstetten

5


250418 oem1618 07  250418 oem1618 05

Mädchen U18

1

Hyassat, Milana

1868

Wien

Sc Donaustadt

5,5

2

Gaisberger, Nina

1667

Askö Bad Goisern

4,5

3

Brunner, Josephina Akiko

1798

Stmk

Grazer Schachgesellschaft

4,5


Offen U16

1

Benedikt, Noah

1976

Tir

Tiroler Schachschule

6,5

2

Stickler, Florentin

2189

Wien

1. Sk Ottakring

6

3

Reichhuetter, Richard

1916

Stmk

Sk Alpine Trofaiach

5


250418 oem1618 04  250418 oem1618 06

Offen U18

1

Balint, Peter

2366

Wien

1. Sk Ottakring

5,5

2

Leitgeb, Julian

2313

Stmk

Fürstenfeld

5

3

Wendl, Philipp

2268

Stmk

Schachfreunde Graz

5

 

Die Organisation unter Turnierdirektor Klemens Marakovits sowie Siegfried Posch vom Schachklub LL-Ressources Fürstenfeld war auf hohem Niveau und wurde allgemein gelobt. Hauptschiedsrichter Hermann Wilfling, sein Stellvertreter Paul Wendl sowie Nachwuchstalent Philipp Raeke, der erstmals eine Live-Übertragung durchführte, sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Turniere.

Erstmals in die Durchführung der Jugendmeisterschaften eingebunden war die neue Jugendkommission des ÖSB. Selina Jeitler übernahm die Live-Kommentierung auf YouTube und gestaltete gemeinsam mit Daniel Kristoferitsch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Fußball, Tischtennis und weiteren Aktivitäten.

Außerdem kürte die Kommission die besten Partien des Turniers. Ausgezeichnet wurden bei den Burschen die Partie Wendl gegen Jetzl, bei den Mädchen die Begegnung Hyassat gegen Brunner sowie die „coolste Partie“ des Turniers zwischen Taizhanov und Stickler – letztere überzeugte mit großartigen Motiven und taktischer Raffinesse. 

 

Ergebnisse bei Chess-Results, Kommentierungen auf Youtube

Ju Wenjun verteidigt Titel, die Statistik zur Frauen-WM

Der FIDE-Frauenweltmeisterschaftskampf 2025 ging vor Kurzem zu Ende. Ju Wenjun verteidigte ihren WM-Titel souverän und vorzeitig mit einem 6,5:2,5-Sieg gegen ihre Landsfrau Tan Zhongyi. Das ursprünglich auf zwölf Partien angesetzte Match war bereits nach neun Begegnungen entschieden. Dabei war Zhongyi in der zweiten Partie zunächst in Führung gegangen. Doch Ju glich postwendend aus und feierte in den Runden fünf bis acht vier Siege in Serie.

Die statistischen Zahlen der FIDE erzählen die fesselnde Geschichte eines intensiven Kampfschachs. Das Match zwischen Ju Wenjun und Tan Zhongyi, das sich über zwei Städte erstreckte, war ein Duell der Präzision, Ausdauer und Nervenstärke.

Gespielte Züge insgesamt: 517
Insgesamt wurden 517 Züge gespielt – geprägt von scharfer Eröffnungsvorbereitung, komplexen Mittelspielen und nervenaufreibenden Endspielen.

Am Brett verbrachte Minuten: 2.246
Die Partien waren durchweg hart umkämpft und summierten sich auf 2.246 Minuten – fast 38 Stunden voller Konzentration und geistiger Höchstleistung.

Längste Partie: Partie 3 – 87 Züge, 326 Minuten
Die längste Partie war Partie 3 mit 87 Zügen und 326 Minuten Spielzeit. Sie markierte einen Wendepunkt im Match: Ju wandelte einen minimalen Vorteil nach einem Marathonkampf in einen vollen Punkt um. Nach über fünf Stunden Spielzeit holte sie sich ihr Selbstvertrauen zurück und machte die Niederlage aus Partie 2 vergessen.

Kürzeste entscheidende Partie: Partie 7 – 47 Züge, 242 Minuten
Die kürzeste entschiedene Partie war Nummer 7. Nach 47 Zügen und 242 Minuten siegte Ju erneut. Bemerkenswert: Diese Partie war die erklärte Lieblingspartie von Tan Zhongyi. Obwohl sie mit den schwarzen Steinen leichten Vorteil hatte, glich Ju zunächst aus und überführte die Stellung souverän in ein gewonnenes Endspiel.

Höchste Genauigkeit in einer entscheidenden Partie: Partie 8 – Ju Wenjun: 98 %
In Partie 8 zeigte Ju ihre beeindruckende Rechenstärke: Mit einer Genauigkeit von 98 % und den schwarzen Steinen nutzte sie einen Fehler Tans im Mittelspiel eiskalt aus und ließ ihr keine Chance auf ein Comeback.

Durchschnittliche Genauigkeit im gesamten Match:
Ju Wenjun: 96,4 %
Tan Zhongyi: 94,6 %
Die konstant hohe Präzision beider Spielerinnen unterstreicht das Weltklasseniveau dieses Wettkampfs – mit einem leichten, aber spürbaren Vorteil für Ju.

Beliebteste Eröffnung: Sizilianische Verteidigung
Die häufigste Eröffnungswahl, insbesondere von Tan mit Schwarz, war die Sizilianische Verteidigung. Ihre wiederholte Anwendung machte sie zur beliebtesten Eröffnung des Matches. Der dynamische, unausgeglichene Charakter des Sizilianers spiegelte den kompromisslosen Kampfgeist beider Spielerinnen wider. Friedliche Remisen standen nicht im Fokus.

Ju Wenjun behielt am Ende die Nerven und sicherte sich zum fünften Mal in Folge den WM-Titel – eine außergewöhnliche Leistung, die ihre Konstanz, Stärke und Erfahrung auf höchstem Niveau eindrucksvoll unter Beweis stellt. Doch das Match war keineswegs einseitig: Tan Zhongyi setzte ihre Gegnerin immer wieder unter Druck, kreierte Chancen und sorgte bis zuletzt für Spannung. Ein harter, gehaltvoller und dramatischer Schlagabtausch, der als wahres Schaufenster des modernen Frauenschachs in Erinnerung bleiben wird. (wk, Info/Fotos: FIDE)

FIDE, Frauen-WM 2025

Bericht des Präsidenten: Überlegungen zur Bundesliga, Rückzug ASV

Liebe Schachfamilie!

Viele von euch wissen ja bereits, dass der ASV Linz seine erste Mannschaft aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Ich möchte diese Veränderung nutzen, um kurz einige Überlegungen zur Situation in der österreichischen Bundesliga anzustellen:

Unsere Mannschaft ist ja eher durch Zufall entstanden – aufgestiegen in die 2. Bundesliga Mitte, haben wir um einige alte Großmeisterfreunde von mir eine hervorragende Mannschaft aufgebaut. Diese ist über die Jahre sogar noch stärker geworden.
Ich war von Anfang an da und dort mit Kritik konfrontiert, dass es sich um eine reine Legionärsmannschaft handeln würde und wir keine Österreicher verpflichtet hätten. Das hat mich nicht sehr irritiert – erstens gibt es in der Schachszene immer Kritik an allem (und am Gegenteil ;-), außerdem war unsere Mannschaft ein echtes Team mit Spielern, die eng befreundet sind, und einem wirklich tollen Mannschaftsklima.

Dennoch habe ich mir über die Jahre immer öfter die Frage gestellt, ob es Sinn macht, so viele Ausländer in der Liga einzusetzen – bei den stärksten Teams gibt es gar keine Österreicher und tatsächlich stellen viele Vereine einfach die Nationalmannschaft eines Nachbarlandes.
Dazu einfach eine neue Regelung in der TuWO zu verankern, ist keine Lösung – erstens gibt es rechtliche Voraussetzungen (z. B. das Diskriminierungsverbot für EU-Spieler), zweitens gilt es, die Selbstverwaltung der Liga zu berücksichtigen: Es sind die Vereine und besonders die Obmänner und Obfrauen bzw. die Captains, die sehr viel ehrenamtliche Arbeit leisten und damit die Bundesliga-Teams erst möglich machen!
Dazu kommt ein enormer finanzieller Aufwand für alle Teams – Mittel, die es meist wieder nur durch die Aktivitäten der Captains gibt, die ganzjährig bei der Sponsorenaquise aktiv sind und nebenbei auch das Vorurteil widerlegen, im Schach seien keine Sponsorings zu bekommen.

Ein Team mit den besten Österreichern aufzubieten, war für den ASV aber nie eine Option – eine spannende Idee theoretisch, wir wollten aber den anderen Teams ihre österreichischen GMs nicht „wegkaufen“. Das hätte der Liga sicherlich geschadet, und das ist auch der Grund, warum wir allen österreichischen GMs, die in den letzten Jahren von sich aus auf den ASV zugekommen sind, abgesagt haben.

Eine Ligareform kann nur kommen, wenn sie von den Bundesliga-Vereinen mitgetragen wird. Der ÖSB soll den Teams keinesfalls Regelungen vor die Nase setzen, die nicht gewünscht sind. Ich unterstütze die Selbstverwaltung der Bundesliga: Vereine, die so enormen Aufwand treiben, müssen auch das Recht haben, den Austragungsmodus wesentlich mitzugestalten – es ist ja leider nicht so, dass der ÖSB Fernsehgelder unter den Bundesligavereinen aufteilen kann. Die ganze Liga wird immer nur von den Vereinen selbst getragen.

Solange der ASV mitspielt, kann ich aber in meiner ÖSB-Funktion nie einen Vorschlag zu einer Veränderung machen, ohne zu Recht mit dem Vorwurf der Voreingenommenheit konfrontiert zu werden – auch das war ein Grund, unser Engagement zu beenden.

Für den ASV-Vorstand und mich waren aber auch sportliche Überlegungen entscheidend:

Wenn wir in dieser Besetzung weitergespielt hätten, wären wir mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Staatsmeister geworden – alle anderen Teams würden wieder nur um den zweiten Platz spielen. Da alle Vereine einen enormen finanziellen und organisatorischen Aufwand betreiben, ist das keine zufriedenstellende Situation und keine gesunde Entwicklung für die Liga.
Umgekehrt hat niemand etwas davon, wenn der ASV Serienmeister wird – das wäre für das österreichische Schach kein Vorteil.

Obwohl wir diese Saison am ersten Termin mit einer B-Mannschaft spielen mussten, haben wir am Ende mit 5 Team-Punkten Vorsprung und im Schnitt 5:1 Brettpunkten gewonnen – mit dem Effekt, dass die anderen Teams teilweise bereits begonnen haben, ihre besten Spieler gegen uns zu schonen! Dann gewinnen wir zwar auch mal 6:0, aber es macht sportlich keinen Sinn, wenn die ASV-GMs gegen Gegner mit bis zu 700 Elo-Punkten weniger spielen.
Damit war bereits eine Veränderung in der Liga zu bemerken, und somit haben wir uns entschlossen, einen neuen Meister zu ermöglichen.

Ich persönlich verbringe sehr viel Zeit mit Schach – ausschließlich ehrenamtlich – und ich muss natürlich Prioritäten setzen. Nach rund vier Jahren kann ich nun sehr gut einschätzen, wo ich meine Zeit, Energie und Ressourcen am effizientesten einsetze: Da ist mir vieles wichtig – der PlusCity Grand Prix, eine attraktive Einzel-Staatsmeisterschaft (ich bin sehr optimistisch für den neuen Modus), internationale Events und natürlich die Förderung unserer „Supertalente“. Die Bundesligamannschaft des ASV kommt da einfach nicht an erster Stelle!
Und so war es dann zwar schmerzhaft, aber die logische Entscheidung, unser Team aufzugeben.

An der Team-Rapid- und Blitz-Staatsmeisterschaft werden wir aber weiterhin teilnehmen und – wenn es passt – auch wieder an internationalen Events. Wir freuen uns da und dort also weiterhin auf spannende Kämpfe. 😉

In diesem Sinn möchte ich mich im Namen des gesamten ASV-Vorstandes für die vergangenen drei Jahre bei euch bedanken – es war ein tolles Erlebnis, an der Team-Staatsmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Ich wünsche den Teams der Saison 2025/2026 alles Gute für die nächste Spielzeit und freue mich schon auf die Siegerehrung mit einem neuen Staatsmeister!

Michael Stöttinger
Präsident

Österreichische Jugendmeisterschaften U16 & U18 starten in Fürstenfeld

Die Österreichischen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U16 und U18 eröffnen traditionell den Reigen der nationalen Jugendbewerbe. Wie bereits im Vorjahr wird im JUFA Hotel in Fürstenfeld gespielt. Organisiert wird das Turnier vom Schachklub LL-resources Fürstenfeld unter der Leitung von Turnierdirektor Klemens Marakovits. Hauptschiedsrichter ist IS Hermann Wilfling.

Insgesamt 86 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bundesländern nehmen an den Bewerben teil. Topgesetzt sind Florentin Stickler (U16), Peter Balint (U18), Leefke Giselbrecht (U16 weiblich) und Milana Hyassat (U18 weiblich). Gespielt werden sieben Runden im Schweizer System, verteilt auf fünf Tage.

Rundenplan:
1 13.04.2025 09:00
2 13.04.2025 15:00
3 14.04.2025 09:00
4 15.04.2025 09:00
5 15.04.2025 15:00
6 16.04.2025 09:00
7 17.04.2025 08:30

24 Partien werden live übertragen. Die neuen Meister werden am Gründonnerstag gekürt. (wk)

Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: DGT: U18, U16, U18m, U16mChess.com, Lichess, ChessBase

Live-Kommentierung auf Youtube (Jugend-Kommission, Runden 2-7, Start mit 15 Minuten Verzögerung)