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FIDE WGP: Triumph und Tragik für Anna Muzychuk – Zhu Jiner gewinnt Gesamtwertung

Mit einem hochdramatischen Finale in Großlobming ging die FIDE Women’s Grand Prix Serie 2024/2025 zu Ende. Die Serie umfasste insgesamt sechs Turniere an verschiedenen Schauplätzen weltweit – darunter auch Österreich – mit 23 Teilnehmerinnen aus der Weltspitze des Frauenschachs. Trotz eines beeindruckenden Turniersiegs in Großlobming verpasste Anna Muzychuk (Ukraine) denkbar knapp die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026. Die große Gewinnerin der Gesamtwertung ist Zhu Jiner (China), die sich gemeinsam mit Aleksandra Goryachkina (Frankreich) einen Startplatz für das Kandidatenturnier sichern konnte.

Großes Drama in der Schlussrunde
Am Schlusstag standen alle Zeichen auf Spannung. Anna Muzychuk, die bereits das WGP-Turnier in Zypern gewonnen hatte, brauchte gegen Vaishali Rameshbabu (Indien) einen Sieg, um nicht nur den Turniersieg in Großlobming alleine zu holen, sondern auch die Gesamtwertung der Serie zu gewinnen und sich damit für das Kandidatenturnier zu qualifizieren. Nach starkem Beginn und positionellem Vorteil, unter anderem durch einen Freibauern auf der a-Linie, verpasste sie jedoch im entscheidenden Moment den Gewinnweg – die Partie endete remis. Es blieb ihr nur der geteilte erste Platz mit Zhu Jiner, wobei der erst Preis aufgrund der höheren Zahl an Schwarzpartien offiziell an Muzychuk ging. Für die Gesamtwertung reichte das jedoch nicht.

Sichtlich bewegt zeigte sich Muzychuk nach dem Turnier: „Es war noch nie so traurig, ein Turnier zu gewinnen.“ Trotz zweier Turniersiege in der Serie fehlten ihr am Ende entscheidende Punkte, um Goryachkina im Fernduell noch zu überholen.

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Zhu Jiner nutzt ihre Chance
Zhu Jiner startete mit 235 Punkten in das Turnier in Österreich und hatte damit eine realistische Chance, Goryachkina von Platz eins in der Gesamtwertung zu verdrängen. In der letzten Runde spielte sie gegen die ehemalige Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk – eine Partie mit Höhen und Tiefen. Zhu geriet zwischenzeitlich in eine klar verlorene Stellung, konnte jedoch dank eines Fehlers ihrer Gegnerin ein Remis retten – was letztlich ausreichte, um sich den Gesamtsieg zu sichern. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel und habe viel gelernt“, sagte Zhu nach Turnierende.

Weitere Partien mit Spannung und Tragik
Tan Zhongyi vergab in ihrer Partie gegen Mariya Muzychuk eine klare Gewinnstellung. Trotz besserer Stellung, mehr Zeit auf der Uhr und einer Figur mehr verlor sie völlig den Faden – die Partie endete remis, wodurch sie ihre Chance auf einen geteilten Turniersieg verpasste. Frustriert verließ Tan unmittelbar nach der Partie den Turniersaal.

Olga Badelka, die für Österreich antrat, krönte ihre Leistung mit einem Sieg über die georgische Topspielerin Nana Dzagnidze. In einer scharfen Partie der Nimzo-Indischen Verteidigung zeigte Badelka großes taktisches Gespür und Durchhaltevermögen. Ihr Sieg in der längsten Partie der Runde war ein schöner Erfolg für das heimische Publikum. Insgesamt gelingen Badelka drei Siege. Nur den drei Siegerinnen gelang es mehr Partien zu gewinnen.

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Weniger Glück hatte Nurgyul Salimova (Bulgarien), die gegen Lela Javakhishvili (Georgien) nach einem übersehenen Bauernverlust ihre Partie verlor.

Stimmen zum Turnier
Beim feierlichen Abschluss der Veranstaltung betonte FIDE-CEO Emil Sutovsky die Bedeutung der Women’s Grand Prix Serie für das Frauenschach: „Die Spielerinnen sind die wahren Heldinnen dieses Events. Wir werden weiterhin unsere Unterstützung für den Frauenschachsport ausbauen.“

Auch ÖSB-Präsident Michael Stöttinger zeigte sich stolz: „Dieses Turnier war ein Höhepunkt im österreichischen Schachsport. Mein Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den Spielerinnen, FIDE und dem Organisationsteam.“ Die erfolgreiche Durchführung des Turniers markiert einen wichtigen Meilenstein für den österreichischen Schachbund und das Frauenschach in Mitteleuropa."

 

Abschlusstabelle WGP Großlobming:

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Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

FIDE WGP: Zhu gestoppt, Muzychuk unter Druck – Entscheidung vertagt

Die Entscheidungen um den Turniersieg und die Plätze im Kandidatenturnier der Frauen sind auf die Schlussrunde vertagt. In der heutigen 8. Runde remisierten sowohl Anna Muzychuk als auch Zhu Jiner und Tan Zhongyi.

Olga Badelka beendete den beeindruckenden Siegeslauf von Zhu. Nach fünf Siegen in Folge musste sich die Chinesin diesmal mit einem Remis zufriedengeben. Badelka, die mit Schwarz eine Französische Verteidigung wählte, überraschte Zhu offenbar und brachte sie früh aus dem Konzept. Ein Scheinopfer im 11. Zug führte zu einem massiven Abtausch und einer ausgeglichenen Stellung. Das Remis gegen eine der stärksten Spielerinnen der Welt – Zhu Jiner belegt derzeit Platz 4 der Live Chess Ratings List – ist ein großer Erfolg für die neue Nummer 1 des Österreichischen Schachbundes.

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Durch dieses Ergebnis erhielt Anna Muzychuk die Chance, wieder die alleinige Führung zu übernehmen. Doch die Ukrainerin fand gegen Lela Javakishvili mit den schwarzen Steinen keine Möglichkeit, die Partie zu verschärfen, und musste eine Zugwiederholung akzeptieren. Damit steht sie morgen unter Zugzwang: Nur ein Sieg gegen Vaishali dürfte ihr noch die Qualifikation für das Kandidatenturnier ermöglichen – vorausgesetzt, Zhu gewinnt ihre Partie gegen Kosteniuk nicht.

Die Dritte im Bunde im Rennen um den Turniersieg ist WM-Finalistin Tan Zhongyi. Auch sie konnte die Punktverluste ihrer Konkurrentinnen nicht nutzen und kam gegen Rameshbabu Vaishali ebenfalls nicht über ein Remis hinaus. Damit bleibt sie einen halben Punkt hinter Anna Muzychuk und Zhu zurück, bleibt jedoch weiterhin eine ernsthafte Anwärterin auf den Turniersieg.

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Maryia Muzychuk und Nana Dzagnidze gelangen im Kampf um die Platzierungen heute jeweils volle Punkte gegen Alexandra Kosteniuk bzw. Nurgyul Salimova. Letztere rutscht dadurch ans Tabellenende und übernimmt von Badelka die Rote Laterne.


Die Paarungen der Schlussrunde:

Badelka - Dzagnidze
Kosteniuk - Zhu
Tan - Muzychuk Mariya
Muzychuk Anna - Vaishali
Salimova - Jvakhishvili

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wk, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel

 

Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

Mitropacup 2025 eröffnet mit Trauerminute für Kurt Jungwirth

Der Mitropacup 2025 begann heute, am 14. Mai 2025, in Trenčín, Slowakei, mit einer Gedenkminute für Kurt Jungwirth, der gemeinsam mit Gertrude Wagner den Mitropacup im Jahr 1976 ins Leben gerufen hatte.

Kurt Jungwirth, der gestern, am 13. Mai 2025, im Alter von 95 Jahren in Graz verstarb, war eine prägende Persönlichkeit des österreichischen Schachs. Als langjähriger Präsident des Österreichischen Schachbundes setzte er sich unermüdlich für die Förderung des Schachsports ein. Sein Engagement und seine Visionen trugen maßgeblich zur Entwicklung des Mitropacups bei, der seit fast fünf Jahrzehnten ein bedeutender Bestandteil des europäischen Schachkalenders ist. Jungwirth war zudem Mitbegründer der Europäischen Schachunion, die 1985 – vor genau 40 Jahren – in seiner Heimatstadt Graz ins Leben gerufen wurde.

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ECU ehrt Jungwirth zu seinem 90. Geburtstag in seinem Büro in Graz

Die Eröffnungsrunde des Mitropacups 2025 stand somit nicht nur im Zeichen des sportlichen Wettkampfs, sondern auch des Gedenkens an einen der Gründerväter des Turniers. Die teilnehmenden Mannschaften aus zehn Nationen – darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn und Österreich – ehrten das Andenken an Prof. Jungwirth mit einer Schweigeminute vor Beginn der ersten Partien.

Aus sportlicher Sicht begann das Turnier mit den folgenden Paarungen: Italien – Schweiz, Slowakei – Kroatien, Frankreich – Ungarn, Tschechische Republik – Österreich und Slowenien – Deutschland. Gespielt wird sowohl in der offenen Klasse als auch in der Frauenkategorie, wobei in der offenen Klasse Kroatien durch eine zweite Mannschaft der Slowakei ersetzt wird.

Der Mitropacup 2025 in Trenčín dauert noch bis zum 22. Mai. Die aktuellen Ergebnisse und Partien werden auf Chess-Results veröffentlicht.

Links:
Chess-Results,
Live-Broadcast on Lichess,
Live-Commentary on Youtube,
Facebook

Nachruf auf Prof. Kurt Jungwirth

Mit großer Trauer nimmt der Österreichische Schachbund Abschied von seinem langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten Prof. Kurt Jungwirth, der am 13. Mai 2025 im Alter von 95 Jahren im Kreise seiner Familie in Graz verstorben ist.

Geboren am 3. September 1929 in Graz, prägte Kurt Jungwirth über Jahrzehnte hinweg das kulturelle und sportliche Leben Österreichs. Nach seinem Studium der Romanistik und einer Tätigkeit als Lehrer und Dozent, unter anderem am Dolmetscher-Institut der Universität Graz, wandte er sich der Kulturpolitik zu. Von 1970 bis 1985 war er Kulturlandesrat der Steiermark, anschließend bis 1991 Landeshauptmann-Stellvertreter. In dieser Zeit initiierte er bedeutende Kulturprojekte wie die Styriarte und prägte als Präsident des „steirischen herbstes“ über Jahrzehnte die Kulturlandschaft des Landes.

Seine große Leidenschaft galt jedoch dem Schachspiel. Bereits als Jugendlicher entdeckte er seine Begeisterung für das königliche Spiel und setzte sich zeitlebens für dessen Förderung ein. Nach dem plötzlichen Tod von Franz Cejka wurde er 1971 einstimmig zum Präsidenten des Österreichischen Schachbundes gewählt – ein Amt, das er 46 Jahre lang mit Hingabe und Weitblick ausübte.

Unter seiner Führung verlegte der ÖSB seinen Sitz von Wien nach Graz, organisierte internationale Turniere wie das Kandidatenfinale 1980 in Velden oder die Computerschach-WM 2003 in Graz und erreichte 2005 die Anerkennung des Schachs als Sportart durch die Bundessportorganisation.

Auch international war Jungwirth eine prägende Figur: Als Vizepräsident der FIDE (1978–1986), Gründungspräsident der Europäischen Schachunion (1986–1998) setzte er sich unermüdlich für die Entwicklung des Schachsports ein. 1976 hat er gemeinsam mit Gertrude Wagner den Mitropacup ins Leben gerufen, einen Mannschaftsbewerb mit 10 mitteleuropäischen Ländern. 2017 wurde er vom ÖSB mit einer Sonderausgabe der Verbandszeitung „Schach aktiv“ geehrt, die seine Verdienste würdigte. Zudem wurde Jungwirth vom Präsidium zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Für sein vielfältiges Wirken wurde Kurt Jungwirth mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich, der Ehrenring der Stadt Graz und dem der Ehrenring des Landes Steiermark.

Mit dem Tod von Prof. Kurt Jungwirth verliert Österreich eine herausragende Persönlichkeit, die mit Weitblick, Integrität und unermüdlichem Engagement das Schachspiel und die Kultur unseres Landes geprägt hat. Sein Vermächtnis wird in der Schachgemeinschaft und darüber hinaus weiterleben.

Der Österreichische Schachbund verneigt sich in Dankbarkeit vor seinem Ehrenpräsidenten und spricht seiner Familie und allen Angehörigen sein tief empfundenes Beileid aus. (wk)

Download: Sonderausgabe Schach Aktiv - Die Ära Jungwirth (PDF)

FIDE WGP: Showdown im Murtal, Muzychuk, Zhu und der Kampf um das Kandidatenturnier

Der Frauen-Grand-Prix im Murtal geht nach dem Ruhetag am Montag mit den verbleibenden drei Runden in seine entscheidende Phase. Alle Blicke richten sich auf Anna Muzychuk und Jiner Zhu, die in einem Fernduell mit Alexandra Goryachkina um zwei Plätze im nächsten FIDE-Frauen-Kandidatenturnier kämpfen. Muzychuk benötigt einen alleinigen Turniersieg, um an der derzeit führenden Russin vorbeizuziehen. Zhu hingegen würde bereits ein dritter Platz reichen, um die Gesamtwertung des Grand Prix für sich zu entscheiden.

Die siebte Runde verläuft ganz im Sinne der Chinesinnen, die mit Siegen gegen die beiden Georgierinnen den Druck auf Muzychuk erhöhen. Zhu feiert gegen Nana Dzagnidze in überzeugender Manier ihren fünften Sieg in Folge und schließt damit – nach zwei Auftaktniederlagen – in der Tabelle zu Muzychuk auf. Ihre Landsfrau Zhongyi Tan kommt ebenfalls immer besser in Fahrt, gewinnt gegen Lela Javakhishvili und hat nun nur noch einen halben Punkt Rückstand.

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Anna Muzychuk kommt heute gegen Nurgyul Salimova nicht über ein Remis hinaus. Sie weicht einer russischen Verteidigung aus und entscheidet sich stattdessen für eine Variante im Vierspringerspiel – eine Wahl, die man eher meidet, wenn ein Sieg Pflicht ist. Den Zuschauern dürfte das nur recht sein, denn die beiden Schlussrunden versprechen Hochspannung im Kampf um den Turniersieg.

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Die übrigen Spielerinnen kämpfen vor allem um Platzierungen und Preisgelder. Alexandra Kosteniuk verbessert mit einem Sieg gegen die Inderin Rameshbabu Vaishali ihre Position in der Tabelle. Sie liegt nun ebenso wie Dzagnidze bei 50 % und kann noch um Rang vier mitmischen.

Olga Badelka vergibt heute eine große Chance auf ihren dritten Turniersieg. Gegen Ex-Weltmeisterin Mariya Muzychuk bringt sie eine gute Eröffnungsvorbereitung aufs Brett. Die Ukrainerin gerät überraschend in eine bekannte Falle und sieht sich einem heftigen Angriff ausgesetzt. Doch im 25. Zug wählt die Österreicherin eine falsche Fortsetzung. Die Partie wogt hin und her, bis in Zeitnot alles aus dem Ruder läuft. Am Ende triumphiert Muzychuk. Den ersten Zug der Partie hat Selina Jeitler, sie ist Vorsitzende der Jugend-Kommission des ÖSB ausgeführt. 

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Für die Zuschauerinnen und Zuschauer der Live-Kommentierung war es ein besonderer Tag. Sie konnten den Kommentaren von Vishy Anand und Felix Blohberger lauschen – ein echtes Erlebnis für die Fans. Auch Österreichs Nationalspieler Blohberger zeigte sich beeindruckt und sicherte sich beim Abendessen noch ein Autogramm der Schachlegende – nicht für sich selbst, wie er augenzwinkernd anmerkte.

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Die Paarungen der 8. Runde:

Dzagnidze – Salimova
Javakhishvili – Muzychuk Anna
Vaishali – Tan
Muzychuk Maria – Kosteniuk
Zhu – Badelka

 

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Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

Sternstunden in Großlobming: Nachwuchstalente treffen Schachlegenden beim Frauen-Grand-Prix

Beim derzeit laufenden Frauen-Grand-Prix im malerischen G’Schlössl Murtal wurde der Ruhetag zu einem echten Highlight – für Nachwuchsspielerinnen wie auch für die große Schachfamilie. Das exklusive VIP-Event bot nicht nur ein Blitzturnier mit prominenter Besetzung, sondern auch die einmalige Gelegenheit, gegen den 15. Schachweltmeister Viswanathan Anand anzutreten. Den krönenden Abschluss bildete ein Gala-Dinner auf höchstem kulinarischen Niveau.

Am Blitzturnier nahmen mit Alexandra Kosteniuk (12. Weltmeisterin), Mariya Muzychuk (14. Weltmeisterin), Zhongyi Tan (15. Weltmeisterin) und Olga Badelka (Österreichs Nummer 1) vier absolute Spitzenspielerinnen teil. Sie stellten sich sechs aufstrebenden heimischen Talenten: Emilia Deak-Sala, Sara Marinovic, Alina Donets und den Steirerinnen Josephina Brunner, Katharina Pötscher und Eva Maria Schmied. Trotz starker Gegenwehr der jungen Österreicherinnen gingen alle Partien an die routinierten Grand-Prix-Stars.

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Doch der eigentliche Höhepunkt folgte danach: In einem Blitz-Herausforderungsevent traten die jungen Talente vom Blitzturnier, ergänzt durch Emma Spritzendorfer, einzeln gegen Schachikone Viswanathan Anand an – mit dem Ziel, möglichst lange durchzuhalten. Katharina Pötscher gelang mit beachtlichen 55 Zügen die längste Partie.

Für die Überraschung des Tages sorgte jedoch Eva Maria Schmied: In einem sizilianischen Duell erwischte sie Anand taktisch auf dem falschen Fuß, gewann zwei Bauern und zwang den Weltmeister zu einem rettenden Dauerschach – ein Remis, das beim Publikum für Staunen sorgte und für Schmied den bisherigen Höhepunkt ihrer Schachlaufbahn bedeutete.

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Der Tag fand seinen würdigen Abschluss mit einem festlichen Gala-Dinner. Das Ikarus-Team verwandelte die Orangerie im G’Schlössl in eine Bühne kulinarischer Höchstleistungen und begeisterte Gäste und Spielerinnen gleichermaßen.

Alle Grand-Prix-Teilnehmerinnen und hochrangige Vertreter der FIDE waren ebenso eingeladen wie die jungen österreichischen Nachwuchshoffnungen und weitere Gäste. Felix Blohberger hatte auf jedem der vier Tische ein historisches Schachrätsel aufgestellt. FIDE-CEO Emil Sutovsky, ein ehemaliger Europameister, konnte auf Anhieb alle vier Stellungen mit den Namen der Spieler sowie Ort und Jahr der Partie benennen. Besondere Ehrengäste waren zudem Ex-Weltmeister und FIDE Deputy President Vishy Anand, FIDE-COO Sava Stoisavljevic sowie Standard-Schachjournalist Anatol Vitouch.

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Sutovsky (im Bild links) zeigte sich in seiner Rede vom Event im Murtal begeistert und meinte: "Er habe die meisten der bisher 40 Frauen Grand Prix Turniere besucht, dieses hier in der Obersteiermark setzt aber neue Maßstäbe hinsichtlich Location und Organisation. Er zögert nicht zu sagen, dass ist der beste Frauen Grand Prix bisher." (wk, Fotos: FIDE)

VIP-Blitz: Ergebnisse/Partien (Chess-Results)
Anand vs Girls: Partien (ChessBase)

Internationales Keltenschachturnier 2025 - Ankündigung

Der 1. Halleiner Schachklub lädt alle interessierten Schachspielerinnen und Schachspieler herzlich zum Kelten-Schachturnier 2025 in der Halleiner Salzberghalle ein. Ziel ist es, im Bundesland Salzburg ein hochklassiges Event für Schachbegeisterte zu bieten und durchzuführen. Ein Besuch in der traditionsreichen Salzstadt Hallein zur Pfingstzeit bietet zudem eine hervorragende Gelegenheit, Hobby und Urlaub miteinander zu verbinden.

Mit der Salzberghalle in Hallein wurde ein Veranstaltungsort gewählt, der keine Wünsche offenlässt: großzügige Spielräumlichkeiten, ausreichend Parkmöglichkeiten, modernste Infrastruktur mit Buffet, ein breites Unterkunftsangebot und vieles mehr.

Termin: Pfingstwochenende – Samstag, 07. Juni 2025 bis Montag, 09. Juni 2025
Spielort: Salzberghalle Hallein, Zatloukalstraße 1, 5400 Hallein
Modus: A- und B-Turnier, jeweils 5 Runden nach Schweizer System.
Bedenkzeit: 90 Minuten für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie + 30 Sekunden/Zug ab dem ersten Zug.
Kontumazzeit: 30 Minuten. Es gelten die FIDE-Regeln.
Nenngeld: A-Turnier: € 45,– B-Turnier: € 35,–
Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Homepage: www.schachklub-hallein.at

Achtung: Anmeldeschluss ist am Freitag, 06. Juni 2025 um 18:00 Uhr. Nachnennungen sind nicht möglich!

Die Organisatoren freuen sich auf zahlreiche Teilnahmen und auf ein spannendes Schachwochenende in der Keltenstadt Hallein. (wk, Info/Foto: Rudolf Berti)

Offizielle Website

WGP Austria Runde 6: Taktik, Nerven, Triumph – Chinas Stars glänzen in Runde 6

Die sechste Runde des FIDE-Grand-Prix der Frauen in Großlobming brachte wichtige Entscheidungen und spannende Wendungen. Besonders im Fokus standen die chinesischen Großmeisterinnen Zhu Jiner und Tan Zhongyi, die mit eindrucksvollen Siegen ihre Ambitionen auf den Gesamtsieg der WGP-Serie 2024/25 unterstrichen. Während Zhu mit ihrem vierten Sieg in Folge den zweiten Platz festigte, konnte Tan ein scheinbar ausgeglichenes Endspiel zu ihren Gunsten drehen.

Anna Muzychuk bleibt trotz eines unspektakulären Remis gegen Nana Dzagnidze weiterhin Tabellenführerin mit 4,5 Punkten. Ihre Partie war die einzige des Tages, die ohne Sieger endete. Zhu Jiner rückte mit ihrem Sieg über Mariya Muzychuk auf einen halben Punkt heran und bleibt als Einzige neben Anna im Rennen um den Turniersieg und den Platz im Kandidatenturnier 2026.

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Zhu Jiner zeigte gegen Mariya Muzychuk eine beeindruckende Leistung. Nachdem sie im Mittelspiel einen taktischen Fehler ihrer Gegnerin ausnutzte, konnte sie in einem komplexen Endspiel ihre Stellung dominieren. Zwar erlaubte sie Muzychuk kurzzeitig eine Remischance, doch diese blieb ungenutzt. Zhu behielt die Kontrolle und führte ihre Partie souverän zum vierten Sieg in Serie – ein weiterer Beweis für ihre aktuell starke Form.

Eine der bemerkenswertesten Leistungen des Tages lieferte Tan Zhongyi. In einer Partie, die über 80 Züge und mehr als fünf Stunden dauerte, zwang sie ihre Gegnerin Nurgyul Salimova in einem scheinbar remislichen Turmendspiel in die Knie. Trotz ausgeglichener Stellung nutzte Tan die Zeitnot ihrer Gegnerin, um kontinuierlich Druck aufzubauen. Schließlich unterlief Salimova im Endspiel ein entscheidender Fehler – Tan nutzte diesen eiskalt aus und sicherte sich ihren dritten Sieg im Turnier.

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Nach einem durchwachsenen Turnierstart konnte auch Alexandra Kosteniuk einen wichtigen Sieg verbuchen. In einer soliden Partie mit den schwarzen Steinen gegen Lela Javakhishvili nutzte sie deren Ungenauigkeiten in der Zeitnotphase konsequent aus. Kosteniuk sicherte sich nicht nur Materialvorteil, sondern auch eine dominante Stellung, die sie in einen ungefährdeten Sieg verwandelte. Mit nun 2,5 Punkten aus sechs Partien hofft sie, in den verbleibenden Runden noch Boden gutzumachen.

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Die indische Spielerin Vaishali Rameshbabu zeigte nach ihrer Niederlage gegen Zhu Jiner eine starke Reaktion. Gegen Olga Badelka dominierte sie von Beginn an und ließ ihrer Gegnerin kaum Chancen. Nach einem frühen Fehler von Badelka baute Vaishali ihren Vorteil stetig aus und entschied die Partie schließlich klar für sich. Mit 4 Punkten aus 6 Partien gehört sie weiterhin zur Tabellenspitze.

Neben den sportlichen Highlights sorgte das Kommentatorenteam für zusätzlichen Genuss: Die erfahrene Schachkommentatorin Angelika Valkova wurde von der Schachlegende Vishy Anand unterstützt, was die Übertragung der sechsten Runde zu einem besonderen Erlebnis machte. Auch FIDE-Direktor Emil Sutovsky trug mit tiefgehenden Analysen zur Qualität der Kommentierung bei.

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Am 12. Mai steht ein Ruhetag auf dem Programm. Doch auch dann bleibt es spannend: An einem "Medientag" treffen Teilnehmerinnen des Grand Prix in einem Blitzturnier ab 15:00 Uhr auf österreichische Nachwuchsspielerinnen. Danach wird Vishy Anand gegen sieben Mädchen antreten. Siegerin wird, wer am längsten durchhält.

Die siebte Runde wird am Dienstag, dem 13. Mai, um 15 Uhr MEZ mit folgenden Paarungen fortgesetzt:

Zhu Jiner – Nana Dzagnidze
Olga Badelka – Mariya Muzychuk
Alexandra Kosteniuk – Vaishali Rameshbabu
Tan Zhongyi – Lela Javakhishvili
Anna Muzychuk – Nurgyul Salimova

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Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

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Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

FIDE WGP: Hattrick für Zhu, Live-Kommentierung heute mit Vishy Anand

Die fünfte Runde markiert die Halbzeit des Finalturniers der FIDE-Grand-Prix-Serie der Frauen 2024/2025. Zhu Jiner feiert ihren dritten Sieg in Folge. Muzychuk behauptet trotz verpasster Chance die Tabellenführung. Die Bulgarin Nurgyul Salimova erringt ihren ersten Sieg, indem sie Alexandra Kosteniuk in nur 25 Zügen bezwingt. Badelka patzt in der Eröffnung und unterliegt gegen Javakhishvili.

Nach vier Tagen Regen und bedecktem Himmel zeigt sich endlich die Sonne über dem G'Schlössl im Murtal. Die übliche Stille im Turniersaal wurde vom Zwitschern der Vögel begleitet – beinahe hatte man das Gefühl, die Partien würden in einem Park und nicht in einer Halle gespielt.

250511 WGP Glashaus

Im Mittelpunkt standen zwei Partien: die Begegnung der führenden Anna Muzychuk mit der ehemaligen Weltmeisterin Tan Zhongyi sowie das Duell zwischen Zhu Jiner und Vaishali Rameshbabu. Zhu Jiner und Anna Muzychuk sind derzeit die einzigen Spielerinnen mit realistischen Chancen auf den Gesamtsieg der WGP-Serie.

Muzychuk muss im Murtal einen alleinigen Turniersieg erringen, um sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren – jeder halbe Punkt zählt. Die Partie gegen Tan verlief zunächst ruhig, bis Muzychuk im Mittelspiel deutlichen Vorteil erlangte. Doch sie verpasste mit Schwarz ihre Chance auf den vollen Punkt. Nach zäher Gegenwehr von Tan endete die längste Partie des Tages schließlich remis. Muzychuk bleibt in Führung, zeigte sich aber sichtlich enttäuscht, den Vorsprung nicht ausgebaut zu haben.

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Nach einem Fehlstart mit zwei Niederlagen hat sich Zhu Jiner mit zwei Siegen eindrucksvoll zurückgemeldet. In der fünften Runde traf sie auf Vaishali Rameshbabu, die bis dahin zwei Siege und zwei Remis vorweisen konnte. In der Sizilianischen Vier-Springer-Verteidigung wurde Vaishali von Zhu überrascht, verbrachte viel Zeit mit Nachdenken und geriet früh in Zeitnot – ein entscheidender Nachteil. Ein angebotener Damentausch führte in ein klar gewonnenes Turmendspiel für Zhu. Mit ihrem dritten Sieg in Serie rückt Zhu auf den geteilten zweiten Tabellenplatz vor – ein Platz, der zur Qualifikation für das Kandidatenturnier reichen könnte.

Nurgyul Salimova gelang mit Schwarz gegen Alexandra Kosteniuk ihr erster Sieg. Zwar überraschte Kosteniuk in der Eröffnung und erspielte sich Vorteil, ließ dann jedoch die beste Fortsetzung aus. Salimova nutzte die Gelegenheit, übernahm das Spielgeschehen und zwang Kosteniuk im 25. Zug zur Aufgabe. Es war die bislang kürzeste entschiedene Partie des Turniers. Im anschließenden Interview zeigte sich Salimova überglücklich und betonte, dass sie dank des sonnigen Wetters schon vor der Partie „positive Stimmung“ verspürt habe.

250511 WGP Salimova

Olga Badelka geriet gegen die Georgierin Lela Javakhishvili nach einem unscheinbaren Fehler in der Anfangsphase eines Karlsbader Damengambits früh ins Hintertreffen. Als Weißspielerin versuchte sie, am Königsflügel Druck aufzubauen, doch Javakhishvili behielt jederzeit die Kontrolle. Nach fast drei Stunden und 42 Zügen gab Badelka auf. Javakhishvili liegt mit 2,5 Punkten bei einer ausgeglichenen Bilanz von 50 %, während Badelka zwei Siege und drei Niederlagen verbucht.

Die Begegnung zwischen Mariya Muzychuk und Nana Dzagnidze endete im Sizilianer remis. Dzagnidze wurde von 7.c3 in der Moskauer Variante überrascht und blieb mit verdoppelten Bauern auf der e-Linie zurück. Dennoch konnte sie ausreichend Gegenspiel entwickeln und sich das Remis sichern. Mit einem Sieg und vier Unentschieden bleibt Dzagnidze weiterhin ungeschlagen; Mariya Muzychuk ist mit zwei Punkten noch sieglos.

Die sechste Runde beginnt am Sonntag, dem 11. Mai, um 15 Uhr MESZ. Die Live-Übertragung verspricht ein Highlight: Ex-Weltmeister und FIDE-Vizepräsident Vishy Anand wird die Runden 6 und 7 kommentieren.

Paarungen der Runde 6:

Nana Dzagnidze – Anna Muzychuk
Nurgyul Salimova – Tan Zhongyi
Lela Javakhishvili – Alexandra Kosteniuk
Vaishali Rameshbabu – Olga Badelka
Mariya Muzychuk – Zhu Jiner

 

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Turnierseite: FIDE Frauen Grand Prix 2024-2025 (mit täglichen Berichten der FIDE) 
FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results 
Fotos: siehe offizielle FIDE-Fotos
Live-Übertragung und Partien: Chess.com, Lichess, ChessBase 
Live-Kommentierung mit Vishy Anand und Angelika Valkova auf Youtube (FIDE-Channel)


wk, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel

 

Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

FIDE WGP: Zweiter Sieg für Badelka, Muzychuk allein in Führung

Die vierte Runde des Finalturniers der FIDE Women's Grand Prix 2024/2025 war geprägt von schnellen Partien und riskanten Bauernopfern. Am Ende setzten sich jene durch, die das Opfer annahmen – wie Dzagnidze (mit Weiß gegen Tan) und Badelka (mit Schwarz gegen Salimova). Vaishali Rameshbabu hingegen, die einen Freibauern von Mariya Muzychuk ablehnte, musste sich mit einem Remis zufriedengeben.

Olga Badelka feiert gegen die Bulgarin Nurgyul Salimova ihren zweiten Sieg. In einem Italiener wählte Salimova mit Weiß eine Stellung mit einem isolierten Zentrumsbauern, opferte diesen früh und erhielt dafür beinahe ausreichende Kompensation in Form des Läuferpaars. Nach einer taktischen Schlacht im Zentrum um die Züge 19 bis 25 kam Salimova wieder ins Spiel. Die Stellung war ausgeglichen, doch unter Zeitdruck unterlief ihr ein Fehler, der Badelkas Dame entscheidend eindringen ließ. Ein wichtiges Comeback für Badelka nach zwei Niederlagen – sie steht nun bei 2 aus 4. Salimova hingegen bleibt sieglos und liegt mit nur einem Remis und drei Niederlagen auf dem letzten Platz der Tabelle.

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Die vielleicht schönste Partie des Tages gelang Nana Dzagnidze gegen die ehemalige Weltmeisterin Tan Zhongyi. Dzagnidze spielte aggressiv und taktisch beeindruckend und liegt nach diesem Sieg nun auf dem dritten Platz. Nach drei langen Remispartien ein verdienter Erfolg für Dzagnidze, die nun 2,5 aus 4 Punkten aufweist. Tan, die mit zwei Siegen gestartet war, musste ihre zweite Niederlage in Folge hinnehmen und liegt nun bei 50 Prozent.

In der wichtigsten Partie des Tages sorgte Alexandra Kosteniuk mit der Französischen Verteidigung für eine frühe Überraschung gegen Anna Muzychuk. In der Winawer-Variante wählte Muzychuk mit dem frühen 5.Dg4 eine seltene Fortsetzung. Kosteniuk wich im sechsten Zug von den populärsten Varianten ab und entschied sich für 6...d4 – einen Zug, der auf Topniveau selten zu sehen ist. Nur wenige Züge später unterlief ihr nach 25 Minuten Bedenkzeit ein schwerer Fehler. Muzychuk nutzte ihre Chance, gewann einen Bauern und verwertete den Vorteil im Damenendspiel sicher zum Sieg. Ein äußerst wichtiger Erfolg, durch den Anna Muzychuk nun als alleinige Spitzenreiterin dasteht. Kosteniuk bleibt bei 1,5 aus 4 Punkten.

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Vaishali Rameshbabu konnte in allen bisherigen Partien überraschen. Diesmal jedoch, im Duell gegen Mariya Muzychuk, war es wohl sie selbst, die überrascht wurde: In einer populären Variante der Sweschnikow-Sizilianischen Verteidigung hatte sie früh die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen, ließ diese jedoch ungenutzt. Im weiteren Verlauf übte Muzychuk Druck am Damenflügel aus, entschied sich schließlich jedoch überraschend für ein Remis durch dreifache Stellungswiederholung. Vaishali liegt mit drei Punkten nur einen halben Zähler hinter der führenden Anna Muzychuk. Die ehemalige Weltmeisterin Mariya Muzychuk steht bei 1,5 aus 4 – mit einer Niederlage und drei Unentschieden.

250510 WGP Zhu

Lela Javakhishvili vergab ein ausgeglichenes Endspiel und verlor gegen Zhu Jiner eine Partie, die zunächst wie ein frühes Remis aussah, sich aber letztlich zur längsten des Tages entwickelte.

Paarungen der 5. Runde, Beginn heute 15:00:

Mariya Muzychuk – Nana Dzagnidze
Zhu Jiner – Vaishali Rameshbabu
Olga Badelka – Lela Javakhishvili
Alexandra Kosteniuk – Nurgyul Salimova
Tan Zhongyi – Anna Muzychuk

Live Kommentierung:

Veronika Exler verabschiedet sich nach der gestrigen vierten Runde aus dem Team der Kommentatorinnen und Kommontatoren. Angelika Valkova wird ihren Platz einnehmen und heute mit Felix Blohberger moderieren. Am Sonntag und Dienstag wird dann auch Schachlegende Vishy Anand das Team verstärken.

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Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.