Der Frauen-Grand-Prix im G'Schlössl Murtal beginnt mit einer faustdicken Überraschung aus österreichischer Sicht: Die Neo-Österreicherin Olga Badelka bezwingt in einer hart umkämpften Partie die zwölfte Schachweltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Die gebürtige Russin – ehemalige Weltmeisterin, Olympiasiegerin und Schnellschachweltmeisterin – zählt zu den erfolgreichsten Spielerinnen aller Zeiten und tritt seit 2023 für den Schweizer Verband an. Gerade im Duell mit unseren Lieblingsnachbarn schmeckt dieser Erfolg besonders süß.
„Das Brett brennt!“ – so bezeichnet man Schachpartien dieser Art. Die Österreicherin zeigt sich von Beginn an kampflustig: Bereits im sechsten Zug opfert sie einen Bauern, drei Züge später sogar einen zweiten – und erhält dafür starke Kompensation auf den schwarzen Feldern. Im Mittelspiel gewinnt sie eine Qualität, verliert jedoch einen dritten Bauern und muss weiter um Vorteil ringen. In beiderseitiger Zeitnot gelingt ihr schließlich nach einem Fehler Kosteniuks ein entscheidender taktischer Schlag – der Auftaktsieg ist perfekt.

„Ich bin sehr glücklich und fühle mich gut. Gegen diese Gegnerinnen spielt man am besten unbeschwert – und das ist mir heute sehr gut gelungen“, so die überglückliche Olga Badelka.
Ebenfalls sensationell im Murtal: Zum ersten Mal wird ein Schachturnier der Weltelite in einem Glashaus ausgetragen. Die Bilder und Videos aus dem Murtal sorgen weltweit in der Schachszene für Furore – eine hervorragende Werbung für Schach und die Obersteiermark!
Einen gelungenen Auftakt im Kampf um den Turniersieg und um die Gesamtwertung der Serie feiert auch WM-Finalistin Tan Zhongyi. Sie besiegt mit Schwarz ihre Landsfrau Zhu Jiner. Den dritten Sieg des Tages erringt die Inderin Vaishali Rameshbabu gegen die Bulgarin Nurgyul Salimova, mit 21 Jahren die jüngste Teilnehmerin im Feld.

Wenig überraschend endet die Partie der ukrainischen Muzychuk-Schwestern Mariya und Anna frühzeitig mit einer Punkteteilung. Auch zwischen den Georgierinnen Lela Javakhishvili und Nana Dzagnidze gibt es ein Remis – allerdings in der längsten Partie des Tages. Dzagnidze gelingt es im Turmendspiel nicht, ihren Mehrbauern zum Sieg zu verwerten.

Die 2. Runde beginnt heute um 15:00 Uhr mit folgenden Paarungen:
Nana Dzagnidze – Alexandra Kosteniuk
Tan Zhongyi – Olga Badelka
Anna Muzychuk – Zhu Jiner
Nurgyul Salimova – Mariya Muzychuk
Lela Javakhishvili – Rameshbabu Vaishali
Links
Turnierseite: FIDE Frauen Grand Prix 2024-2025 (mit täglichen Berichten der FIDE)
FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results
Fotos: siehe offizielle FIDE-Fotos
Live-Übertragung und Partien: Chess.com, Lichess, ChessBase
Live-Kommentierung mit Felix Blohberger und Veronika Exler auf Youtube (FIDE-Channel)
wk, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel
Es kommt nicht oft vor, dass ein Elite-Schachturnier auf dem Gelände eines kleinen Schlosses stattfindet und die Eröffnungszeremonie mit einer Blaskapelle, gutem Wein und Spielern in lokaler Tracht beginnt. Doch in Großlobming, Österreich, begann die letzte Etappe des FIDE-Grand-Prix der Frauen genau so.

Michael Stöttinger, Mastermind der Veranstaltung und Präsident des Österreichischen Schachbundes, wollte unbedingt eine Eröffnung, die die Präzision und das Flair widerspiegelt, die man oft mit dem Gastgeberland verbindet: kreativ, maßvoll, gut geplant und akribisch ausgeführt.
„Dies ist ein großartiges Ereignis für Österreich und für das Frauenschach, und wir freuen uns, Gastgeber zu sein. Es ist die erste große Veranstaltung, die wir organisieren, da wir das Schach der österreichischen Öffentlichkeit näherbringen und mehr für das Spiel tun wollen“, sagte Michael Stöttinger.

Im Namen von FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich begrüßte FIDE-COO Sava Stoisavljevic (im Bild 2. v. r.) die Spielerinnen und blickte auf die Grand-Prix-Saison 2024/25 zurück: „Als eine von mehreren Frauen in leitenden Positionen innerhalb der FIDE freue ich mich, dass die Organisation die Bedeutung des Frauenschachs anerkennt und den Spielerinnen mehr Unterstützung und Sichtbarkeit bietet. Aber – und ich spreche auch als Frau – ich weiß, dass es noch viel zu tun gibt. In den vergangenen zehn Monaten hat der Frauen-Grand-Prix die ganze Welt bereist, um für das Schach zu werben und gleichzeitig die wichtige Rolle der Frauen in unserem Sport hervorzuheben. Von Georgien über Kasachstan, Monaco, Zypern bis nach Indien haben die Anwesenheit und die Leistungen dieser Spielerinnen ihren Einfluss auf die höchsten Ebenen des Schachs eindrucksvoll unterstrichen.“

Das Turnier findet in der südösterreichischen Gemeinde Großlobming auf dem Gelände eines Herrenhauses aus dem 19. Jahrhundert in der Nähe der Formel-1-Rennstrecke Red Bull Ring statt.
Die sechste und letzte Etappe des Frauen-Grand-Prix wird nicht nur die Siegerin der Serie ermitteln, sondern auch die beiden besten Qualifikantinnen für das Kandidatinnenturnier 2026.
Zum ersten Mal überhaupt wird ein Schachturnier dieser Klasse in einem Glashaus gespielt! Das sorgt einerseits natürlich für spektakuläre Bilder und Videos, andererseits ist die Zulassung von Besuchern eine große Herausforderung, insbesondere auch für die Umsetzung der Anti Cheating Massnahmen.
Um den regionalen Schachfans dennoch einen Live - Besuch der Veranstaltung möglich zu machen wird es am Dienstag, 13. Mai, zur 7. Runde, einen Besuchertag geben. An diesem Tag ist auch der XV. Schachweltmeister Viswanathan Anand anwesend und wird gemeinsam mit Felix Blohberger und Angelika Valkova die Partien kommentieren.
Da auch am Besuchertag die Zahl der Gäste limitiert werden muss, bittet der Veranstalter um Anmeldung für kostenlose Tickets unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die maximal mögliche Anzahl an Besuchern erhält eine Teilnahmebestätigung per Email.
Die erste Runde beginnt am Dienstag, dem 6. Mai, um 15 Uhr Ortszeit.
Paarungen der 1. Runde:
* Lela Javakhishvili – Nana Dzagnidze
* Vaishali Rameshbabu – Nurgyul Salimova
* Mariya Muzychuk – Anna Muzychuk
* Zhu Jiner – Tan Zhongyi
* Olga Badelka – Alexandra Kosteniuk
Links:
FIDE Frauen Grand Prix 2024-2025, FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: Chess.com, Lichess, ChessBase
Live-Kommentierung mit Felix Blohberger und Veronika Exler auf Youtube (FIDE-Channel)
wk, Text: FIDE, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel
Da es leider in jüngerer Vergangenheit öfter Probleme für die Elo- Auswertung von Turnieren und Meisterschaften bei der FIDE (aber auch innerhalb des ÖSB) gab, finden nun zwei Internetveranstaltungen dazu statt, in denen die Vorgaben und Richtlinien erläutert werden. Mit Schwerpunkt sind hier Turnierveranstalter und Schiedsrichter angesprochen, aber auch interessierte Spieler sind willkommen. Es sind bei beiden Zoom-Terminen jeweils 16 Anmeldungen möglich. Die Anmeldungen dazu bitte per Mail bis drei Tage vor dem jeweiligen Termin an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Anmeldung wird bestätigt und der Zoom-Link wird jeweils am Vorabend der Veranstaltung per Mail übermittelt.
Die Dauer der beiden Abende wird etwa 90 Minute pro Veranstaltung betragen. Vortragende werden IM Robert Kreisl (FIDE Rating Officer des ÖSB) und Manfred Mussnig (Vorsitzender der TK im ÖSB) sein.
Zusätzlich werden für die Teilnehmer nach Beantwortung aller offenen Fragen zum Schluss als Bonus auch Tricks am Swiss Manager präsentiert, damit die Listen am chess-results-Server gut aussehen und einen tieferen informativen Charakter besitzen.
Termine:
- Dienstag, 20. Mai ab 18.30 Uhr
- Dienstag, 24. Juni ab 18.30 Uhr
Als Anhalt dienen die auf der ÖSB-Website veröffentlichten Richtlinien:
(dt, Text: Manfred Mussnig)
Der Schachlehrer des Internets, Levy Rozman – besser bekannt als GothamChess – bringt seine erste Europa-Tour nach Wien. Am 11. Mai 2025 macht der New Yorker Schach-Influencer mit über 6 Millionen YouTube-Abonnenten Halt in der österreichischen Hauptstadt und bietet die einzigartige Gelegenheit, ihn live zu erleben.
Die Show
Die Zuschauer werden die Gelegenheit haben, Rozman dabei zuzusehen, wie er Blitzpartien gegen mehrere Gegner gleichzeitig spielt – darunter auch prominente Gäste. Mit dabei ist auch seine beliebte YouTube-Serie „Guess the Elo“, bei der er Züge analysiert, Spielstärken einschätzt und spannende Einblicke in die Denkweise der Spieler gibt.
Special Guest in Wien: GM Felix Blohberger
Ein besonderes Highlight des Abends ist der Auftritt von Großmeister Felix Blohberger. Der österreichische Nationalspieler zählt zu den stärksten Spielern des Landes und wird gemeinsam mit YouTuberin WFM Alessia Santeramo als Special Guests auf der Bühne stehen.
Gewinne 2 Tickets
Auf den Social-Media-Kanälen des ÖSB werden zwei Tickets für die Show in Wien verlost. Details zur Teilnahme sind auf Facebook und Instagram zu finden.
VIP-Erlebnis
Für alle, die GothamChess hautnah erleben wollen, gibt es VIP-Tickets inklusive Meet & Greet sowie der Möglichkeit, eine Blitzpartie gegen Levy Rozman zu spielen. (dt, Bild: Apollo Masters, Info/Text: DEAG/myticket)
Tickets
Der Landesverband Salzburg organisiert vom 10. Mai bis 15. Juni eine Schach Übungsleiterausbildung. Organisator ist die Wilhelm Steinitz Schach Akademie. Am Progamm stehen insgesamt 60 Einheiten, davon 48 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten , 4 Einheiten Erste-Hilfe-Kurs, und 8 Einheiten als Hausarbeit.
Voraussetzung für das Übungsleiter-Diplom sind durchgehende Anwesenheit, positive schriftliche Prüfung, positiv beurteilte Hausarbeit und eine Erste-Hilfe-Kurs Bestätigung.
Anmeldungen sind noch bis 2. Mai 2025 möglich. Am 5. Mai findet eine Online-Vorstellungsrunde statt. Alle Details sind der Ausschreibung zu entnehmen:
Ausschreibung Übungsleiter 2025 LV-Sbg
Das Drehbuch der Schlussrunde des Frauen-Grand-Prix in Pune, Indien, hätte nicht besser sein können. Drei Partien endeten relativ schnell, doch an den Spitzenbrettern kämpften die beiden Hauptakteurinnen bis zuletzt um Sieg und Punkte.
Nach einem aufregenden Nachmittag sicherte sich die indische Nummer eins, Humpy Koneru, dank besserer Zweitwertung vor dem chinesischen Wunderkind Zhu Jiner den Turniersieg beim Women’s Grand Prix in Pune. Beide gewannen ihre letzten Partien und erzielten jeweils sieben Punkte. Der dritte Platz ging an Divya Deshmukh, die in der Schlussrunde gegen Alina Kashlinskaya remis spielte.
Humpy räumte ein, dass ihr Sieg auch vom Glück begünstigt war: „Ich habe in letzter Zeit im klassischen Schach nicht besonders gut gespielt, aber hier habe ich meine Wertungspunkte zurückgewonnen. Abgesehen von der gestrigen Partie gegen Kashlinskaya denke ich, dass ich recht gut gespielt habe.“
Zhu Jiner und Humpy teilen sich die WGP-Punkte – beide erhalten 117,5. Für Humpy wird das vermutlich nicht ausreichen, um sich den zweiten Kandidatenplatz zu sichern, doch Zhu Jiner hat noch eine weitere Chance: Sie kann sich bei der letzten Station der Serie, die vom 5. bis 16. Mai in Großlobming (Österreich) stattfindet, für das Kandidatenturnier qualifizieren.

Nach fünf der sechs Stationen führt Alexandra Goryachkina die WGP mit 308,34 Punkten (drei gespielte Turniere) an, gefolgt von Humpy Koneru mit 279,17 Punkten (ebenfalls drei Turniere) und Zhu Jiner mit 235 Punkten (zwei Turniere). Anna Muzychuk liegt mit 189,17 Punkten knapp dahinter, hat ebenfalls erst zwei Veranstaltungen bestritten und weiterhin alle Chancen. (wk, Fotos: FIDE)
FIDE Frauen Grand Prix
Der prestigeträchtige FIDE Frauen Grand Prix – die bedeutendste Turnierserie des Weltschachbundes FIDE im Frauenschach – feiert mit der sechsten und letzten Station des laufenden Zyklus sein großes Finale in der Steiermark. Austragungsort ist das elegante „G’Schlössl Murtal“ in Großlobming – ein historisches Anwesen, das mit seinem einzigartigen Ambiente die ideale Bühne für ein Turnier der absoluten Weltklasse bietet.
Der Frauen Grand Prix
Die FIDE Women’s Grand Prix Series 2024–2025 ist die siebte Auflage einer vom Weltschachverband FIDE organisierten Turnierserie für die besten Schachspielerinnen weltweit. Über die Jahre 2024 und 2025 hinweg werden sechs Turniere ausgetragen, bei denen die Teilnehmerinnen je nach Platzierung sogenannte WGP-Punkte (Women’s Grand Prix Points) sammeln. Die beiden Spielerinnen mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich direkt für das Kandidatenturnier der Frauen 2026.
Nach vier von sechs Turnieren führt Alexandra Goryachkina mit 308,34 Punkten klar vor Bibissara Assaubayeva (197,5) und Anna Muzychuk (189,17). Allerdings haben Goryachkina und Assaubayeva bereits drei Turniere bestritten und können keine weiteren Punkte mehr sammeln. Muzychuk könnte Goryachkina mit einem Sieg in der Steiermark noch überholen. Auch die Chinesin Jiner Zhu hat berechtigte Hoffnungen auf eine Qualifikation: Sie teilte sich beim Turnier in Zypern den Sieg mit Muzychuk, führt aktuell das fünfte Turnier in Indien mit 3,5 Punkten aus vier Partien an – und wird auch in Österreich antreten.

Ein Ort, der inspiriert
Das G’Schlössl, einstiger Herrschaftssitz der Freiherren von Hanstein und später vom Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz liebevoll restauriert, verbindet historischen Charme mit exklusiver Atmosphäre. Die Orangerie – der Turniersaal – setzt architektonisch wie atmosphärisch neue Maßstäbe. „Wir haben mit dem G’Schlössl Murtal einen wortwörtlich beflügelnden Ort für dieses außergewöhnliche Event gefunden“, sagt ÖSB-Präsident und Veranstalter Michael Stöttinger. „Die Spielerinnen genießen hier Komfort, Ruhe und Natur – ideale Voraussetzungen für strategisches Denken auf höchstem Niveau.“
Weltelite am Brett
Das Teilnehmerfeld liest sich wie ein Who is who des internationalen Frauenschachs: Die ukrainischen Olympiasiegerinnen Anna und Maryia Muzychuk, Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk (Schweiz), Europas Shootingstar Nurgyul Salimova (Bulgarien) sowie Chinas Vizeweltmeisterin Tan Zhongyi und ihre Landsfrau Jiner Zhu zählen zu den Top-Favoritinnen.
Auch Österreich stellt eine Teilnehmerin: Großmeisterin Olga Badelka, gebürtige Belarussin und aktuelle Nummer 30 der Weltrangliste, startet mit realistischen Chancen – und hofft auf eine Überraschung für den ÖSB.
Kunst, Kulinarik und große Namen
Ein besonderes Highlight erwartet die drei Erstplatzierten: Exklusive Trophäen der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten. Die handbemalten Araberpferde – als edle Symbolträger des „Springers“ – wurden eigens für das Turnier gefertigt. Augarten-Porzellan zählt zu den renommiertesten seiner Art weltweit und ist offizielles Staatsgeschenk der Republik Österreich.
Ex-Weltmeister Vishy Anand und weitere Prominenz
Als Ehrengäste werden unter anderem FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich sowie der 15. Schachweltmeister Viswanathan Anand erwartet. Anand wird nicht nur die Partien kommentieren, sondern auch am spielfreien Tag bei einem exklusiven VIP-Blitzturnier mitspielen.
Ein starkes Zeichen für Frauenschach
Das Turnier ist Teil der strategischen Förderung des Mädchen- und Frauenschachs durch den ÖSB. „Gerade in der Steiermark – einer langjährigen Hochburg des Schachs in Österreich – gibt es starke Strukturen und großartige Jugendarbeit“, betont ÖSB-Präsident Michael Stöttinger. Das Erbe von Prof. Kurt Jungwirth, der Graz einst zur Schachhauptstadt Österreichs machte, wird damit würdig fortgeführt. (wk, Fotos: Grandmaster Eventmanagement GmbH)
FIDE, Frauen Grand Prix
Vom 13. bis 18. April 2025 fanden die Österreichischen Seniorenmeisterschaften im Veranstaltungszentrum Aschach statt. Insgesamt gingen 45 Spieler und zwei Spielerinnen in den Alterskategorien 50+ und 65+ an den Start. Gespielt wurde in einem gemeinsamen Turnier mit getrennter Wertung für die beiden Altersgruppen.
Nach sieben spannenden Runden konnte sich in der Kategorie 65+ Michael Ernst mit 5,5 Punkten den Titel sichern. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Alois Schwabeneder und Siegfried Zoernpfenning, beide mit jeweils 5 Punkten.
In der Kategorie 50+ setzte sich Frank Belke ebenfalls mit 5,5 Punkten durch und holte damit den Meistertitel. Die Silbermedaille ging an Herbert Hager mit 5 Punkten, gefolgt von Dietmar Hiermann, der sich mit 4,5 Punkten den dritten Platz sicherte.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten Günter Mitterhuemer, Landespräsident von Oberösterreich, in seiner Rolle als Turnierdirektor, sowie Hauptschiedsrichter Gerald Huemer, die gemeinsam für ausgezeichnete Rahmenbedingungen sorgten.
Einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Website des Landesverbands Oberösterreich. (wk, Foto: LV OÖ)
Ergebnisse bei Chess-Results, Website LV-OÖ,
Ausführlicher Bericht ÖM-Senioren 2025, Fotos von Peter Kranzl
Die Siegerinnen und Sieger der Österreichischen Jugendmeisterschaften in den Altersklassen U16 und U18 wurden gestern im JUFA in Fürstenfeld gekürt. Nach spannenden sieben Runden in vier Turnieren dürfen sich fünf Bundesländer über Medaillen freuen. Sechs der insgesamt zwölf Medaillen gehen an die Steiermark, die damit im Duell mit Wien um die Führungsposition im Jugendschach zahlenmäßig vorlegt. Wien kontert jedoch mit zwei Goldmedaillen. Hier sind alle Medaillengewinnerinnen und -gewinner:
Mädchen U16
1
|
Wiessner, Elisabeth
|
1693
|
Stmk
|
Spg. Ligist-St.Johann
|
6
|
2
|
Wiessner, Johanna
|
1527
|
Stmk
|
Spg. Ligist-St.Johann
|
5,5
|
3
|
Grasberger, Carmen
|
1756
|
NÖ
|
Sv Amstetten
|
5
|

Mädchen U18
1
|
Hyassat, Milana
|
1868
|
Wien
|
Sc Donaustadt
|
5,5
|
2
|
Gaisberger, Nina
|
1667
|
OÖ
|
Askö Bad Goisern
|
4,5
|
3
|
Brunner, Josephina Akiko
|
1798
|
Stmk
|
Grazer Schachgesellschaft
|
4,5
|
Offen U16
1
|
Benedikt, Noah
|
1976
|
Tir
|
Tiroler Schachschule
|
6,5
|
2
|
Stickler, Florentin
|
2189
|
Wien
|
1. Sk Ottakring
|
6
|
3
|
Reichhuetter, Richard
|
1916
|
Stmk
|
Sk Alpine Trofaiach
|
5
|

Offen U18
1
|
Balint, Peter
|
2366
|
Wien
|
1. Sk Ottakring
|
5,5
|
2
|
Leitgeb, Julian
|
2313
|
Stmk
|
Fürstenfeld
|
5
|
3
|
Wendl, Philipp
|
2268
|
Stmk
|
Schachfreunde Graz
|
5
|
Die Organisation unter Turnierdirektor Klemens Marakovits sowie Siegfried Posch vom Schachklub LL-Ressources Fürstenfeld war auf hohem Niveau und wurde allgemein gelobt. Hauptschiedsrichter Hermann Wilfling, sein Stellvertreter Paul Wendl sowie Nachwuchstalent Philipp Raeke, der erstmals eine Live-Übertragung durchführte, sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Turniere.
Erstmals in die Durchführung der Jugendmeisterschaften eingebunden war die neue Jugendkommission des ÖSB. Selina Jeitler übernahm die Live-Kommentierung auf YouTube und gestaltete gemeinsam mit Daniel Kristoferitsch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Fußball, Tischtennis und weiteren Aktivitäten.
Außerdem kürte die Kommission die besten Partien des Turniers. Ausgezeichnet wurden bei den Burschen die Partie Wendl gegen Jetzl, bei den Mädchen die Begegnung Hyassat gegen Brunner sowie die „coolste Partie“ des Turniers zwischen Taizhanov und Stickler – letztere überzeugte mit großartigen Motiven und taktischer Raffinesse.
Ergebnisse bei Chess-Results, Kommentierungen auf Youtube
Der FIDE-Frauenweltmeisterschaftskampf 2025 ging vor Kurzem zu Ende. Ju Wenjun verteidigte ihren WM-Titel souverän und vorzeitig mit einem 6,5:2,5-Sieg gegen ihre Landsfrau Tan Zhongyi. Das ursprünglich auf zwölf Partien angesetzte Match war bereits nach neun Begegnungen entschieden. Dabei war Zhongyi in der zweiten Partie zunächst in Führung gegangen. Doch Ju glich postwendend aus und feierte in den Runden fünf bis acht vier Siege in Serie.
Die statistischen Zahlen der FIDE erzählen die fesselnde Geschichte eines intensiven Kampfschachs. Das Match zwischen Ju Wenjun und Tan Zhongyi, das sich über zwei Städte erstreckte, war ein Duell der Präzision, Ausdauer und Nervenstärke.
Gespielte Züge insgesamt: 517
Insgesamt wurden 517 Züge gespielt – geprägt von scharfer Eröffnungsvorbereitung, komplexen Mittelspielen und nervenaufreibenden Endspielen.
Am Brett verbrachte Minuten: 2.246
Die Partien waren durchweg hart umkämpft und summierten sich auf 2.246 Minuten – fast 38 Stunden voller Konzentration und geistiger Höchstleistung.
Längste Partie: Partie 3 – 87 Züge, 326 Minuten
Die längste Partie war Partie 3 mit 87 Zügen und 326 Minuten Spielzeit. Sie markierte einen Wendepunkt im Match: Ju wandelte einen minimalen Vorteil nach einem Marathonkampf in einen vollen Punkt um. Nach über fünf Stunden Spielzeit holte sie sich ihr Selbstvertrauen zurück und machte die Niederlage aus Partie 2 vergessen.
Kürzeste entscheidende Partie: Partie 7 – 47 Züge, 242 Minuten
Die kürzeste entschiedene Partie war Nummer 7. Nach 47 Zügen und 242 Minuten siegte Ju erneut. Bemerkenswert: Diese Partie war die erklärte Lieblingspartie von Tan Zhongyi. Obwohl sie mit den schwarzen Steinen leichten Vorteil hatte, glich Ju zunächst aus und überführte die Stellung souverän in ein gewonnenes Endspiel.
Höchste Genauigkeit in einer entscheidenden Partie: Partie 8 – Ju Wenjun: 98 %
In Partie 8 zeigte Ju ihre beeindruckende Rechenstärke: Mit einer Genauigkeit von 98 % und den schwarzen Steinen nutzte sie einen Fehler Tans im Mittelspiel eiskalt aus und ließ ihr keine Chance auf ein Comeback.
Durchschnittliche Genauigkeit im gesamten Match:
Ju Wenjun: 96,4 %
Tan Zhongyi: 94,6 %
Die konstant hohe Präzision beider Spielerinnen unterstreicht das Weltklasseniveau dieses Wettkampfs – mit einem leichten, aber spürbaren Vorteil für Ju.
Beliebteste Eröffnung: Sizilianische Verteidigung
Die häufigste Eröffnungswahl, insbesondere von Tan mit Schwarz, war die Sizilianische Verteidigung. Ihre wiederholte Anwendung machte sie zur beliebtesten Eröffnung des Matches. Der dynamische, unausgeglichene Charakter des Sizilianers spiegelte den kompromisslosen Kampfgeist beider Spielerinnen wider. Friedliche Remisen standen nicht im Fokus.
Ju Wenjun behielt am Ende die Nerven und sicherte sich zum fünften Mal in Folge den WM-Titel – eine außergewöhnliche Leistung, die ihre Konstanz, Stärke und Erfahrung auf höchstem Niveau eindrucksvoll unter Beweis stellt. Doch das Match war keineswegs einseitig: Tan Zhongyi setzte ihre Gegnerin immer wieder unter Druck, kreierte Chancen und sorgte bis zuletzt für Spannung. Ein harter, gehaltvoller und dramatischer Schlagabtausch, der als wahres Schaufenster des modernen Frauenschachs in Erinnerung bleiben wird. (wk, Info/Fotos: FIDE)
FIDE, Frauen-WM 2025