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IM Lukas Dotzer erzielt erste GM-Norm in der kroatischen Liga

Der 15-Jährige österreichische IM Lukas Dotzer hat im Rahmen der 34. ekipno prvenstvo Republike Hrvatske – I. B Hrvatska šahovska liga (2. kroatische Liga) seine erste GM-Norm erzielt. Die Besonderheit dieser Liga: Im Gegensatz zu Österreich wird sie nicht an mehreren Wochenenden, sondern kompakt über neun Tage (15.–23. November) ausgetragen. 

Dotzer trat für den Verein ŠK Stridon an und spielte dort am 2. Brett hinter GM Jan Subelj. Mit seinem Team fühlt er sich ausgesprochen wohl: „Ich bin hier wirklich gut aufgehoben. Die Atmosphäre, das Umfeld - alles hat super gepasst".

 

7/9 – ungeschlagen zur GM-Norm

Mit insgesamt 7 Punkten aus 9 Partien, ohne eine einzige Niederlage, erfüllte Dotzer alle Kriterien für die GM-Norm. Besonders zufrieden ist er mit seinen Partien gegen IM Gal Drnovšek, IM Slaven Pastar und FM Ivan Vihor Krsnik Cohar.

Alle Partien stehen zum Nachspielen auf dem ÖSB-Lichess-Account zur Verfügung.

Der künftige ÖSB-Jugendtrainer IM Gert Schnider zeigt sich beeindruckt:
„Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass Lukas Dotzer das derzeit größte Talent in Österreich ist.“

Ein zusätzliches Highlight: ŠK Stridon steigt durch das Teamergebnis in die I. A Hrvatska šahovska liga (vergleichbar mit der österreichischen 1. Bundesliga) auf. Dotzer lacht, als er auf seine „Feier“ angesprochen wird:
„Die Freude über die GM-Norm ist riesig, aber die Vorfreude darauf war fast noch größer. Gefeiert haben wir dann mit einer achtstündigen Autofahrt nach Hause, weil ich ja wieder zur Schule musste.“

Mit im Auto: GM Felix Blohberger, der – genau wie GM Dominik Horvath – in der I. A Liga ebenfalls starke Leistungen mit einem guten Elo-Plus zeigte. Blohberger erzielte 5 Punkte aus 9 Partien und erreichte dabei eine Turnierperformance von 2604 Elo. Horvath holte 6 Punkte aus 9 Partien und spielte sogar eine Performance von 2683 Elo.

 

Volles Programm bis Jahresende

Trotz der späten Jahreszeit steht für Dotzer noch einiges an:

Kommendes Wochenende - Tschechische Extraliga

Mitte Dezember - 1. Bundesliga Österreich

16.–23.12. - Großmeisterturnier in Wien

27.12.-5.1.26 Rilton Cup in Stockholm, den er bereits zum dritten Mal spielt

Ein beeindruckender Erfolg und ein weiterer Schritt auf dem Weg Richtung Großmeistertitel.
Der Österreichische Schachbund gratuliert herzlich! (ssc, Fotos: Titelbild: ÖSB, Bild im Text: Archiv Fam. Dotzer)

IM Lukas Dotzer mit seiner ersten GM-Norm

Link zu chess-results.com

Historische Medaillen für Borrmann und Dotzer

Laurenz Borrmann und Lukas Dotzer haben bei der Jugend-Europameisterschaft in Budva, Montenegro, sensationell Bronze gewonnen. Es sind die ersten Medaillen im Standardschach in Einzelbewerben für Österreichs Nachwuchs seit der Silbermedaille von Eva Moser im Jahr 1998 bei der Heim-EM in Mureck.

In der Schlussrunde kämpften Borrmann und Dotzer am Spitzenbrett sogar um den Europameistertitel, mussten jedoch mit den schwarzen Steinen antreten – ein Nachteil, der sich letztlich bemerkbar machte. Borrmann remisierte in der Altersklasse U18 gegen den Rumänen Vladimier-Alexandru Cnejev, Dotzer spielte in der U16 ebenfalls unentschieden gegen den Deutschen Mykola Korchynskyi. Nach kurzem Zittern und Warten auf die finalen Endstände stand fest: Beide dürfen sich über Bronze freuen.

Die Leistungen der beiden sind beeindruckend. Sowohl Borrmann als auch Dotzer spielten von Beginn an an der Spitze mit, blieben ungeschlagen und erreichten jeweils sieben Punkte aus neun Partien. Auch die übrigen österreichischen Nachwuchsspielerinnen und -spieler präsentierten sich stark. Peter Balint belegte in der U16 mit sechs Punkten den ausgezeichneten neunten Platz. Alina Donets überzeugte bei den Mädchen U12 mit 6,5 Punkten und landete als Zehnte ebenfalls in den Top Ten.

Ein Plus-Score im 38-köpfigen österreichischen Team gelang zudem Leo Chen Chicheng (U12), Daniel Berndt Scheiber (U12) und Thomas Jakob Kim (U14) mit jeweils 5,5 Punkten sowie Emilia Deak-Sala (U18 w), Filip Jevremovic (U10), Isak Veladzic (U10), Noah Pleimer (U14), Julian Leitgeb (U18) und Philipp Wendl (U18) mit jeweils fünf Punkten. Ein großer Dank gebührt dem gesamten Trainer-Team, allen voran Delegationsleiter Gert Schnider und Bundestrainer Markus Ragger, der Borrmann und Dotzer vor Ort bestens vorbereitet hat.

Erfolgreichste Nation der Jugend-Europameisterschaft war Polen mit fünf Medaillen, gefolgt von der Türkei mit vier. Frankreich (drei Medaillen) und die Ukraine (zwei Medaillen) stellten jeweils zwei Europameister. Drei Medaillen gingen an Aserbaidschan und Rumänien. Neben Österreich und der Ukraine sicherten sich auch Armenien, Serbien und Slowenien jeweils zwei Medaillen. Insgesamt konnten 18 Nationen Edelmetall gewinnen. (wk, Fotos: FIDE)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

 

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1200 Nachwuchsspieler bei Jugend-EM in Montenegro

Die Europäische Jugend-Schachmeisterschaft 2025 findet vom 28. Oktober bis 8. November in Budva, Montenegro, statt. Das Turnier wird in sechs Alterskategorien ausgetragen: U8, U10, U12, U14, U16 und U18, jeweils in offenen und Mädchenwettbewerben. Gespielt werden neun Runden im Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten pro Partie und einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug. Die Meisterschaft bringt die besten Nachwuchstalente aus 48 europäischen Ländern zusammen – darunter knapp 1.200 junge Spielerinnen und Spieler. In den höheren Altersklassen treten unter anderem 15 Internationale Meister, 89 FIDE-Meister, 2 Internationale Meisterinnen sowie insgesamt 224 Titelträger an.

Österreich ist mit einer großen Delegation dabei. 38 Jugendliche sowie fünf Trainerinnen und Trainer sind vor Ort: Gert Schnider (Delegationsleiter), Markus Ragger, Alman Durakovic, David Schernthaner, Denise Trippold und Philipp Scheffknecht. Dazu kommen noch zahlreiche Begleitpersonen. Eine größeres Team haben nur Aserbaitschan (48 Jugendliche), Armenien (45), Deutschland (43), Spanien (42) und Israel (40). Stark ist Österreicher in der U16 aufgestellt. Lukas Dotzer und Peter Balint sind die Nummer zwei und vier der Setzliste. In den Top-10 der Setzlisten sind zudem Checheng Leon Chen (4. in der U12) und Emilia Deak-Sala (6. in der U18 Mädchen).

Alle Österreicherinnen und Österreicher:

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Die Siegerinnen und Sieger jeder Kategorie werden zu Europäischen Jugend-Schachmeisterinnen und -Meistern 2025 gekrönt. Die Top drei jeder Gruppe erhalten Medaillen, die besten fünf werden zusätzlich mit Pokalen, Diplomen und wertvollen Preisen ausgezeichnet. Alle Teilnehmenden dürfen sich außerdem über Geschenke freuen. Gespielt wird ab heute jeden Tag um 14:00 Uhr, nur die Schlussrunde startet am 7. November bereits um 13:00 Uhr. Am 3. November ist ein Ruhetag eingeplant. (wk)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Erfolgreiche Halbzeit für Österreichs Nachwuchstalente in Budva

Fünf Runden sind bereits bei der Jugendeuropameisterschaft 2025 in Budva, Montenegro, gespielt – nur noch vier Runden trennen uns von der Verkündung der Siegerinnen und Sieger!

Von den fast 1.200 jungen Talenten konnten bisher nur wenige eine perfekte Bilanz von 5 aus 5 Punkten halten. Der heutige Dienstag dient als wohlverdiente Ruhepause, bevor die Partien am Dienstag, den 4. November, mit Runde 6 fortgesetzt werden.

Die österreichischen Nachwuchsspielerinnen und -spieler präsentieren sich bislang in hervorragender Form. Philipp Wendl (U18), Peter Balint und Lukas Dotzer (beide U16) haben jeweils 4 Punkte aus 5 Partien erzielt und bleiben damit im Rennen um die Medaillen.
Ebenfalls stark unterwegs sind Laurenz Borrmann (U18), Thomas Jakob Kim und Noah Pleimer (beide U14), Filip Jevremovic (U10) sowie Alina Donets (Mädchen U12) – sie alle liegen mit 3,5 Punkten auf einem guten Zwischenstand. (wk)

Ergebnisse aller Österreicherinnen und Österreicher:

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Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Schlussbericht Jugend WM U-14 bis U-18

Viel Spannung boten die diesjährigen Jugendweltmeisterschaften der Altersklassen U14, U16 und U18, die vom 4. bis 15. Oktober im albanischen Durrës ausgetragen wurden. Besonders knapp war es in den offenen Bewerben U16 und U18: Während in der U18 am Ende vier Spieler die selbe Punktezahl hatten, waren es in der U16 sogar acht Jugendliche. In der Altersklasse U16 kämpfte der kasachische IM Sauat Nurgaliyev, gegen den der österreichische Topspieler IM Lukas Dotzer in der fünften Runde auf Brett 1 überzeugend mit Schwarz remisiert hatte, in einer 123 Züge langen Partie um den Weltmeistertitel. Schlussendlich vergab Nurgaliyev den Sieg, wodurch er Vizeweltmeister wurde. Die packende Partie kann unter folgendem Link nachgespielt werden:
https://lichess.org/broadcast/fide-world-youth-chess-championships-2025--open-u16/round-11/hXxPWtUK/5nfxsyeI

Die österreichische Delegation zeigte eine engagierte Vorstellung. Lukas Dotzer spielte das ganze Turnier vorne mit und zeigte insbesondere in der dritten und achten Runde seine Klasse. Gegen den griechischen FM Antonios Gkavardinas gelang Lukas mit einer Genauigkeit von 99,7% eine nahezu perfekte Partie, die an niemanden geringeren als Ex-Weltmeister Garry Kasparov erinnert:
https://www.chess.com/de/events/2025-fide-world-youth-championships-o16/08/Dotzer_Lukas-Gkavardinas_Antonios

Lukas hatte in der Schlussrunde noch rechnerische Chancen auf eine Medaille, fiel aber nach einem Verlust auf Rang 18 zurück. Sehr starke Leistungen zeigten auch die Wiener Florentin Stickler und Theodor Gold. Florentin erspielte mit 6,5 Punkten den 30. Platz und Theodor mit 5,5 völlig verdient 99,20 Elopunkte. Über die 50%-Marke schafften es mit sechs Punkten auch Elisabeth Wiessner und Nikolaus Wallinger. Wertvolle internationale Erfahrungen sammelten zudem Milana Hyassat, Noah Benedikt, Aissultan Taizhanov, Hieronymus Nicolussi, Johannes Aichinger, Johanna Wiessner und Daniela Geworgyan, die sich in einem starken Teilnehmerfeld behaupteten.

Die österreichische Auswahl wurde von Denise Trippold und Martin Christian Huber betreut. Der Weltschachverband FIDE sowie der Albanische Schachverband zeigten sich als engagierte Organisatoren und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Besonders erfreulich war die hochkarätig besetzte Siegerehrung, an der zahlreiche Ehrengäste teilnahmen – unter ihnen auch der Präsident der Republik Albanien, Bajram Begaj. Das Turnier wurde vom Veranstalter im folgenden Video zusammengefasst: https://www.facebook.com/worldyouth2025/videos/1143802293997512/


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(wk, Text: Martin Christian Huber)