Blog Jugend

WM U-20 in Sardinien mit Blohberger, Horvath und Peyrer

Die FIDE-Juniorenweltmeisterschaft 2022 begann gestern im Palmasera Resort in Cala Gonone, Sardinien. Im Open nehmen 120 Teilnehmer, darunter 13 GMs, aus 55 Ländern teil, die um den prestigeträchtigsten Juniorentitel kämpften. An der Spitze der ersten Rangliste steht GM Andrey Esipenko, der sicherlich im Rampenlicht stehen wird. Bei den Frauen kämpfen 66 Spielerinnen aus 45 nationalen Föderationen, darunter vier WGMs, um den Ruhm, wobei die Bulgarin IM Nurgyul Salimova die Startliste anführt.

Zu Beginn der Eröffnungszeremonie wurden die FIDE-Hymne und die italienische Nationalhymne gespielt, gefolgt von den Ansprachen von Lorenzo Antonelli, Vizepräsident des Italienischen Schachverbandes, Danilo Mallò, Präsident des Regionalkomitees von Sardinien, Bernardino Luigi Carotti, Stadtrat der Gemeinde Dorgali und Ozgur Solakoglu, FIDE-Delegierter.

Lorenzo Antonelli und Ozgur Solakoglu machten die ersten feierlichen Züge an Brett 1 in der offenen Abteilung (GM Andrey Esipenko gegen IM Medina Galaviz) und die Turniere begannen. Am heutigen Donnerstag steht eine Doppelrunde am Programm.

Aus Österreich sind Felix Blohberger, Dominik Horvath und Konstantin Peyrer am Start. Blohberger und Horvath halten nach zwei Runden bei jeweils 1,5 Punkten, Peyrer bei einem Sieg und einer Niederlage.

Die Live-Übertragung mit WGM Keti Tsatsalashvili und GM Eugeny Miroshnichenko ist auf dem YouTube-Kanal der FIDE verfügbar.

Official Website, Ergebnisse bei Chess-Results 

Trainerbericht: Jugend-WM U8-U12 in Georgien

Zwei Wochen intensiver Schacherfahrungen liegen hinter unseren TeilnehmerInnen der Weltmeisterschaften der U08 bis U12. Batumi (Georgien) bot einen gut organisierten Rahmen, schade war vielleicht einzig, dass die Spielsäle der Mädchen und Burschen getrennt waren. Direkte Eindrücke von den Partien sind auch nicht leicht zu erhaschen, die Spielsäle sind während der Runden für Begleitpersonen und auch Trainer nahezu tabu. So finden die Kinder die passende ruhige Umgebung, um sich voll auf den Schachsport konzentrieren zu können.

Begonnen hat dabei alles mit einer doch recht beschwerlichen Anreise. Nahezu ein gesamter Tag musste von Wien nach Batumi investiert werden. Ohne Zweifel ein anstrengender Start für alle Beteiligten. Im Verlauf der Veranstaltung plagten unser Team ebenfalls immer wieder Probleme gesundheitlicher Art. Ob eine Infektion oder falsches Essen, unsere Delegation litt immer wieder an Magen-Darm-Erkrankungen. Diese Situation zwang uns, einzelne Runden nicht spielen zu können, was aus sportlicher Sicht schade war. Die Gesundheit aller stand dabei aber natürlich im Vordergrund.

Nun zu den sportlichen Ergebnissen: Unser aussichtsreichster Starter Lukas Dotzer spielte ein starkes, solides Turnier. Leider musste er eine Runde krankheitsbedingt pausieren, was die Möglichkeit auf einen Top 10 Platz früh schmälerte. Trotzdem kämpfte sich Lukas bis Runde 10 an die Spitze heran, womit in der Schlussrunde die Platzierung unter den ersten 10 noch möglich war. Leider entkam der Schlussrundengegner im Rahmen einer komplizierte Partie ins Remis. Siegchancen wurden dabei durchaus verpasst, am Ende war es „nur“ ein Remis. Mit Endrang 16 zeigte Lukas aber eine weitere Talentprobe unter nicht ganz leichten Bedingungen.

Die weiteren österreichischen Teilnehmer Leon Chen Chicheng (am Ende 5,5 Punkte), Daniel Klug (4 Punkte) und Nikolaus Wallinger (3,5 Punkte) präsentierten ein Wechselbad der Gefühle. Auf eine bessere Partie folgte manchmal eine eher schwache Partie und umgekehrt. Deutlich zu erkennen wurden dabei auch Momente, wo die Sportler in Zukunft ansetzen können.

Die beiden Mädchen aus Österreich hatten einen recht schweren Stand, hielten aber tapfer durch. Weltmeisterschaften sind gerade für weniger erfahrene Spielerinnen oft nicht einfach. Werden in den ersten Partien bald Punkte erreicht, haben die Sportlerinnen eine positive und optimistische Grundstimmung. Ist der Start eher schlecht, geht das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten verloren und es fällt schwer gegen starke Gegnerschaft wieder ins Spiel zu finden. Ailana Borgoiakova erzielte 3 Punkte, während sich Pia Langeder mit 1,5 Punkten begnügen musste. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass einiges an Lehrgeld bezahlt wurde.

Zum Abschluss bleibt mir als Delegationsleiter nur noch ein Dank an alle Anwesenden und organisatorischen Mitarbeiter. Der Ablauf hat reibungslos geklappt, SpielerInnen, Eltern und auch der Trainer hatten eine tolle Zeit in Batumi, die uns helfen soll, unsere Leistungen zu verbessern. (af, Bericht/Fotos: Mario Schachinger)

Ergebnisse auf chess-results
Turnierseite
Bericht auf Facebook mit Fotos

2.000 KINDER STÜRMTEN 5. TAG DES SCHULSPORTS

In Österreichs Schulen kommt immer mehr Bewegung rein: knapp 2.000 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren stürmten am Freitag den Tag des Schulsports! 82 Schulklassen aus Wien und Umgebung nahmen an der Aktion des Sportministeriums, die zum fünften Mal gemeinsam mit der Fit Sport Austria und den Sport-Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION 24 Stunden vor dem Tag des Sports veranstaltet wird, teil.

Geboten wurde wieder viel Abwechslung mit niederschwelligen Sport- und Bewegungsmöglichkeiten auf den Sportanlagen ASKÖ Sportzentrum Ballpark Spenadlwiese, ASVÖ WLV Leichtathletik-Zentrum und im SPORTUNION Trendsportzentrum Prater mit 140 qualifizierten Trainer:innen auf rund 70 Stationen: vom Ninja-Parcours „Gladiator“ über Airtrack, Riesenwuzzler, Vertikaltuchakrobatik, Rudern, Floorball, Padel Tennis, Judo, Schach, Sportkegeln, Shaolin Kung Fu, Urban Dance bis zur Torwand.

Für eine kleine Jause war mit 440 Kilo Äpfeln von Obstland Steiermark, mehr als 2.000 Ströck-Kipferln und dem Wasserwagen von Wiener Wasser gesorgt. Die Becher zum Durstlöschen beim Green Event waren aus kompostierbarer Maisstärke.

GROSSER ZUSPRUCH

Fit Sport Austria-Geschäftsführer Mag. Werner Quasnicka stand mit leuchtenden Augen inmitten des Getümmels und war begeistert: „Wir hatten zum ersten Mal eine Warteliste, das heißt der Tag des Schulsports erfreut sich bei seiner fünften Auflage immer größeren Zuspruchs. Auch aus den Bundesländern kommen Anfragen. Die Idee wäre nicht schlecht, im September an mehreren Standorten einen oder mehrere Tage des Schulsports zu veranstalten. Dieser Tag ist ein gutes Werkzeug, aber es kann nicht das einzige sein, um Kinder in Bewegung zu bringen.“

Was die Fit Sport Austria als Koordinationsstelle für die „Tägliche Bewegungseinheit“, die seit September in zehn Pilotregionen in allen österreichischen Bundesländern angelaufen ist, auch macht. „Da ist eine echte Aufbruchstimmung zu spüren“, erklärt Quasnicka das Projekt von Bildungs- und Sportministerium, das die Umsetzbarkeit der täglichen Bewegungseinheit an den Bildungseinrichtungen der Elementar-, Primar und Sekundarstufe I in Form des 3-Säulen-Modells beweisen soll.

„Dass die Dachverbände zusätzliche Bewegungseinheiten in Schulen können, beweist die Initiative ,Kinder gesund bewegen‘, die in das 14. Jahr geht und mittlerweile mit 10 Millionen Euro im Jahr gefördert wird. Jetzt kommen noch zwei wichtige Säulen dazu: einerseits die Bewegungskultur als Unterrichtsprinzip in den Bildungseinrichtungen zu etablieren und andererseits die individuellen Förderangebote.“

 

PROMINENTER BESUCH, BEGEISTERTE PÄDAGOG:INNEN

#BeActive-Botschafter und Para-Schwimmer Andreas Onea, der im Sommer WM-Bronze über 100m Brust gewann, ist vom Tag des Schulsports begeistert: „Ich darf heuer zum zweiten Mal dabei sein und wenn ich mich so umsehe, habe ich das Gefühl es ist noch mehr los als letztes Jahr. Hier erlebt man, wie alle Kinder, egal ob super-sportlich oder nicht, mit niederschwelligen Angeboten abgeholt werden können.“
Stellvertretend für die vielen Pädagog:innen sagt Petra Konrad von der Volksschule Sacré Coeur Wien Rennweg: „Ich bin heuer mit meiner vierten Klasse zum ersten Mal da, weil mir den Tag des Schulsports eine Kollegin ans Herz gelegt hat. Ich muss sagen, hier ist alles super organisiert, die Kinder fühlen sich sehr wohl, bei den Stationen ist für alle etwas dabei. Wir kommen wieder!“

Wir freuen uns schon jetzt auf noch mehr Bewegung beim 6. Tag des Schulsports 2023 #seeyouthere (wk, Text/Foto: Stephan Schwabl)

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Eine WM endet, eine neue beginnt

In Mamaia (Rumänien) ist am Freitag die Jugend-WM der Klassen U14 – U18 zu Ende gegangen. Die Delegation befindet sich gerade auf der Rückreise und darf sich über zwei schachlich interessante und anstrengende Wochen freuen. Aus österreichischer Sicht ist das Ergebnis von Laurenz Borrmann besonders erfreulich. Mit einem Sieg in der letzten Runde über einen stark einzuschätzenden Franzosen gelingt ihm ein toller 11. Platz in der Kategorie U16. 7,5 Punkte aus 11 Partien standen am Schluss zu Buche und er zeigte damit wieder einmal sein großes Talent und wurde für seinen Trainingseifer belohnt. Wir gratulieren recht herzlich! Daniel Kristoferitsch gelingt ebenfalls ein schönes Ergebnis in der Kategorie U18. Er holt mit einem Letztrundensieg 6,5 Punkte. Er würde gerne als Spitzensportler zum Österreichischen Bundesheer und dieses Ergebnis dürfe ihn auf diesem Weg bestärken. Sein steirischer U18-Kollege David Schernthaner hätte das Ergebnis noch übertrumpfen können. Er spielte seinen Gegner aus Bulgarien mit 2457 Elo an die Wand, verlor dann aber leider die Kontrolle und infolgedessen die Partie. Er hat beim Turnier spannendes Schach gezeigt und hätte sich die 7 Punkte verdient. 50% holen Johannes Lerch (genau sein Ziel erreicht) und Lea Stadlinger, die in der letzten Hälfte gegen durchwegs starke Gegnerinnen tolle Partien gespielt hat. Mit von der Partie waren außerdem ihr Bruder Matthias (U18), und die drei Mädels Elena Wolf (U16), Bianca Doersieb (U14), Lena Antenreiter (U14). Bei den Burschen waren außerdem Nico Marakovits (U16), Benjamin Kienboeck (U16), Tobias Blasge (U18) sowie Mihajilo Ilijic (U18) dabei.

Da es sich bei dem Event um ein außerordentliches Schachfest handelt, das Menschen aus vielen Ländern anzieht und sie durch eine gemeinsame Sprache friedlich vereint, ist die Organisation vor große Herausforderungen gestellt und so ist es auch immer ein bisschen ein Abenteuer. Eine Maßnahme war jedenfalls, dass die Jugend-WM seit ein paar Jahren auf zwei Turniere verteilt ist. Die Klassen U8-U12 sind deshalb seit gestern in Batumi (Georgien) an den Brettern, die die Welt bedeuten im Einsatz. Vor Ort betreut IM Mario Schachinger eine kleine Delegation von Österreich. Sechs Kinder und deren Eltern haben sich auf die weite Reise gemacht und wir drücken ihnen fest die Daumen. Lukas Dotzer, Nikolaus Wallinger und Leon Chen Chicheng haben bereits ihren ersten Sieg eingefahren. Pia Langeder, Ailana Borgoiakova und Daniel Klug werden wahrscheinlich auch bald nachlegen. Alle Fans können die Ergebnisse verfolgen und ein paar Partien nachspielen. (af, Text: gf, Fotos: Turnierseite)

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Halbzeit in Mamaia

Bei der Jugend-WM in Mamaia (Rumänien) wird Österreich derzeit von 13 Jugendlichen vertreten. Die heutige 6. Runde markiert genau die Halbzeit. Nach fünf Runden haben Benjamin Kienböck und Johannes Lerch für Österreich die meisten Punkte gesammelt. Beide halten in der offenen Klasse U16 bei 3,5 Punkten aus 5 Partien. Das Niveau der Partien ist allgemein hoch, jedoch zeigt sich, dass die Elozahl bei Jugendlichen nicht aussagekräftig ist. Viele Teilnehmer aus anderen Nationen, in denen wenig Turniere gewertet werden, sind massiv unterbewertet. Gerade die Unsicherheit über die tatsächliche Stärke der Gegner macht die WM zu einem besonderen Schachfest, das den direkten Vergleich verspricht. Jede Partie bedeutet wieder eine neue Herausforderung und eine spannende Begegnung. Der Spielsaal liegt direkt am Meer, allerdings haben es noch nicht viele Jugendliche in die Wellen geschafft. Der Reiz wäre zwar da, aber meistens sind die Jugendlichen mit der Vorbereitung oder der Analyse beschäftigt und es heißt „morgen vielleicht“. Die vorderen Bretter werden täglich live übertragen und heute kann man gleich drei unserer Spieler zuschauen. Man darf gespannt sein, wie die nächsten Runden verlaufen. Der ÖSB drückt den Spielern die Daumen und freut sich auf spannende Partien. (af, Text: gf)

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