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WM Nepomniachtchi-Ding startet Ostersonntag 11:00

Die Augen der Schachwelt richten sich vom 9. April bis 1. Mai 2023 auf Astana, Kasachstan, wo in Abwesenheit von Magnus Carlsen, der Norweger verzichtet bekanntlich auf eine Titelverteidigung, das Match um die Weltmeisterschaft zwischen Ian Nepomniachtchi (32) und Ding Liren (30) ausgetragen wird. Einer der Beiden wird sich zum 17. Weltmeister der Schachgeschichte küren.

Nepomniachtchi muss aus politischen Gründen unter neutraler Flagge spielen und geht als leichter Favorit in das Match. Er hat bereits WM-Erfahrung aus seinem Match gegen Carlsen und ein starkes Team an Sekundanten um sich. Ding gilt als supersolider Spieler und hat das große Ziel als erster Chinese Weltmeister zu werden. In der aktuellen Weltrangliste liegen Nepomniachtchi mit 2795 und Ding mit 2788 nur sieben Punkte getrennt hinter Carlsen (2853) auf den Plätzen zwei und drei. Alles andere als ein enges Match wäre daher eine Überraschung.

Das Match ist mit einem Preisgeld von 2.000.000 Euro dotiert. Der Sieger des Matches erhält, wenn es in den 14 klassischen Partien entschieden wird, 60 % des Preisgeldes, während der Zweitplatzierte die restlichen 40 % erhält. Geht das Match jedoch in ein Tiebreak, erhält der Sieger 55 % des Preisgeldes, während der Zweitplatzierte die restlichen 45 % erhält.

Die erste Partie startet am Ostersonntag, dem 9. April 2023, um 15:00 Uhr Ortszeit, das ist 11:00 MESZ. Nepomniachtchi wird die weißen Steine führen. Das Match wird auf der offiziellen Turnierseite und den großen Online Plattformen live übertragen. Die offiziellen Kommentatoren sind Viswanathan Anand, Daniil Dubov und Irina Krush. (wk, Info/Foto: FIDE)

FIDE, Offizielle Turnierseite

Lei Tingjie ist WM-Herausforderin von Wenjun Ju

Das FIDE-Kandidatenfinale 2023 der Frauen wurde vom 27. März bis 5. April in Chongqing (China) ausgetragen. Die chinesischen Großmeister Lei Tingjie und Tan Zhongyi standen sich in einem Match über sechs Partien gegenüber.

In der ersten Partie gelingt Tan Zhongyi mit einem Sieg ein perfekter Auftakt. Danach übernimmt aber Lei Tingjie das Kommando. Sie schlägt in der zweiten Runde unmittelbar zurück. Nach einem Remis in der dritten Partie kommt es zu einer raschen Entscheidung. Tingjie legt mit einem zweiten Weißsieg nach und geht 2,5:1,5 in Führung.

Zhongyi setzt in ihrer letzten Partie mit Weiß daher alles auf eine Karte und versucht ihre Landsfrau mit dem Colle-Zuckertort System zu überraschen. Tingjie findet sich aber bestens zurecht und kann mit einem weiteren Sieg den 3,5:1,5 Endstand herstellen. Sie gewinnt 60.000 Euro Preisgeld und das Recht im Juli gegen die amtierende Weltmeisterin Wenjun Ju um den Titel zu spielen. (wk, Foto: FIDE)

Website FIDE, Turnierseite

Kiolbasa führt bei der Frauen-EM nach sechs Runden

Nach sechs gespielten Runden bei der Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 in Petrovac, Montenegro, liegt IM Oliwia Kiolbasa (POL, 2406) mit 5,5 Punkten an der Spitze. Im direkten Aufeinandertreffen der beiden Führenden in der fünften Runde besiegte Kiolbasa die Rumänin Irina Bulmaga (2438) und geht damit als alleinige Führende in den freien Tag der Meisterschaft. GM Monika Socko (POL, 2432), die Europameisterin der Frauen 2022,  und IM Mai Narva (EST, 2389) liegen mit jeweils 5 Punkten gleichauf am zweiten Platz. Ihnen folgen 15 Spielerinnen mit je 4,5 Punkten.

Annika Fröwis liegt als beste Österreicherin mit drei Punkten am 65. Platz. Gestern gelang ein Remis gegen die Serbin Jovana Eric (2230). Elisabeth Hapala und Nikola Mayrhuber holen in der fünften Runde jeweils einen zweiten Sieg im Turnier und halten derzeit bei zweieinhalb bzw. zwei Punkten. Die siebente Runde folgt morgen, Samstag, ab 15:00 Uhr. (wk, Fotos: Turnierseite/Shengelia)

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Arabidze ist Europameisterin, Fröwis gelingt WIM-Norm

Nach 11 spannenden Runden bei der Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 im Standardschach liegen zwei Spielerinnen mit jeweils 8,5 Punkten gleichauf am ersten Platz: Meri Arabidze (GEO, 2433) und Oliwia Kiolbasa (POL, 2406). Dank ihres Sieges in der 8. Runde im direkten Aufeinandertreffen mit der polnischen Vertreterin sichert sich Arabidze den Europameistertitel im Frauenschach. Vier Spielerinnen erzielen jeweils acht Punkte und belegen den dritten Platz: IM Aleksandra Maltsevskaya (POL, 2388), IM Stavroula Tsolakidou (GRE, 2358), IM Salome Melia (GEO, 2366) und IM Klaudia Kulon (POL, 2290). Bronze geht nach Tie-Break an Maltsevskaya. Neun Spielerinnen qualifizieren sich für den nächsten FIDE Women´s World Cup.

Aus österreichischer Sicht berichtet Bundesfrauentrainer David Shengelia über eine WIM-Norm für Annika Fröwis. Fröwis spielt von Beginn an stark und kann im Verlaufe des Turniers auch gegen fünf deutlich höher eingestufte Spielerinnen punkten. Ein Sieg in der 10. Runde gegen die Serbin Adela Velikic sichert ihr die erhoffte WIM-Norm. Nach einer Niederlage in der Schlussrunde landet Fröwis mit fünfeinhalb Punkten aus 11 Partien am 70. Platz unter 130 Spielerinnen aus 34 Föderationen und holt 31 Punkte für die Weltrangliste.

Nikola Mayrhuber startet mit einem Punkt aus fünf Runden schlecht, kann sich dann aber erfangen und wie Fröwis insgesamt fünfeinhalb Punkte holen. Das reicht nach Feinwertung im Rahmen ihrer Erwartung für den 79. Platz. Nicht recht ins Turnier findet Elisabeth Hapala. Zwei Siege und vier Unentschieden bringen mit vier Punkten nur Rang 116 und einen deutlichen Eloverlust. (wk, Foto: Turnierseite)

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Schach-EM der Frauen in Montenegro

134 Spielerinnen aus 34 europäischen Föderationen haben die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 in Petrovac, Montenegro, begonnen, darunter insgesamt 111 Titelträgerinnen. Sechs Frauen tragen den GM-Titel, fünfzehn weiter sind WGM. Die Favoritinnen sind Bella Khotenashvili (GEO, 2491), Valentina Gunina (FID, 2478) und Gunay Mammadzada (AZE, 2472). Aus Österreich sind Nikola Mayrhuber, Annika Fröwis und Elisabeth Hapala am Start.

In den ersten beiden Runden gibt es bereits Überraschungen. So kommen Khotenashvili und Gunina über Remisen nicht hinaus. Noch schlimmer erwischt es die Israelin Marsel Efroimski. Die Nummer 4 des Turniers verliert gegen die Litauerin Salomeja Zaksaite. Nach zwei Runden haben noch 19 Spielerinnen eine weiße Weste. Die ersten Fünf der Setzliste gehören nicht mehr dazu.

Aus österreichischer Sicht gelingt Annika Fröwis zum Auftakt ein erfreuliches Remis gegen die Estin Mai Narva (2389). Tags darauf verliert Fröwis allerdings gegen die Armenierin Elina Danielian (2431). Hapala gelingt in der zweiten Runde gegen die Engländerin Alaa Gamal ein erster Sieg. Mayrhuber muss auf ihr erstes Erfolgerlebnis hingegen noch warten.

Gespielt werden vom 18. bis 29. März elf Runden. Am 24. März ist ein Ruhetag. Die Runden beginnen jeweils um 15:00 MEZ und werden auf dem YouTube-Kanal der Europäischen Schachunion von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)

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