Blog WM - EM

Grand Swiss in Isle of Man gestartet

Das FIDE Grand Swiss, offene Klasse und Frauen, wurde gestern, am 23. Oktober 2023, eröffnet und dauert bis 6. November 2023. Gespielt wird in der Villa Marina, Douglas, Isle of Man. Beide Turniere sind Teil der Qualifikation für die Weltmeisterschaft, wobei sich jeweils die beiden Erstplatzierten für die kommenden Kandidatenturniere qualifizieren. Es werden elf Runden nach Schweizer System gespielt. In der offenen Klasse sind 164 Spieler am Start, bei den Frauen sind es 50 Spielerinnen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 600.000 Dollar, davon 460.000 Dollar für das Grand Swiss und 140.000 Dollar für das Women's Grand Swiss.

Das erste Grand Swiss fand 2019 auf der Isle of Man statt und wurde von GM Wang Hao gewonnen, der 8/11 erzielte. Aufgrund von COVID-19 wurde die Veranstaltung 2020 abgesagt. Die Ausgabe 2021 fand in Riga statt und wurde von GM Alireza Firouzja gewonnen. Es ist das zweite Mal, dass ein Frauen-Grand-Swiss-Turnier ausgetragen wird. Die Eröffnungsausgabe in Riga wurde von GM Lei Tingjie gewonnen.

Im FIDE Grand Swiss geht es von Beginn an so richtig zur Sache. Schwächere Gegner, wie sonst bei Turnieren nach Schweizer System, gibt es auch in der ersten Runde keine. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es einige Siege und Unentschieden der Außenseiter gab, in diesem Turnier kann jeder jeden schlagen. In den gestrigen 10 Spitzenpaarungen gibt es vier Siege der Favoriten und sechs Remisen.

Fabiano Caruana gewinnt ebenso mit Schwarz gegen Ivan Saric wie Levon Aronian gegen Max Warmerdam. Weißsiege gelingen Richard Rapport und Jan-Krzysztof Duda. Hikaru Nakamura, Alireza Firouzja, Anish Giri, D Gukesh, R Praggnanandhaa und Maxime Vachier-Lagrave müssen sich zum Auftakt mit Remisen begnügen. Heute kommt es an den Spitzenbrettern zu den Begegnungen Caruana gegen Niemann, Bacrot gegen Rapport und Aronian gegen Cheparinov. Die Live-Übertragung beginnt bei Chess24 und anderen Anbietern um 15:45 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)

Offizielle Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Carlsen gewinnt mit Offerspill Europacup

Angeführt von Magnus Carlsen triumphiert Offerspill Sjakklubb beim Europäischen Vereinscup 2023 in Durres, Albanien. In der letzten Runde entscheidet ein 3,5:2,5 Sieg gegen Asnieres - Le Grand Echiquier (Frankreich) zugunsten der Norweger, die als einziges Team 13 Punkte erreichen. Letztlich entscheidend für den Titelgewinn war ein 3,5:2,5 Sieg gegen Novy Bor in der fünften Runde, dank eines Sieges von Carlsen am Spitzenbrett gegen Deutschlands Vincent Keymer. Den Kampf um die Plätze entscheidet Titelverteidiger Novy Bor (Tschechische Republik), der Klub von Markus Ragger, mit einem Sieg in der Schlussrunde gegen Superchess (Rumänien) dank besserer Zweitwertung vor Gokturk Chess Sport Club (Türkei) und Sentimento Ajka BSK (Ungarn) für sich. Ragger trägt zwei Punkte aus drei Partien bei.

Österreich war durch den SV Raika Rapid Feffernitz vertreten. Peter Schreiner gelingen am Spitzenbrett gute 3,5 Punkte aus fünf Partien und ein Elogewinn von 10 Punkten. Andreas Diermair holt im Rahmen seiner Erwartung 4/7. In Summe gelingen Feffernitz zwei Siege gegen Slough Sharks (England) und Monte Carlo sowie eine Punkteteilung gegen Asker Schackklubb (Norwegen) in der Schlussrunde. Der 69. Endrang entspricht etwa der Einstufung in der Setzliste.

Im Frauenbewerb kam es in der letzten Runde zu einem direkten Duell um den ersten Platz zwischen Superchess (Rumänien) und Garuda Ajka BSK (Ungarn). WGM Dinara Wagner und IM Marsel Efroimski holten gegen IM Nurgyul Salimova bzw. WIM Zsoka Gaal die entscheidenden Punkte zum 2,5:1,5 für das rumänische Team. Mit dem Endergebnis von 12 Matchpunkten ging Superchess (Rumänien) als alleiniger Sieger des Turniers hervor und sicherte sich die Goldmedaille. Mit jeweils 10 Matchpunkten belegten Garuda Ajka BSK (Ungarn), SK Crvena zvezda Data Driven Lab (Serbien) und TAJFUN SK Ljubljana (Slowenien) punktgleich den zweiten Platz. Garuda Ajka BSK (Ungarn) hatte die besten Tiebreak-Kriterien und gewann die Silbermedaille. (wk, Foto: Turnierseite)

Die besten Einzelspieler pro Brett - Offene Sektion:
Brett 1: GM Magnus Carlsen (Offerspill Sjakklub)
Brett 2: GM Haik Martirosyan (Asnieres - Le Grand Echiquier)
Brett 3: IM Sylvan Jacob (Skakklubben Nordkalotten)
Brett 4: IM Piceu Tom (Koninklijke Brugse Schaakkring)
Brett 5: Anton Guijarro David (Novy Bor)
Brett 6: IM Gurel Ediz (Turkish Airlines Sports Club)

Die besten Einzelspieler nach Brettern - Frauen:
Brett 1: GM Bella Khotenashvili (Garuda Ajka BSK)
Brett 2: GM Anna Muzychuk (Monte Carlo)
Brett 3: IM Nataliya Buksa (TAJFUN SK Ljubljana)
Brett 4: WIM Vidic Teja (Offerspill Sjakklubb)

Offizielle Website, ECU
Ergebnisse bei Chess-Results

Jugend-EM 2023 in Rumänien

Die Jugendschach-Europameisterschaft 2023 startet morgen um 15 Uhr (OESZ) mit der ersten Runde in Mamaia (ROU) am Schwarzen Meer. Über 900 Spieler*innen aus 46 Ländern haben in den 12 Kategorien, jeweils U8-U18 Mädchen und Offen, gemeldet. Aus Österreichischer Sicht sind 19 Teilnehmer*innen am Start, darunter 6 Mädchen.

In der U14-Kategorie ist FM Lukas Dotzer an 5. Stelle gesetzt und hat vielversprechende Hoffnungen auf eine Medaille. Aussichtsreiche Chancen auf Topplatzierungen haben laut Elozahl auch Katharina Katter mit Startrang 15 bei den MU18, Marc Morgunov mit SNr. 18 bei den U18, sowie Chenshan Wu im U10 mit Startnummer 24. Das rot-weiß-rote Team wird vor Ort von Bundesjugendtrainer IM Georg Fröwis, sowie WFM Annika Fröwis und FM Florian Mostbauer betreut. (af, Foto: ECU)

Spieler*innen TEAM_AUT2023_JEM_Spieler.jpeg

Offizielle Website 
Ergebnisse bei chess-results

Georgien gewinnt FIDE-Weltmeisterschaft der Frauen

Die FIDE-Mannschaftsweltmeisterschaft der Frauen 2023 wurde vom 5. bis 12. September in Bydgoszcz (Polen) mit zwölf Mannschaften ausgetragen: Georgien, USA, China, Indien, Ukraine, Polen, Deutschland, FIDE Amerikas, Frankreich, Kasachstan, Bulgarien und Ägypten. Jedes Team besteht aus vier Spielerinnen und zwei Ersatzspielerinnen. Zuerst wird in zwei Vorrunden gespielt, die besten acht Teams erreichen die K.o.-Runde. Sie wird in Hin- und Rückrunde gespielt. Bei Gleichstand folgt ein Stichkampf. Die Bedenkzeit beträgt 45 Minuten für die gesamte Partie, mit einem Zeitzuschlag von 10 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug.

Im Finale setzt sich Georgien mit 2,5:1,5 und 3,5:0,5 letztlich klar gegen Kasachstan durch. Den dritten Platz sichert sich Frankreich gegen die USA mit einem 3:1 Sieg in der Rückrunde nach einem 2:2 zuvor. Spannend sind die Semifinalpartien verlaufen, in denen sich Kasachstan gegen Frankreich und Georgien gegen die USA erst im Tie-Break durchgesetzt hatten. Im Viertelfinale ausgeschieden sind Deutschland gegen Kasachstan, Polen gegen Frankreich, Ukraine gegen USA und China gegen Georgien. (wk, Foto: FIDE)

Turnierwebsite, FIDE

WR Chess ist erster FIDE-Weltmeister im Schnellschach

Das Team von WR Chess (So, Abdusattorov, Nepomniachtchi, Duda, Praggnanandhaa, Keymer, Hou, Kostniuk, Rosenstein) gewinnt mit zehn Mannschaftssiegen und zwei Punkteteilungen die erste FIDE-Weltmeisterschaft für Mannschaften im Schnellschach. Team Freedom wurde Zweiter, die indische Mannschaft von MGD1 Dritter.

Die Entscheidung fällt bereits in der 11. Runde. WR Chess gewinnt sein Match gegen ASV Linz, während Verfolger Freedom über eine Punkteteilung gegen die Chess Pensioners nicht hinauskommt, und baut den Vorsprung vor der Schlussrunde auf uneinholbare drei Punkte aus. Das bringt dem Team neben Pokal und Medaillen auch ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro. Freedom erhält 60.000, MGD1 immerhin noch 40.000 Euro. Es gab drei weitere Preise: Das Team Armenia erhielt 25.000 Euro für seinen vierten Platz, während das Team Germany and Friends für eine große Überraschung sorgte, indem es den fünften Platz belegte und 12.500 Euro gewann.

Österreichs ambitionierter Meister, ASV Linz, gewinnt sieben seiner zwölf Begegnungen, muss aber auch fünf Niederlagen einstecken und sich am Ende mit dem sechsten Platz begnügen. Am Spitzenbrett holt Maxime Vachier-Lagrave für sein Team 8 Punkte aus 12 Partien. Top-Scorer ist Alexander Grischuk mit 8,5/12. Weiters spielten: Parham Maghsoodloo (4,5/10), Etienne Bacrot (5,5/9), Arkadij Naiditsch (4/5), Kateryna Lagno (8/12) und Marc Llari (6,5/11). Im Match gegen die Ukrainian Amators spielt ÖSB-Präsident Michael Stöttinger für seine Team selbst am "Amateurbrett" und erlaubt den Gegnern beim 5:1 Sieg den Ehrenpunkt.

Das Format der Veranstaltung, bei der Amateure Seite an Seite mit Weltmeistern und superstarken Großmeistern spielten und an der sogar der Präsident der FIDE (am Amateurbrett) teilnahm, wurde überwiegend positiv aufgenommen. Jedenfalls kam der Geist des FIDE-Mottos Gens Una Sumus ("Wir sind eine Familie") voll zum Tragen.

Der Geschäftsführer der WR Group (dem Sponsor der Veranstaltung) und Spieler Wadim Rosenstein zeigte sich zufrieden mit der positiven Aufnahme seiner Idee einer weltoffenen Schnellschachmeisterschaft: "Es war wunderbar, so viele Schachstars an einem Ort zu versammeln, und ich glaube, alle haben es nicht nur zu schätzen gewusst, sondern es auch wirklich genossen." (wk, Foto: FIDE)

Offizielle TurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results