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25. Schach-Europameisterschaft der Frauen startet auf Rhodos

Die 25. Europameisterschaft der Frauen beginnt heute auf Rhodos, Griechenland, und wird vom 31. März bis zum 11. April 2025 im Rodos Palace Conference Hotel ausgetragen. An der Meisterschaft nehmen knapp 140 Spielerinnen aus 34 europäischen Föderationen teil, darunter sieben Großmeisterinnen, 22 Internationale Meisterinnen sowie 25 FIDE-Meisterinnen.

Die topgesetzten Spielerinnen sind:
- GM Nino Batsiashvili (GEO, 2473)
- IM Teodora Injac (SRB, 2454)
- IM Meri Arabidze (GEO, 2447)
- IM Stavroula Tsolakidou (GRE, 2445)
- IM Dinara Wagner (GER, 2440)
- IM Lela Javakhishvili (GEO, 2429)
- GM Anna Ushenina (UKR, 2428)
- GM Antoaneta Stefanova (BUL, 2426)
- GM Bella Khotenashvili (GEO, 2418)

Titelverteidigerin ist IM Ulviyya Fataliyeva (AZE, 2387). Sie hat im vergangenen Jahr an demselben Ort die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2024 gewonnen.

Aus Österreich sind Jasmin-Denise Schloffer, Emilia Deak-Sala und Elisabeth Hapala dabei. Neo-Österreicherin Olga Badelka hat kein Visum bekommen und konnte daher nicht anreisen. Bundesfrauentrainer David Shengelia ist als Coach der Österreicherinnen vor Ort.

Das Turnier wird im Schweizer System über 11 Runden ausgetragen. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Zusätzlich gibt es einen 30-Sekunden-Inkrement pro Zug ab dem ersten Zug.

Die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2025 dient als Qualifikationsturnier für den FIDE-Frauen-Weltpokal. Laut Entscheidung der ECU in Abstimmung mit der verantwortlichen FIDE qualifizieren sich mindestens zehn Spielerinnen. Das Gesamtpreisgeld beträgt 60.000 Euro, wovon 10.000 Euro an die Siegerin gehen.

Die Partien werden live mit Kommentaren von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska auf der ECU-TV-Plattform sowie dem ECU-YouTube-Kanal übertragen. (wk, Info/Foto: ECU)

ECU, Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Live Kommentierung auf Youtube 

Historischer Triumph: Bluebaum gewinnt zweite Europameisterschaft

Die Schach-Europameisterschaft 2025 endete in Eforie Nord, Rumänien, nach spannenden Kämpfen über 11 Runden in einem Feld von fast 400 Spielern aus 40 europäischen Föderationen mit dem Sieg des Deutschen Matthias Bluebaum.

Der Turniersieger wurde erst nach einer dramatischen letzten Runde ermittelt, die erhebliche Veränderungen an der Spitze mit sich brachte. GM Matthias Bluebaum (GER, 2643) und GM Daniil Juffa (ESP, 2654) gingen mit jeweils 8/10 Punkten als Führende in die Schlussrunde, gefolgt von sieben Spielern mit 7,5 Punkten. Bluebaum spielte gegen GM Nijat Abasov (AZE, 2612) ein schnelles Remis und musste auf die Ergebnisse seiner Konkurrenten warten.

GM Maxim Rodshtein (ISR, 2623) besiegte GM Shant Sargsyan (ARM, 2666) und erreichte 8,5 Punkte, womit er in den Kampf um Gold eingriff. In einer hochkomplizierten Stellung bewies er starke Technik und wandelte das leicht bessere Endspiel in einen vollen Punkt um. GM Daniil Juffa (ESP, 2654) konnte seine Titelchancen hingegen nicht nutzen – nach Bluebaums Remis verlor er seine Partie gegen GM Frederik Svane (GER, 2654), der mit den weißen Steinen auf Sieg spielte. Die Stellung blieb lange ausgeglichen, doch ein Fehler des Spaniers führte zu einem schlechteren Endspiel, das Svane konsequent zum Sieg verwandelte. Dank dieses Erfolgs erreichte Svane ebenfalls 8,5 Punkte, sodass die Zweitwertung über den Titel entscheiden musste.

Das Tiebreak-Kriterium sprach schließlich für GM Matthias Bluebaum, der damit als erster Spieler überhaupt seine zweite Europameisterschaft gewann. Silber sicherte sich sein Landsmann Frederik Svane, während Maxim Rodshtein aus Israel die Bronzemedaille holte.

Bester Österreicher wurde Dominik Horvath mit sieben Punkten und einer Performance von 2567, was ihm Platz 51 einbrachte. Valentin Dragnev und Lukas Dotzer erreichten jeweils 6,5 Punkte und schafften es unter die Top 100 von 375 Teilnehmern. Felix Blohberger blieb mit fünfeinhalb Punkten etwas unter seinen Erwartungen. (wk, Fotos: ECU)

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Einzel Europameisterschaft startet morgen in Rumänien

Die Einzel-Europameisterschaft im Standardschach beginnt morgen in Eforie Nord, Rumänien, und wird vom 15. bis 26. März im Ana Hotel Europa ausgetragen. Fast 400 Spieler aus 40 europäischen Verbänden haben sich für die Veranstaltung angemeldet, darunter 103 Großmeister, 77 Internationale Meister und 71 FIDE-Meister.

Zu den topgesetzten Teilnehmern gehören: Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2692), Alexey Sarana (SRB, 2689), Jorden Van Foreest (NED, 2676), Pavel Eljanov (UKR, 2666), Shant Sargsyan (ARM, 2666), Daniel Dardha (BEL, 2665), David Anton Guijarro (ESP, 2663), David Navara (CZE, 2663), Radoslaw Wojtaszek (POL, 2659) und Benjamin Gledura (HUN, 2658). Aus Österreich sind Valentin Dragnev (2545), Dominik Horvath (2538), Felix Blohberger (2534) und Lukas Dotzer (2425) am Start. Borki Predojevic ist als Betreuer vor Ort.

Die Europameisterschaft dient gleichzeitig als Qualifikationsturnier für den FIDE World Chess Cup. Gemäß den FIDE-Regeln und der Entscheidung des ECU-Vorstands werden sich 20 Spieler für den World Cup qualifizieren. Der Gesamtpreisfonds der Veranstaltung beträgt 100.000 EUR, wovon 20.000 EUR für den Sieger reserviert sind.

Das Turnier wird im Schweizer System über 11 Runden ausgetragen. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für 40 Züge, gefolgt von zusätzlichen 30 Minuten bis zum Ende der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es zudem ein 30-Sekunden-Inkrement pro Zug. Die Eröffnungszeremonie der Veranstaltung findet heute, Freitag, um 21:00 Uhr (Ortszeit) statt. Die erste Runde beginnt morgen, Samstag, um 15:00 Uhr (Ortszeit).

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Live-Partien und Live-Videoübertragungen mit Kommentaren von GM Alojzije Jankovic, WIM Lena Miladinovic und WIM Sandra Djukic können über den ECU TV- und den ECU YouTube-Kanal verfolgt werden. (wk, Foto: ECU)

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Starker Auftakt für Österreichs Schachteam bei der EM

Die österreichischen Spieler starten erfolgreich in die Europameisterschaft in Eforie Nord, Rumänien. Dominik Horvath und Felix Blohberger gewinnen ihre Partien in den ersten beiden Runden und gehören damit zur Spitzengruppe von insgesamt 48 Spielern mit voller Punkteausbeute. Valentin Dragnev und Lukas Dotzer liegen mit jeweils eineinhalb Punkten in der Verfolgergruppe.

Horvath und Blohberger wurden in ihren Auftaktpartien ihrer Favoritenrolle gerecht: Horvath setzte sich gegen die Griechen Niloaidis Konstantinos und Alexandros Papasimakopoulos durch. Blohberger besiegte den Deutschen Roger Lorenz sowie die Polin Aleksandra Maltsevskaya.

In der heutigen dritten Runde stehen für die beiden Österreicher mit GM Daniil Yuffa und GM Maksim Chigaev die ersten Gegner der 2600-Elo-Kategorie auf dem Programm – eine echte Herausforderung.

Valentin Dragnev musste sich in der ersten Runde gegen den Türken Alper Demirtas mit einem Remis begnügen, holte jedoch gestern einen Sieg gegen den Rumänen Randi-Ioan Gales. Heute trifft er auf den Internationalen Meister (IM) Ataberk Eeren.

Lukas Dotzer startete die EM mit einem Sieg gegen den Dänen Robert Skytte und erkämpfte sich gestern mit Schwarz ein Remis gegen den dänischen Großmeister Mads Andersen (2585). In der dritten Runde spielt Österreichs Nachwuchshoffnung heute mit Weiß gegen den isländischen Großmeister Vignir Vatnar Stefansson.

Insgesamt nehmen an der Europameisterschaft 375 Spielerinnen und Spieler aus 40 Nationen teil, darunter 100 Großmeister und 75 Internationale Meister – insgesamt 285 Titelträger. Die dritte Runde beginnt heute, Montag, um 14:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: ECU)

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Blitz-WM: Nepomniachtchi und Carlsen teilen Weltmeistertitel

Nach der Rapid-WM folgte die Weltmeisterschaft im Blitzschach, die am 30. und 31. Dezember ebenso in New York City stattfand. Am 1. Tag wurde ein Turnier nach Schweizer System gespielt – 13 Runden in der offenen Klasse, 11 Runden bei den Frauen. Die Top 8 jedes Bewerbs kämpfte am 2. Tag in einem K.o.-System um den Titel. Erstmals wurden zwei Weltmeister in der offenen Klasse gekürt: Ian Nepomniachtchi und Magnus Carlsen teilten sich Gold. Ju Wenjun triumphierte bei den Frauen.

Zwei Weltmeister in der offenen Klasse

Das Finale der offenen Klasse entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Magnus Carlsen startete stark und führte das Vier-Runden-Match schnell mit 2:0 an. Doch Ian Nepomniachtchi gelang ein beeindruckendes Comeback, er gewann die nächsten beiden Partien und glich somit auf 2:2 aus. Drei weitere Blitzpartien brachten keinen Sieger hervor – der Zwischenstand blieb ausgeglichen bei 3,5:3,5. Daraufhin geschah etwas Überraschendes: Carlsen schlug seinem Kontrahenten vor, den Titel zu teilen. Nach kurzem Überlegen stimmte Nepomniachtchi zu. Die Regularien sahen vor, dass der Präsident der FIDE, Arkady Dvorkovich, das letzte Wort bei unvorhergesehenen Umständen traf. Dvorkovich akzeptierte den Wunsch der Spieler, sodass beide zu Weltmeistern gekrönt wurden. Eine Silbermedaille wurde nicht vergeben. Bronze ging an Wesley So.
Carlsen begründete seine Entscheidung auf der anschließenden Pressekonferenz damit, dass sowohl er als auch Nepomniachtchi müde und nervös gewesen seien, weshalb die Entscheidung, den Titel zu teilen, für beide die beste Lösung gewesen sei.

Ju Wenjun triumphierte bei den Frauen

Im Frauenbewerb kristallisierte sich ein chinesisches Finale zwischen Ju Wenjun und Lei Tingjie heraus. Letztere forderte Ju Wenjun bereits 2023 ohne Erfolg um den Weltmeistertitel im klassischen Schach heraus. Die ersten fünf Partien im Finale endeten allesamt in Remis, doch in der zweiten Tiebreak-Partie bewies Ju ihre Klasse. Sie nutzte einen Eröffnungsvorteil konsequent aus, baute den Druck Zug um Zug auf und zwang ihre Landsfrau schließlich zur Aufgabe. Damit sicherte sich Ju Wenjun souverän den Titel.

Team Austria blitzt sich hoch

Der Ruhetag am 29. Dezember schien dem österreichischen Team gutgetan zu haben. Die Spieler Felix Blohberger, Valentin Dragnev und Dominik Horvath zeigten bei der Blitzschach-WM starke Leistungen. Dragnev und Horvath erreichten mit jeweils 6,5 Punkten die magische 50%-Marke, während Blohberger mit 6 Punkten nur knapp darunter blieb.
Besonders Dominik Horvath glänzte mit bemerkenswerten Siegen gegen Großmeister wie Varuzhan Akobian (USA, Elo 2496), Mads Andersen (Dänemark, Elo 2518) und Sergey Erenburg (USA, Elo 2555). Highlight war der Kurzsieg in der Schlussrunde gegen den indischen Großmeister Diptayan Ghosh (2552). Nach einem frühen Qualitätsopfer konnte Horvath die Partie vorbildhaft für sich entscheiden. (dt, Bilder: FIDE/Michal Walusza & Lennart Ootes)

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