
Javokhir Sindarov hat den FIDE World Cup 2025 in Goa gewonnen und sich damit als jüngster Spieler in die Liste der Turniersieger eingetragen. Der 19-jährige Usbeke setzte sich im Finale gegen den chinesischen Spitzenspieler Wei Yi durch, nachdem beide klassischen Partien remis endeten. Die Entscheidung fiel bereits im ersten Tiebreak. Sindarovs Sieg untermauert, dass sich Usbekistan in kürzester Zeit zu einer der führenden Talentschmieden im Weltschach entwickelt hat.
Nach zwei ausgeglichenen klassischen Partien begann der Tiebreak mit einer ruhigen, strategischen Begegnung in der Ragosin-Verteidigung. Doch im Endspiel unterlief Wei Yi ein schwerer Fehler, der die Stellung abrupt zugunsten von Sindarov veränderte. Trotz der Gewinnchance verpasste Weiß den direkten Durchbruch und die Partie endete schließlich remis.
Die Entscheidung brachte die zweite Rapid-Partie in einer modernen Variante der Italienischen Eröffnung. In einem umkämpften Mittelspiel öffnete Wei Yi die Stellung mit dem mutigen Vorstoß f4, übernahm zeitweise die Initiative und hätte mit präzisem Spiel großen Druck aufbauen können. Stattdessen führte ein ungenauer Zug zur Wende. Sindarov übte mit sehr aktivem Figurenspiel immer mehr Druck aus, und unter enormem Zeitdruck unterlief Wei Yi ein entscheidender Fehler. Der junge Usbeke nutzte die Chance und kürte sich somit zum World-Cup-Sieger.

Während Sindarov nach dem Match von „dem schönsten Tag meiner Karriere“ sprach und von seiner jubelnden Familie mit einer usbekischen Flagge empfangen wurde, betonte er auch, dass dies erst der Anfang sei.
Bereits zuvor hatte sich Andrey Esipenko mit einem 2:0-Sieg in den klassischen Partien gegen Nodirbek Yakubboev den dritten Platz und damit das letzte Ticket für das Kandidatenturnier gesichert. Sein Comeback war besonders beachtlich, da er im Halbfinale kurz davor stand, Wei Yi zu besiegen. Die entscheidende Partie dann aber unglücklich durch einen einzügigen Turm-Einsteller verlor. Somit stehen fast alle Teilnehmer des nächsten Kandidatenturniers fest:
Hikaru Nakamura (USA)
Fabiano Caruana (USA)
Anish Giri (NED)
Wei Yi (CHN)
Javokhir Sindarov (UZB)
Andrey Esipenko (RUS)
Matthias Blübaum (GER)
Der letzte Spot geht voraussichtlich an R. Praggnanandhaa, vorausgesetzt, er führt den FIDE Circuit 2025 am Stichtag des 31. Dezembers weiterhin an. Das Kandidatenturnier findet im kommenden Jahr vom 28. März bis 16. April in Zypern statt und entscheidet darüber, wer Weltmeister Gukesh im WM-Kampf herausfordern wird.

Der World Cup 2025 bot über Wochen hinweg außergewöhnliche Dramatik, Überraschungen und große Momente – von José Martínez’ beeindruckendem Lauf über Frederik Svanes Sensationssieg gegen Weltmeister Gukesh bis hin zu Daniil Dubovs berühmten „10-Minuten-Vorbereitungsvideo“ und unzähligen emotionalen Tiebreak-Partien.
Die nächste große Station im FIDE-Kalender ist die Rapid- und Blitz-Weltmeisterschaft 2025 in Doha (26.–31. Dezember). (fb, Fotos: FIDE)
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Nach zwei ausgeglichenen klassischen Partien, die jeweils mit 1:1 endeten, mussten im Halbfinale des FIDE World Cups in Goa schließlich die Tiebreaks über den Einzug ins Finale und die ersten beiden Tickets für das Kandidatenturnier 2026 entscheiden. Es war der bislang schnellste Spieltag des Turniers: Beide Duelle wurden bereits in der ersten Rapid-Phase (15+10) entschieden, dennoch mangelte es nicht an Spannung und Dramatik.
Im Match zwischen Javokhir Sindarov und Nodirbek Yakubboev setzte sich Sindarov in der ersten Schnellschachpartie durch. Er verwertete ein vorteilhaftes Endspiel und ging damit in Führung. In der zweiten Rapid-Partie hatte Yakubboev zeitweise realistische Chancen auf den Match-Ausgleich, am Ende konnte er jedoch nur ein Remis erzwingen. Damit erreichte Sindarov als Erster das Finale und sicherte sich zugleich die Qualifikation für das Kandidatenturnier 2026. Yakubboev bleibt jedoch über das Spiel um Platz drei weiterhin im Rennen um das letzte Ticket.

Im anderen Halbfinale lieferten sich Andrey Esipenko und Wei Yi ein hochdramatisches Duell. Bereits in der ersten Rapid-Partie erspielte sich Wei Yi mit Schwarz vielversprechende Chancen, musste sich jedoch mit einem Remis zufriedengeben. Die zweite Partie schien lange Zeit in Richtung Esipenko zu kippen, der ein klar besseres Endspiel erreichte. Doch ein schwerer Einsteller kostete ihn einen ganzen Turm – und damit nicht nur die Partie, sondern auch das Match. Wei Yi gab anschließend zu, dass ihm in diesem Moment das Glück zur Seite stand, und sprach von der enormen Belastung eines so langen Turniers.

Damit stehen nun Javokhir Sindarov und Wei Yi im Finale des FIDE World Cups. Im Match um Platz drei treffen Andrey Esipenko und Nodirbek Yakubboev aufeinander, um das letzte verbleibende Ticket für das Kandidatenturnier auszuspielen. Nach den intensiven Tiebreaks bleibt die Spannung hoch.
Die erste Partie des Finales sowie des Matches um Platz drei wurde heute bereits ausgetragen. Die Begegnung zwischen Wei Yi und Sindarov endete mit einem soliden Remis. Andrey Esipenko zeigte nach seinem bitteren Einsteller am Vortag beeindruckende mentale Stärke und geht gegen Yakubboev in Führung.
Die zweite klassische Partie beginnt morgen um 10:30 MEZ. (fb, Fotos: FIDE)
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Das Viertelfinale des FIDE World Cups in Goa brachte vier hart umkämpfte Duelle hervor. Mit Javokhir Sindarov, Nodirbek Yakubboev, Wei Yi und Andrey Esipenko stehen nun vier Spieler im Halbfinale. Für die verbleibenden vier geht es nicht nur um Preisgeld und Prestige, sondern auch um die drei Tickets für das Kandidatenturnier 2026.

Die Begegnung zwischen Javokhir Sindarov und José Eduardo Martínez Alcántara verlief zunächst ruhig, beide klassischen Partien endeten ohne größere Ereignisse remis. Im ersten Tiebreak setzte sich Martínez in der Auftaktpartie durch, doch Sindarov schlug unmittelbar zurück. Der zweite Tiebreak begann mit einem weiteren Remis, bevor Sindarov in der entscheidenden Partie seine Endspieltechnik zeigte: aus einer positionell komplexen Igelstruktur arbeitete er geduldig einen kleinen Vorteil heraus und verwertete diesen präzise zum Matchgewinn. Martínez, der zuvor zahlreiche Favoriten ausgeschaltet hatte, verabschiedet sich damit nach einem beeindruckenden Turnierlauf.

Auch das Match zwischen Arjun Erigaisi und Wei Yi wurde erst im Tiebreak entschieden. Erigaisi vergab in der zweiten klassischen Partie eine aussichtsreiche Chance, was sich im Nachhinein als Wendepunkt erwies. Im Tiebreak kam Wei Yi dank starker Vorbereitung mit deutlichem Vorteil aus der Eröffnung, ließ diesen jedoch zunächst ungenutzt und musste sich mit einem Remis zufriedengeben. Die zweite Partie entschied er jedoch souverän im Endspiel für sich und beendete damit die letzten Hoffnungen der indischen Fans – denn mit diesem Ergebnis waren nun alle indischen Spieler ausgeschieden, und für Erigaisi platzte die letzte Möglichkeit, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren.

Hochspannung herrschte auch im Duell zwischen Andrey Esipenko und Sam Shankland. Nachdem die klassischen Partien Remis ausgingen, gewann Esipenko die erste Tiebreak-Partie mit Schwarz. Doch Shankland, in einer Must-Win-Situation, fand die nötigen Ressourcen und glich das Match aus. Im zweiten Tiebreak gelang es ihm jedoch nicht, erneut zurückzuschlagen: wieder setzte sich Esipenko mit Schwarz durch und erreichte damit das Halbfinale des World Cups.

Deutlich früher fiel die Entscheidung im Match zwischen Nodirbek Yakubboev und Alexander Donchenko, dem letzten verbleibenden deutschen Spieler. Yakubboev gewann die erste Partie mit Weiß überzeugend und verteidigte die Führung in der Rückpartie souverän. Für Donchenko endet ein sensationeller Turnierlauf, in dem er unter anderem Weltklassespieler wie Anish Giri und Le Quang Liem ausgeschaltet hatte.
Damit stehen im Halbfinale zwei besonders interessante Begegnungen bevor: das usbekische Duell Sindarov gegen Yakubboev sowie Wei Yi gegen Andrey Esipenko. Für alle vier Spieler gilt: selbst im Fall einer Halbfinalniederlage bleibt über das Match um Platz drei weiterhin die Chance auf die Kandidaten-Qualifikation bestehen.
Die erste Partie startet nach einem Ruhetag am 21. November um 10:30 MEZ. (FB, Fotos: FIDE)
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Der FIDE World Cup in Goa bleibt auch zur Turnierhalbzeit unberechenbar. Nach dem überraschenden frühen Ausscheiden mehrerer Top-Spieler in Runde 3 setzte sich die Serie an unerwarteten Ergebnissen auch in den Runden 4 und 5 fort. Das Teilnehmerfeld lichtet sich spürbar.
In Runde 4 erwischte es erneut einige große Namen. Der Inder Praggnanandhaa unterlag im Tiebreak dem Russen Daniil Dubov, während Vincent Keymer gegen Andrey Esipenko ebenfalls in den Schnellpartien ausschied.

Für zusätzliche Überraschung sorgte der gebürtige Peruaner José Martínez Alcantara, der seit dem letztem Jahr für Mexiko spielt. Er konnte sich eindrucksvoll gegen Alexey Sarana durchsetzen.
Auch Maxime Vachier-Lagrave musste seine Ambitionen begraben: Er verlor gegen den 19-jährigen Russen Aleksey Grebnev. Mit Sam Shanklands Sieg über Richard Rapport gab es einen weiteren Erfolg für einen nominellen Außenseiter.
Die aktuelle indische Nummer 1 Arjun Erigaisi kann sein Match gegen Peter Leko im Tiebreak gewinnen. Fans von Peter Leko finden darin Trost, dass der ehemalige WM-Herausforderer nun für den offiziellen FIDE-Kanal das Turnier mit Jan Gustaffson kommentiert.

Das deutsche Duell zwischen Matthias Blübaum und Alexander Donchenko wurde bereits in den klassischen Partien entschieden – Donchenko setzte sich souverän mit 1.5:0.5 durch. Er ist nun der einzige verbleibende Spieler aus Deutschland.
Das wohl dramatischste Match lieferten Lorenzo Lodici und Samuel Sevian. Der italienische Großmeister, der in einer früheren Runde unter anderem Hans Niemann aus dem Turnier geworfen hatte, kämpfte bis zum Schluss, musste sich jedoch in der Sudden-Death-Partie geschlagen geben.

In Runde 5 standen nur noch acht Matches auf dem Programm, von denen die Hälfte bereits im klassischen Schach entschieden wurden. Dabei gelang Arjun Erigaisi ein bedeutender Erfolg über den zweimaligen World-Cup-Sieger Levon Aronian.
Das russische Duell zwischen Andrey Esipenko und Aleksey Grebnev endete 2.5:1.5 zugunsten Esipenkos. Für viele Beobachter überraschend war das Ausscheiden von Daniil Dubov gegen Sam Shankland. Dubov, bekannt für seinen unkonventionellen Spielstil, erregte aufsehen dadurch, in vielen seiner Partien mit Weiß schnell Remis zu machen und mit Schwarz auf gewinn zu spielen.

Martínez Alcantara bestätigte seine starke Form erneut und eliminierte Pentala Harikrishna im zweiten Tiebreak. Im Viertelfinale wird er es mit dem jungen 2700er Sindarov (UZB) zu tun bekommen.
Für die spannendste Begegnung der Runde sorgten Alexander Donchenko und Le Quang Liem. Der Deutsche stand bereits in der zweiten klassischen Partie kurz vor dem Matchgewinn, ließ jedoch in einem gewonnenen Turmendspiel die entscheidende Fortsetzung aus und ermöglichte seinem Gegner ein Remis. Nach diesem Rückschlag zeigte Donchenko bemerkenswerte mentale Stärke: Er gewann die erste Tiebreak-Partie, verlor jedoch die folgende erneut, und das Muster wiederholte sich in der zweiten Tiebreak-Serie. Erst im dritten Entscheidungsblock brachte er mit einer sehenswerten Angriffspartie die Entscheidung zu seinen Gunsten.

Damit verbleiben für die sechste Runde nur noch vier Paarungen:
Javokhir Sindarov – José Martínez Alcantara
Nodirbek Yakubboev – Alexander Donchenko
Sam Shankland – Andrey Esipenko
Wei Yi – Arjun Erigaisi
Auffällig ist die ungewöhnlich offene Ausgangslage vor dem Viertelfinale: Unter den verbleibenden Spielern weisen nur drei eine Elo-Zahl über 2700 auf – und keiner von ihnen hat bisher an einem Kandidatenturnier teilgenommen. Das Turnier zeigt damit klar, wie stark und gleichzeitig breit die Weltspitze im modernen Schach geworden ist. Für Spannung ist weiterhin gesorgt, wenn morgen um 10:30 Uhr MEZ die erste Partie des Viertelfinales beginnt. (fb, Photos: FIDE)
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Die dritte Runde des FIDE World Cups in Goa brachte einige bemerkenswerte Überraschungen. Mehrere Turnierfavoriten mussten das Turnier vorzeitig verlassen – ein Hinweis darauf, wie eng die Leistungsabstände an der Weltspitze inzwischen geworden sind.
In den klassischen Partien traf es gleich mehrere Favoriten. Weltmeister Gukesh (IND) unterlag dem deutschen Großmeister Frederik Svane (GER) 0.5:1.5. Auch Anish Giri (NED) schied nach einer Niederlage gegen Alexander Donchenko (GER) aus. Besonders unerwartet war das klare 0:2 von Nodirbek Abdusattorov gegen José Martínez Alcantara (MEX), der sich damit eindrucksvoll für die nächste Runde qualifizierte. Diese Ergebnisse zeigen, dass im K.-o.-Format bereits kleine Schwankungen in Form, Vorbereitung oder Tagesgefühl entscheidend sein können.
Aus österreichischer Sicht endete das Turnier für Kirill Alekseenko in dieser Runde. Er unterlag dem Weltklassespieler Peter Leko (HUN) mit 0:2. Trotz des Ausscheidens bleibt festzuhalten, dass Alekseenko sich in einem starken Teilnehmerfeld auf höchstem Niveau präsentierte.

In mehreren Matches fiel die Entscheidung erst im Tiebreak. Das längste und nervenaufreibendste Duell spielten Maxime Vachier-Lagrave und Vladislav Artemiev, das erst im Armageddon entschieden wurde. "MVL" behielt in der entscheidenden Partie die Übersicht und sicherte sich damit das Weiterkommen. Die Runde zeigte einmal mehr, dass im modernen Spitzenschach Flexibilität in allen Zeitformaten eine zentrale Rolle spielt.
Mit dem Ausscheiden einiger Favoriten öffnet sich das Feld in den kommenden Runden spürbar. Für Spannung ist weiterhin gesorgt. In Runde 4 treffen unter anderem Arjun Erigaisi (IND) auf Peter Leko (HUN), Vincent Keymer (GER) auf Andrey Esipenko (RUS) und Praggnanandhaa (IND) auf Dubov (RUS). Auch das deutsche Duell zwischen Blübaum und Donchenko wird für Spannung sorgen. Runde 4.2 startet morgen um 10:30 Uhr MEZ. (fb, Foto: FIDE)
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Mit einem spektakulären Finale und hochklassiger Besetzung feierte das Schachspiel 2025 sein Debüt auf einer der größten Bühnen des digitalen Wettkampfs: dem Esports World Cup in Riad. Zum ersten Mal überhaupt war Schach Teil des prestigeträchtigen Multi-Game-Events – ein Meilenstein, der nicht nur den zunehmenden Einfluss der Digitalisierung auf das königliche Spiel unterstreicht, sondern auch neue Zielgruppen erschließt.
Der Esports World Cup 2025 markierte mit einem Gesamtpreisgeld von über 70 Millionen US-Dollar ein Rekordereignis in der Geschichte des elektronischen Sports. Allein für das Schachturnier wurden 1,5 Millionen USD ausgeschüttet – ein bislang einmaliger Betrag für ein reines Online-Schnellschachformat, davon gehen 250.000 an den Sieger.
Insgesamt 16 Top-Großmeister, darunter Weltstars wie Magnus Carlsen, Hikaru Nakamura, Alireza Firouzja und Arjun Erigaisi, kämpften im modifizierten Doppel-K.-o.-System zunächst in Gruppen, dann im Play-off um den Einzug ins Finale. Neben zwölf Qualifikanten der Champions Chess Tour sicherten sich vier weitere Spieler ihren Platz durch ein Last-Chance-Qualifier in Riad.
Ab dem Halbfinale wurde das Turnier zu einem echten Schach-Thriller. Im ersten Semifinale kam es zum Klassiker: Magnus Carlsen gegen Hikaru Nakamura. Die beiden Kontrahenten lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, das erst im Armageddon-Tiebreak zugunsten des Norwegers entschieden wurde. Im zweiten Halbfinale setzte sich Alireza Firouzja überzeugend gegen Arjun Erigaisi durch.
Im Spiel um Platz drei sicherte sich Nakamura schließlich Bronze mit einem knappen Sieg über Erigaisi, doch alle Augen richteten sich auf das mit Spannung erwartete Finale: Magnus Carlsen vs. Alireza Firouzja – ein Generationenduell der Extraklasse.

Gespielt wurde im "Best-of-Three"-Format, bei dem zwei gewonnene Sets den Gesamtsieg brachten. Carlsen zeigte seine ganze Klasse: Mit jeweils 3:1 in beiden Sets ließ er Firouzja kaum eine Chance und krönte sich damit zum ersten Chess Esports World Cup Champion. Insgesamt gewann er vier Partien, spielte zweimal Remis und verlor nur ein einziges Spiel im gesamten Finalverlauf. Für seinen Triumph erhielt er ein Preisgeld von 250.000 USD, während sein Team "Team Liquid" wertvolle Punkte im übergreifenden Club-Wettbewerb sammelte.
Carlsen selbst sprach nach dem Turnier von „neuem Terrain“, das sich erschlossen habe – eine digitale Bühne, auf der Schach künftig regelmäßig stattfinden könne. Für den Norweger, der bereits klassische, Rapid- und Blitzweltmeistertitel hält, ist dieser Sieg ein weiteres Glanzstück seiner ohnehin einzigartigen Karriere.
Die Integration von Schach in den Esports World Cup zeigt eindrucksvoll, wie groß das Potenzial dieser jahrhundertealten Königsdisziplin im digitalen Zeitalter ist, mit der Chance, junge Zielgruppen zu erreichen und das Spiel auf neuen Plattformen weiterzuentwickeln. Vielleicht sehen wir eines Tages auch österreichische Talente im Rampenlicht des Esports World Cup. (wk, Foto: FIDE)
Offizielle Website: https://esportsworldcup.com/en/competitions/chess

Vom 5. bis 29. Juli findet in Batumi (Georgien) der FIDE Frauen World Cup 2025 statt. 107 Spielerinnen kämpfen um 50.000 US-Dollar Preisgeld für die Siegerin sowie drei Startplätze für das Kandidatinnenturnier 2026. Austragungsort ist das Grand Bellagio Convention & Casino Hotel.
Gespielt wird im K.-o.-System über sieben Runden mit zwei klassischen Partien pro Match. Bei Gleichstand entscheiden Tie-Breaks. Anders als in früheren Jahren wird das Turnier eigenständig ausgetragen und nicht parallel zum offenen World Cup.
Georgien gilt als traditionsreiches Zentrum des Frauenschachs. Nona Gaprindashvili und Maia Chiburdanidze zählen zu den bedeutendsten Spielerinnen der Schachgeschichte. „Die Georgische Schachföderation demonstriert erneut ihr Engagement für das Frauenschach“, so FIDE-Generaldirektor Emil Sutovsky.
Sportlich sorgt das Turnier bereits für zahlreiche Überraschungen. Titelverteidigerin Aleksandra Goryachkina (RUS) schied in Runde zwei gegen Meruert Kamalidenova (KAZ) aus. Kamalidenova setzte sich anschließend mit 1,5:0,5 gegen Anna Shukhman (RUS) durch und steht bereits in Runde vier.

Heute um 15:00 Uhr Ortszeit stehen die Tie-Breaks der dritten Runde an. Die Paarungen:
Dzagnidze – Gunina
Arabidze – Kosteniuk
Song – Muzychuk, A.
Vantika – Lagno
Dronavalli – Tsolakidou
Yip – Vaishali
Runde vier beginnt am 16. Juli. Der Kampf um den Einzug ins Finale und die Qualifikation für das Frauen-Kandidatenturnier 2026 geht in die entscheidende Phase. (fb, Fotos: FIDE)
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Im Rahmen der CSIT World Sports Games 2025 in Loutraki, Griechenland, konnte das ASKÖ-Schachteam vom 3.-.7. Juni 2025 einen herausragenden Erfolg verbuchen. In der malerischen Küstenstadt am Golf von Korinth, wo die Bewerbe in insgesamt 17 Sportarten ausgetragen wurden, war ASKÖ in zwölf davon vertreten – und insbesondere im Schach äußerst erfolgreich.
Zwei Bewerbe – zwei Goldmedaillen für Österreich
Im Rapid Team Championship, das im Alexandreio Convention Center über drei Tage hinweg im Modus 25 Minuten + 10 Sekunden/Zug gespielt wurde, dominierte das österreichische Quartett bestehend aus Dr. Andreas Druckenthaner (Brett 1), Ing. Fred Wegerer (Brett 2), Tobias Blasge (Brett 3) und Lukas Weissensteiner (Brett 4) das Teilnehmerfeld eindrucksvoll und sicherte sich verdient die Goldmedaille in der Gesamtwertung. Zusätzlich wurden zahlreiche Einzelleistungen ausgezeichnet: Gold für das beste Ergebnis auf Brett 1, Bronze auf Brett 2, Silber auf Brett 4.
Auch im Blitz-Einzelbewerb (5 Minuten + 3 Sekunden/Zug, 9 Runden) setzte sich ASKÖ erfolgreich durch und errang durch Fred Wegerer ebenfalls Gold in der Gesamtwertung. Wegerer holte 8,5 Punkte aus 9 Partien und gewann mit zwei Punkten Respektabstand vor dem Portugiesen Miguel Patricio Simoes.
Diese Leistungen unterstreichen eindrucksvoll die hohe Qualität und das Engagement der ASKÖ-Schachspieler, die damit auch international ein starkes Zeichen setzen konnten. (wk, Textinfo/Foto: Fred Wegerer)
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Der Mitropa Cup 2025 im slowakischen Trenčín ist zu Ende gegangen. Nach neun gespielten Runden beenden beide österreichischen Nationalteams das Turnier im Mittelfeld. Während man sich mannschaftlich etwas mehr erhofft hatte, sorgten Lukas Dotzer und Emilia Deak-Sala mit starken Einzelleistungen für positive Schlagzeilen.
Herrenteam: Zwei Unentschieden zum Abschluss – Dotzer mit Top-Performance
In Runde 8 wartete mit dem bis dahin führenden Team aus der Slowakei eine echte Herausforderung. Das hart erkämpfte 2:2 gegen die Lokalmatadoren war ausgeglichen – alle vier Partien endeten remis. GM Felix Blohberger geriet auf Brett 1 gegen GM Jergus Pechac (2600) in eine passive Stellung, konnte aber kurz vor der Zeitkontrolle ausgleichen. Konstantin Peyrer wurde in der Eröffnung von IM Martin Neugebauer (2509) überrascht und erreichte mit Weiß keinen Vorteil. Auch Peter Balints Partie gegen IM Juraj Druska (2446) verlief ohne große Höhepunkte. Die Entscheidung lag – wie so oft – bei Lukas Dotzer, der in einem schwierigen Turmendspiel gegen IM Samir Sahidi (2482) mit starker Verteidigung das Mannschaftsremis sicherte.
In der Schlussrunde gelang ein weiteres 2:2 – diesmal gegen Frankreich. Dotzer sorgte erneut für die Führung mit einem souveränen Sieg gegen FM Tristan Breuil (2362). Balint remisierte gegen FM Jan Zienkiewicz (2362). Peyrer konnte seine Initiative gegen FM Niels Willems (2385) nicht aufrechterhalten und musste sich geschlagen geben. Blohberger erarbeitete sich im Mittelspiel eine vielversprechende Stellung gegen IM Razafindratsima Timothe (2465), konnte den Vorteil aber nicht verwerten – das Resultat: erneut ein 2:2.
Das österreichische Herrenteam beendete das Turnier mit 8 Mannschaftspunkten auf Rang 6. Den Titel sicherte sich Tschechien mit 13 Punkten, gefolgt von der Slowakei I und Deutschland (je 12).
Lukas Dotzer war der überragende Mann im österreichischen Aufgebot. Nach einem Fehlstart in Runde 1 gewann er fünf Partien in Folge und schloss das Turnier mit 7 Punkten aus 9 und einer Eloperformance von 2619 ab. Das bedeutet ein Elo-Plus von 18 Punkten. Eine GM-Norm war diesmal nicht möglich, da nicht genügend Großmeistergegner dabei waren. Es war das beste Ergebnis auf Brett 4.

Frauenteam: Versöhnlicher Abschluss nach Rückschlägen
Nach der klaren Niederlage gegen Italien (0:4) in Runde 7 musste das Frauenteam auch in Runde 8 eine weitere Niederlage hinnehmen – 1,5:2,5 gegen die Slowakei. Katharina Katter geriet auf Brett 3 früh unter Druck und verlor gegen WFM Lucia Sevcikova (2065). Elisabeth Hapala stellte in einem ausgeglichenen Endspiel gegen WIM Alena Mrvova unglücklich eine Qualität ein. Emilia Deak-Sala punktete erneut voll gegen Olivia Sekova (2153), während Annika Fröwis auf Brett 1 nach langem Kampf gegen Simona Bochnickova (2022) remisierte.
Für einen gelungenen Turnierabschluss sorgte schließlich die neunte Runde: Gegen die späteren Silbermedaillengewinnerinnen aus Frankreich gelang ein klarer 3:1-Sieg. Hapala und Katter gewannen ihre Partien gegen WFM Juliette Cornileau (2076) bzw. WFM Emilie Alfano (2074) souverän. Fröwis remisierte solide auf Brett 1 gegen WFM Cyrielle Monpeurt (2130). Deak-Sala zeigte erneut ambitioniertes Spiel in einem Königsinder gegen WFM Ines Bernard (2077), musste sich jedoch mit einem halben Punkt zufriedengeben.
Das Frauenteam beendete das Turnier mit 7 Mannschaftspunkten auf Rang 7. Turniersiegerinnen wurden die Schweizerinnen mit beeindruckenden 17 Punkten – vier Zähler vor Frankreich (13) und Italien (12).

Emilia Deak-Sala unterstrich ihre starke Form mit 7 Punkten aus 9 Partien und einer Eloperformance von 2298. Sie war damit die erfolgreichste Österreicherin. Der verdiente Lohn: ein Elo-Plus von 101 Punkten. (wk, Text: Felix Blohberger, Fotos: Veranstalter)
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Der Mitropa Cup im slowakischen Trenčín geht in seine entscheidende Phase. Nach sieben gespielten Runden liegt das österreichische Herrenteam auf Rang 7, während das Damenteam mit zwei wichtigen Siegen neue Hoffnung schöpfen konnte. Besonders hervorzuheben sind die konstant starken Einzelleistungen von Lukas Dotzer und Emilia Deak-Sala.
Rückschläge für das Herrenteam
In Runde 5 musste sich das Herrenteam deutlich mit 1:3 gegen Ungarn geschlagen geben. Erneut war es Lukas Dotzer, der den einzigen Punkt für Österreich sicherte.
Ab Runde 6 kam Verstärkung ins Team: Großmeister Felix Blohberger feierte sein Debüt gegen IM Martin Jablonicky. Nach einer verpassten Gewinnchance endete die Partie remis. Dotzer überzeugte erneut und feierte seinen fünften Sieg in Folge. Dennoch ging das Match mit 1,5:2,5 verloren – durch unglückliche Einsteller von Baidetskiy und Balint.

In Runde 7 gelang ein achtbares 2:2 gegen Italien. Valentin Peyrer brachte das Team mit einem Sieg über GM Sabino Brunello in Führung. Blohberger erarbeitete sich gegen GM Francesco Sonis eine vorteilhafte Stellung, konnte diese jedoch nicht verwerten. Baidetskiy unterlag GM Luca Moroni, sodass die Entscheidung an Brett 4 fiel. Dort konnte Dotzer seinen Mehrbauern im Turmendspiel trotz starker Verteidigung des Gegners nicht zum Sieg führen – ein Mannschaftspunkt war gesichert, mehr aber nicht.
Nach sieben Runden hält das Herrenteam bei sechs Punkten und rangiert auf Platz 7. In der heutigen achten Runde wartet mit Slowakei I ein besonders harter Gegner: Das Heimteam teilt sich mit Deutschland die Tabellenführung (jeweils 10 Punkte), dicht gefolgt von Tschechien mit 9 Zählern.
Lukas Dotzer bleibt die herausragende Figur im österreichischen Team: Nach einer Auftaktniederlage gewann er fünf Partien in Folge und hält nun bei 5,5 Punkten aus 7 Partien – mit einer Eloperformance von 2622. Eine Großmeisternorm ist allerdings aufgrund mangelnder GM-Gegner nicht möglich.
Damenteam: Zwei Siege, dann klare Niederlage gegen Italien
Nach vier sieglosen Runden gelang dem österreichischen Frauenteam in Runde 5 der Befreiungsschlag: Gegen die favorisierten Ungarinnen setzte man sich mit 2,5:1,5 durch. Elisabeth Hapala brachte das Team mit einem druckvollen Angriff in Führung, Emilia Deak-Sala gewann erneut souverän, und Annika Fröwis steuerte ein wichtiges Remis bei. Die Niederlage von Katharina Katter blieb ohne Einfluss auf den Mannschaftserfolg.

In Runde 6 folgte der zweite Streich: Gegen Kroatien siegten Deak-Sala und Katter, Hapala sicherte mit einem Remis den Gesamterfolg.
Runde 7 brachte eine deutliche 0:4-Niederlage gegen die stark besetzten Italienerinnen, die mit den drei Internationalen Meisterinnen Marina Brunello, Olga Zimina und Elena Sedina antraten. Auch Deak-Sala musste sich diesmal – gegen WIM Tea Gueci – geschlagen geben.
Trotz dieser Niederlage bleibt ihre Gesamtbilanz beeindruckend: Mit 5,5 Punkten aus 7 Partien und einer Eloperformance von 2298 zählt Emilia Deak-Sala aktuell zu den erfolgreichsten Spielerinnen des Turniers.
In der Teamwertung führen derzeit die Schweizerinnen mit 13 Mannschaftspunkten, gefolgt von Frankreich (11) und Ungarn (10). (wk, Text: Felix Blohberger, Fotos: Veranstalter)
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