Blog Internationales

Carlsen gewinnt Grenke Chess Classic, Österreicher im Open

Magnus Carlsen gewinnt das Grenke Chess Classic in Karlsruhe vor Richard Rapport und Maxime Vachier-Lagrave. Es ist der sechste Turniersieg in Serie für den Norweger, der zudem mit 2830 weiter die Weltrangliste vor Fabiano Caruana (2803) und Hikaru Nakamura (2789) anführt. Die Bezeichnung "Classic" ist eigentlich irreführend. Gespielt wurde nämlich mit einer Bedenkzeit von 45 Minuten und 10 Sekunden Inkrement. Gewertet wird das Turnier daher für die Schnellschachwertung, eine Disziplin, in der Carlsen weiter den Weltmeistertitel innehat.

Gespielt wurde im "Classic" mit sechs Teilnehmern zuerst ein Rundenturnier mit Hin- und Rückrunde. Danach folgte ein Playoff mit Platzierungsspielen. Für den Kampf um Platz Eins qualifizierten sich Magnus Carlsen mit sieben Punkten aus zehn Partien und Richard Rapport, der Carlsen im Grunddurchgang einmal besiegen konnte, mit sechs Punkten. Im Playoff gewinnt Carlsen die erste Partie mit einem wunderbar vorgetragenen Figurenopfer gegen die französische Verteidigung des gebürtigen Ungarn. Ein weitvorgerückter Bauer bringt die Entscheidung. In der zweiten Partie gerät Carlsen aber schwer unter Druck und Rapport hätte mehrmals gewinnen können. Allerdings war die Stellung stets kompliziert und Carlsen versteht es die Partie fortzuschleppen bis ihm am Ende eine wundersame Zugwiederholung den Turniersieg bringt. Dritter wird Maxime Vachier-Lagrave. Er besiegt im Playoff den Lokalmatador Vincent Keymer im Tie-Break. Schließlich setzt sich Weltmeister Ding Liren im Spiel um Platz fünf gegen Daniel Fridman durch.

Im parallel ausgetragenen Open, dieses wird tatsächlich mit klassischer Bedenkzeit und neun Runden an fünf Spieltagen ausgetragen, gewinnt der Amerikaner Hans Moke Niemann in der Schlussrunde mit Schwarz gegen den Serben Velimir Ivic und sichert sich mit acht Punkten aus neun Partien einen Platz im nächstjährigen "Classic". Hinter Niemann führ der Kroate Ivan Saric eine neunköpfige Gruppe von Spielern mit jeweils siebeneinhalb Punkten an.

Unter den 935 Teilnehmern aus 54 Nationen sind im A-Open auch 14 Österreicher dabei. Bester von ihnen wird Dominik Horvath mit 6,5 Punkten am 39. Platz. In der Schlussrunde spielt Horvath gegen Deutschlands Matthias Bluebaum um einen Platz in den Top-10, muss sich aber geschlagen geben. Seine Perfomance von 2603 bringt ihm aber einen Zuwachs von 10 Elo-Punkten für die Weltrangliste. Sechs Punkte erreichen Bundesjugendtrainer Georg Fröwis, Alexander Gschiel und Arthur Kruckenhauser. (wk, Foto: Turnierseite).

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Mitropacup: Deutschland gelingt das Double

Gastgeber Deutschland dominiert den Mitropacup 2024 in Apolda und gewinnt bei den "Herren" und Frauen. In der offenen Klasse ist Deutschland makellos und gewinnt alle neun Begegnungen. Die fünf Großmeister Matthias Bluebaum, Rasmus Svane, Alexander Donchenko, Dmitrij Kollars und Frederik Svane sind die fünf elostärksten Spieler im Feld und werden ihrer Favoritenrolle gerecht. Deutschland holt 18 Punkte und gewinnt mit vier Punkten Vorsprung auf die Schweiz und sechs Punkten Vorsprung auf die Tschechische Republik. Zum Vergleich trennen die Viertplatzierten Italiener nur drei Punkte von Österreich auf Rang 9. Kroatien wird mit zwei Punkten und vier Zählern hinter Ungarn und Österreich Letzter. Die beste Einzelleistung gelingt dem Schweizer Sebastian Bogner mit einer Elo-Leistung von 2722 vor dem Deutschen Dmitrij Kollars (2709).

Österreich feiert in der Schlussrunde mit 3,5:0,5 gegen Kroatien einen zweiten Sieg, muss sich aber mit sechs Punkten und dem neunten Rang begnügen. Die Einzelleistungen sind durchaus passabel. Konstantin Peyrer holt 5 Punkte, Marc Morgunov 4,5. Beide übertreffen damit ihre Erwartung. Valentin Baidetskyi und Lukas Dotzer gelingen jeweils 3,5 Punkte und sind damit nur knapp unter ihrer Elo-Einstufung.

Im Frauen Mitropacup lässt Deutschland in der Besetzung Josefine Heinemann, Jana Schneider, Hanna Marie Klek, Lara Schulze und Kateryna Dolzhykova nur zwei Punkteteilungen gegen die Schweiz und die Slowakei ab und gewinnt das Turnier mit 16 Punkten. Frankreich holt mit zwei Punkten Rückstand Silber, die Schweiz mit vier Punkten Rückstand die Bronzemedaille. Die beste Einzelleistung gelingt der Slowakin Zuzana Hagarova mit vier Punkten aus fünf Partien und einer Elo-Leistung von 2492. Elo-Leistungen über 2400 gelingen zudem der Italienerin Marina Brunello (2468), der Französin Yosha Iglesias (2440). der Schweizerin Sofia Hryzlova (2418) und der Deutschen Hanna Marie Klek (2402).

Österreichs Frauen entkommen mit drei Punkten in den beiden Schlussrunden noch dem Platz mit der roten Laterne. Die Slowakei wird mit 2,5:1,5 geschlagen, gegen Kroatien gelingt eine Punkteteilung. Unterm Strich bleibt mit fünf Punkten der achte Platz vor der Tschechischen Republik und der Slowakei. Besonders erfreulich ist die gute Einzelleistung von Emilia Deak-Sala bei ihrem Debüt im Nationalteam. Sie bleibt ungeschlagen und holt mit fünf Punkten aus sieben Partien eine Elo-Leistung von 2176. Es ist die beste des Teams, Polterauer hat am Spitzenbrett 2155, und 300 Punkte über ihrer Elo-Zahl. Das lässt für die Zukunft hoffen.

Das Organisationsteam rund um Turnierdirektor Bernd Vökler und Hauptschiedsrichter Klaus Deventer sorgt in der wunderbaren Stadthalle von Apolda und im Turnierhotel für beste Bedingungen. Marco Biagioli wohnt als Präsident der Mitropa Chess Association der Siegerehrung bei. 

Turnier-WebsiteErgebnisse bei Chess-Results, Mitropa Chess Association

IM-Turnier in Szombathely mit junger österr. Beteiligung

Vom 12. bis 17. Februar fand im ungarischen Szombathely, nahe der Grenze, ein IM-Rundenturnier statt. Mit am Start waren die drei jungen FMs Peter Balint, Nico Marakovits und Daniel Kristoferitsch.

Das Teilnehmerfeld war recht stark und dicht besetzt – ein Eloschnitt von 2278, ohne einen einzigen Spieler unter 2200, garantierte bereits im Vorhinein spannende Duelle zwischen den 10 Titelträgern.

Gespielt wurden die 9 Runden kompakt innerhalb von nur 6 Tagen. Aufgrund des dichten Zeitplans wurde ohne Zeitbonus im 40. Zug gespielt. Dies führte zu teils spannenden und chaotischen Zeitnotphasen – eine Partie wurde sogar auf Klappe entschieden. Durch die verkürzte Bedenkzeit konnten alle Spieler jedoch auch einiges an Kraft sparen, wodurch die Doppelrunden gut überstehbar waren.

Ergebnismäßig können sich Peter und Daniel über ein erfolgreich verlaufenes Turnier freuen. Der 2. und 3. Rang mit entsprechend 6 bzw. 5,5 Punkten resultiert für beide in einem saftigen Plus von ca. 30 Elo. Nico hatte ein durchwachsenes Turnier mit mehreren spannenden Partien. 4 erzielte Punkte sorgen am Ende für den 6. Rang und ein leichtes Plus von 4,2 Elo. Untereinander verliefen die direkten Duelle, trotz spannender Kämpfe, allesamt im Remis.

Für eine Norm hat es leider für keinen der Spieler gereicht. Das Erzielen der nötigen 7 Punkte war bei solch einem starken Teilnehmerfeld sowieso keine leichte Aufgabe. Nach einem starken Start sah es für Peter am vielversprechendsten aller Normenjäger aus – bis Runde 7 bestand sogar noch die theoretische Möglichkeit die ersehnten 7 Punkte zu erreichen.

An die Veranstalter IM Borhy Marcell und IA Pergel Laszlo (Haladas VSE) kann nur Lob für die hervorragende Organisation ausgesprochen werden. Der Enthusiasmus für das Turnier und die Mühe, den Spielern eine möglichst angenehme Woche zu ermöglichen, waren deutlich zu spüren. Eine zweite Auflage des Turniers ist für den Sommer (ca. Ende Juni) bereits angedacht. Mit österreichischer Beteiligung wird auf jeden Fall zu rechnen sein! (dt, Text: Daniel Kristoferitsch, Bilder: Veranstalter)

Endtabelle

Previous Next

Mitropacup: Deutschland führt nach fünf Runden

Gastgeber Deutschland führt beim Mitropacup in Apolda, Deutschland, in beiden Sektionen. In einer ambitionierten Aufstellung mit fünf Spielern aus den Top-6 ist Deutschland in der klaren Favoritenstellung und wird dieser voll gerecht. Das Team von Coach Ian Gustafsson ist in der offenen Klasse ohne Punkteverlust und liegt zwei Punkte vor einer starken Schweiz und drei Punkte vor der Tschechischen Republik. Alle anderen Nationen haben fünf Mannschaftspunkte oder weniger.

Die ebenfalls favorisierten deutschen Frauen machen es spannender und führen "nur" dank besserer Zweitwertung vor Frankreich und der Schweiz. Das Führungstrio hat jeweils acht Punkte. Knapp dahinter folgen Slowenien (7) und Italien (6). Co-Favorit Ungarn muss sich mit fünf Punkten begnügen.

Österreich findet sich nach fünf Runden jeweils am vorletzten Platz. Das von Markus Ragger betreute Herrenteam teilt gegen Frankreich und Slowenien die Punkte und verliert in der zweiten Runde erwartungsgemäß gegen Deutschland mit 1:3. Die Remisen von Valentin Baidetskyi und Konstantin Peyrer an den Spitzenbrettern sind dabei Achtungserfolge. In den Runden vier und fünf setzt es zwei knappe und teils unglückliche 1,5:2,5 Niederlagen gegen die Tschechische Republik und gestern gegen Italien. Insbesondere gegen Tschechien verpasst das Team einen möglichen Sieg.

Österreichs Frauen gelingt in der vierten Runde gegen Tschechien ein 2,5:1,5 Erfolg. Chiara Polterauer und Emilia Deak-Sala gewinnen ihre Partien, Elisabeth Hapala trägt ein Remis zum Gesamterfolg bei. Gestern folgte mit einem 0,5:3,5 gegen Italien allerdings eine weitere Niederlage. Heute geht es ab 15:00 Uhr gegen Ungarn. (wk, Fotos: Frank Hoppe)

Turnier-WebsiteErgebnisse bei Chess-ResultsLive-Übertragung

Previous Next

Mitropacup: Österreichs Herren punkten gegen Titelverteidiger

Der Mitropacup 2024 wurde gestern in der Stadthalle von Apolda, Deutschland, eröffnet. Österreichs Herren starten mit einem 2:2 gegen Titelverteidiger Frankreich. Es ist die einzige Punkteteilung der Runde. Alle anderen Begegnungen enden mit 2,5:1,5 Siegen, darunter einer des favorisierten Gastgebers Deutschland im Schlagerspiel gegen Italien, die Nummer Zwei der Setzliste.

Das Match gegen Frankreich steht nach drei soliden Remisen von Valentin Baideskyi, Konstantin Peyrer und Lukas Dotzer auf der Kippe. Marc Morgunov muss gegen GM Paul Velten am dritten Brett eine schwierige Stellung verteidigen, meistert die Aufgabe aber souverän und sichert die Punkteteilung.

Im Frauenbewerb verlieren die Österreicherinnen knapp gegen die Französinnen, die den Mitropacup 2023 gewonnen haben. Chiara Polterauer verliert am Spitzenbrett gegen Yosha Iglesias. Nach Remisen von Elisabeth Hapala und Katharina Katter fällt die Entscheidung auch hier am dritten Brett. Nikola Mayrhuber erspielt sich mit Schwarz zwar gute Gewinnchancen, am Ende kann Andreea Navrotescu aber eine Zugwiederholung erzwingen und ihrem Team einen 2,5:1,5 Erfolg sichern. Deutschland, Ungarn und Tschechien starten mit 3,5:0,5 Erfolgen und führen die Tabelle an.

Heute wartet auf unsere Teams mit Deutschland eine schwere Aufgabe. Die zweite Runde beginnt um 15:00 Uhr. (wk, Fotos: Frank Hoppe)

Turnier-WebsiteErgebnisse bei Chess-ResultsLive-Übertragung

Mitropacup ab 15. Februar live aus Apolda

Der Mitropacup 2024 findet vom 15. bis 23. Februar in Apolda, Deutschland, statt. Alle 10 Mitropa-Länder stellen in der offenen Klasse und bei den Frauen ein Team. Der Deutsche Schachbund organisiert die Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Apolda. Im Rahmenprogramm findet parallel zum Mitropacup die 1. Offene Thüringer Senioren-Einzelmeisterschaft statt.

Deutschland startet in der Favoritenrolle und geht mit zwei starken Mannschaften beim Heimturnier offensichtlich auf das Double los. Dieses Kunststück gelang zuletzt Frankreich 2022 und 2023, zuvor aber nur Slowenien (2002 und 2005) und Italien (2010 und 2021). In der offenen Klasse ist Deutschland mit einem Eloschnitt von 2626 deutlich vor Italien (2511) sowie Österreich und Schweiz (je 2479). Alle anderen Teams sind auf Augenhöhe knapp dahinter. Bei den Frauen ist Deutschland mit einem Schnitt von 2309 nur knapp vor Ungarn (2271). Eng her geht es dahinter. Italien ist mit 2216 Dritter der Setzliste, Kroatien mit 2145 Achter. Die Tschechische Republik und Österreich fallen nominell etwas ab.

Bundestrainer Markus Ragger schickt ein junges Team ins Rennen. Er selbst ist am Spitzenbrett als Playing-Captain nominiert und der "Senior" unserer Mannschaft. Weiters spielen Valentin Baidetsky, Konstantin Peyrer, Marc Morgunov und Lukas Dotzer. Dieses Quartett hat einen Altersdurchschnitt von 19 Jahren.

Österreichs Frauen spielen in der Besetzung Chiara Polterauer, Nikola Mayrhuber, Elisabeth Hapala, Katharina Katter und Emilia Deak-Sala. Bundesfrauentrainer David Shengelia gibt mit Katter und Deak-Sala zwei jungen Spielerinnen eine Chance, die im Vorjahr bei den Schnell- und Blitzschach Europameisterschaften zusammen drei Europameistertitel gewinnen konnten. Ungeachtet der Einstufung in der Startrangliste scheint die eine oder andere Überraschung möglich.

Gespielt wird in der Stadthalle von Apolda. Das Turnier wird im Internet live übertragen. Beginnzeiten sind jeweils ab 15:00 Uhr MEZ, nur die Schlussrunde startet bereits um 10:00 Uhr. (wk, Foto Turnierseite)

Turnier-Website, Ergebnisse bei Chess-Results, Live-Übertragung

Magnus Carlsen gewinnt das Chessable Masters 2024

Magnus Carlsen setzt sich am Mittwoch durch und gewinnt die Division I des 2024 Champions Chess Tour Chessable Masters mit einem Sieg im Finale gegen Alireza Firouzja. Dabei hat Firouzja den ersten Satz des großen Finales, indem er die ersten beiden Partien in Folge eindrucksvoll gewinnen konnte, mit 2,5:1,5 für sich entscheiden können. Carlsen schlägt im zweiten Satz mit 2:0 zurück und sichert sich den Turniersieg.

Es ist sein 14. Sieg in den bisher 17 Champions Chess Tour Finals. Er verdient 30.000 Dollar, erhält 100 Tour-Punkte und qualifiziert sich direkt für die Division I des nächsten Turniers sowie die Live Finals am Ende des Jahres. So nebenbei demonstriert Carlsen seine Vormachtstellung im Online-Schach.

In der Divison gewinnt Deutschlands Hoffnung Vincent Keymer das Finale gegen Levon Aronian uns sichert sich für das nächste Turnier erstmals einen Platz in der Division 1. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite

Dominik Horvath holt zweite GM-Norm in Frankreich

Vom 7. – 13. August fand ein GM-Turnier in Aix-en-Provence, Frankreich, statt. Meine Konkurrenten waren GM Grigoryan (2619), GM Karthikeyan (2618), GM Rodsthein (2606), GM Oleksiyenko (2592), GM Maurizzi (2564), GM Livaic (2558), IM Lamard (2526), IM Boyer (2476) und IM Girel (2462). Mit einem Eloschnitt meiner Gegner von 2558 war dieses Turnier das mit Abstand stärkste GM-Turnier, das ich bis dato gespielt habe. Für die GM-Norm brauchte man 5 Punkte, also +1.

Nach einem fulminanten Start mit Siegen gegen IM Lamard (2526), IM Boyer (2476), GM Rodsthein (2606) und GM Oleksiyenko (2592) war die GM-Norm nach 4/4 in greifbarer Nähe. Mein Sieg gegen Rodsthein mit den schwarzen Steinen war für mich sehr besonders, da ich zum ersten Mal Grünfeldindisch gespielt habe und ich die Partie nach einem langen Theoriebattle überzeugend gewinnen konnte. Nach zwei „zittrigen“ Remisen gegen
GM Maurizzi und IM Girel wurde die GM-Norm schon nach 6 Runden erfüllt. Ich beendete das Turnier mit einer Niederlage gegen GM Grigoryan (2619), einem Remis gegen den Turniersieger GM Karthikeyan (2618) und mit einem Sieg in der Schlussrunde in einer sehr schönen Angriffspartie gegen GM Livaic (2558).

Mit 6.5/9 wurde ich zweiter im Turnier, erreichte eine Eloperformance von 2726 und gewann 25,5 Elopunkte. Besondere Gratulation an GM Karthikeyan, der das Turnier mit einem sehr starken Resultat von 7/9 gewonnen hat. Ich bin überglücklich, dass ich endlich meine zweite GM-Norm geschafft habe und hoffe, dass ich demnächst meine dritte und letzte GM-Norm erfülle und somit Großmeister werde. (wk, Bericht/Foto: Domink Horvath)

Turnierwebsite
Partien

Previous Next

World Cup: Aus für Österreicher in Runde 2

Der FIDE World Cup 2023 läuft seit 30.Juli in der Hauptstadt Aserbaidschans. Die 2,2-Millionen-Hafenstadt Baku hostet das K.O.-Turnier nach 2015 bereits zum zweiten Mal. Aus österreichischer Sicht gelang Markus Ragger, Valentin Dragnev und Felix Blohberger die Qualifikation für das Weltklasse-Event.

Felix Blohberger (2522) wurde in Runde 1 gegen Dimitrios Mastrovasilis (2587) gelost. Der Grieche gewann die erste Partie, doch Blohberger zeigte unglaublichen Kampfgeist und glich mit einem Weißsieg aus. Im ersten Tiebreak zeigte sich dasselbe Bild: Nachdem Mastrovasilis mit einem Sieg vorlegte, kämpfte sich der 20-jährige Österreicher mit einem Sieg in das nächste Tiebreak. Dieses konnte der griechische Großmeister letztendlich für sich entscheiden - trotz World-Cup-Aus Gratulation an Felix zur mentalen Höchstleistung!

Vom Resultat her schien die erste Runde für die österreichische Nummer 3 deutlich entspannter: Valentin Dragnev (2576) kam mit einem 1,5:0,5-Sieg über den Israeli Ori Kobo (2548) in die zweite Runde, doch die zweite Partie hatte es in sich: Dragnev gelang die Verteidigung einer 160-Züge-Partie (!) mit Turm gegen Turm und Läufer. Die Qualifikation in Runde 2 gelang auch Markus Ragger (2624) nach einem Tiebreak-Sieg über Kareim Wageih aus Ägypten (2369).

In Runde 2 warteten deutlich stärkere Gegner: Während Ragger es mit dem diesjährigen Olympiasieger aus Usbekistan, Javokhir Sindarov (2659), zu tun bekam, wurde Dragnev gegen den Ex-Blitzweltmeister und die französische Nummer Eins, Maxime Vachier-Lagrave (2739), gelost. Dragnev zeigte sein Können und remisierte die beiden Standardpartien problemlos gegen den World-Cup-Dritten von 2019. Auch Ragger übte Druck gegen den 17-jährigen Usbeken aus, wählte in Runde 2 eine interessante Variante mit Figurenopfer im Abtauschspanier - doch Sindarov verteidigte stark - es erfolgte eine Punkteteilung.

Somit ging es für die beiden Österreicher ins Tiebreak. MVL tat sich im schnelleren Modus sichtlich leichter und besiegte Dragnev 1,5:0,5. Ragger musste in seiner ersten Schwarzpartie gegen das usbekische Talent, das mit zwölf (!) Jahren den Großmeistertitel verliehen bekommen hatte, den König umlegen und verlor 0,5:1,5.

Das bedeutete das Aus der österreichischen Spieler nach der zweiten Runde. Nichtsdestotrotz kann die ÖSB-Familie auf eine erfolgreiche World-Cup-Teilnahme zurückblicken: Erstmals in der 20-jährigen Geschichte des FIDE World Cups gelang drei Österreichern die Qualifikation. Außerdem dürfen sich Dragnev und Blohberger über wertvolle Elopunkte für die Weltrangliste freuen.

Auch ÖSB-Präsident Michael Stöttinger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das erstklassige Event zu besuchen. Nachdem Österreich sich für die Austragung der nächstjährigen Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach bei der FIDE beworben hatte, führte er Gespräche mit der FIDE und machte sich gleichzeitig ein Bild von der Organisation des World Cups.
(dt, Bilder: Maria Emelianova)

Turnierseite

Norway Chess: Auftaktsiege für Caruana und Gukesh

Das traditionelle "Norway Chess" findet heuer vom 30. Mai bis 9. Juni in Stavanger statt. Lokalmatador Magnus Carlsen verliert zum Auftakt mit Schwarz in einer französischen Verteidigung gegen Fabiano Caruana. Ein Sieg in der Standardpartie gelingt auch D Gukesh gegen Alireza Firouzja.

Die Regeln sehen für einen Sieg drei Punkte vor. Endet eine Partie Remis, geht es in eine Entscheidungspartie mit verkürzter Bedenkzeit. Der Sieger erhält dann zwei Punkte, der Verlierer einen. Zwei Punkte holten sich auf diesem Weg Shakhriyar Mamedyarov gegen Aryan Tari, Anish Giri gegen Nodirbek Abdusattorov und Wesley So gegen Hikaru Nakamura.

Die zweite Runde beginnt heute, Mittwoch, dem 31. Mai 2023, um 17:00 Uhr MEZ. In den Schlagerpartien der Runde treffen Carlsen auf So und Giri auf Caruana. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite