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Grand Chess Tour in Bukarest, Caruana führt

In Bukarest findet seit 6. Mai der Auftakt der Grand Chess Tour 2023 statt. Es ist der erste von zwei Events, neben dem Sinquefield Cup, im klassischen Turnierformat. Zudem besteht die Tour aus drei Rapid & Blitz Veranstaltungen in Warschau, Kroatien und St. Louis.

In Bukarest sind Ding Liren und Ian Nepomniachtchi unmittelbar nach ihrem WM-Match dabei. Die Anstrengungen der letzten Wochen sind ihnen aber anzumerken. Ding Liren hat seine ersten vier Partien remisiert, darunter eine "WM-Revanche" mit Schwarz gegen Nepomniachtchi in der dritten Runde. Nepomniachtchi konnte gegen den Lokalmatador Bogdan-Daniel Deac gewinnen, verliert aber in der vierten Runde zum ersten Mal im Standardschach gegen Fabiano Caruana. Die Statistik der beiden Top-Spieler ist jetzt mit je einem Sieg bei 12 Remisen ausgeglichen.

Fabiano Caruana gewann auch in der Runde davor gegen Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose erleidet ein Eröffnungsdesaster und gibt bereits nach 23 Zügen auf. Caruana führt nach vier Runden mit drei Punkte vor Wesley So und Richard Rapport (je 2,5). Nepomniachtchi, Ding, Firouzja und Giri halten bei je zwei Punkten. Unter der 50%-Marke liegen Vachier-Lagrave, Duda (je 1,5) und Deac (1). Die fünfte Runde folgt heute, Mittwoch, ab 14:30 und wird live auf der Turnierseite und anderen Plattformen übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)

Offizielle Turnierseite

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Frankreich verteidigt Mitropacup-Titel, Exler gewinnt Brettpreis

Frankreich verteidigt beim Mitropacup in Mali Losinj, Kroatien, beide Titel. In der offenen Klasse gewinnen die Franzosen mit 16 von 18 möglichen Punkten vor Italien (14) und Ungarn (13). Im Frauenbewerb können sich die Französinnen sogar eine 1,5:2,5 Niederlage in der Schlussrunde gegen Slowenien leisten. Silber geht an Kroatien, Bronze an Slowenien.

Österreichs Frauen beenden den Mitropacup mit einer 1,5:2,5 Niederlage gegen Italien, erreichen aber dank einer großartigen Leistung in den ersten sechs Runden mit 10 Punkten einen guten fünften Platz, deutlich über der Erwartung als Achte der Setzliste. Dabei wäre durchaus mehr drinnen gewesen. In der siebenten Runde schien für das Team von Bundesfrauentrainer David Shengelia im Match um die Tabellenführung gegen Frankreich nach zwei Remisen von Veronika Exler und Elisabeth Hapala sogar ein Sieg möglich. Denise Trippold stand gegen Anastasia Savina klar auf Gewinn und Annika Fröwis war gerade dabei ihre Stellung gegen Natacha Benmesbah trotz eines Bauern weniger zu retten. Dann kippen die Partien. Fröwis verliert, Trippold remisiert und die Französinnen kommen noch zu einem glücklichen 2,5:1,5 Sieg. Tags darauf bringt Exler mit einem Sieg gegen Ema Walter Österreich gegen die Slowakei in Führung und stellt die Weichen auf Sieg. In der entscheidenden Partie entgleitet Fröwis ihre Gewinnstellung gegen Monika Rojickova und zu allem Überdruss geht die Partie noch verloren. Am Ende bleibt ein 2:2. Das Match gegen Italien verläuft von Beginn an schwierig. Trippold und Fröwis verlieren, ein Sieg von Exler reicht nicht zur Punkteteilung, da Hapala remisiert.

Das beste Einzelergebnis gelingt Veronika Exler mit 6,5 Punkten aus 9 Partien und gewinnt mit einer Performance von 2263 den ersten Preis am dritten Brett. Elisabeth Hapala darf sich über fünfeinhalb Punkte, ein Elo-Plus von 21 Punkten und das drittbeste Ergebnis am vierten Brett freuen. Annika Fröwis startet mit vier Punkte aus sechs Partien hervorragend und trägt wesentlich zu den Siegen in den Runden zwei bis vier bei. Sogar eine WIM-Norm schien möglich. Eine große Rochade am Turnierende trübt letztlich die sonst gute Vorstellung. Denise Trippold hat am Spitzenbrett einen schweren Stand und erreicht vier Remisen. Einige gute Chancen konnte sie leider nicht nützen.

In der offenen Klasse sammelt das junge ÖSB-Team mit Lukas Dotzer, Alexander Gschiel, Daniel Krisoferitsch und Peter Balint viel Erfahrung. In der 7. Runde erreicht Gschiel ein Remis gegen IM Samir Sahidi (2508). Die Slowakei gewinnt 3,5:2,5. In der 8. Runde gelingt gegen Slowenien mit einem 2:2 ein zweiter Punktegewinn. Peter Balint holt seinen zweiten Einzelsieg. Dotzer und Kristoferitsch remisieren. In der Schlussrunde gelingen Kristoferitsch und Balint Remisen gegen die siegreichen Franzosen.

Lukas Dotzer legt am Spitzenbrett ebenso eine Talentprobe ab wie Peter Balint am vierten Brett. Beide spielen im Rahmen ihrer Elo-Erwartung und feiern zwei Siege gegen starke Gegner. Daniel Kristoferitsch holt wie Dotzer drei Punkte und gewinnt 12 Elo-Punkte. Alexander Gschiel muss am zweiten Brett noch etwas Lehrgeld zahlen, erreicht eineinhalb Punkte, verliert aber 23 Elo-Punkte. Coach und Bundesjugendtrainer Georg Fröwis sieht das Ergebnis dank einiger Detailerfolge durchaus positiv.

Bei der Abschlussfeier waren einige Ehrengäste anwesend: die Bürgermeisterin von Mali Lošinj, Frau Anna Kučić, und der Präsident der Europäischen Schachunion, Zurab Azmaiparashvili. Der Präsident des Mitropa-Schachverbandes, Marco Biagioli, beglückwünschte Turnierdirektor, Alojzije Janković, ECU-Vizepräsident und Generalsekretär des kroatischen Schachverbandes, für die gelungene Organisation und die guten Spielbedingungen. Der Mitropacup 2024 wird in Deutschland ausgetragen. (wk)

Ergebnisse bei Chess-Results
Offene Klasse: https://chess-results.com/tnr745409.aspx
Frauen: https://chess-results.com/tnr745452.aspx

Website Mitropa Chess Association

Österreicherinnen glänzen beim Mitropacup

Sechs Runden sind beim Mitropacup gespielt und Österreichs Frauen sind weiter mitten im Kampf um den Turniersieg. Heute gelang ein 2,5:1,5 gegen Slowenien, das Team mit dem höchsten Eloschnitt.

Veronika Elxer sorgt mit einem Kurzsieg am dritten Brett mit Schwarz gegen Lara Janzelij für eine rasche 1:0 Führung. Am Nachbarbrett überzeugt Elisabeth Hapala gegen Barbara Skuhala, erlangt ein bessere Stellung, die sie letztlich souverän in einen Sieg umwandelt. An den Spitzenbrettern sieht es zunächst gut für die Sloweninnen aus. Unuk Laura verkürzt gegen Denise Trippold auf 1:2 und Zala Urh hat gegen Annika Fröwis ein gewonnenes Turmendspiel am Brett. Doch die Slowenin tauscht die falschen Bauern, wonach Fröwis eine theoretische Remisstellung erreicht und den sensationellen 2,5:1,5 Sieg sichert.

Zuvor gelang dem Team von Bundesfrauentrainer David Shengelia ein 2,5:1,5 Erfolg gegen Deutschland und in der fünften Runde ein 2:2 gegen Kroatien. Drei Runden vor Schluss führt Titelverteidiger Frankreich mit 10 Punkten vor Kroatien, Slowenien und Österreich (alle 9).

In der offenen Klasse gelingt dem jungen österreichischen Team heute ein erster Punkt mit einem 2:2 gegen die Tschechische Republik. Peter Balint kommt gegen Adam Frank nach fünf Niederlagen zu einem ersten Erfolgserlebnis. Lukas Dotzer gelingt am Spitzenbrett gegen Jan Vykouk ein zweiter Sieg. Dotzer ist mit zweieinhalb Punkten nun auch der Topscorer im Team. Daniel Kristoferitsch liegt mit zwei Punkten über seiner Erwartung. In der offenen Klasse kämpfen Frankreich (11 Punkte), Italien (10) und Ungarn (9) um den Turniersieg. (wk, Foto: Shengelia)

Ergebnisse bei Chess-Results
Offene Klasse: https://chess-results.com/tnr745409.aspx
Frauen: https://chess-results.com/tnr745452.aspx

Zur Live-Übertragung
https://hrvatski-sahovski-savez.hr/ftp/mitropacup2023

Website Mitropa Chess Association

Felix Bohberger Turniersieger in St. Louis

Der St. Louis Chess Club ist als Ausrichter der US-Meisterschaften, Turnieren der Grand Chess Tour und vielen anderen Aktivitäten und Events das Schachzentrum der USA. Jährlich wird auch ein "Spring Chess Classic" ausgetragen, um spielstarken Talenten aus aller Welt eine Spielmöglichkeit zu geben. Heuer war erstmals ein Österreicher dabei und der sorgte für Schlagzeilen: Felix Blohberger.

Blohberger gewinnt das B-Turnier (Schnitt 2500) mit einer Eloleistung von 2669 überlegen mit sechseinhalb Punkten aus neun Partien und eineinhalb Punkten Vorsprung. Blohberger gewinnt gegen Luka Budisavljevic (SRB, 2488), Gergely Kantor (HUN, 2532), Akshat Chandra (USA, 2468) und Victor Mikhalesvksi (ISR, 2515) vier Partien und remisiert weitere fünf.

Blohberger darf sich ungeschlagen über das erste Preisgeld, einen kräftigen Elo-Zuwachs und seine vielleicht beste Turnierleistung bisher freuen. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess.com

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Mitropacup: Zwei Siege für ÖSB-Frauenteam

Drei Runden sind inzwischen beim Mitropacup in Mali Losinj, Kroatien, gespielt. Das ÖSB-Frauenteam macht zum Auftakt eine gute Figur. In der offenen Klasse wartet ein sehr junges ÖSB-Team noch auf einen ersten Mannschaftspunkt.

In der ersten Runde setzt es für das an Nummer acht gesetzte Team von Bundesfrauentrainer David Shengelia zwar noch eine 1:3 Niederlage gegen starke Ungarinnen, die man im Kampf um den Sieg erwartet. Der "Ehrentreffer" gelingt Veronika Exler gegen Kata Karacsonyi. Tags darauf gibt es einen erhofften ersten Sieg im Ausmaß von 2,5:1,5 gegen die Tschechische Republik, einen Nachbarn in der Setzliste. Matchwinnerin ist Annika Fröwis mit einem Schwarzsieg gegen Natalie Kanakova. So richtig erfreulich ist der 2,5:1,5 Sieg gegen die höher eingeschätzte Schweiz. Zwar verliert Denise Trippold am Spitzenbrett gegen Sofila Hryzlova, aber Weißsiege von Fröwis und Elisabeth Hapala und ein Remis von Exler sichern den zweiten Sieg. Es führt Slowenien mit fünf Punkten gefolgt von vier Teams mit je vier Punkten, darunter Österreich.

In der offenen Klasse spielt ein junges ÖSB-Team mit Lukas Dotzer, Alexander Gschiel, Daniel Kristoferitsch, Peter Balint und Playing-Catpain Georg Fröwis. In den ersten drei Runden setzt es Niederlagen gegen Italien (1:3), Ungarn (0:4) und Kroatien (1,5:3,5). Erfreulich sind Siege von Dotzer in der ersten Runde gegen den ungarischen GM Viktor Erdos (2583) und Geschiel in der dritten Runde gegen den kroatischen IM Jurica Srbis (2451). Kristoferitsch gelingt ein Remis gegen IM Sven Tica (2438). (wk, Fotos: Shengelia)

Ergebnisse bei Chess-Results
Offene Klasse: https://chess-results.com/tnr745409.aspx
Frauen: https://chess-results.com/tnr745452.aspx

Zur Live-Übertragung
https://hrvatski-sahovski-savez.hr/ftp/mitropacup2023

Website Mitropa Chess Association