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Heeressportler Lukas Leisch berichtet vom Elllobregat Open

Vor Kurzem endete das Elllobregat Open im spanischen Can Massallera. Es zählt mit einem Elodurchschnitt von 2374 zu den stärksten Open aller Zeiten. Gemeinsam mit GM Valentin Dragnev, FM Daniel Kristoferitsch und CM Thomas Bauer habe ich, Lukas Leisch, an diesem Turnier teilgenommen. Die Bedingungen waren ausgezeichnet, insbesondere konnten wir vier ein Apartment, zehn Gehminuten vom Spielort entfernt, teilen.

Dragnev spielte ein großartiges Turnier und musste nur eine Niederlage gegen die Startnummer 2 des Turniers GM Yu Yangyi einstecken, remisierte aber gegen drei Spieler jenseits der 2650 Elogrenze. Am Ende bleibt ein Eloplus und mit 5,5/9 Rang 27 unter 175 Teilnehmern aus 43 Nationen. Das Ergebnis entspricht genau der Setzung in der Startrangliste.

Kristoferitsch verlor leider gegen IM Lubbe Nikolas und gegen FM Grieve Harry zwei umkämpfte Partien, die auch anders ausgehen hätten können. Trotz der schmerzhaften Niederlagen konnte er sich gut im Turnier halten und erreichte mit einem starken 93. Rang ein solides Elo-Plus.

Bauer startete sehr stark ins Turnier und konnte zweimal gegen stärkere Gegner den vollen Punkt holen. Leider ging ihm am Schluss mit drei Niederlagen in Serie etwas die Luft. Trotzdem gewinnt er 12,6 Elopunkte und ist am Schluss auf Platz 129 zu finden.

Ich selbst konnte eine große Chance in der 2. Runde nicht nutzen. Ich bekam mit Schwarz gegen IM Sosa Tomas eine gute Stellung aus der Eröffnung heraus. Schlussendlich verlor ich diese wichtige Partie noch und später zudem gegen IM Kacharava Nikolozi. Daraufhin folgten 5 Remisen, bei denen ich leider nicht mehr herausholen konnte. Mit einem Elo-Minus von 10,9 musste ich mich letztlich mit Platz 94 zufriedengeben.

Momentan bin ich in der glücklichen Lage als erster Schachspieler in Österreich den Grundwehrdienst als Leistungssportler absolvieren zu können. Nach einer 4-wöchigen Grundausbildung mit Sportlern aus verschiedensten Bereichen kann ich nun den Fokus vollständig auf Training und Turniere legen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe und bin mir sicher, dass es für Daniel und mich bei unserem nächsten Turnier in Sitges noch besser laufen wird.

(wk, Bericht: Lukas Leisch, Foto: Turnierseite)

TurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results
Analyse R9 Leisch - Pogerolov

Tour Finals der Champions Chess Tour beginnen heute in San Francisco

Die Tour Finals in San Francisco sind der Höhepunkt der Meltwater Champions Chess Tour 2022. Vier der weltbesten Schachgroßmeister spielen vor Ort in San Francisco, vier treten aus der Ferne an. Die Spieler vor Ort sind Weltmeister Magnus Carlsen, die niederländische Nr. 1 Anish Giri, Vietnams in den USA ansässiger Schnellschach-Spezialist Liem Quang Le und Rameshbabu Praggnanandhaa, die 17-jährige Teenager-Sensation aus Indien, die die Schachwelt im Jahr 2022 im Sturm erobert hat. Weiters spielen Jan-Krzysztof Duda, Wesley So, Shakriyar Mamedyarov und Arjun Erigaisi. Es steht ein Preisgeld von 250.000 USD am Spiel. Das Turnier ist ein siebentägiges Rundenturnier.

Seit ihrem Start im Jahr 2020 hat sich die Tour von einem Erfolg zum nächsten entwickelt, indem sie Zuschauerrekorde für Online- und Live-Turniere gebrochen hat und kürzlich den Digital Entertainment Award von Leaders in Sport neben anderen Gewinnern wie Wimbledon, NBA, Arsenal und anderen großen Sportorganisationen gewonnen hat. Die globalen Medien haben die Begeisterung für die Tour zunehmend verfolgt. Laut den Reichweitendaten von Meltwater generierte die Tour 2021 eine Medienreichweite von 22 Milliarden und 2022 bisher 58 Milliarden, was einem Wachstum von 164 Prozent im Vergleich zu einer bereits rekordverdächtigen Eröffnungssaison entspricht.

Tour-Direktor Arne Horvei sagte: "Wir freuen uns, dass die zweite Saison der Meltwater Champions Chess Tour mit dem Tour-Finale in San Francisco mit unserem Titelpartner Meltwater ihren Höhepunkt findet. "In diesem Jahr hat die Tour große Schritte gemacht, um der führende jährliche Circuit im Online-Schach zu werden, und wir sind stolz darauf, dass viele weitere Fans, Spieler und Partner im Laufe der Saison Teil der Reise der Tour werden."

Die Tour Finals 2022 beginnen am 14. November um 15:00 Uhr ET / 21:00 Uhr MEZ. Verfolgen Sie die Übertragung live auf chess24.com oder auf den YouTube- und Twitch-Kanälen von chess24. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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Duda gewinnt Aimchess Rapid, Carlsen in der Gesamtwertung uneinholbar

Jan-Krzysztof Duda wehrte ein heftiges Comeback von Shakhriyar Mamedyarov ab und gewann das mit 150.000 £ dotierte Aimchess Rapid, seinen zweiten Titel auf der Meltwater Champions Chess Tour in dieser Saison.

Polens amtierender Weltcupsieger brauchte am zweiten Finaltag nach einem 3:1-Sieg in der ersten Partie nur noch ein 2:2, um das Turnier zu gewinnen. Doch Mamedyarov schlug zurück und gewann die ersten beiden Partien des zweiten Satzes. Als Duda die schockierende Entscheidung traf, in der dritten Partie ein schnelles Remis anzustreben, vielleicht um sich neu zu formieren, gleicht Mamedyarov aus und das Match ging in den Tiebreak.

Der 24-jährige Pole gewinnt im Tie-Break die erste Blitz-Tiebreak. Mamedyarov patzt dann in der zweiten. Spiel, Satz und Sieg für Duda, der hinterher typisch hart zu sich selbst bleibt: "Ich bin sehr glücklich und froh, dass ich das Turnier gewinnen konnte", sagte er. "Aber die heutige Leistung war sehr, sehr schlecht, und ich würde die Spiele, die ich im Rapid gespielt habe, eigentlich gerne vergessen..."

Das Ergebnis war für Duda völlig verdient. Er führte die Rangliste in der All-Play-All-Vorrunde an und schaltete dann im Halbfinale Tour-Champion Magnus Carlsen aus. Anschließend besiegte Duda den in Form befindlichen Mamedyarov, der selbst auf ein brillantes Turnier verweisen kann.

Magnus Carlsen sicherte sich mit seinem Halfinaleinzug im vorletzten Event vorzeitig zum zweiten Mal in Folge den Gesamtsieg der Meltwater Champions Chess Tour. Die norwegische Nummer 1 der Welt holt sich zusätzlich zu seinem bisherigen Gesamtgewinn von 192.500 Dollar und dem Titel des Tour-Champions 2022 ein Preisgeld von 50.000 Dollar. (wk, Bilder: Turnierseite)

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Duda in Pole Position, Carlsen trifft erneut auf Erigaisi

In den letzten drei Runden der Aimchess Rapid-Vorrunde segelte der polnische Spitzenspieler Jan-Krzysztof Duda als Erster ins Viertelfinale, während Anish Giri sensationell ausgeschieden ist. Duda, der Gewinner des Weltcups, sicherte sich mit beeindruckenden 28/45 Punkten seinen Platz und 7.000 Dollar Spielgewinn. Der 24-Jährige ist in der Gesamtwertung der Meltwater Champions Chess Tour auf den zweiten Platz vorgerückt. Er ist nun der einzige Spieler, der Weltmeister Magnus Carlsen noch abfangen kann. In typischer Understatement-Manier sagte Duda anschließend: "Ich bin ziemlich zufrieden."

Derweil musste die niederländische Nummer 1 Giri eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen, die seine Chancen auf den Einzug ins Finale zunichte machte. Giri brauchte in der letzten Vorrunde nur noch ein Unentschieden, um sich das Weiterkommen zu sichern. Nur Indiens Nummer 2, Vidit Gujrathi, konnte ihn mit einem Sieg und einer Niederlage von Giri aufhalten. Doch Giri scheiterte an Arjun Erigaisi und musste dann mit ansehen, wie Vidit Gujrathi sich gegen David Anton durchsetzte und ihn auf den achten Platz verdrängte. Vidit hatte drei seiner letzten vier Partien gewonnen. Es war eine unerwartete Wendung der Ereignisse, nachdem Giri eine Reihe von vorsichtigen Remis akzeptiert hatte, insbesondere gegen den Amerikaner Daniel Naroditsky in Runde 12, als er mehr auf einen Sieg hätte drängen können. Giri gab hinterher zu, dass er "mit beiden Farben ehrgeiziger hätte spielen sollen".

Der aus dem nordindischen Nashik stammende Vidit war überglücklich über seine erste K.o.-Teilnahme an der Meltwater Champions Chess Tour. "Es ist gut zu wissen, wie es sich anfühlt", sagte er. "Ich bin begeistert, dass ich im Viertelfinale stehe. Eigentlich war es völlig unerwartet. Tatsächlich hatte ich für morgen schon einige Pläne gemacht, die nichts mit Schach zu tun hatten, also danke an Arjun!"

Gukesh D, das 16-jährige indische Wunderkind, das Carlsen in Runde 9 verblüffte, wurde mit 27/45 Zweiter vor dem erfahreneren Shakhriyar Mamedyarov, den er in einem direkten Duell besiegte, und Arjun Erigaisi, der ebenfalls Carlsen schlug.

Der Weltmeister belegte mit 26/45 Punkten einen bescheidenen fünften Platz, wird sich aber zweifellos für das Viertelfinale, wo er auf Erigaisi trifft, neu motivieren. Der Teenager Nordibek Abdusattorov, der an den ersten beiden Tagen in Führung lag, und Richard Rapport vervollständigen die Viertelfinalbesetzung. Das Viertelfinale beginnt heute um 18:00 Uhr. (wk, Bilder: Turnierseite)

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Magnus Carlsen durchbricht beim "Julius Baer Generation Cup" die 2900er-Marke

Magnus Carlsen ist der Sieger des Julius Baer Generation Cups und der erste Spieler, der die 2900er-Grenze für die Tourwertung durchbrochen hat, nachdem er den Inder Arjun Erigaisi im Finale klar besiegt hat.

Die norwegische Nummer 1 der Welt brauchte nur zwei Partien am zweiten Matchtag, um die siebte Etappe der Meltwater Champions Chess Tour zu gewinnen, nachdem er bereits am Vortag das erste Match mit 2,5:0,5 für sich entschieden hatte.

Es ist Carlsens vierter Turniersieg in dieser Saison und er baut seinen Vorsprung an der Spitze der Gesamtwertung aus. Der 19-jährige Erigaisi kann sich über einen beeindruckenden Lauf bis ins Finale freuen.

Die internationale Meisterin Jovanka Houska sagte in der Live-Übertragung: "Magnus im Killer-Modus. Er ist einfach unerbittlich. Er ist hier wirklich nicht zu stoppen. Wenn wir auch nur den geringsten Zweifel daran hatten, dass Magnus einen Fehler machen würde, so ist er heute in absoluter Kampfbereitschaft hierher gekommen. Er ist die Bestie."

Nach der Partie kommentiert Carlsen seinen Erfolg: "Ich bin sehr glücklich. Ich habe während des gesamten Matches sehr viel Anti-Jungspieler-Schach gespielt, in dem Sinne, dass ich versucht habe, ältere, weniger theoretische Linien zu spielen, die eine ernsthafte strategische Komplexität haben, und das hat sehr gut funktioniert."

Carlsens Leistung macht ihn zum ersten Spieler, der die historische Marke von 2900 Tour-Ratings erreicht hat, und er hat außerdem $180.000 auf der Tour verdient. Die 2900-er Mark hat er auch schon im Blitz- und Rapidschach überschritten. Als letztes Ziel bleibt die Herausforderung im Standardschach.

Es gibt noch zwei weitere Turniere der Meltwater Tour 2022, ein reguläres im Oktober und ein Major im November, um den Sieger zu ermitteln. Carlsen und Erigaisi sind bereits für das Major-Turnier mit acht Teilnehmern in San Francisco qualifiziert.

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