World Cup: Aus für Österreicher in Runde 2

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Der FIDE World Cup 2023 läuft seit 30.Juli in der Hauptstadt Aserbaidschans. Die 2,2-Millionen-Hafenstadt Baku hostet das K.O.-Turnier nach 2015 bereits zum zweiten Mal. Aus österreichischer Sicht gelang Markus Ragger, Valentin Dragnev und Felix Blohberger die Qualifikation für das Weltklasse-Event.

Felix Blohberger (2522) wurde in Runde 1 gegen Dimitrios Mastrovasilis (2587) gelost. Der Grieche gewann die erste Partie, doch Blohberger zeigte unglaublichen Kampfgeist und glich mit einem Weißsieg aus. Im ersten Tiebreak zeigte sich dasselbe Bild: Nachdem Mastrovasilis mit einem Sieg vorlegte, kämpfte sich der 20-jährige Österreicher mit einem Sieg in das nächste Tiebreak. Dieses konnte der griechische Großmeister letztendlich für sich entscheiden - trotz World-Cup-Aus Gratulation an Felix zur mentalen Höchstleistung!

Vom Resultat her schien die erste Runde für die österreichische Nummer 3 deutlich entspannter: Valentin Dragnev (2576) kam mit einem 1,5:0,5-Sieg über den Israeli Ori Kobo (2548) in die zweite Runde, doch die zweite Partie hatte es in sich: Dragnev gelang die Verteidigung einer 160-Züge-Partie (!) mit Turm gegen Turm und Läufer. Die Qualifikation in Runde 2 gelang auch Markus Ragger (2624) nach einem Tiebreak-Sieg über Kareim Wageih aus Ägypten (2369).

In Runde 2 warteten deutlich stärkere Gegner: Während Ragger es mit dem diesjährigen Olympiasieger aus Usbekistan, Javokhir Sindarov (2659), zu tun bekam, wurde Dragnev gegen den Ex-Blitzweltmeister und die französische Nummer Eins, Maxime Vachier-Lagrave (2739), gelost. Dragnev zeigte sein Können und remisierte die beiden Standardpartien problemlos gegen den World-Cup-Dritten von 2019. Auch Ragger übte Druck gegen den 17-jährigen Usbeken aus, wählte in Runde 2 eine interessante Variante mit Figurenopfer im Abtauschspanier - doch Sindarov verteidigte stark - es erfolgte eine Punkteteilung.

Somit ging es für die beiden Österreicher ins Tiebreak. MVL tat sich im schnelleren Modus sichtlich leichter und besiegte Dragnev 1,5:0,5. Ragger musste in seiner ersten Schwarzpartie gegen das usbekische Talent, das mit zwölf (!) Jahren den Großmeistertitel verliehen bekommen hatte, den König umlegen und verlor 0,5:1,5.

Das bedeutete das Aus der österreichischen Spieler nach der zweiten Runde. Nichtsdestotrotz kann die ÖSB-Familie auf eine erfolgreiche World-Cup-Teilnahme zurückblicken: Erstmals in der 20-jährigen Geschichte des FIDE World Cups gelang drei Österreichern die Qualifikation. Außerdem dürfen sich Dragnev und Blohberger über wertvolle Elopunkte für die Weltrangliste freuen.

Auch ÖSB-Präsident Michael Stöttinger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das erstklassige Event zu besuchen. Nachdem Österreich sich für die Austragung der nächstjährigen Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach bei der FIDE beworben hatte, führte er Gespräche mit der FIDE und machte sich gleichzeitig ein Bild von der Organisation des World Cups.
(dt, Bilder: Maria Emelianova)

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