Rainer Buhmann (GER) bzw. Diana Arutyunova (UKR) gewinnen das Chess Masters bzw. Chess Ladies im Wiener Haus des Schachsports jeweils knapp dank besserer Zweitwertung vor Georg Fröwis bzw. Veronika Maslikova (SVK), die sich über eine WIM Norm freuen darf. Im Masters sind die gezeigten Leistungen der Österreicher durchwegs erfreulich. Georg Fröwis holt wie der Turniersieger ungeschlagen sechs Punkte aus neun Partien, erzielt eine Eloporformance von 2587 und gewinnt 16 Punkte für die Weltrangliste. Die erhoffte GM Norm verpasst Fröwis nur um einen halben Punkt. Andreas Diermair spielt sechs starke Runden verliert aber in Runde sieben gegen Baumegger und beendet das Turnier mit zwei Remisen hinter dem Tschechen Krejci mit fünf Punkten am vierten Platz. Ein Zugewinn von sechs Elopunkten bringt ihm der 2500-er Grenze sehr nahe. Siegfried Baumegger startet mit einem Sieg gegen Georg Kilgus, muss dann aber vier Niederlagen in Folge hinnehmen, von denen zumindest zwei in die Kategeorie unglücklich fallen. Drei Punkte aus den verbleibenden vier Partien zeigen seine Steherqualitäten. Kilgus, er sprang kurzfristig ein, zeigt gefälliges Schach verpasst aber die eine oder eine Chance auf einen ganzen Punkt. Im Ladies erweisen sich die Österreicherinnen als gute Gastgeber. Veronika Exler hat lange Chancen auf eine WIM Norm, verliert aber in der siebenten Runde gegen Anna-Lena Schnegg ihre einzige Partie und muss sich mit 4,5 Punkten begnügen. Katharina Newrkla bleibt mit 3,5 Punkten sieglos, erspielt sich aber viele gute Stellungen. Im Rahmen ihrer Erwartung spielen Elisabeth Hapala und Anna-Lena Schnegg, wobei Hapala der Turniersiegerin die einzige Niederlage zufügt. Es ist zugleich der einzige Sieg einer Österreicherin gegen eine Ausländerin. Bei Licht betrachtet ist es vor allem ein katastrophales Zeitmanagement, das ein besseres Resultat verhindert. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
Andreas Diermair und Georg Fröwis gingen gestern im Kampf um eine GM Norm "all in". Während Diermair mit dieser Strategie gegen Siegfried Baumegger Schiffbruch erleidet, erzwingt Fröwis gegen den tschechischen IM Lukas Cernousek sein Glück. In einer Partie, die wahrlich nichts für schwache Nerven war, findet Fröwis in beidseitiger Zeitnot in einem Endspiel trotz bereits stark reduziertem Materials eine Matt Lösung seines Stellungsproblems. Fröwis führt mit fünf Punkten und benötigt aus den verbleibenden zwei Runden noch eineinhalb Punkte für eine GM-Norm. Die Gegner sind Kilgus und Buhmann. Bei den "Ladies" sinken die österreichischen Norm Chancen auf ein Minimum. Veronika Exler läuft gegen Anna-Lena Schnegg in einem leicht schlechteren Endspiel in Zeitnot in ein Hilfsmatt. Ein erster Sieg für Schnegg, Exler braucht jetzt aber zwei Siege, soll es doch noch mit einer WIM Norm klappen. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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In St. Louis werden gerade die US-Meisterschaften 2015 ausgetragen. Es sind jene mit dem höchsten Eloschnitt aller Zeiten, zugleich waren die Teilnehmer nie jünger. Die klaren Elofavoriten sind Hikarua Nakamura und Wesley So, beide Top-10 Spieler der FIDE Weltrangliste. Nach fünf Runden sind bei den Herren die Elofavoriten vorne. Nakamura (4/5), So (3,5) und Kamsky (3) führen das Feld an, wobei Ray Robson und Kayden Troff punktegleich mit Kamsky sind. Gewaltig ist auch der Preisfonds der Meisterschaften. Die Herren teilen 175.000 Dollar (1. Preis: 45.000), die Frauen 75.000 (1. Preis: 20.000). Irina Krush ist Titelverteidigerin, sechsfache Meisterin und Elofavoriten. Von der Spitze strahlt aber Katerina Nemcova mit vier Punkten, da Krush eine überraschende Niederlage gegen Nazi Paikidze hinnehmen musste. Ein glücklicher Sieg gegen Geletiani bringt sie aber zumindest auf den zweiten Platz nach vorne. Bemerkenswert ist die LIVE-Kommentierung auf der Turnierseite. Wer sehen möchte wie Schach TV tauglich aufbereitet werden kann, sollte sich das unbedingt mal ansehen... (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite
Hervorragende Leistungen zeigen Andreas Diermair und Georg Fröwis beim Masters in Wien. Diermair überfährt gestern den bisherigen Leader Milan Pacher in einer damenindischen Verteidigung bereits in der Eröffnung und spielt den Vorteil dann sauber heim. Georg Fröwis wählt mit Schwarz gegen Christopher Repka die messerscharfe Botwinnik Variante und zeigt sich in den taktsichen Verwicklungen voll auf der Höhe. Für beide Österreicher ist es der zweite Sieg mit dem sie die Führung in der Tabelle vor den punktegleichen Großmeistern Buhmann und Marik übernehmen. Heute trifft Diermair mit Schwarz auf Baumegger, Fröwis bekommt es mit Cernousek zu tun. Im Ladies remisieren gestern Exler gegen Mareckova und Newrkla gegen Maslikova, während Schnegg das Duell der Youngsters gegen Gazikova ebenso verliert, wie Hapala gegen Sochorova. Exler behält damit gute Chancen auf eine WIM Norm. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Ein spannender World Cup der Frauen ging am Sonntag mit einem Finalsieg der Ukrainerin Mariya Muzychuk gegen die Russin Natalia Pogonina zu Ende. Muzychuk gewinnt die zweite der vier Finalpartien mit Weiß und kann die anderen drei Remis halten. Sie darf sich nicht nur über 60.000 Dollar Preisgeld freuen, sondern enttrohnt zugleich die Chinesin Yifan Hou als Weltmeisterin und wird als Titelverteidigerin das kommende WM Match gegen Hou bestreiten. Hou hat sich das Recht als Herausforderin mit ihrem Sieg im Grand Prix verdient, den sie pikanterweise als regierende Weltmeisterin gewonnen hat. Bei Licht betrachtet ist der World Cup ein dramatischer und für Zuschauer hoch spannender Bewerb. Ein echter Cup eben. Allerdings bietet dieser Modus auch Außenseitern gute Chancen. Ob es daher der richtige Bewerb ist um den WM Titel zu vergeben bleibt zu hinterfragen, insbesondere weil man das bei den "Herren" (der offenene Klasse) in der FIDE anders regelt. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite
Erste Siege für die Österreicherinnen gibt es in den Runden vier und fünf beim Chess Ladiies in Wien. Den Auftakt macht Lisa Hapala mit einem überzeugend heraus gespielten Sieg gegen die Ukrainerin Diana Arutyunova. Gestern wahrt Veronika Exler mit einem Sieg gegen Hapala ihre Chance auf eine WIM Norm. Exler liegt nun gemeinsam mit Repkova, Arutyunova, Gazikova und Maskikova, alle haben drei Punkte, an der Spitze und braucht in den verbleibenden vier Runden zweieinhalb Punkte für die Norm. Im Masters liegt die Latte für eine GM Norm mit 6,5 Punkten sehr hoch. Gestern spielten Georg Fröwis und Andreas Diermair, beide haben mit +1 noch Chancen, gegeneinander Remis. Für eine GM Norm braucht es jetzt drei Siege und eine Remis. In der Tabelle führen Pacher, Buhmann und Marik mit je 3,5 Punkten. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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In den Runden zwei und drei der Normenturniere in Wien verpassen die Österreicher/innen einige Chancen. Im Masters spielt Baumegger gestern gegen mit Schwarz gegen Milan Pacher agressiv die Drachenvariante, verpasst aber leider eine hübsche taktische Entscheidung. Baumegger opfert stattdessen die Qualität, verliert dann aber das Endspiel. Bereits am Tag davor überzieht Baumegger im Österreicherduell gegen Fröwis im Gewinnstreben ein Turmendspiel. Fröwis liegt mit zwei Punkten hinter Manik punktegleich mit Pacher und Buhman am dritten Platz. Andreas Diermair hält bei drei Remisen, Baumegger bei einem Sieg und Kilgus bei einem Remis. Im Ladies verpassen Exler und Newrkla in der zweiten Runde klare Gewinnstellungen gegen Repkova bzw. Gazikova. Exler zieht in Zeitnot die Notbremse und bietet Remis, Newrkla verliert leider ebenso wie Lisa Hapala, die ebenfalls eine gute Stellung am Brett hatte. Ein erstes Remis gibt es für Anna-Lena Schnegg in der dritten Runde gegen Sochorova. In der Tabelle führen Arutyunova, Gazikova und Malikova mit jeweils 2,5 Punkte vor Repkova (2) und Exler (1,5). (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Spannende verliefen die Österreichischen Jugendmeisterschaften U16/U18 in St. Veit. In der U16 der Burschen dominieren die Schnellschach Europameister Valentin Dragnev und Florian Mesaros (B) klar. Die Entscheidung fällt in der letzten Partie als Lukas Schwab seinen Wiener Teamkollegen Dragnev mit Läufer und Springer Matt setzt. Damit ist Mesaros Meister vor Dragnev und Schwab. In der U18 gibt es das "alte" Duell zwischen Luca Kessler (V) und Martin Christian Huber (St). Beide bleiben ungeschlagen, Huber gibt aber ein Remis mehr ab. Dritter wird Balint Kiss (St). Herzschlagfinali gibt es bei den Mädchen. Die ersten Drei sind jeweils Punktegegleich, die Buchholzwertung muss entscheiden. In der U18 geht der Titel an Min Wu (W) vor Denise Trippold (NÖ) und Laura Hiebler (St). Etwas überraschend gewinnt in der U16 Alexandra Busuioc (W) vor Jasmin-Denise Schloffer (St) und Nikola Mayrhuber. (wk)
Ergebnisse: M U16/U18, B U16, B U18
Gestern wurden im Wiener Haus des Schachsports von Wiens Präsident Christian Hursky, ÖSB Präsident Kurt Jungwirth, Slowakiens Schachpräsident Martin Huba und Tschechiens FIDE-Delegierten Petr Pisk das Chess Masters und Chess Ladies 2015 eröffnet. Die Kooperation der drei Länder soll ihren Spielern bessere Normenchancen ermöglichen. In der ersten Runde in Wien gibt es sechs Remisen und vier Schwarzsiege. Erfolgreich sind bei den Frauen die Ukrainerin Diana Arutyunova gegen Martina Mareckova (SVK) und Veronika Maslikova (SVK) gegen die Tirolerin Anna-Lena Schnegg. Newrkla remisiert gegen Hapala ebenso wie Exler gegen Sochorova. Im Masters gelingen Siegfried Baumegger und Mikulas Manik Auftaktsiege. Baumegger besiegt im Österreicherduell Georg Kilgus, Manik ist im Kampf zweier Slowaken gegen Christopher Repka erfolgreich. Andreas Diermair remisiert gegen Elofavorit Rainer Buhman (GER), Georg Fröwis gegen Milan Pacher (SVK). Heute beginnt um 15:00 Uhr die zweite Runde. (wk)
Ergebnisse: Chess Ladies, Chess Masters
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Natialia Pogonina und Marya Muzychuk setzen sich bei der Frauen WM in Sotschi gegen Pia Carmling bzw. Dronavalli Harika im Tie-Break durch und spielen ab morgen das auf vier Partien angesetzte Finale. Die Schwedin Pia Cramling gewinnt zwar die erste Partie im Standardschach auf beeindruckende Weise in einem Turmendspiel. Einige Experten sprechen von der besten Partie des Turniers. In der zweiten Partie kann die Russin Natalia Pogonina aber zurückschlagen und ausgleichen. Im Tie-Break setzt sich Pogonina dank eines weiteren Sieges mit Weiiß mit 1,5:0,5 durch und erreicht als Erste das Finale. Im zweiten Semifinale enden beide Partien zwischen Hariky und Muzychuk mit Standard-Benkzeit Remis. Im Tie-Break kann Muzychuk mit einem holländischen Schwarzsieg in Führung gehen, aber Harika gelingt noch einmal der Ausgleich. In der zweiten Tie-Breakrunde mit zwei weiteren Schnellpartien bei kürzerer Bedenkzeit setzt sich Marya Muzychuk schließlich mit 1,5:0,5 durch und macht das brisante Finale Ukraine gegen Russland perfekt. In der ersten Finalpartie führt Pogonina morgen die weißen Steine. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (Live Übertragung, Live Kommentierung)