Frauen Europameisterschaft in Georgien
Vom 19. bis 31. Mai findet in Chakvi (Georgien) die Europameisterschaft der Frauen im Standardschach und anschleßend im Schnellschach statt. Am Start sind 98 Teilnehmerinnen aus 19 Nationen, darunter keine Österreicherin. Diese eher geringe Zahl ist wohl die Folge einer "Last-Minute" Organisation, wobei Georgien zu danken ist, dass es überhaupt eine EM gibt. Zuvor gab es keine Bewerbungen für die Ausrichtung. Nach drei Runden sind mit Mihaela Sandu (Rou), den Russinnen Alina Kashlinskaya und Olga Girya sowie Nino Batsiashvili (GEO) noch vier Spielerinnen ohne Punkteverlust. Es gab bereits einige Überraschungen. So hat beispielsweise Anna Ushenina, die WM Finalistin von 2013, in der ersten Runde ein Remis gegen Nino Khomeriki (GEO, 2228) abgegeben und tags darauf gegen Salomeja Zaksaite (LTU, 2203) sogar verloren. Auf der Turnierseite werden die Partien live übertragen. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Zeitgleich mit der Frauen Team WM fand in Zakhkadzor auch jene der offenen Klasse statt. China bestätigt souverän den Olympiasieg von Tromsö aus dem Vorjahr und holt mit sechs Siegen bei drei Remisen mit 15 Punkten die Goldmedaille. Die Ukraine sichert sich mit einem 2:2 in der Schlussrunde gegen Ungarn die Silbermedaille vor Armenien, das dank eines 2,5:1,5 Erfolges gegen Ägypten Bronze gewinnt. Die favorisierten Russen verliergen gegen Kuba, Ukraine und Armenien jeweils mit 1,5:2,5 und müssen auch mit China und den USA die Punkte teilen. Unter Strich bleibt da für Grischuk, Karjakin und Co. nur der undankbare vierte Platz vor USA, Ungarn, Israel, Kuba, Indien und Ägypten. (wk, Foto: ChessBase)
Ein spannender World Cup der Frauen ging am Sonntag mit einem Finalsieg der Ukrainerin Mariya Muzychuk gegen die Russin Natalia Pogonina zu Ende. Muzychuk gewinnt die zweite der vier Finalpartien mit Weiß und kann die anderen drei Remis halten. Sie darf sich nicht nur über 60.000 Dollar Preisgeld freuen, sondern enttrohnt zugleich die Chinesin Yifan Hou als Weltmeisterin und wird als Titelverteidigerin das kommende WM Match gegen Hou bestreiten. Hou hat sich das Recht als Herausforderin mit ihrem Sieg im Grand Prix verdient, den sie pikanterweise als regierende Weltmeisterin gewonnen hat. Bei Licht betrachtet ist der World Cup ein dramatischer und für Zuschauer hoch spannender Bewerb. Ein echter Cup eben. Allerdings bietet dieser Modus auch Außenseitern gute Chancen. Ob es daher der richtige Bewerb ist um den WM Titel zu vergeben bleibt zu hinterfragen, insbesondere weil man das bei den "Herren" (der offenene Klasse) in der FIDE anders regelt. (wk, Foto: Turnierseite)
Vom 18. bis 29. April fand in Chengdu die Frauen Team Weltmeisterschaft 2015 statt für die zehn Teams qualifiziert waren. In Anknüpfung an große vergangene Zeiten siegt das georgische Frauenteam überlegen mit 17 von 18 möglichen Teampunkten vor Russland (15) und China (11). Den einzigen Punkt gibt Georgien gleich zum Auftakt gegen Russland ab, danach folgen acht Siege in Serie. Georgien verdankt den Erfolg herausragenden Leistungen von Bela Khotenashvili, die auf Brett 1 mit 7,5/9 das beste Resultat erzielt vor Gunina, Koneru und Muzychuk, sowie Meri Arabidze mit 6/7. Arabidze hatte zuletzt schon beim World Cup mit einem Viertefinale überrascht. Hinter den Medaillengewinnern folgen Indien, Ukraine, Kasachstan, Armenien, Polen, USA und Ägypten. (wk, Foto: ChessBase)
Natialia Pogonina und Marya Muzychuk setzen sich bei der Frauen WM in Sotschi gegen Pia Carmling bzw. Dronavalli Harika im Tie-Break durch und spielen ab morgen das auf vier Partien angesetzte Finale. Die Schwedin Pia Cramling gewinnt zwar die erste Partie im Standardschach auf beeindruckende Weise in einem Turmendspiel. Einige Experten sprechen von der besten Partie des Turniers. In der zweiten Partie kann die Russin Natalia Pogonina aber zurückschlagen und ausgleichen. Im Tie-Break setzt sich Pogonina dank eines weiteren Sieges mit Weiiß mit 1,5:0,5 durch und erreicht als Erste das Finale. Im zweiten Semifinale enden beide Partien zwischen Hariky und Muzychuk mit Standard-Benkzeit Remis. Im Tie-Break kann Muzychuk mit einem holländischen Schwarzsieg in Führung gehen, aber Harika gelingt noch einmal der Ausgleich. In der zweiten Tie-Breakrunde mit zwei weiteren Schnellpartien bei kürzerer Bedenkzeit setzt sich Marya Muzychuk schließlich mit 1,5:0,5 durch und macht das brisante Finale Ukraine gegen Russland perfekt. In der ersten Finalpartie führt Pogonina morgen die weißen Steine. (wk, Foto: Turnierseite)