WM - Remis nach 122 Zügen
Die 7. Runde der Schach WM am gestrigen Montag endet nach 122 Zügen mit einem Remis und geht damit als zweitlängste WM Partie in die Geschichte ein. Länger war nur eine Partie zwischen Kortschnoj und Karpov aus ihrem Match 1978 mit 124 Zügen. Hätte Carlsen geahnt, dass er hier einen Rekord brechen kann, hätte er das Endspiel Turm und Springer gegen Turm wohl noch weitergespielt. Die 50-Zügeregel hätte ihm sogar 154 Züge möglich gemacht. Am Ausgang der Partie hätte das natürlich nichts geändert. Anand verteidigt sich wie in der 2. Partie auf 1.e4 mit e5 und diesmal lässt Carlsen die Berliner Verteidigung zu. Nach einer langen Theorievariante opfert Anand eine Figur um sich eine Festung zu bauen gegen die Carlsen am Ende nicht mehr erreichen kann als das oben besagte Remisendspiel. Das Match steht somit 4:3 für Carlsen und Anand wird heute mit den weißen Steinen versuchen auszugleichen. Die Runde startet wie immer um 13:00 Uhr MES. (wk, Foto: Turnierseite)
Offizielle FIDE WM Seite (Kommentierte Live-Übertragung mit Svidler und Guramishvili)
Schach.de (ChessBase, Live-Kommentierung in Deutsch, Englisch, Französisch)
Update Video-Kommentar WM 2014 Runde 7 von Markus Ragger in "derStandard-Online"

Die 6. WM Partie nimmt heute eine kuriosen Verlauf. Zuerst stellt sich Carlsen dem offenen Sizilaner und steuert eine Maroczy-Struktur an. Nach einem frühen Damentausch erlangt Carlsen mit seinem Läuferpaar Vorteil. Gerade als er versucht diesen Vorteil zu verdichten passiert ihm im 26. Zug ein Lapsus. Er wählt mit seinem König die falsche Route und gibt Anand unerwartet eine taktische Chance. Doch Anand zieht rasch einen anderen Zug und verpasst mit Zwischenzügen zwei Bauern zu gewinnen und eine schlechte Stellung in eine fast gewonnene zu drehen. Carlsen, er hatte seinen Fehler bemerkt unmittelbar nachdem er gezogen hatte, ist nun wieder auf der Höhe und spielt seinen Stellungsvorteil sicher heim. Carlsen führt zur Halbzeit mit 3,5:2,5 und hat am Montag erneut die weißen Steine. Ein weiterer Sieg wäre eine klare Vorentscheidung. (wk, Foto: Turnierseite)
Das erste Drittel der WM hatte es in sich. Nach einem Auftaktremis ging Magnus Carlsen mit einer eindrucksvollen Leistung in der zweiten Runde in Führung. Anders als im letzten WM Kampf konnte Anand aber umgehend zurückschlagen und mit seinem ersten Sieg in einer WM Partie gegen Carlsen ausgleiichen. In der gestrigen vierten Partie eröffnet Carlsen erneut mit 1.e4, doch diesmal wählt Anand die Sizilianische Verteidigung und überrascht mit der Paulsen Variante. Carlsen verzichtet umgehend auf 3.d4 und wählt mit g3 eine Nebenvariante. Nach einem komplexem strategischen Kampf entsteht ein Damenendspiel, das dem Weltmeister leichte Chancen bietet. Doch Anand verteidigt sich umsichtig und die Partie endet mit einem Dauerschach. Heute ist in Sotschi Ruhetag, die 5. Runde beginnt morgen, Donnerstag, um 13:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
In der heutigen 5. Partie der Schach WM in Sotschi bleibt Anand mit den weißen Steinen seiner Matchstrategie mit 1.d4 treu. Nachdem Carlsen bisher in der Grünfeld Verteidigung und dem Damengambit mit Eröffnungsschwierigkeiten konfronitert war, wählt er diesmal einen Damenindischen Aufbau. Um nicht auch hier in eine Vorbereitung zu laufen, spielt Carlsen einen eher seltenen Aufbau, der vor alllem von Tiviakov angewandt wird. Anand schafft es mit einem Bauernopfer auch diesmal etwas Initiative zu behalten, die im Endspiel dann aber ins Remis verflacht. In den nächsten beiden Partien hat Carlsen jeweils die weißen Steine. Der Grund ist ein Farbwechsel zur Halbzeit des Matches. Markus Ragger erwartet in seinem Videokommentar der Runde, dass sich in diesen beiden Partien der Favorit herauskristallisieren wird. Die 6. Runde folgt morgen, Samstag, um 13:00 Uhr, die 7. Partie dann nach einem Ruhetag am Montag. (wk, Foto: Turnierseite)
Eine spannende Partie mit einem Sieg von Anand konnten heute am Nachmittag Markus Ragger und Harald Schneider-Zinner im Haus des Schachsports in Wien live kommentieren. Anand wählte erneut 1.d4 und diesmal verteidigt sich Carlsen mit dem orthodoxen Damengambit. In der 5.Lf4 Variante kann Anand früh das Spiel verschärfen und mit einem weit vorgerückten Freibauern auf c7 Carlsen einengen. Der Weltmeister kommt in Zeitnot, verteidigt sich aber trotzdem lange Zeit goßartig. Erst im 28. Zug greift Carlsen dann mit La5 fehl und Anand gelingt sein erster Sieg in einer WM Partie gegen Carlsen. Der postwendende Ausgleich macht das Match wieder spannend. Die Zuschauer in Wien konnten sich an spannenden Analysen mit vielen kreativen Einfällen erfreuen. Die 4. Partie folgt morgen um 13:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)