World Cup - Aronian ist nur mehr Zuschauer
In der Zuschauerrrolle ist nach dem Tie-Break der Runde der letzten 64 mit Levon Aronian einer der Favoriten. Die Buchmacher hatten den Armenier nach seinem überzeugenden Sieg beim Sinquefield Cup hinter Hikaru Nakamura ganz vorne in ihrer Quotenliste. Der Ukrainer Alexander Areshchenko macht mit zwei Siegen in den Schnellschachpartien des Tie-Breaks aber allen die auf Aronian gesetzt hatten einen Strich durch die Rechnung. Alexander Grischuk zeigt sich gegen seinen russischen Landsmann Vladimir Fedoseev erneut stark im Tie-Break. Der Blitz- und Schnellschachspezialist setzt offenbar erneut auf eine Strategie die Entscheidung am dritten Tag der Runde zu suchen. Im Rennen bleiben mit Siegen in den Schnellpartien auch Karjakin, Svidler, Radjabov, Giri, Tomashevsky und Nakamura. Das spektatkulärste Match lieferten sich der Chinese Yangyi Yu und der Russe Ogor Lysyj. Yu steigt nach dramatischem Verlauf nach den zweiten Schnellpartien in die dritte Runde auf. Ähnlich gewinnt Mamedyarov gegen Weltmeisterin Yifan Hou. Ian Nepomniachtchi (RUS) gewinnt gegen Laurent Fressinet (FRA) erst in den beiden Blitzpartien. Englands Michael Adams benötigt gegen den Tschechen Viktro Laznicka die volle Distanz. Er gewinnt letzlich die Armageddon Entscheidungspartie mit Weiß. Gerade beginnt in Baku die Runde der letzten 32 mit der ersten Standardpartie. Einige Schlagerpartien der Runde sind Svidler gegen Radjabov, Giri gegen Leko und Nakamura gegen Neponmiachchi. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)

In der zweiten Runde des World Cups in Baku geraten von den Top-Stars Michael Adams, Sergej Karjakin und Hao Wang mit Niederlagen in Rückstand und müssen heute gewinnen um in das Tie-Break zu kommen. Karjakin spielt gegen Onischuk, Adams gegen Laznicka und Wang gegen seinen Landsmann Shanglei Lu. Der Top-Gesetzte Veselin Topalov begnügt sich gegen Serjei Zhigalko mit einem Schwarzremis nach elf Zügen. Peter Svidler kommt gegen gegen Nisipeanu ebenso über ein Remis nicht hinaus wie Radjabov gegen Smirin und Aronian gegen Areshchenko. Einen Sieg feiert hingegen Vladimir Kramnik gegen den Kubaner Lazaro Batista Bruzon, der letztlich das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm nicht halten kann. Die Rückrunde startet heute um 12:00 Uhr. Sie wird auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Alexandra Kosteniuk gewinnt die Schnellschach Europameisterschaften der Frauen mit 8,5 Punkten aus 11 Partien vor ihrer russischen Teamkollegin Valentina Gunina und der Georgierin Nino Batsiaschvili. Acht Punkte erreicht auch die frischgebackene Europameisterin im Standardschach, Natalia Zhukova. Sie hatte aber in der Zweitwergung den schlechteren Eloschnitt der Gegnerinnen. Hinter Stefanova wird Elisabeth Pähtz am sechsten Platz erneut die mit Abstand beste Westeuropäerin. Zudem darf sie sich über die World Cup Qualifikation im Standardschach freuen, da einige vor ihr platzierte Spielerinnen bereits qualifiziert waren. Am Start waren bei der Schnellschach EM 50 Spielerinnen aus 10 Nationen. Da gibt es noch Luft nach oben... (wk, Foto: Turnierseite)
Die größte Sensation der ersten Runde des World Cups in Baku ist das Ausscheiden des ehemaligen WM-Herausforderers Boris Gelfand. Nach zwei Remisen in den klassischen Partien muss Gelfand in den Stichkampf. In der ersten Schnellschachpartie gegen den chilenischen Meister Cristobal Henriques Villagra (Elo 2511) verdirbt er eine gute Stellung ins Remis. In der zweiten nimmt er zum falschen Zeitpunkt Risiko und wird vom Chilenen klassisch ausgekontert. Die erste Runde hatte ihre große Sensation, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass Gelfand dieses Format durchaus liegt. 2009 hatte er mit seinem Sieg das Ticket für das Kandidatenturnier gelöst und sich dort für den WM-Kampf mit Anand qualifiziert. Alexander Grischuk quält sich gegen IM Yusup Atabayev (TKM, Elo 2428 (!!) mit zwei Remisen im Standardschach und vier weiteren in den Schnellpartien bis zu den Blitzpartien. Dort ist er aber mit 2:0 doch der klar Bessere. Eine "Armageddon Partie" gibt es im Macht Gabriel Sargission (ARM) gegen Mateusz Bartel (POL). Jeder kann eine 10-Minuten Partie gewinnen, alle anderen enden remis. In der entscheidenden Partie hat Sargissian Schwarz. Bartel bekommt eine Minute mehr Bedenkzeit, muss aber gewinnen. Er schafft es nicht die Partie aus dem Gleichgewicht zu bringen und muss am Ende mit einem Remis sein Ausscheiden akzeptieren. Heute folgt die zweite Runde. Sie wird auf der Turnierseite ab 12:00 Uhr live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Die Ukrainerin Natalia Zhukova gewinnt die Frauen EM im georgischen Chakvi mit 9,5 Punkten aus 11 Partien vor der Georgierin Nino Batsiashvili und der Russin Alina Kashlinkskaya. Die ersten 14 Spielerinnen qualifizieren sich zudem für die nächsten Frauen Weltmeisterschaft. Die Deutsche Elisabeth Pähtz verpasst die Qualifikation als beste Westeuropäerin um einen Platz. Insgesamt 98 Spielerinnen aus 19 Nationen waren am Start. 32 davon haben ein Schreiben an die Organisatoren unterschrieben in dem sie der Rumänin Mihaela Sandu vorwerfen betrogen zu haben. Initiiert wurde die Aktion offenbar unter anderen von der späteren Europameisterin Zhukova vor ihrer Partie in der achten Runde gegen die Rumänin, die zu diesem Zeitpunkt mit sechs Punkten aus sieben Partien mit an der Spitze war. Der Schönheitsfehler ist, dass es keinen Anhaltspunkt für die Beschuldigungen gibt, als die bis dahin gute Performance von Sandu. Ihr Verhalten im Turniersaal wird von den Schiedsrichtern als unauffällig bezeichnet, ihre Partien zeigen keine signifikanten Übereinstimmungen mit Computerzügen. FIDE und ECU sind nun gefordert Spieler nicht nur vor Betrügern zu schützen, sondern auch vor jenen die in rufschädigender Art ohne konkrete Verdachtsmomente Betrug unterstellen. Morgen starten in Chakvi noch die Europäischen Frauen Schnellschachmeisterschaften. (wk, Foto: Turnierseite)