World Cup - Eljanov und Giri im Semifinale
Pavel Eljanov ist der eindeutig der Mann der Stunde beim World Cup in Baku. Im Semifinale boxt der Ukrainer mit einem feinen Weißsieg und einem sicheren Schwarzremis mit Hikaru Nakamura den Favoriten der Buchmacher aus dem Bewerb. Beeindruckend ist sein bisheriges Score. Eljanov gewinnt sieben seiner Partien im Standardschach bei nur drei Remisen. Lediglich gegen Jakovenko musste Eljanov bisher in ein Tie-Break. Sein Erfolgslauf bringt ihm 34,4 (!!) Punkte für die Weltrangliste und eine Verbesserung um 18. Plätze. In der Live-Rating-Liste steht er mit 2751,4 hinter Grischuk bereits am 14. Platz. Hollands Anish Giri kann sich auch schon auf das Semifinale vorbereiten. Giri gewinnt seine Weißpartie gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. MVL opferte in einer Grünfeldvariante thematische einen Bauern, den Giri aber bis in ein Turmendspiel mitnehmen und verwerten konnte. In das heutige Tiebreak müssen Peter Svidler gegen Yi Wei, der Sieger trifft auf Giri, und Lokalmatador Shakhriyar Mamedyarov gegen Sergey Karjakin. Der Sieger dieser Begegnung wird im Semifinale gegen Eljanov spielen. Das Tie-Break beginnt heute um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Carlsen aufgepasst! China meldet Ansprüche auf den WM-Thron. Im Viertelfinale des World Cups besiegt Chinas Hoffnung Yi Wei seinen höher eingeschätzten Landsmann Ding Liren im Tie-Break und ist nicht nur der erste Chinese sondern mit seinen sechzehn Jahren wohl auch der jüngste Spieler der je ein Viertelfinale im World Cup erreicht hat. Seine bemerkenswerte Kaltblütigkeit zeigte er vor allem in der zweiten Standardpartie als er unter Siegzwang in einem Endspiel den Ausgleich aus der Stellung presste. Im Viertelfinale bekommt es Wei mit Peter Svidler zu tun, der seinerseits mit Topalov den Elofavoriten eliminiert hat. Im Tie-Break haben sich in den Schnellschachpartien zudem Eljanov, Karjakin und Giri qualifiziert. Die weiteren Begegnungen im Viertelfinale sind Giri gegen Vachier-Lagrave, Nakamura gegen Eljanov und Mamedyarov gegen Karjakin. Das Viertelfinale beginnt morgen um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
32 Spieler sind noch im Bewerb des World Cups. Davon sind nach einer Statistik von Chessbase 8 Spieler aus Russland, vier aus China, je drei aus der Ukraine, Aserbaidschan und den USA. Die verbleibenden 11 Spieler stammen aus unterschiedlichen Ländern, aber nur drei sind aus Westeuropa. Zum Auftakt der Runde gibt es in den 16 Begegnungen nur vier Sieger. Sergey Karjakin (RUS) gewinnt mit Weiß gegen Yu Yangyi (CHN) ebenso wie Fabiano Caruana (USA) gegen Anton Kovalyov (CAN) und Shakhriyar Mamedyarov (AZE) gegen S.P Sethuraman (IND). Der Unglücksrabe des Tages ist der Russe Alexander Grischuk. Entgegen seiner üblichen Matchstrategie sucht er gegen Pavel Eljanov (UKR) in der Zeitnotphase die Entscheidung und hat nach einem Fehler des Ukrainers den Killerzug am Brett. In hochgradiger Zeitnot verpasst Grischuk seine Chance und muss die Dame geben um nicht Matt zu werden. Ein weit vorgerückter a-Bauer gibt Grischuk aber Kompensation und es ist nicht klar wie Eljanov mit Schwarz gewinnen kann. Doch dann verdirbt Grischuk mit einem Fehler seine "Festung" und Eljanov gewinnt seine fünfte Partie in Serie. Heute muss Grischuk mit Schwarz gewinnen, sonst ist der World Cup auch für ihn vorbei. Die Rückrunde beginnt heute um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
In der ersten Partie des Achtelfinales gelingt Peter Svidler im Schlager der Runde ein wichtiger Sieg mit Weiß gegen Veselin Topalov, dem elostärksten Spieler der Setzliste. In einer spannenden Partie weicht Svidler einer Zugwiederholung aus. In der längsten Partie des Tages verpasst Topalov in Zeitnot zweimal ein mögliche Rettung. Svidler geht mit 1:0 in Führung, Topalov muss heute gewinnen um noch in das Tie-Break zu kommen. Es war auch insgesamt die Runde der Weißspieler. Neben Svidler gewinnen noch Ding Liren, Hikaru Nakamura und Shakhriyar Mamedyarov. Mamedyarovs Sieg mit Mattfinale gegen Caruana wurde von seinen Landesleuten heftig beklatscht. Caruana, Yi Wei und Michael Adams sind wie Topalov ab 12:00 Uhr unter Siegzwang. In den anderen vier Partien das Achtelfinales ist nach Remisen alles offen. (wk, Foto: Turnierseite)
In der Zuschauerrrolle ist nach dem Tie-Break der Runde der letzten 64 mit Levon Aronian einer der Favoriten. Die Buchmacher hatten den Armenier nach seinem überzeugenden Sieg beim Sinquefield Cup hinter Hikaru Nakamura ganz vorne in ihrer Quotenliste. Der Ukrainer Alexander Areshchenko macht mit zwei Siegen in den Schnellschachpartien des Tie-Breaks aber allen die auf Aronian gesetzt hatten einen Strich durch die Rechnung. Alexander Grischuk zeigt sich gegen seinen russischen Landsmann Vladimir Fedoseev erneut stark im Tie-Break. Der Blitz- und Schnellschachspezialist setzt offenbar erneut auf eine Strategie die Entscheidung am dritten Tag der Runde zu suchen. Im Rennen bleiben mit Siegen in den Schnellpartien auch Karjakin, Svidler, Radjabov, Giri, Tomashevsky und Nakamura. Das spektatkulärste Match lieferten sich der Chinese Yangyi Yu und der Russe Ogor Lysyj. Yu steigt nach dramatischem Verlauf nach den zweiten Schnellpartien in die dritte Runde auf. Ähnlich gewinnt Mamedyarov gegen Weltmeisterin Yifan Hou. Ian Nepomniachtchi (RUS) gewinnt gegen Laurent Fressinet (FRA) erst in den beiden Blitzpartien. Englands Michael Adams benötigt gegen den Tschechen Viktro Laznicka die volle Distanz. Er gewinnt letzlich die Armageddon Entscheidungspartie mit Weiß. Gerade beginnt in Baku die Runde der letzten 32 mit der ersten Standardpartie. Einige Schlagerpartien der Runde sind Svidler gegen Radjabov, Giri gegen Leko und Nakamura gegen Neponmiachchi. (wk, Foto: Turnierseite)