Mitropacup startet heute in Prag
Der Mitropacup 2016 wird vom 18. bis 27. Juni in Prag ausgetragen. In der offenen Klasse stellen die Gastgeber aus Tschechien mit einem Eloschnitt von 2552 den Favoriten gefolgt von Ungarn (2538) und Deutschland (2529). Österreich, das den Mitropacup im Vorjahr in Mayrhofen gewinnen konnte, ist heuer ohne Ragger und Shengelia in einer Außenseiterrolle. Nominiert sind Robert Kreisl, Andreas Diermair, Mario Schachinger, Valentin Dragnev und Christoph Menezes. Die Neo-IM´s Dragnev und Menezes sind erstmals im Team. Im Frauenbewerb ist Deutschland mit einem Schnitt von 2412 klarer Favorit. Elostarke "Frauschaften" stellen auch Ungarn, Italien, Slowakei und Tschechien. Österreich tritt mit Veronika Exler, Anna-Lena Schnegg und Annika Fröwis an. Als Coaches sind Zoltan Ribli und David Shengelia vor Ort. Zum Auftakt treffen unsere Teams heute ab 15:00 Uhr auf Italien. (wk)
Offizielle Website des Veranstalters (mit Live-Übertragung)
Ergebnisse bei Chess-Results: Open Section, Women Section

Magnus Carlsen steckt die zwei schweren Niederlagen gegen Caruana und Nakamura vom Vortag locker weg und ist "the man of the race" am zweiten Spieltag in Brüssel. In alter Stärke besiegt er in der ersten Partie des Tages Topalov und lässt drei weitere Siege gegen Giri, Anand und Kramnik folgen. Das katapultiert den Weltmeister vom geteilten vorletzten Platz nach dem ersten Tag noch an die Spitze der Schnellschachwertung. Carlsen geht mit 12 Punkten in das Blitzturnier, das heute ab 14:00 Uhr und morgen ausgetragen wird. In aussichtsreicher Position folgen So (11 Punkte) sowie Anand und Aronian (je 10). Hikaru Nakamura, der Sieger von Paris, lässt einem schlechten ersten Tag ein ausgeglichenes Ergebnis gestern folgen. 50% reichen aber nicht um vom Tabellenende wegzukommen. Im Blitzschach werden noch 18 Punkte vergeben. Da ist noch viel möglich.
Der Zweikampf zwischen Nakamura und Carlsen geht in Brüssel weiter. Darüber waren sich die Experten einig, nachdem die Beiden in Paris klar dominiert hatten. Am Ende des ersten Tages liegt Carlsen nach fünf Runden Schnellschach tatsächlich mit einem Punkt Vorsprung vor Nakamura. Allerdings hat niemand damit gerechnet, dass dies am Ende der Tabelle sein würde. Wie kam es dazu? Nakamura startet mit drei Niederlagen in Serie gegen Kramnik, Topalov und Giri denkbar schlecht. Carlsen hingegen liegt nach drei Runden mit einem Sieg und zwei Unentschieden in Führung, ohne aber wirklich überzeugt zu haben. In der vierten Runde verpasst der Weltmeister gegen Caruana eine Gewinnstellung und verliert sogar noch. Das wirft ihn völlig aus der Bahn. Im direkten Duell mit Nakamura stellt Carlsen bereits im 11. Zug eine Figur ein. Es ist nicht der einzige grobe Bock, der in Brüssel gestern geschossen wurde. Auch Kramnik und Anand lassen in der dritten Runden Figuren stehen. Während Kramnik am Ende der Partie gegen Topalov im Gewinnstreben einen einfachen Figurenverlust übersieht, passiert dies Anand in der Eröffnung gegen Caruana. Allerdings kämpft Anand munter weiter und schafft es tatsächlich noch die Stellung zu komplizieren und einen halben Punkt zu retten. Dank zweier Siege liegt Anand ohne Niederlage mit 7 Punkten vor Caruana und So (je 6) in Führung. Erinnert sei, dass im Schnellschach die Punkte doppelt zählen. Die Partie des Tages ist eindeutig der Auftaktsieg von Anand mit Schwarz gegen Vachier-Lagrave. Heute wird ab 14:00 Uhr mit weiteren vier Runden die Frage beantwortet, wie weit Carlsen und Nakamura noch nach vorne kommen können. (wk, Foto: ChessBase)
Die Grand Chess Tour wird heute in Brüssel fortgesetzt. Am Terminplan steht das gleiche spannende Format mit einer kombinierten Wertung aus 9 Schnellschachpartien und 18 Blitzpartien, wobei die Schnellpartien doppelte Punkte bringen. In Paris gewann Nakamura vor Carlsen. Man darf gespannt sein, ob dem Weltmeister in Brüssel die Revanche gelingt. Das Teilnehmerfeld ist mit einer Ausnahme das gleiche wie in Paris. Vishy Anand wird Laurent Fressinet ersetzen. Das Turnier wird von heute bis Montag jeweils ab 14:00 Uhr live übertragen. Angeboten werden zudem mehrer Live-Kommentierungen. Auf der Turnierseite wird ein Team rund um Yasser Seirawan und Jennifer Shahade im Stil der US-Championships übertragen. Wer das noch nicht gesehen hat, sollte mal einen Blick riskieren. Vielleicht gefällts... (wk, Foto: ChessBase)
In Havanna wird derzeit das 51. Capablanca Memorial ausgetragen. In der Elite Gruppe führt Vassily Ivanchuk nach fünf Runden mit vier Punkten und eineinhalb Punkten Vorsprung klar vor Kryvoruchko, Cheparinov und Almasi (alle 2,5). Dominguez Perez und Bruzon ergänzen das sechs Teilnehmer große Feld. Ivanchuk ist Rekordsieger des Turniers. Er konnte es von 2005 bis 2007 und von 2010 bis 2012 bereits sechsmal gewinnen. Beinahe wäre heuer auch Markus Ragger bei dem Turnier dabei gewesen. Ragger musste eine Einladung aber ausschlagen. Der Grund ist erfreulich. Ragger und Tina Kopinits sind seit gestern Eltern. Ihre Tochter Marlene Julia erblickte um 10:40 Uhr das Licht dieser Welt. Wir gratulieren dem Schachpaar herzlich zum Nachwuchs!! (wk)