Schachfestival Biel mit Match Vacher-Lagrave gegen Svidler
Heute beginnt das Schachfestival in Biel offiziell. Neben einem Open mit 9 Runden steht heuer eine Masters Challenge auf dem Programm. Hier spielen der Franzose Maxime Vachier-Lagrave und der vielfache russische Landesmeister Peter Svidler ein Match. Gestern wurden bereits vier Partien Schnellschach gespielt. Ab heute folgen vier Partien mit klassischer Bedenkzeit. Im Schnellschach konnte sich Vachier-Lagrave, er ist in der inoffiziellen Live-Rating-List hinter Carlsen die neue Nummer Zwei, knapp mit 2,5:1,5 durchsetzen, wobei das einzige Weißremis zugunsten des Franzoslen entschieden hat. Alle anderen Partien wurden von Schwarz gewonnen. Die erste klassische Partie beginnt heute um 14:00 Uhr. Parallel ausgetragen wird eine Juniors Challenge. Im Schnellschach trennten sich der Italiener Francesco Ramgaldi vom Schweizer Noel Studer mit 2:2. Einen knappen 2,5:1,5 Sieg feiert der Franzose Benjamin Bok gegen den zweiten Schweizer, Nico Geargiadis. Stark besetzt ist das Open. Insgesamt haben 16 Großmeister mit einer Elozahl über 2600 genannt. Angeführt wird die Setzliste vom Russen Nikita Vitiugov (2728) vor dem Israeli Maxim Rodshtein (2698) und dem Aserbaidschaner Etarj Safarli (2678). Eine Kommentierung von Daniel King aus Biel gibt es auf www.schach.de zusammenfassend ab 17:00 Uhr. (wk, Foto: ChessBase)
Turnierseite

Magnus Carlsen gewinnt Bilbao überlegen mit 6,5 Punkten vor Nakamura (5,5) sowie So und Wei (je 5). In der Vorschlussrunde feiert der Weltmeister gegen Anish Giri seinen vierten Sieg im Turnier und seinen ersten gegen Giri in klassischen Partien überhaupt. Die Bilanz der Beiden ist nun ausgeglichen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass in allen sieben Gewinnpartien des Turniers Carlsen oder Giri beteiligt waren. Während Carlsen aber lediglich zum Auftakt gegen Nakamura eine Null schreibt, passiert dies Giri neben der erwähnten Partie im direkten Duell zudem gegen So und Wei. Nakamura bliebt als Einziger ungeschlagen, kann aber seinem Auftaktsieg gegen Carlsen keinen weiteren folgen lassen. Alle Partien zwischen Nakamura, So, Wei und Karjakin enden mit einem Remis. Der WM Herausforderer Karjakin gewinnt ebnso keine Partie wie Giri. Er scheint aber für das WM Match gegen Carlsen zurück gehalten zu haben. Giri hingegen wird Bilbao wohl rasch abhaken und sich auf kommnde Aufgaben konzentrieren. (wk, Foto: Turnierseite)
Das mit Spannung erwartete "Retourmatch" zwischen Sergej Karjakin und Magnus Carlsen endet mit einer für Carlsen sehr untypischen Stellungswiederholg mit einem Remis im 19. Zug. Carlsen spielt mit Schwarz in einer anderen Eröffnung eine ähnliche Idee wie bereits gegen Giri und überrascht seinen WM-Herausforderer im 10. Zug mit einer neuen Idee. Karjakin entscheidet sich dann für eine Fortsetzung mit Bauerngewinn, die aber forciert zur Stellungswiederholung führt, der Carlsen aber nicht mehr ausweichen kann. Mit dem Resultat kann vor allem der Weltmeister zufrieden sein, er hat das Mini-Match vor der WM mit 1,5:0,5 gewonnen. Karjakin konnte ihn in keiner Phase gefährden. Eine Punkteteiung gibt es auch in der Partie zwischen Wei und Nakamura. Es sind daher Wesley So und Anish Giri, die am gestrigen achten Spieltag für Spannung sorgen. Giri spielt mit Schwarz im Italiener agressiv, erreicht ein frühes f5 und hat nach der Eröffnung ein bequemes Spiel. Aber dann kommt Sand ins Getriebe des Holländers, So kann einen Bauern gewinnen und fängt später den schwarzen König in einem Mattnetz. In der Tabelle führt weiter Carlsen vor Nakamura, Wei und So teilen den dritten Platz. In der Vorschlussrunde spielen heute ab 16:00 Uhr Wei gegen So, Nakamura gegen Karjakin und Carlsen gegen Giri. (wk, Foto: Turnierseite)
In der Rückrunde hat sich in Bilbao bisher am Tabellenstand wenig verändert. In den ersten beide Runden gelang lediglich Yi Wei ein Sieg gegen Anish Giri. Es war übrigens die erste Ganzentscheidung an der Carlsen nicht beiligt war. Dieser Sieg gelang Wei ausgerechnet gegen den supersoliden Anish Giri. Wei geht in das typische Berliner Endspiel und mit der bekannten Struktur einer weißen Bauernmehrheit am Königsflügel. Nach dem Abtausch fast aller Figuren war das Endspiel für Giri schwer zu spielen, aber wohl haltbar. Doch der Holländer hat nach eigenen Aussagen eine "Halluzination" und übersieht, dass Wei den weißen Läufer komplett aussperren kann. Das war die Entscheidung. Sie bringt Wei auf 50% und den dritten Platz. Carlsen remisierte in den beiden Runden mit Schwarz gegen Nakamura und gestern mit Weiß gegen Wei, wobei er ein Endspiel mit Läufer gegen Springer lange ausspielt. Heute kommt es ab 16:00 Uhr zum "WM-Schlager" Karjakin gegen Carlsen. Ferner spielen So gegen Giri und Wei gegen Nakamura. (wk, Foto: Turnierseite)
Die fünfte Runde in Bilbao bricht das Gesetz der Serie. Erstmals enden alle drei Partien mit Punkteteilungen. Erneut ist es aber Mangnus Carlsen, der gegen Giri mit Schwarz die Akzente setzt. Carlsen erkämpft sich in einem Endspiel Chancen und drückt über sechzig Züge auf den ganzen Punkt. Allerdings ist Giri mit seiner Verteidigungskunst auf der Höhe und rettet sich in ein Springerendspiel, das ihm trotz eines Bauern weniger das Remis sichert. Giri ist damit in klassischen Partien gegen Carlsen weiter ungeschlagen!! Gute Chancen auf einen Sieg hatte auch Wesley So gegen Yi Wei. Doch der Amerikaner verzichtet auf einen möglichen Bauerngewinn wonach Wei die Spannung aus der Stellung nehmen kann. In der dritten Partie des Tages hupft Nakamura den WM Herausforderer Karjakin mit Schwarz rasch mit seinem Springer an. Karjakin entgeht der Vorbereitung indem er umgehend eine Zugwiederholung erlaubt, der keine Seite mehr ausweichen kann. Heute ist in Bilbao Ruhetag, die Rückrunde startet morgen um 16:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)