Tal Memorial - Trauer um Mark Dvoretzky
Ian Nepomniachtchi nimmt seine gute Form von der Schach-Olympiade, wo er acht Punkte aus zehn Partien holte, zum Tal Memorial nach Moskau mit und überfährt seinen Teamkollegen Evgeny Tomashevsky zum Auftakt in einer schottischen Verteidigung in 23. Zügen. Da alle anderen Partien mit Punkteteilungen endeten ist Nepomniachtchi der erste Tabellenführer. Spannend verlief vor allem auch die Partie zwischen zwei weiteren Russen. Peter Svidler bringt gegen Vladimir Kramniks Igel ein Figurenopfer für mehrere Bauern und scheint auf dem Weg zum Sieg. Doch Kramnik verteidigt sich mit vielen giftigen Ideen und erreicht noch die Punkteteilung. Die Begegnungen zwischen Aronian-Gelfand, Giri-Anand, und Mamedyarov-Li geraten nie ernsthaft aus dem Gleichgewicht. Begonnen hat die Runde mit einer Gedenkminute für den russischen Startrainer Mark Dvoretzky, der nach einer Meldung des russischen Verbandes gestern unerwartet verstorben ist. Die zweite Runde beginnt heute um 14:00 Uhr MEZ. Eine Live-Kommentierung gibt es bei chess24.com. (wk, Foto: chess24.com)
Turnierseite (Russisch), Live-Übertragung: ChessBase, Chess24.com

Heute beginnt um 14:00 Uhr MEZ in Moskau das Tal Memorial. Die Idee des Turniers ist einfach. Zehn der besten Spieler der Welt kämpfen in einem Rundenturnier zu Ehren des Zauberers aus Riga, wie der mit 55 Jahren viel zu früh verstorbene Ex-Weltmeister ob seiner brillianten taktsichen Einfälle gerne genannt wird. Am Start sind Vladimir Kramnik (4. der Weltrangliste), Levon Aronian (5.), Viswanathan Anand (8.), Shakhriyar Mamedyarov (11.), Anish Giri (12.), Li Chao (17.), Peter Svidler (18.), Boris Gelfand (19.), Ian Nepomniachtchi (21.) und Evgeny Tomashevsky (27.). Gestern fand zum Aufwärmen bereits ein Blitzturnier statt, mit dem zudem die Startnummern für das Turnier vergeben wurden. Mamedyarov war eine Klasse für sich und deklassierte mit 7,5 Punkten aus 9 Partien den Rest des Feldes. Aronian wird mit zwei Punkten Rückstand Zweiter, Svidler, Giri und Nepomniachtchi folgen mit jeweils fünf Punkten. Diese fünf Spieler werden im klassischen Schach jeweils fünf Weißpartien haben. Das Turnier wird bei Chess24.com (und voraussichtlich bei ChessBase) live übertragen. (wk, Foto: chess24.com)
Wesley So gewinnt mit fünfeinhalb Punkten aus neun Partien den Sinquefield Cup in St. Louis vor Anand, Aronian, Caruana und Topalov (alle fünf Punkte). In den beiden Schlussrunden gehen die Spieler noch einmal aufs Ganze. Das bringt zwei Siegpartien pro Runde. In der achten Runde spielt sich Levon Aronian mit einem Sieg gegen Hikaru Nakamura in die Gruppe der Verfolger von So. Peter Svidler feiert einen ersten Sieg gegen Anish Giri. So entscheidet sich gegen Caruana die Führung mit einem sicheren Remis zu verteidigen. In der Schlussrunde muss sich So mit Schwarz lange gegen Vachier-Lagrave verteidigen, tut das aber erfolgreich. Nakamura besiegt Ding in der Moskauer Variante mit einem Überfall und lässt das Turnier versöhnlich ausklingen. Caruana gewinnt gegen einen angeschlagen Anish Giri und übernimmt von Svidler die rote Laterne. Nachdem Anand gegen Svidler in ein Remis eingewilligt hatte, lag es an Topalov und Aronian im direkten Duell mit einem Sieg So noch einzuholen und einen Stichkampf zu erzwingen. Doch Topalov findet in einem gewonnen Turmendspiel nicht den richtigen Plan. Wesley So übernimmt mit dem Turniersieg in St. Louis nach drei Turnieren auch die Führung in der Gesamtwertung der Grand Chess Tour. Die vierte und letzte Station wird im Dezember in London ausgetragen. (wk, Foto: Turnierseite)
Der Sinquefield Cup in St. Louis bringt nach einer ereignisreichen sechsten Runde mit der siebenten zum zweiten Mal eine reine Remisrunde. Im Kampf um den Turniersieg übernimmt Wesley So am Donnerstag mit einem Sieg im direkten Duell von Veselin Topalov die Führung. Siege gelingen auch Vachier-Lagrave mit Schwarz gegen Aronian und Ding gegen Svidler. Der siebenfache russische Meister muss damit seine bereits dritte Niederlage hinnehmen, Ding kämpft sich ebenso wie MVL zurück zur 50%-Marke. Gestern warend die Spieler mit ihren Verteidigungskünsten wieder auf der Höhe. Trotz hart umkämpfter Partien enden alle Begegnungen mit Remisen. Zwei Runden vor Schluss führt So mit 4,5 Punkten aus 7 Partien vor den Ex-Weltmeistern Topalov und Anand. Heute kommt es ab 20:00 Uhr MEZ zu den Schlagerpaarungen So gegen Caruana und Anand gegen Topalov. In der 50% Gruppe kämpfen Aronian gegen Nakamura und Ding gegen MVL. Giri könnte mit einem Sieg gegen Svidler zu dieser Gruppe aufschließen. (wk, Foto: Turnierseite)
Nach zwei Remissrunden in Serie gibt es bei der Grand Chess Tour in St. Louis in der fünften Runde wieder eine Gewinnpartie. Veselin Topalov besiegt Liren Ding und übernimmt mit dreieinhalb Punkten die alleinige Führung vor Aronian, So und Anand (alle drei Punkte). Der Bulgare hat aus der Eröffnung heraus die Initiative. Ding opfert einen Bauern, erhält aber keine ausreichende Kompensation. Allerdings verteidigt sich der Chinese zäh und erreicht um den 60. Zug eine gleiche Stellung. In Zeitnot macht Ding aber einen falschen Königszug und gibt Topalov die Chance zu einem Mattangriff im Endspiel. In den anderen Partien verpassen Svidler gegen Nakamura, Caruana gegen Vachier-Lagrave und Aronian mit Schwarz gegen Giri Chancen ihre Gegner an den Rande einer Niederlage zu bringen. Heute ist in St. Louis ein Ruhetag, die sechste Runde folgt am Donnerstag ab 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)