Aleksander Mista gewinnt in Krakau
Der Pole Aleksander Mista gewinnt das über den Jahreswechsel ausgetragene Open in Krakau mit 7,5 Punkten vor seinem Großmeisterkollegen und Elofavoriten Vladimir Baklan (7) aus der Ukraine. Den dritten Platz teilen fünf Spieler mit sechseinhalb Punkten: Sadzikowski, Maluszewski, Kiekowski, Molenda (alle Polen) und Belous (UKR). Polen ist beim Heimturnier mit sieben Spielern in den Top-10 eine Macht. Bester Nicht-Pole oder Ukrainer wird Österreichs IM Georg Fröwis mit sechs Punkten am 13. Platz. Fröwis bleibt mit einer Eloleistung von 2383 aber etwas unter seiner Erwartung, ist aber im Turnier ungeschlagen. Einen halben Punkt dahinter landen die IM´s Christoph Menezes und Andreas Diermair mit jeweils fünfeinhalb Punkten auf den Plätzen 17 und 19 von 104 Teilnehmer/innen. Wie Fröwis zeigen sie Eloleistungen knapp unter 2400. Weitere Österreicher im A-Turnier in Krakau waren Marco Dietmayer-Kräutler, Fabian Matt, Joachim Wallner (alle 4), Simon Heinrici (3,5) und Annika Fröwis (2). (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite

Der Amerikaner Wesley So sichert sich mit drei sicheren Remisen in den Schlussrunden gegen Kramnik, Caruana und Vachier-Lagrave den Turniersieg bei den Chess Classics in London und zugleich den Gesamtsieg der Grand Chess Tour 2016, der mit einem Preisgeld von 100.000 Dollar dotiert ist. Gemeinsam mit den Preisgeldern in den anderen Turnieren gewann So fast 300.000 Dollar. Hikaru Nakamura bekommt für den zweiten Platz in der Tour noch einen "Bonus" von 50.000 Dollar, der Dritte, Fabiano Caruana, geht bereits leer aus, ist aber für die Tour 2017 qualifiziert. Caruana holt sich wie schon beim Sinquefield Cup in St. Louis auch in London mit fünfeinhalb Punkten hinter So den zweiten Platz vor dem Trio Kramnik, Anand und Nakamura (je fünf). Anish Giri folgt allein mit viereinhalb Punkten, bleibt wie So, Caruana und Kramnik ungeschlagen aber auch ohne Sieg. Michael Adams gelingen nach zwei Auftaktniederlagen noch gute vier Punkte. Ebenfalls mit vier Punkten beenden Vachier-Lagrave und Aronian das Turnier, werden damit aber weniger zufrieden sein. Veselin Topalaov versüßt sich ein katastrophales Ergebnis, er musste sechs Niederlagen einstecken, mit einem Schlussrundensieg gegen Aronian. Die Grand Chess Tour entwickelt sich immer mehr zu einem Schachspektakel für Zuschauer und Weltklasse. Die Serie wird nächstes Jahr auf sechs Turniere aufgestockt. (wk, Foto: Turnierseite)
Der österreichische Schachnachwus leistet Großes beim Open in Zadar. Valentin Dragnev gelingt seine erste GM Norm, Florian Mesaros seine bereits dritte IM Norm. Dragnev spielt in den Schlussrunden sogar um den Turniersieg und belegt nach Remisen gegen die GM´s Jinshi Bai (CHN) und Mladen Palac (CRO) hinter dem Chinesen aber vor der versammelten kroatischen Spitze angeführt von Stevic und Palac einen sensationellen zweiten Platz. Dragnev verliert keine einzige Partie und beendet das Turnier mit 6,5 Punkten und einer Eloleistung von 2627. Zweitbester Österreicher wird Peter Schreiner mit sechs Punkten als Achter. Ebenfalls eine herausragende Leistung. In der Gruppe der Spieler mit 5,5 Punkten darf sich Georg Halvax wie Schreiner über eine Performance über 2500 und einen Zugewinn von 33 Elopunkten freuen. Der IM Titel ist, wie bereits berichtet, fix. Burgenlands Hoffnung Florian Mesaros erreicht gute fünf Punkte und mit einer Eloleistung von 2453 hauchdünn aber doch eine IM Norm. Um den Titel zu bekommen muss Mesaros noch einmal die 2400 Elopunkte Grenze überschreiten. Fünf Punkte gelingen noch Robert Kreisl und Gert Schnider. Felix Blohberger belegt mit respektablen vier Punkten den 45. Platz, nur Dominik Horvath muss noch dem starken Feld Tribut zollen und sich mit zweieinhalb Punkte begnügen. Im B-Bewerb gelingen Denise Trippold zum Schluss zwei Siege und gesamt mit füneinhalb Punkten ein Ergebnis im Rahmen der Erwartung. Die steirische Jugendkaderspielerin Vanessa Stallinger gewinnt mit vier Punkten über 40 Elopunkte. In Summe ein tolles Resultat der Österreicher/innen in Zadar und ein paar haben sich sogar selbst ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. (wk, Foto: Turnierseite)
Einem Ruhetag am Mittwoch folgte gestern von der versammelten Weltklasse bei den London Chess Classics ein wahres schachliches Feuerwerk. Die Partie des Tages gelingt Fabiano Caruana im amerikanischen Duell gegen Hikaru Nakamura. In einem Najdorf Sizilianer bringt Caruana ein Damenopfer für zwei Figuren und gewinnt die Partie in überzeugendem Stil. Caruana setzt sich mit diesem Sieg in der Tabelle hinter Wesley So auf den zweiten Platz. So, der dritte im Bunde der Top-10 Amerikaner, holt gestern mit Schwarz gegen Veselin Topalov seinen dritten Sieg. Er festigt damit nicht nur seine Führung im Turnier sondern ist im Kampf um den Gesamtsieg bei der Grand Chess Tour kaum noch einzuholen. Der bulgarische Ex-Weltmeister ist hingegen weit von seiner Normalform entfernt. Seine vierte Niederlage in Folge wirft Topalov aus den Top-20 der Weltrangliste. In einem weiteren Najdorf Duell bringt Vishy Anand gegen Anish Giri ein Figurenopfer für die drei Bauern, gibt aber damit nur dem Holländer Siegchancen. Es grenzt fast an ein Wunder, dass sich der Inder unter tatkräftiger Mithilfe Giris noch in ein Remis retten konnte. Der dritte Sieger des Tages ist Maxime Vachier-Lagrave. Dabei hatte ihn Levon Aronian in der Eröffnung überrascht. Der Armenier findet aber nicht die beste Fortsetzung und spielt in Folge zu optimistisch. Beide halten jetzt bei drei Punkten. Vladimir Kramnik liegt nach einem Remis gegen Michael Adams am dritten Platz hinter So und Caruana. Die 7. Runde folgt heute ab 17:00 Uhr MEZ. Sie wird auf der Turnierseite und bei ChessBase live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)