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Dominik Horvath holt zweite GM-Norm in Frankreich

Vom 7. – 13. August fand ein GM-Turnier in Aix-en-Provence, Frankreich, statt. Meine Konkurrenten waren GM Grigoryan (2619), GM Karthikeyan (2618), GM Rodsthein (2606), GM Oleksiyenko (2592), GM Maurizzi (2564), GM Livaic (2558), IM Lamard (2526), IM Boyer (2476) und IM Girel (2462). Mit einem Eloschnitt meiner Gegner von 2558 war dieses Turnier das mit Abstand stärkste GM-Turnier, das ich bis dato gespielt habe. Für die GM-Norm brauchte man 5 Punkte, also +1.

Nach einem fulminanten Start mit Siegen gegen IM Lamard (2526), IM Boyer (2476), GM Rodsthein (2606) und GM Oleksiyenko (2592) war die GM-Norm nach 4/4 in greifbarer Nähe. Mein Sieg gegen Rodsthein mit den schwarzen Steinen war für mich sehr besonders, da ich zum ersten Mal Grünfeldindisch gespielt habe und ich die Partie nach einem langen Theoriebattle überzeugend gewinnen konnte. Nach zwei „zittrigen“ Remisen gegen
GM Maurizzi und IM Girel wurde die GM-Norm schon nach 6 Runden erfüllt. Ich beendete das Turnier mit einer Niederlage gegen GM Grigoryan (2619), einem Remis gegen den Turniersieger GM Karthikeyan (2618) und mit einem Sieg in der Schlussrunde in einer sehr schönen Angriffspartie gegen GM Livaic (2558).

Mit 6.5/9 wurde ich zweiter im Turnier, erreichte eine Eloperformance von 2726 und gewann 25,5 Elopunkte. Besondere Gratulation an GM Karthikeyan, der das Turnier mit einem sehr starken Resultat von 7/9 gewonnen hat. Ich bin überglücklich, dass ich endlich meine zweite GM-Norm geschafft habe und hoffe, dass ich demnächst meine dritte und letzte GM-Norm erfülle und somit Großmeister werde. (wk, Bericht/Foto: Domink Horvath)

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Schulschach-WM mit dem Sacre Coeur Wien

Zum ersten Mal veranstaltete die FIDE gemeinsam mit dem kasachischen Schachverband eine Schulschach-WM für Teams von 3. bis 8. August. Mehr als 300 Schüler*innen reisten aus über 50 Ländern an, um ihre Schulen in der Hafenstadt Aqtau zu vertreten. Die Schulteams traten in einer U12- und einer U18-Kategorie auf vier Brettern gegeneinander an. Gespielt wurden acht Runden Schnellschach mit einer Bedenkzeit von 45 Minuten plus 10 Sekunden pro Zug.

Aus österreichischer Sicht nahm der Schulschachmeister der Oberstufe, das Sacre Coeur Wien, in der U18-Kategorie mit den Brüdern Nomin, Leo und Mikael Radnaev sowie Leonhard und Maximilian Gerö teil. Bis nach der fünften Runde war eine Top-Platzierung zum Greifen nahe. Das am zehnten Startrang gesetzte Team belegte mit sieben aus zehn möglichen Matchpunkten den achten Rang. Die Wiener Privatschule konnte die starke Form jedoch nicht beibehalten und rutschte nach drei Verlusten in den letzten Runden auf den 26. Endrang von 43 Schulen ab. Topscorer waren die beiden Spitzenbretter - Nomin Radnaev gewann sechs Partien, Leonhard Gerö holte 5,5 Punkte.

In der U18-Kategorie legte die Istanbul ENKA High School mit einem Punktemaximum von 16 Matchpunkten einen perfekten Score hin und wurde dementsprechend mit Gold belohnt. Silber holte die Republican School of Physics and Mathematics (KAZ) vor der Velammal Vidyalaya Alapakkam aus der Olympiastadt Chennai (IND). Velammal MHS Mogappair (IND) gewann ebenso alle Begegnungen in der U12-Kategorie und kürte sich verdient zum Schulschach-Weltmeister. Den zweiten Platz belegte das Lviv Academic Gymnasium (UKR) vor vier kasachischen Schulen, wobei die National Physics & Mathematics School sich mit einem halben Punkt besserer Zweitwertung über Bronze freuen durfte.

Die erste Veranstaltung dieser Art war von Exkursionen und einem bunten Unterhaltungsprogramm umrahmt. Neben sportlichen Aktivitäten wie Basketball und Fußball gab es eine Lounge Zone, in der ein Animationsteam für Unterhaltung sorgte. Einen feierlichen Abschluss bildete die Siegerehrung im Amphitheater an der Strandpromenande mit anschließendem Feuerwerk. (dt, Bild: FIDE, Kazakhstan Chess Federation)

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Bundestrainer Markus Ragger berichtet vom World Cup

Am World Cup in Baku gab es unter den 206 Teilnehmern eine österreichische Rekordbeteiligung. Valentin Dragnev (Qualifikation bei der EM 2023), Felix Blohberger (Österreich Freiplatz auf Grund der guten Olympiaden-Platzierung) und ich, Markus Ragger (Qualifikation bei der EM 2022). Eine intensive Vorbereitung, beginnend mit dem Trainingslager in der Südstadt ging dem prestige-trächtigen und anstrengenden Knockout-Turnier voraus.

Felix Blohberger spielte in der ersten Runde gegen den erfahrenen griechischen GM Dimitrios Mastrovasilis (2587). In der ersten klassischen Partie überspielte Felix mit Schwarz seinen Gegner. Doch im 27.Zug unterlief ihm auch mit großem Zeitvorteil ein grober Fehler und nur wenige Züge später musste Felix aufgeben. In der zweiten klassischen Partie zeigte Felix große Nervenstärke und konnte zurückschlagen. Im Tiebreak gerät Felix mit Schwarz in Rückstand, doch gelang ihm mit Weiß wieder der Ausgleich. Leider gingen die nächsten beiden Partien an den Griechen.

Valentin Dragnev spielte in der ersten Runde gegen GM Ori Kobo (2548) aus Israel. Mit Weiß spielte Valentin eine Musterpartie gegen Französisch. Schon kurz vor der ersten Zeitkontrolle hatte er großen Raumvorteil und sein Gegner den typischen schlechten Läufer. Nach langem Manövrieren konnte Valentin um den 80. Zug herum endlich die schwarze Stellung knacken und nach einem doppelten Bauerngewinn hatte sein Gegner genug gesehen.

 

In der zweiten Partie kam Valentin jedoch schon aus der Eröffnung unter Druck. Der weiße Vorteil wurde immer größer und Valentin wollte nach eigenen Angaben im 40. Zug schon aufgeben, zum Glück tat er es nicht und zeigte fantastische Verteidigungsqualitäten. Sein Gegner versuchte fast 50 Züge lang einen Gewinn in einem Endspiel mit Turm, Läufer und e-Bauer gegen Turm und 2 e-Bauern zu finden. Am Ende blieb ihm nichts Besseres als die e-Bauern zu tauschen und sein Glück im Turm und Läufer gegen Turm zu suchen. Doch auch dort gab es kein Durchkommen gegen Valentin. In der zweiten Runde wartete auf Valentin der Weltklasse-GM Maxime Vachier-Lagrave (2739). In beiden klassischen Partien war es Valentin, der Druck machte, aber am Ende endeten beide Partien remis und es ging in den Tiebreak. In einem scharfen Sizilianer übte Valentin wieder enormen Druck auf den französischen Weltklassespieler aus, der sich jedoch umsichtig verteidigte und nicht mehr als Dauerschach zuließ. In der zweiten Tiebreak Partie opferte Valentin mit Schwarz in der russischen Verteidigung eine Qualität, die Kompensation war jedoch nicht ganz vollwertig und mit präzisem Spiel verwertete Vachier-Lagrave seinen Vorteil.

Ich spielte in der ersten Runde gegen den ägyptischen IM Kareim Wageih (2369). Auf den ersten Blick eine machbare Aufgabe für die erste Runde. Nach dem Match erzählte mir mein Gegner, dass er schon mit 16 IM war. Danach machte er einige Jahre Schach Pause, ist mittlerweile Wirtschaftsprofessor an der Universität und betreibt 10 Schachschulen in Ägypten. Jetzt spielt er wieder mehr und trainiert mit den starken ägyptischen GMs Adly und Bassem. Die zwei umkämpften klassischen Partien endeten unentschieden. Im Tiebreak konnte ich mit Weiß ein vorteilhaftes Turmendspiel erreichen und in einen Sieg umwandeln. In der zweiten Tiebreak Partie kam ich mit Schwarz in einem London System unter Druck und musste ein schlechteres Endspiel verteidigen. Am Ende gelang es mir aber aus der Position der Stärke das Remis und den Matchsieg zu fixieren. In der zweiten Runde wartete der 17 jährige usbekische Olympia-Sieger Javokhir Sindarov (2659) auf mich. In beiden klassischen Partien konnte ich Druck ausüben, besonders in der zweiten mit Schwarz hatte ich großen Vorteil. Am Ende gab es nur zwei Remisen und es musste erneut der Tiebreak entscheiden. Nachdem ich mit Schwarz ein überraschendes und starkes Qualitätsopfer übersehen hatte, musste ich mit Weiß zurückschlagen. In einem Grünfeldinder spielte ich zu ungestüm und musste schnell ins Endspiel. In diesem versuchte ich noch Wasser aus einem Stein zu pressen, doch ließ mein junger Gegner keine Chance mehr zu und so war auch für mich in Runde 2 Endstation.
Wie gefährlich GM Sindarov ist, bekam auch Vachier-Lagrave in der dritten Runde zu spüren.

Als Trainer bin ich mit dem Abschneiden und der gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Die Stimmung war hervorragend und wir haben uns gegenseitig bei der Vorbereitung unterstützt. Felix hat sich gegen einen starken GM ein Match auf Augenhöhe geliefert, in dem am Ende das Quäntchen Glück, das man beim World Cup braucht, gefehlt hat. Valentin kam bei seinem ersten World Cup gleich in die zweite Runde und dort konnte er dem Weltklassespieler Vachier-Lagrave ein knappes Match liefern. Der harte Kampf und die Chancen, die ich in den klassischen Partien gegen GM Sindarov hatte, lassen mich aber auch als Spieler positiv auf den World Cup zurückblicken. (wk, Text/Partie: Ragger, Foto: FIDE)

Turnierwebsite WorldCup-2023

Neue EU-Meister in Mureck gekürt

Die 20. EU-Jugendmeisterschaften sind am Mittwoch, dem 9. August 2023, in Mureck trotz der schwierigen Wetterbedingungen in der Südsteiermark gut zu Ende gegangen. Gerd Mitter, Präsident des Steirischen Schachverbandes, konnte die neuen Meisterinnen und Meister persönlich ehren.

In der Altersklasse U8 gewinnt der Pole Oskar Sobon mit 7,5 Punkten vor der Bulgarin Maria Pavlova (7), die sich damit den Titel der Mädchen sichert. Der Österreicher Jiban Button-Rabl wird Vierter in der Gesamtwertung und Zweiter bei den Buben. In der U10 ist der Bulgare Stoyan Iliev mit 8,5 Punkten aus 9 Partien eine Klasse für sich. Er gewinnt mit einem ganzen Punkt Vorsprung auf den Deutschen Justin Michael Fadeev. Die Deutsche Yuefan Chen gewinnt mit fünf Punkten die Mädchenwertung.

Hart umkämpft ist die Altersklasse U12. Am Ende setzt sich der Pole Adam Seemann mit 7,5 Punkten vor der Deutschen Yueyi Chen durch. Österreichs Daniel Ringbauer wird bei den Buben mit 6,5 Punkten Zweiter. Einen slowenischen Sieger gibt es in der U14. Tilen Kovacec gewinnt dank besserer Zweitwertung mit 7,5 Punkten vor dem Bulgaren Vladimir Kononenko. Bestes Mädchen wird die Ungarin Beata Biro am fünften Gesamtrang.

Im parallel ausgetragenen Steirischen Jugend-Open gewinnt in der U18 Matej Friscic (CRO) vor den Österreichern Jonathan Steinwidder und Felix Schwarz. In der U12 kommt das gesamte Spitzentrio mit Timo Schwarz, Johannes Aichinger,  und Raphael Winkelmayr aus Österreich.

Das Organisationsteam rund um Neo-Turnierdirektor Philipp Raeke plant bereits für die 21. Auflage und hofft 2024 wieder auf weniger Wetterkapriolen und mehr Sonnenschein. (wk)

Ergebnisse bei Chess-Results, Website Jugendschach

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World Cup: Aus für Österreicher in Runde 2

Der FIDE World Cup 2023 läuft seit 30.Juli in der Hauptstadt Aserbaidschans. Die 2,2-Millionen-Hafenstadt Baku hostet das K.O.-Turnier nach 2015 bereits zum zweiten Mal. Aus österreichischer Sicht gelang Markus Ragger, Valentin Dragnev und Felix Blohberger die Qualifikation für das Weltklasse-Event.

Felix Blohberger (2522) wurde in Runde 1 gegen Dimitrios Mastrovasilis (2587) gelost. Der Grieche gewann die erste Partie, doch Blohberger zeigte unglaublichen Kampfgeist und glich mit einem Weißsieg aus. Im ersten Tiebreak zeigte sich dasselbe Bild: Nachdem Mastrovasilis mit einem Sieg vorlegte, kämpfte sich der 20-jährige Österreicher mit einem Sieg in das nächste Tiebreak. Dieses konnte der griechische Großmeister letztendlich für sich entscheiden - trotz World-Cup-Aus Gratulation an Felix zur mentalen Höchstleistung!

Vom Resultat her schien die erste Runde für die österreichische Nummer 3 deutlich entspannter: Valentin Dragnev (2576) kam mit einem 1,5:0,5-Sieg über den Israeli Ori Kobo (2548) in die zweite Runde, doch die zweite Partie hatte es in sich: Dragnev gelang die Verteidigung einer 160-Züge-Partie (!) mit Turm gegen Turm und Läufer. Die Qualifikation in Runde 2 gelang auch Markus Ragger (2624) nach einem Tiebreak-Sieg über Kareim Wageih aus Ägypten (2369).

In Runde 2 warteten deutlich stärkere Gegner: Während Ragger es mit dem diesjährigen Olympiasieger aus Usbekistan, Javokhir Sindarov (2659), zu tun bekam, wurde Dragnev gegen den Ex-Blitzweltmeister und die französische Nummer Eins, Maxime Vachier-Lagrave (2739), gelost. Dragnev zeigte sein Können und remisierte die beiden Standardpartien problemlos gegen den World-Cup-Dritten von 2019. Auch Ragger übte Druck gegen den 17-jährigen Usbeken aus, wählte in Runde 2 eine interessante Variante mit Figurenopfer im Abtauschspanier - doch Sindarov verteidigte stark - es erfolgte eine Punkteteilung.

Somit ging es für die beiden Österreicher ins Tiebreak. MVL tat sich im schnelleren Modus sichtlich leichter und besiegte Dragnev 1,5:0,5. Ragger musste in seiner ersten Schwarzpartie gegen das usbekische Talent, das mit zwölf (!) Jahren den Großmeistertitel verliehen bekommen hatte, den König umlegen und verlor 0,5:1,5.

Das bedeutete das Aus der österreichischen Spieler nach der zweiten Runde. Nichtsdestotrotz kann die ÖSB-Familie auf eine erfolgreiche World-Cup-Teilnahme zurückblicken: Erstmals in der 20-jährigen Geschichte des FIDE World Cups gelang drei Österreichern die Qualifikation. Außerdem dürfen sich Dragnev und Blohberger über wertvolle Elopunkte für die Weltrangliste freuen.

Auch ÖSB-Präsident Michael Stöttinger ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das erstklassige Event zu besuchen. Nachdem Österreich sich für die Austragung der nächstjährigen Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach bei der FIDE beworben hatte, führte er Gespräche mit der FIDE und machte sich gleichzeitig ein Bild von der Organisation des World Cups.
(dt, Bilder: Maria Emelianova)

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Fernschach Newsletter 33

Werte Fernschachfreunde,

das österreichische Fernschach steht erneut vor einem herausragenden Ergebnis: Nach dem Weltmeistertitel für Christian Muck (2022), dem Europameistertitel für Wolfgang Zugrav (2022), dem Vizeeuropameistertitel für Norbert Sommerbauer (2022), und Rang 4 in der Fernschacholympiade für das Team Österreich (2023) steht im Teambewerb der Europameisterschaft erneut ein Spitzenergebnis an. Das Team Österreich ist drauf und dran, unter die Top 3 zu kommen. Da noch 20 Partien laufen, ist das genaue Ergebnis noch nicht absehbar.

In dieser Ausgabe lesen sie nicht nur über die Europameisterschaft, sondern auch über die zahlreichen Erfolge österreichischer Fernschachspieler bei internationalen Turnieren. Mehrere Spieler kämpfen in Kandidatenturnieren und Semifinali um die Teilnahme am WM Finale, in der Europameisterschaft stehen Teilnehmer sowohl im Finale als auch in den Kandidatenturnieren. Eine Salzburger Vereinsmannschaft, die nicht einmal von Red Bull gesponsert wird, mischt als einziges österreichisches Team in der Champions League mit.

Neuerdings müssen sich Österreicher andere Nationen wie Spanien, Peru oder Brasilien aussuchen, um in deren international ausgeschriebenen Meisterschaften zu spielen, weil österreichische Meisterschaften akut vom Aussterben bedroht sind.

Dringend notwendig wären Ausschreibungen österreichischer Turniere, wie z. Bsp. die Einzelbundesmeisterschaft, die Seniorenbundesmeisterschaft, internationale Vergleichskämpfe, und auch die Bundesmannschaftsmeisterschaft, die nicht mehr stattfindet, weil zu wenige Landesverbände ein Team mit 6 Spielern stellen können. Dazu ein bisher ungehört gebliebener Vorschlag aus Vorarlberg (Bulletin 1-2023): Möglicherweise muss ein neuer Anlauf mit Teams zu 4 Spielern versucht werden, oder sollte auch dies keinen Erfolg haben, ist vielleicht eine Öffnung nach außen in Form von States und Regions wie von anderen Ländern organisiert eine Möglichkeit mit Hilfe von Nachbarländern wieder einen Bewerb zustande zu bringen, mit der Klausel, dass das beste nationale Team Gewinner der Österreichischen Bundesländerwertung ist.

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch

Reinhard Vlasak

Newsletter_33_Sektion_Fernschach.pdf

20. EU-Jugendmeisterschaften in Mureck

Die EU-Jugendmeisterschaften feiern heuer in der Steiermark ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Erstauflage fand 2003 in Graz statt und wurde von Kurt Jungwirth und Erich Gigerl als Event im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas organisiert. Seit 2004 finden die Meisterschaften jährlich in Mureck statt, ausgenommen im Jahr 2020, als eine Austragung wegen der Pandemie nicht möglich war. Die heurige Eröffnung wurde am 2. August von Dr. Gerd Mitter (Präsident des Steirischen Schachverbandes), Dr. Agnes Totter (Nationalratsabgeordnete), Anton Lackner (Landtagsabgeordneter), Alfred Zaruba (Vizebürgermeister von Mureck) vorgenommen und von der Musikschule Mureck musikalisch umrahmt. Mit Philipp Raeke gibt es einen neuen Turnierdirektor. Er folgt auf Erich Gigerl und Regina Golser.

Zur 20. Auflage nehmen bei den EU-Meisterschaften in den Altersklassen U8, U10, U12 und U14 insgesamt 72 Jugendliche aus 13 Ländern teil. Im parallel ausgetragenen Steirischen Jugendopen spielen zudem 36 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die 108 Spielerinnen und Spieler kämpfen in neun Runden bis zum kommenden Mittwoch, dem 9. August 2023, um Titel, Medaillen und Elopunkte. Gespielt wird jeweils um 15:00 Uhr. Am Samstag gibt es eine Doppelrunde um 09:00 und 15:00 Uhr. Zuschauer sind herzlich willkommen. (wk)

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Ankündigung: Jubiläumsturnier „100 Jahre 1.SK Ottakring"

Von 26. August bis 3. September 2023 lädt der 1. SK Ottakring aus Anlass seines 100jährigen Bestehens auf das Parkett des 500qm großen, freundlich-hellen und vollklimatisierten Albert-Sever-Saals in Wien Ottakring. Dort wird in Form eines internationalen Opens das 2023 in Österreich vielleicht am stärksten besetzte Turnier mit klassischer Bedenkzeit über die Bühne gehen und gleichzeitig die Wiener Landesmeisterschaft 2023 ausgetragen. Hervorragende Spielbedingungen und ein 10.000€ schwerer Preisgeldfonds locken ambitionierte Spieler*innen aus ganz Europa nach Wien – wer das verbindende Element am Schach unmittelbar erleben möchte und wer's sportlich einmal wirklich wissen will, ist hier genau an der richtigen Adresse! (dt, Text: Gerhard Peyrer)

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Schulschach-WM in Kasachstan mit AUT-Beteiligung

Zum ersten Mal in der Geschichte findet die Weltmeisterschaft im Schulschach in Aqtau, Kasachstan, statt. Von 3. bis 8. August ist die FIDE und die Kasachische Schachföderation Gastgeber der „1st World Schools Team Championship“. Über 400 Teilnehmer*innen aus über 50 Ländern und vier Kontinenten werden zu diesem globalen Spitzenevent erwartet. Mit der 2008 von Schachenthusiast Timur Turlov gegründeten Freedom Holding Corp haben die Ausrichter einen Top-Sponsor, Turlov ist darüber hinaus Präsident des Kasachischen Schachverbands.

Aus Österreichischer Sicht wird das PG Sacré Coeur Wien, welches Mitte Juni beim Bundesfinale der Oberstufen erfolgreich war, mit den Brüdern Leonhard (15) und Maximilian Gerö (12), sowie Nomin (15), Mikael (13) und Leonard Radnaev (10) vertreten sein. Gespielt wird in den Kategorien U12 und U18, die Österreicher sind mit einem Eloschnitt von 1829 an 8. Stelle von 44 Teams gesetzt. Die Startliste wird von der ENKA Highschool (Istanbul) mit einem Eloschnitt von 2193 und 4 Titelträgern angeführt. (af, Bild: FIDE)

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Staatsmeister 2023: Baumegger und Trippold

Eine überaus spannungsvolle Staatsmeisterschaft 2023 ging gestern im Schachhaus in Wien zu Ende. IM Siegfried Baumegger holte sich in der Allgemeinen Klasse zum dritten Mal nach 2001 und 2007 den Titel vor IM Florian Schwabeneder und ÖSB-Neuzugang IM Valentin Baidetskyi. Bis zur letzten Runde blieb es spannend und insgesamt hatte eine Handvoll Spieler in Runde 9 noch Chancen auf den Titel. Stanec remisiert mit Schwarz nach nur 5 Zügen gegen CM Arun Daakshin (IND, 2087) und begnügt sich mit 6 Punkten. Die Paarungen Baumegger – Vaz, sowie Schwabeneder – Baidetskyi enden mit einer Punkteteilung, ebenso wie Marakovits – Bilous. Am Ende gewinnt der ukrainische FM Bilous mit alleinigen 7 Punkten das Turnier, Baumegger siegt mit 6,5/9 beim Rennen um den besten Österreicher hauchdünn mit nur einem halben Buchholz Vorsprung auf Schwabeneder und kürt sich somit zum Staatsmeister. Auf dem 4. Gesamtrang, sowie 3. Platz bei der Staatsmeister-Wertung landet Baidetskyi vor Vaz (IND) und Marakovits. Stanec folgt im 7. Gesamtrang vor weiteren 8 Spielern mit ebenso 6 Punkten.

Bei der Frauenwertung feiert WFM Denise Trippold ihren ersten Titel als Staatsmeisterin im Turnierschach, nachdem sie im Juni heuer bereits die Goldmedaille im Blitzen gewinnen konnte. In der neunten und letzten Runde kam es zum Showdown zwischen Denise und ihrer direkten Konkurrentin WIM Veronika Exler, die sich nach einer durchwachsenen Turniermitte zurückkämpfte und mit einem Letztrundensieg sogar den Titel hätte holen können. Am Ende wurde es ein hart umkämpftes Remis und nach 2022 erneut Silber für Veronika. Denise verpasste eine WIM-Norm nur knapp, spielte aber ansonsten mit 2 Siegen und 6 Remisen ein supersolides Turnier. Mit 5 Punkten landet sie auf dem 26. Gesamtrang des Turniers. Zweitbeste Frau im Felde wird die in Wien wohnhafte 20-jährige Mandukhai Myagmarsuren (MGL), die Bronzemedaille erringt Nino Kordzadze mit ebenso 5 Punkten. Auf dem 4. Platz landet Lea Stadlinger (3,5/9) vor Lisa Hapala und Maria Horvath. Herzliche Gratulation an unsere neuen Staatsmeister Denise und Siegi, sowie alle Medaillenträger*innen! (af)

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