Blog WM - EM

Nakamura und Rapport sind Kandidaten

Nach der Vorrunde des dritten von World Chess organisierten FIDE Grand Prix Turniers in Berlin stehen Hikarua Nakamura und Richard Rapport als Kandidaten fest.

Nakamura entscheidet den Kampf gegen Levon Aronian durch einen Sieg im Fernduell für sich und zieht ins Halbfinale ein. Das sichert ihm nach seinem Sieg beim ersten Turnier zumindest weitere sieben Punkte für die Gesamtwertung. Nakamura hält damit wie Rapport bei 20 Punkten in der Gesamtwertung.

Die Entscheidung fiel als Lokalmatador Vincent Keymer seine Partie gegen Leinier Dominguez gewinnt und der Amerikaner damit ebenso nicht ins Halbfinale  kommt wie alle anderen sonstigen Halbfinalisten der ersten beiden Turniere. Keiner kann daher die 20 Punkte von Nakamura und Rapport noch toppen. (wk, Foto: FIDE)

Das Kanidatenturnier wird vom 17. Juni bis 7. Juli in Madrid stattfinden, wie die FIDE vor kurzem angekündigt hat. Jetzt stehen sieben der acht Kandidaten fest.

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wk, Fotos: Chess24

Einzel EM in Catez, Slowenien, mit Ragger, Dragnev und Blohberger

Die Schach-Einzel-Europameisterschaft 2022 findet vom 27. März bis 5. April in Terme Catez, Slowenien, statt. Es geht neben dem EM-Titel und Preisgeld auch um die Qualifikation für den World Cup 2023. Gemäß den FIDE-Bestimmungen für den World Cup und der Entscheidung des ECU-Vorstands werden sich 20 Spieler qualifizieren.

320 Spieler aus etwa 40 europäischen Föderationen haben sich für die Veranstaltung angemeldet, darunter 114 Großmeister, 53 Internationale Meister, 3 Großmeisterinnen, 12 Internationale Meisterinnen und insgesamt 257 Spieler mit Titel.

Der ÖSB entsendet die GM´s Markus Ragger, Valentin Dragnev und Felix Blohberger. Zudem haben mit Georg Kilgus und Thomas Bauer zwei weitere Österreicher genannt. Markus Ragger ist mit seiner aktuellen Elozahl von 2647 die Nummer 19 der Setzliste, die von einem sehr starken Teilnehmerfeld angeführt wird: David Navara (CZE, 2700), Anton Korobov (UKR, 2695), David Anton Guijarro (ESP, 2694), Ivan Saric (CRO, 2687), Andrei Volokitin (UKR, 2687), Yuriy Kryvoruchko (UKR, 2683), Gabriel Sargissian (ARM, 2681), Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2679), Igor Kovalenko (UKR, 2674), Cheparinov Ivan (ECU, 2672) sind die Top-10.

Das Turnier wird in 11 Runden gespielt, Schweizer System, mit folgender Zeitkontrolle: 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie mit einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug, beginnend mit dem ersten Zug. Das Gesamtpreisgeld der Veranstaltung beträgt 100.000 EUR, davon bekommt allein der Sieger 20.000 EUR.

Die erste Runde der Veranstaltung ist für morgen, den 27. März, ab 15:00 Uhr MESZ angesetzt. Die Partien werden live auf der offiziellen Website der Veranstaltung übertragen. (wk, Foto: ECU)

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17-jähriger Usbeke ist Schnellschach Weltmeister

Die dreitägige Schnellschach-Weltmeisterschaft in Warschau (Polen) endet mit einer Sensation. Nordibek Abdusattorov aus Usbekistan, 17 Jahre alt, sichert sich die Krone in einem Stickkampf gegen Ian Nepomniachtchi.

Nach 9 Runden waren mit Nordibek Abdusattorov, Ian Nepomniachtchi, Titelverteidiger Magnus Carlsen und Fabiano Caruana vier Spieler punktegleich an der Spitze. Gemäß den, durchaus umstrittenen, Regeln kamen aber nur die beiden besten Spieler nach Zweitwertung in eine Stichkampf um die Goldmedaille.

Der Sieger wurde durch zwei Blitzpartien ermittelt. In der ersten Blitzpartie des Tiebreaks hatte Nepomniachtchi als Weißer die bessere Stellung, kam aber nicht über ein Remis hinaus. In der zweiten Partie gelang es Abdusattorov im Endspiel den Sieg zu erringen.

Der 17-jährige usbekische Nachwuchsstar erlebte ein spektakuläres Turnier, in dem er einige der stärksten erfahrenen Spieler der Welt besiegte, darunter Magnus Carlsen. Mit diesem bemerkenswerten Sieg nahm Abdusattorov Magnus Carlsen den Titel des Schnellschachweltmeisters ab und raubte ihm die Hoffnung wieder alle drei Schachkronen (im klassischen, im Schnell- und im Blitzschach) gleichzeitig zu halten.

Bester Österreicher wird Felix Blohberger mit 5,5 Punken aus 13 Partien am 137  Platz im hochkarätigen Feld von 176 Teilnehmern. Valentin Dragnev gelingen 4,5 Punkte.

Bei den Frauen ist Alexandra Kosteniuk Weltmeisterin im Schnellschach. In elf Runden des Frauenturniers hat Kosteniuk keine einzige Partie verloren - mit sieben Siegen (sechs in Folge in den ersten sechs Runden) und vier Remis.  Bibisara Assaubayeva (KAZ) und Valentina Gunina holen Silber und Bronze. Titelverteidigerin Kateryn Lagno wird punktegleich mit Gunina Vierte. Die drei Russinnen und den Top-4 mussten wegen der Sanktionen der WADA gegen Russland unter neutraler Flagge antreten.

Heute und morgen folgt in Warschau die Blitz-Weltmeisterschaft. Die Live-Übertragung beginnt jeweils um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Veranstalter)

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Ergebnisse bei Chess-Results: RapidBlitz

Vachier-Lagrave und Assaubayeva sind die neuen Blitzweltmeister

Der Franzose besiegte im Tiebreak den Lokalmatador Jan-Krzysztof Duda mit 2:1. Bei den Frauen gewann Bibisara Assaubayeva - das 17-jährige Wunderkind aus Kasachstan - spektakulär die Blitzschach-Weltmeisterschaft der Frauen und sicherte sich den Titel bereits eine Runde vor Schluss.

In der offenen Klasse wurden am 28. und 29. Dezember insgesamt 21 Runden ausgetragen, 12 davon am ersten Spieltag. Dieser Tag wurde ganz klar von Levon Aronian dominiert. Er holt 10 von 12 möglichen Punkten, hält die alleinige Führung und geht als Favorit in den zweiten Spieltag, insbesondere da sein Vorsprung auf die Top-Favoriten wie Carlsen, Nepomiachtchi, Nakamura oder Duda bereits eineinhalb Punkte beträgt.

Am zweiten Spieltag hält er die Führung bis zur insgesamt 16. Runde, bricht dann aber völlig ein. In den verbleibenden fünf Runden gelingt ihm nur noch ein Sieg. Aronian fällt aus den Medaillenrängen und wird "nur" Fünfter.

Ein rabenschwarzes Turnier erwischen für ihre Verhältnisse Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura. Carlsen startet mit vier Siegen gut, gibt dann aber am ersten Tag 3,5 Punkte ab. Er kämpft sich am zweiten Spieltag noch einmal an die Spitze heran, bevor zwei Niederlagen gegen Giri und Grischuk das Projekt Titelverteidigung endgültig beenden.

Der Rückfall von Aronian führt zu einem dramatischen Finale. Aronian, Dubov, Artemiev, Duda, Vachier-Lagrave und Firouzja gehen mit jeweils 14 Punkten in die Schlussrunde. Carlsen folgt immer noch mit 13,5 Punkten, verliert aber die Schlagerpartie gegen Maxime Vachier-Lagrave. Duda und Firouzja gewinnen gegen Artemiev bzw. Aronian und schließen mit 15 Punkten zu MVL auf. Den Stichkampf um den Titel dürfen aber nur Vachier-Lagrave und Duda spielen, da sie eine bessere Zweitwertung als Firouzja haben. Im Tie-Break enden die ersten beiden Partien mit Remis. Die entscheidende Armageddon Partie gewinnt Vachier-Lagrave und holt damit seinen ersten WM-Titel.

Felix Blohberger und Valentin Dragnev gelingen jeweils beachtliche neun Punkte und Ergebnisse über ihrer Erwartung.

In der Frauen Blitz WM überrascht die 17-jährige Bibisara Assaubayeva aus Kasachstan. Sie gewinnt mit 14 Punkten überlegen vor Alexandra Kosteniuk (12,5) und Valentina Gunina (12). Polina Shuvalova verpasst Bronze nur wegen der schlechteren Zweitwertung. (wk, Foto: FIDE)

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Ergebnisse bei Chess-Results: RapidBlitz

FIDE WM Rapid & Blitz in Warschau mit Blohberger und Dragnev

Eine der am meisten erwarteten Veranstaltungen im Schachkalender, die FIDE-WM im Schnell- und Blitzschach wird ab heute, dem 26. Dezember in Warschau, Polen, im PGE Narodowy Stadion ausgetragen und dauert bis 30. Dezember. Traditionell kämpfen die Teilnehmer nicht nur um Titel und Ruhm, sondern auch um ein hohes Preisgeld. In der offenen Klasse werden 350.000 USD ausgespielt, bei den Frauen 150.000 USD.

Der amtierende Champion in allen drei Formaten (Klassisch, Schnellschach und Blitz), Magnus Carlsen, geht als klarer Favorit in die Veranstaltung, doch seine alten und neuen Rivalen werden alles versuchen, ihm seine Vormachtstellung streitig zu machen. Kann Magnus seinen Triumph von 2014 und 2019 wiederholen und eine Doppelkrone gewinnen?

Die größten Herausforderer sind frisch vom Gashimov Memorial kommend Fabiano Caruana (der Sieger der Veranstaltung), Richard Rapport, Shakhriyar Mamedyarov und der ehemalige Schnell- und Blitzweltmeister (2013 bzw. 2016) Sergey Karjakin. Hikaru Nakamura hat schon seit einiger Zeit kein OTB-Schach mehr gespielt, zählt aber in seinen Spezialdisziplinen Rapid & Blitz stets zum engsten Favoritenkreis. Stark zu beachten sind auch Alireza Firouzja, der Jungstar ist aktuelle Nummer 2 der Welt, und als Lokalmatador, der frischgebackene Blitz-Europameister Jan-Krzysztof Duda. Nicht zu vergessen ist ein Quartett aus Russland: der jüngste WM-Herausforderer Ian Nepomniachtchi, der Schnellschach-Weltmeister (2018) Daniil Dubov, der dreimalige Blitz-Weltmeister Alexander Grischuk und der Schnellschach-Spezialist Vladislav Artemiev.

Österreich ist mit Blitz- und Rapid Staatsmeister Felix Blohberger und Valentin Dragnev vertreten.

In der Blitzmeisterschaft der Frauen kämpft Kateryna Lagno um ihren dritten Titel in Folge. Das wird nicht leicht, aber es ist auch keine "Mission impossible" für die Nummer 3 der Weltrangliste im Damenschnellschach. Im Schnellschach ist die Inderin Humpy Koneru die Titelverteidigerin.

Die Live-Übertragung beginnt täglich ab 15:00 MEZ. Chess24 bietet Live-Kommentierungen in sechs Sprachen, darunter Deutsch und Englisch an. (wk, Text/Bild: FIDE)

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Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid, Blitz