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Serbien und Bulgarien sind Europameister

Die Team-Europameisterschaft im Schach endet für Österreich mit einem 2,5:1,5 Sieg gegen Dänemark versöhnlich. Es ist der vierte Sieg bei einer Punkteteilung und vier Niederlagen. Das bedeutet in der Tabelle den 20. Platz und entspricht der Erwartung laut Setzliste. Das beste Einzelergebnis gelingt Felix Blohberger mit viereinhalb Punkten aus sieben Partien. Gut schlagen sich auch Neo-Großmeister Dominik Horvath und Debütant Valentin Baidetsky. An den Spitzenbrettern halten Valentin Dragnev und Markus Ragger gegen starke Konkurrenz jeweils sechs von acht Partien remis. In Summe eine ansprechende Leistung mit dem Highlight eines Sieges gegen Norwegen.

Europameister wird überraschend Serbien dank besserer Zweitwertung vor den punktegleichen Deutschen und Armenien. Die Ausgeglichenheit der Mannschaften beweist ein 18. Platz der topgesetzten Aserbaidschaner, punktegleich nur zwei Plätze vor den Österreichern.

Im Frauenbewerb setzt sich Bulgarien mit 16 Punkten vor Aserbaidschan (15) und Frankreich (12) durch. Die Österreicherinnen finden nicht zur Form der letzten Jahre. Unterm Strich bleiben nur ein 4:0 gegen Norwegen und zwei Punkteteilungen gegen Israel und Finnland. Beste Spielerin ist Veronika Exler mit sechs Punkten aus acht Partien. (wk, Foto: Turnierseite)

Ergebnisse Herren:
https://chess-results.com/tnr832215.aspx

Ergebnisse Frauen:
https://chess-results.com/tnr832216.aspx

Offizielle Turnierseite:
https://etcc23.me

Team-EM: Halbzeit in Budva, ÖSB-Herren im Mittelfeld

Österreich gewinnt in der fünften Runde der Team-EM gegen Georgien mit 2,5:1,5. Matchwinner ist Felix Blohberger. Er holt gegen Nikolozi Kacharava den entscheidenden Punkt und sichert seinem Team den zweiten Sieg im Turnier. Valentin Dragnev, Markus Ragger und Valetin Baidetsky steuern Remisen bei. Heute spielt das Team ab 15:00 Uhr MEZ gegen Litauen.

An der Spitze ist Deutschland stark wie selten zuvor. Angeführt von ihrem Jungstar Vincent Keymer bringt ein 3:1 gegen Armenien die alleinige Tabellenführung mit fünf Punkten. Es folgen Serbien, Rumänien, Holland und England mit je 8 Punkten. Österreich liegt zur Halbzeit mit fünf Punkten am 20. Platz im Mittelfeld.

Das Frauenteam kommt hingegen nicht so recht in Fahrt. Die 1,5:2,5 Niederlage gegen Belgien kommt unerwartet. Lichtblick ist ein dritter Sieg für Veronika Exler. Zwei Niederlagen an den Spitzenbrettern besiegeln aber die Niederlage. Gestern war in Budva ein spielfreier Tag. In der sechsten Runde wartet Finnland auf die ÖSB-Frauen. An den Spitzenbrettern gewinnt Aserbaidschan gegen Deutschland mit 2,5:1,5 und Frankreich gegen Armenien überraschend hoch mit 3,5:1,5. Die beiden Sieger führen mit je neun Punkten die Tabelle an.

Rückblick 4. Runde:
In der vierten Runde der Team-EM sind Österreichs Teams erstmals in der Favoritenrolle, können aber nicht die erhofften Punkte einfahren. Das Herrenteam verliert in der offenen Klasse gegen die Slowakei mit 1:3. Valentin Dragnev holt am Spitzenbrett sein viertes Remis. Debütant Valentin Baidetsky gelingt bei seinem ersten Einsatz für den ÖSB ebenfalls eine Punkteteilung. Im "Mittelfeld" haben Ragger und Horvath durchaus ihre Chancen. Ragger setzt im entscheidenden Moment auf einen Königsangriff, verrechnet sich aber und verliert in den Komplikationen eine Figur und die Partie. Dominik Horvath verteidigt sich in schwieriger Stellung zäh, setzt aber am Ende auf die falsche Verteidigungsidee. Das 1:3 war ein Rückschlag nach den bisher ausgezeichneten Leistungen gegen Top-Teams. Österreichs Frauen erspielen sich gegen Montenegro zu Beginn der Partien gute Chancen. Dann fehlt es aber an Glück und Präzision. Einzig Veronika Exler gewinnt Milena Mosurovic. Barbara Teuschler verpasst eine gute Stellung, kann dann aber ein Remis retten. Niederlagen von Katharina Newrkla und Denise Trippold besiegeln die knappe 1,5:2,5 Niederlage.

Rückblick 3. Runde:
Österreichs Herren spielen am dritten Spieltag zum dritten Mal gegen eine Top-10. Das Macht gegen Armenien ist hart umkämpft, bringt aber eine erste Niederlage. An den ersten drei Brettern halten Dragnev, Ragger und Horvath ihre Partien gegen die elostärkeren Armenier im Gleichgewicht und remisieren ohne Probleme. Beim Stand von 1,5:1,5 muss Felix Blohberger, zuvor der Matchwinner beim Sieg gegen Norwegen, eine Stellung mit einem Bauern weniger verteidigen. In Zeitnot misslingt das Vorhaben. Samvel Ter-Sahkyan kann das Endspiel gewinnen und bringt seinem als Nummer 5 gesetzten Team, zwei Mannschaftspunkte. Das Frauenteam muss gegen Rumänien eine klare 0,5:3,5 Niederlage verkraften. Einzig Veronika Exler gelingt am vierten Brett eine Punkteteilung. (wk)

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Team-EM startet am Samstag in Budva, Montenegro

Die Mannschaftseuropameisterschaft 2023 wird diesen Samstag in Budva, Montenegro, eröffnet. Die Veranstaltung wird vom 11. bis 20. November im Konferenzsaal des Hotel Splendid ausgetragen. Gespielt werden 9 Runden nach Schweizer System, getrennt "open section" und "women section". Die Zeitkontrolle beträgt 90 Minuten für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie, mit einem 30-Sekunden-Inkrement für jeden gespielten Zug ab dem ersten Zug.

70 Mannschaften aus 39 europäischen Verbänden nehmen an der Veranstaltung teil, davon 38 Mannschaften in der offenen Klasse und 32 Mannschaften bei den Frauen. Aserbaidschan (Elo-Durchschnitt 2701) führt das Turnier bei den "Herren" an, gefolgt von Rumänien und Deutschland (Elo-Durchschnitt von jeweils 2676). Die besten europäischen Spieler werden ihre Föderationen vertreten, darunter die Nummer 1 der Welt GM Magnus Carlsen (NOR, 2829), GM Richard Rapport (ROU, 2748), GM Teimour Radjabov (AZE, 2745), GM Shakhriyar Mamedyarov (AZE, 2734), GM Vincent Keymer (GER, 2721), GM Nikita Vitiugov (ENG, 2712), GM Haik Martirosyan (ARM, 2708), GM Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2700), GM Jorden Van Foreest (NED, 2700), und GM David Navara (CZE, 2695).

Österreich ist in der offenen Klasse mit einem Elo-Schnitt von 2567 hinter Dänemark und vor Schweden als Nummer 21 von 38 Mannschaften gesetzt. Bundestrainer Markus Ragger hat für den wichtigsten Event des Jahres folgendes Team nominiert: Valentin Dragnev, Markus Ragger, Dominik Horvath, Felix Blohberger und Valentin Baidetsky. Altersschnitt ist 25 Jahre. Damit ist es eine der jüngsten Auswahlen, die Österreich bei einer Team-EM oder Olympiade bisher vertreten haben. Coach vor Ort ist Borki Predojevic.

In der Frauen-Sektion spielen Katharina Newrkla, Denise Trippold, Barbara Teuschler, Annika Fröwis und Veronika Exler. Elo-Schnitt des Teams ist 2170. Bundesfrauentrainer David Shengelia gibt einen Platz in den Top-20 als Ziel vor.

Auftakt der Team-EM ist am 11. November 2023 um 15:00 Uhr. Alle anderen Runden werden an den Folgetagen ebenfalls um 15:00 beginnen. Die offizielle Live-Übertragung werden GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska kommentieren. (wk, Bild: ECU)

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Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

In einer epischen Schlacht gewinnt die österreichische Schach Nationalmannschaft in der zweiten Runde der Team Europameisterschaft in Budva, Montenegro, sensationell gegen Norwegen, angeführt vom vielleicht besten Spieler aller Zeiten, Magnus Carlsen! 

Die Norweger kommen trotz ihrer nominellen Überlegenheit an den ersten drei Brettern über Punkteteilungen nicht hinaus. Der Weltranglistenerste Magnus Carlsen steht gegen Österreichs Großmeister Valentin Dragnev die ganze Partie stark unter Druck und muss nach 66 Zügen in ein Remis einwilligen. Auf Brett zwei und drei können Markus Ragger und Dominik Horvath aus der Position der Stärke ebenfalls remisieren. Die Entscheidung fällt am vierten Brett. Großmeister Felix Blohberger punktet gegen Lars Oskar Hauge voll und sorgt damit für den 2,5:1,5 Erfolg und die größte Überraschung der Runde.

Ebenso bemerkenswert und hochverdient ist die 2:2 Punkteteilung aus der ersten Runde gegen Rumänien. Die Rumänen sind hinter Aserbeidschan und vor Deutschland die Nummer Zwei der Setzliste. Dragnev, Ragger, Horvath und Blohberger überzeugen gegen den Co-Favoriten mit einer soliden Leistung und sind nie in Gefahr eine Partie zu verlieren. Drei Punkte gegen zwei Top-10 Nationen sind ein perfekter Start in diese Europameisterschaft. Heute wartet mit Armenien ein weiteres Top-Team.

In der Frauen-Sektion holt Österreich in einem umkämpften Match gegen Israel ein 2:2. Veronika Exler bringt das Team von Bundestrainer David Shengelia früh in Führung. Am Spitzenbrett kann Marsel Efroimski gegen Katharina Newrkla für Israel ausgleichen. Dahinter enden die Partien von Denise Trippold und Annika Fröwis nach wechselhaftem Verlauf mit Remisen. Der erste Punktegewinn gegen ein höher eingeschätztes Team ist nach der 1:3 Niederlage gegen die starken Spanierinnen ein kräftiges Lebenszeichen. Nächster Gegner ist Rumänien. (wk, Fotos: Turnierseite)

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Indischer Triumph - Vidit und Vaishali gewinnen FIDE Grand Swiss

Vidit Gujrathi gewinnt das FIDE Grand Swiss 2023 dank eines Sieges gegen Alexander Predke in der Schlussrunde mit 8,5/11 in einem der stärksten offenen Turniere aller Zeiten. Zusammen mit den 80.000 USD für den ersten Platz sicherte sich Vidit einen Platz beim Kandidatenturnier 2024 und schließt sich dem zweitplatzierten Amerikaner Hikaru Nakamura an, der mit 8/11 den zweiten Spot sichert. Tragische Figur des Turniers ist Andrey Esipenko. Er spielt das ganze Turnier an der Spitze, führt vor der Schlussrunde gemeinsam mit Vidit und hat die beste Zweitwertung. Eine Niederlage gegen Anish Giri wirft ihn aber auf Rang 3 zurück und kostet einen Platz im Kandidatenturnier.

Bei den Frauen beendete IM Vaishali Rameshbabu das Turnier mit einem Remis und erreicht ungeschlagen 8,5/11. Zum ersten Mal wird ein Bruder-Schwester-Duo im Offenen Turnier und im Kandidatenturnier der Frauen antreten (GM Rameshbabu Praggnanandhaa qualifizierte sich über den FIDE-Weltpokal 2023). (wk, Foto: FIDE)

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