Frauen WM - Ruhiges Remis zum Auftakt
Die erste Partie der Frauen WM in Lviv endet mit einem ruhigen Remis. Mariya Muzychuk eröffnet erwartungsgemäß mit 1.e4 und wird von Hou mit der Antwort 1.- e5 überrascht. Diesen Zug hat die Chinesin bisher nur selten gespielt. Ihre Hauptwaffen sind Sizilianisch und Französisch. Muzychuk entscheidet sich in der Folge für eine ruhige Gangart und wählt Italienisch. Als Muzychuk dann auch noch den Abtausch der weißfeldrigen Läufer erlaubt hat Hou voll ausgeglichen. Kurz taucht noch eine Gefahr in Form eines Spirngers auf f5 auf, aber die Chinesin kann den Störefried rasch abtauschen und als ein völlig symetrisches Damenendspiel am Brett steht bietet Muzychuk Remis. Heute hat Hou ihren ersten Aufschlag mit Weiß. Die Partie beginnt um 14:00 Uhr, die Live-Übertragung startet aber erst 30 Minuten später. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite (mit Live-Übertragung und Kommentierung)

In Lviv beginnt heute die Frauen Weltmeisterschaft zwischen der Ukrainerin Mariya Muzychuk und der Chinesin Yifan Hou. Lviv liegt heute in der westlichen Ukraine, hat aber davor in der Zeit von 1772 bis 1918 auch eine österreichische Vergangenheit bevor es an Polen und dann an die Sowjetunion fiel. Yifan Hou hat das letzte WM Match gegen Anna Ushenina im September 2013 im chinesischen Taizhou klar mit 5,5:1,5 gewonnen. Mariya Muzychuk gewann den Titel in Abwesenheit von Hou beim World Cup 2015 mit einem Finalsieg gegen Natalia Pogonina und geht daher als Titelverteidigerin in das Match. Bisher haben Muzychuk und Hou drei Partien im klassischen Schach gegeneinander gespielt. In allen Drei führte die Ukrainerin die weißen Steine. Dennoch konnte Hou zwei Partien gewinnen und eine remisieren. Hou ist zudem mit einer Elozahl von 2667 mit Abstand die Nummer Eins der Frauenweltrangliste gefolgt von Humpy Koneru (2575) und Wenjun Ju (2568). Mariya Muzychuk folgt vor ihrer Schwester Anna mit 2563 am vierten Platz. Hou geht daher als logische Favoritin in das Match. Die heutige erste Partie beginnt um 14:00 Uhr. Muzychuk führt die weißen Steine. Der Wettkampf geht über 10 Partien. Der Preisfonds beträgt 200.000 Euro und wird im Verhältnis 60:40 zwischen Siegerin und Verliererin geteilt. (wk, Foto: Turnierseite)
Das Kandidatenturnier, der Sieger qualifiziert sich für das kommende WM-Match gegen Magnus Carlsen, wird vom 10. bis 30. März in Moskau stattfinden. Nun hat die FIDE auch den Spielort bekannt gegeben. Gespielt wird im "Central Telegraph" einem historischen Gebäude im Herzen von Moskau. Die folgenden acht Teilnehmer werden ein doppelrundiges Turnier spielen: Veselin Topalov (BUL), Anish Giri (NED, beide qualifiziert per Elozahl), Viswanathan Anand (IND, letzter WM Finalist), Hikaru Nakamura und Fabiano Caruana (beide USA und qualifiziert über die letzten beiden Grand Prix Serien), Sergey Karjakin und Peter Svidler (beide RUS und qualifziert als Sieger bzw. Finalist des letzten World Cups) und schließlich Levon Aronian (ARM, Freiplatz des Veranstalters). Alle Spieler sind derzeit in den Top-17 der Weltrangliste, sechs sogar in den Top-9. Aus den Top-10 fehlen nur Carlsen, Kramnik, Vachier-Lagrave und So. Es wird auch eine österreichische Beteiligung geben. Werner Stubenvoll wurde von der FIDE als Hauptschiedsrichter nominiert. (wk, Foto: worldchess.com)
Am 11. Februar haben der Vorsitzende der FIDE Schiedsrichter Kommission, Takis Nikolopoulos, und FIDE Direktor Nigel Freeman die Auslosung für das FIDE Kandidatenturnier (10.-20. März) in Moskau vorgenommen. Die Paarungen der 1. Runde lauten: Karjakin-Svidler, Nakamura-Caruana, Giri-Aronian, Anand-Topalov. Die kompletten Paarungen sind auf
Markus Ragger landet bei der Schnellschach Europameisterschaft in Minsk am geteilten dritten bis neunten Platz. Medaille gibt es für den Österreicher aber keine, nach Feinwertung wird es der 7. Platz. Ragger startet am ersten Tag mit sechs Punkten aus sieben Partien ohne Niederlage gut. Seine Chancen auf einen Platz am Stockerl vergibt Ragger in der neunten Runde am zweiten Spieltag. Gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Vadim Razin aus der Ukraine bringt Ragger mit Weiß ein Scheinopfer, verrechnet sich aber. Der materielle Verlust war nicht mehr wett zu machen. In den beiden Schlussrunden gewinnt Ragger mit Schwarz noch gegen Pavel Potapov und Konstantin Lanka und wird mit neun Punkten aus elf Partien erneut bester Westeuropäer. Neuer Europameister ist der Russe Ivan Popov mit 10 Punkten vor dem Armenier Hrant Melkumyan (9,5). Insgesamt haben 695 Spieler teilgenommen. Bei dieser Größe des Feldes ist ein Open mit 11 Runden nicht ideal, eigentlich sogar zur Ermittlung eines Europameisters absurd. Ein Blick auf die Kreuztabelle zeigt, dass die ersten Drei nicht gegeneinander gespielt haben, noch schlimmer ist, dass alle Spieler in den Top-10 zusammengerechnet nur 14 Partien gegeneinander gespielt haben. "Redordhalter" ist Tigran Petrosian mit vier gefolgt von Popov, Navara und Smirin mit je zwei. (wk, Foto: Turnierseite)