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Ding Liren gelingt mit Schwarz ein Auftaktsieg gegen Gukesh

Ding Liren gewinnt gegen Gukesh mit den schwarzen Steinen die erste Partie der FIDE-Weltmeisterschaft 2024 in Singapur. Obwohl der chinesische Großmeister in der Eröffnung viel Zeit investierte, gelang es ihm, die Initiative von Weiß zu neutralisieren und Schwächen in der Bauernstruktur seines Gegners zu nutzen. Mit einem entschlossenen Gegenangriff im Mittelspiel sicherte er sich schließlich einen Sieg, der für die Fachwelt überrascht kommt, hat Ding in seinen letzten drei Turnieren im klassischen Schach (Schach-Olympiade, Sinquefield Cup und Norway Chess) doch keine Partie gewinnen können. Seinen zuvor letzten Sieg feierte Ding beim Tata Steel im Jänner 2024 gegen keinen anderen als Gukesh. 

Bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Ding Liren bescheiden und gab zu, dass er Glück gehabt habe, da er zwei taktische Möglichkeiten übersehen hatte, die Gukesh jedoch nicht ausnutzen konnte. Gukesh wiederum räumte ein, vor der Partie nervös gewesen zu sein, und zollte Ding Respekt für dessen beeindruckendes Spiel.

Es ist das erste Mal seit dem WM-Match zwischen Anand und Topalov im Jahr 2010, dass die Auftaktpartie einer Schachweltmeisterschaft mit einem Sieg endete. Damals unterlag der indische Großmeister Vishy Anand, konnte jedoch das Match später für sich entscheiden.

Das zweite Partie findet am Dienstag, 26. November, um 17 Uhr Ortszeit in Singapur (10:00 MEZ) statt. (wk, Fotos: FIDE/Emelianova)

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FIDE-WM 2024 eröffnet, Gukesh mit Weiß in der ersten Partie

Die Schachwelt blickt gespannt auf die Weltmeisterschaft 2024, die in Singapur feierlich eröffnet wurde und ab morgen, dem 25. November, auf den 64 Feldern beginnt. Zwei der besten Spieler der Welt treten in diesem prestigeträchtigen Duell gegeneinander an: Indiens D. Gukesh fordert den amtierenden chinesischen Weltmeister Ding Liren heraus. Es ist das erste WM-Match zwischen zwei asiatischen Spielern. Ding Liren hat seinen kampflos von Magnus Carlsen "geerbten" Titel zuletzt in einem dramatischen Match gegen Ian Nepomniachtchi bereits einmal verteidigt. Der indische Jungstar konnte sich im Kandidatenturnier gegen sieben andere Kandidaten durchsetzen.

Das Duell wird im klassischen Match-Format ausgetragen: maximal 14 Partien mit einer Bedenkzeit von 120 Minuten für die ersten 40 Züge, 60 Minuten für die nächsten 20 Züge und 15 Minuten für den Rest der Partie, jeweils mit einem 30-Sekunden-Inkrement ab Zug 61. Sieger ist wer 7,5 Punkte erreicht. Sollte es nach den regulären Partien unentschieden stehen, entscheidet ein Tiebreak im Schnellschach.

Die Partien beginnen täglich um 17:00 Uhr Ortszeit (10:00 Uhr MEZ) live vor Ort und werden online auf verschiedenen Plattformen übertragen. Fans dürfen sich auf hochklassige Spiele, spannende Strategien und beste Schachunterhaltung freuen. In der ersten Partie wird D. Gukes die weißen Steine führen. (wk, Foto: FIDE)

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Valentin Dragnev bezwingt Ex-Europameister Saric

Valentin Dragnev gewinnt in der fünften Runde der Europameisterschaft in Petrovac, mit Schwarz gegen den kroatischen Ex-Europameister Ivan Saric. In einer heiß umkämpften Partie behält der Österreicher gegen die Nummer sechs der Setzliste die Oberhand, holt einen wichtigen Punkt und liegt nun ungeschlagen mit vier Zählern in der Gruppe der Verfolger eines Führungsquartetts, bestehend aus Frederik Svane (GER), Maksim Chigaev (EXP), Ivan Cheparinov (BUL) und Aleksandar Indjic (SRB).

Auch die anderen Österreicher zeigen starke Leistungen. Felix Blohberger startet mit dreieinhalb Punkten aus vier Partien, darunter ein beeindruckender Sieg gegen Nils Grandelius (2645), muss jedoch gestern gegen Indjic eine Niederlage hinnehmen. Lukas Dotzer, der Jungstar im ÖSB-Team, gewinnt gegen Vahap Sanal (2561) und remisiert in der zweiten Runde gegen Denis Kadric (2562). Somit steht er wie Blohberger bei dreieinhalb Punkten. Konstantin Peyrer erzielt drei Siege mit Weiß, verliert jedoch beide Partien mit Schwarz gegen Spieler mit einer Wertungszahl über 2600.

Die heutigen Paarungen lauten: GM Dragnev - GM Sargissian (2640, ARM), GM Blohberger - GM Bacrot (2653, FRA), GM Kourkoulos-Arditis (2575, GRE) - FM Dotzer und GM Van Foreest (2687, NED) - Peyrer. An den Spitzenbrettern spielen Svane gegen Cheparinov und Indjic gegen Chigaev. Die sechste Runde beginnt um 15:00 Uhr. Die Partien werden live auf der Turnierseite und über Online-Portale übertragen. Morgen, Donnerstag, ist spielfrei. (wk, Foto: Turnierseite)

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Aleksandar Indjic krönt sich zum Schach-Europameister 2024

Die Schach-Europameisterschaft 2024 endete gestern in Petrovac, Montenegro, mit einem Sieg von Aleksandar Indjic (2623). Der Serbe blieb ungeschlagen und erzielte 9 Punkte aus 11 Partien, was ihn zum alleinigen Sieger und Europameister 2024 macht. Daniel Dardha (BEL, 2606) wurde mit 8,5 Punkten Zweiter, während Frederik Svane (GER, 2654) dank der Zweitwertung die Bronzemedaille gewann.

Die Zweitwertung entschied auch über die Platzierung von zehn weiteren Spielern, die jeweils 8 Punkte erreichten: Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2687),
Frederik Svane (GER, 2654), Daniil Yuffa (ESP, 2631), Ivan Cheparinov (BUL, 2632), Velimir Ivic (SRB, 2622), Robert Hovhannisyan (ARM, 2613), Mateusz Bartel (POL, 2613), Maksim Chiagev (ESP, 2605), Constantin Lupulescu (ROU, 2591), Kacper Piorun (POL, 2580), Alexander Motylev (ROU, 2577). Insgesamt nahmen 388 Spieler aus 42 Nationen an der Meisterschaft teil.

Der beste Österreicher war Felix Blohberger, der mit 7 Punkten einen respektablen 37. Platz erreichte. Blohberger gewann fünf seiner elf Partien, darunter gegen die Großmeister Valeriy Neverov und Nils Grandelius, und erzielte in der Schlussrunde ein Remis gegen die Schachlegende Vasyl Ivanchuk. Ein Sieg in der letzten Runde hätte ihm sogar einen Platz in den Top 20 eingebracht. Seine Elo-Leistung von 2576 wurde nur knapp von Valentin Dragnev übertroffen, der auf 2578 kam.

Dragnev startete stark mit 4 Punkten aus 5 Partien und spielte anschließend in der erweiterten Spitzengruppe, konnte jedoch keine Partie mehr gewinnen. Seine einzige Niederlage gegen David Navara in der neunten Runde warf ihn zurück, sodass er mit 6,5 Punkten den 76. Platz belegte. Auch Konstantin Peyrer erzielte 6,5 Punkte, nachdem er in den Runden neun und zehn jeweils siegte und in der Schlussrunde ein Remis gegen Dragnev erreichte.

241113 EM 06Besonders erfreulich war die Leistung von Lukas Dotzer, dem jüngsten Teilnehmer aus Österreich. Dotzer erzielte mit 6 Punkten und einer Elo-Leistung von 2514 seine dritte Norm für den Titel eines Internationalen Meisters. Dabei gelangen ihm Siege gegen die Großmeister Vahap Sanal (TUT, 2561), Grzegorz Nasuta (POL, 2543) und Pierre Laurent-Paoli (FRA, 2583).

Die nächste Schach-Europameisterschaft findet bereits vom 14. bis 27. März 2025 in Rumänien statt.  (wk, Foto: Turnierseite)

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Start der EM in Montenegro: 400 Teilnehmer kämpfen um Titel und WM-Qualifikation

Die Einzel-Europameisterschaft 2024 im klassischen Schach beginnt heute und wird vom 8. bis 19. November in Petrovac, Montenegro, ausgetragen. Gespielt werden 11 Runden nach dem Schweizer System. Fast 400 Spieler aus 42 europäischen Verbänden haben sich für die Meisterschaft angemeldet, darunter 120 Großmeister, 85 Internationale Meister, 71 FIDE-Meister, 3 Großmeisterinnen und 8 Internationale Meisterinnen.

Die Europameisterschaft dient zugleich als Qualifikationsturnier für die FIDE-Weltmeisterschaft 2025. Gemäß den FIDE-Bestimmungen und der Entscheidung des ECU-Vorstands qualifizieren sich 20 Spieler für die Weltmeisterschaft. Der Gesamtpreisfonds der Meisterschaft beträgt 100.000 EUR, wovon 20.000 EUR an den Sieger gehen.

Angeführt wird die Setzliste von GM Vladimir Fedoseev (SLO, 2712), gefolgt von GM Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2687), GM Jorden Van Foreest (NED, 2687), GM Haik Martirosyan (ARM, 2676), GM David Navara (CZE, 2674), GM Ivan Saric (CRO, 2668), GM Nikita Vitiugov (ENG, 2668), GM Shant Sargsyan (ARM, 2655), GM Jonas Buhl Bjerre (DEN, 2654) und GM Matthias Bluebaum (GER, 2654).

Der Österreichische Schachbund (ÖSB) ist durch Valentin Dragnev, Felix Blohberger, Konstantin Peyrer und Lukas Dotzer vertreten. Das hohe Ziel ist ein Platz für den World-Cup 2025, wie es Dragnev bei der letzten EM gelungen ist.

Die erste Runde beginnt um 15:00 Uhr MEZ. Live-Übertragungen und Kommentare von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska sind auf der ECU-TV-Plattform zu sehen. Eine Live-Videoübertragung wird ebenfalls auf dem ECU-YouTube-Kanal angeboten. (wk, Foto: Turnierseite)

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