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Georgien gewinnt FIDE-Weltmeisterschaft der Frauen

Die FIDE-Mannschaftsweltmeisterschaft der Frauen 2023 wurde vom 5. bis 12. September in Bydgoszcz (Polen) mit zwölf Mannschaften ausgetragen: Georgien, USA, China, Indien, Ukraine, Polen, Deutschland, FIDE Amerikas, Frankreich, Kasachstan, Bulgarien und Ägypten. Jedes Team besteht aus vier Spielerinnen und zwei Ersatzspielerinnen. Zuerst wird in zwei Vorrunden gespielt, die besten acht Teams erreichen die K.o.-Runde. Sie wird in Hin- und Rückrunde gespielt. Bei Gleichstand folgt ein Stichkampf. Die Bedenkzeit beträgt 45 Minuten für die gesamte Partie, mit einem Zeitzuschlag von 10 Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug.

Im Finale setzt sich Georgien mit 2,5:1,5 und 3,5:0,5 letztlich klar gegen Kasachstan durch. Den dritten Platz sichert sich Frankreich gegen die USA mit einem 3:1 Sieg in der Rückrunde nach einem 2:2 zuvor. Spannend sind die Semifinalpartien verlaufen, in denen sich Kasachstan gegen Frankreich und Georgien gegen die USA erst im Tie-Break durchgesetzt hatten. Im Viertelfinale ausgeschieden sind Deutschland gegen Kasachstan, Polen gegen Frankreich, Ukraine gegen USA und China gegen Georgien. (wk, Foto: FIDE)

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Jugend-EM 2023 in Rumänien

Die Jugendschach-Europameisterschaft 2023 startet morgen um 15 Uhr (OESZ) mit der ersten Runde in Mamaia (ROU) am Schwarzen Meer. Über 900 Spieler*innen aus 46 Ländern haben in den 12 Kategorien, jeweils U8-U18 Mädchen und Offen, gemeldet. Aus Österreichischer Sicht sind 19 Teilnehmer*innen am Start, darunter 6 Mädchen.

In der U14-Kategorie ist FM Lukas Dotzer an 5. Stelle gesetzt und hat vielversprechende Hoffnungen auf eine Medaille. Aussichtsreiche Chancen auf Topplatzierungen haben laut Elozahl auch Katharina Katter mit Startrang 15 bei den MU18, Marc Morgunov mit SNr. 18 bei den U18, sowie Chenshan Wu im U10 mit Startnummer 24. Das rot-weiß-rote Team wird vor Ort von Bundesjugendtrainer IM Georg Fröwis, sowie WFM Annika Fröwis und FM Florian Mostbauer betreut. (af, Foto: ECU)

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Ergebnisse bei chess-results

Erste FIDE-WM für Mannschaften im Schnellschach in Düsseldorf

Die erste FIDE-Weltmeisterschaft für Mannschaften im Schnellschach findet vom 26. bis 28. August in Düsseldorf statt. Gespielt werden 12 Runden Schweizer System mit einer Zeitkontrolle von 15 Minuten und 10 Sekunden pro Zug. Gekämpft wird neben den Medaillen um ein Preisgeld von 250.000 Euro.

Jedes Team besteht aus mindestens sechs, aber nicht mehr als neun Spielern. Abgesehen davon, dass mindestens eine weibliche Spielerin dabei sein muss, muss zum ersten Mal bei einem hochrangigen Mannschaftsturnier ein Freizeitspieler dabei sein, der noch nie eine Standard-, Schnell- oder Blitz-FIDE-Wertung von 2000 oder mehr erreicht hat.

Dank dieser Regeln ist Unter den 36 Mannschaften auch die FIDE mit einem Team vertreten. Neben starken GMs wie Viktor Bologan oder Nigel Short war am ersten Spieltag auch FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich im Einsatz.

Aus Österreich ist Meister ASV Linz, die Mannschaft von ÖSB Präsident Michael Stöttinger, am Start und in der Besetzung Vachier-Lagrave, Grischuk, Maghsoodloo, Bacrot, Naiditsch, Lagno, Llari und Stöttinger als Vierter der Setzliste im Kreis der Favoriten.

Nach den gestrigen ersten vier Runden ist nur WR Chess ohne Punkteverlust und führt mit acht Punkten vor Team MGD1 und Freedom (je 7 Punkte) sowie vier Teams mit je sechs Zählern, darunter ASV Linz. Die Linzer gewinnen zu Beginn zweimal hoch mit 6:0 gegen Wensing & Pöbel und 5,5:0,5 gegen Team Chessemy.com, verlieren dann aber gegen Columbus Energy KingsOfChess Kraków. Danach gelingt gegen Six-pack ein dritter Sieg im Ausmaß von 4:2.

Die Runden 4-8 und 9-12 folgen heute Sonntag und morgen Montag jeweils ab 13:30 MEZ. (wk, Foto: FIDE)

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WR Chess ist erster FIDE-Weltmeister im Schnellschach

Das Team von WR Chess (So, Abdusattorov, Nepomniachtchi, Duda, Praggnanandhaa, Keymer, Hou, Kostniuk, Rosenstein) gewinnt mit zehn Mannschaftssiegen und zwei Punkteteilungen die erste FIDE-Weltmeisterschaft für Mannschaften im Schnellschach. Team Freedom wurde Zweiter, die indische Mannschaft von MGD1 Dritter.

Die Entscheidung fällt bereits in der 11. Runde. WR Chess gewinnt sein Match gegen ASV Linz, während Verfolger Freedom über eine Punkteteilung gegen die Chess Pensioners nicht hinauskommt, und baut den Vorsprung vor der Schlussrunde auf uneinholbare drei Punkte aus. Das bringt dem Team neben Pokal und Medaillen auch ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro. Freedom erhält 60.000, MGD1 immerhin noch 40.000 Euro. Es gab drei weitere Preise: Das Team Armenia erhielt 25.000 Euro für seinen vierten Platz, während das Team Germany and Friends für eine große Überraschung sorgte, indem es den fünften Platz belegte und 12.500 Euro gewann.

Österreichs ambitionierter Meister, ASV Linz, gewinnt sieben seiner zwölf Begegnungen, muss aber auch fünf Niederlagen einstecken und sich am Ende mit dem sechsten Platz begnügen. Am Spitzenbrett holt Maxime Vachier-Lagrave für sein Team 8 Punkte aus 12 Partien. Top-Scorer ist Alexander Grischuk mit 8,5/12. Weiters spielten: Parham Maghsoodloo (4,5/10), Etienne Bacrot (5,5/9), Arkadij Naiditsch (4/5), Kateryna Lagno (8/12) und Marc Llari (6,5/11). Im Match gegen die Ukrainian Amators spielt ÖSB-Präsident Michael Stöttinger für seine Team selbst am "Amateurbrett" und erlaubt den Gegnern beim 5:1 Sieg den Ehrenpunkt.

Das Format der Veranstaltung, bei der Amateure Seite an Seite mit Weltmeistern und superstarken Großmeistern spielten und an der sogar der Präsident der FIDE (am Amateurbrett) teilnahm, wurde überwiegend positiv aufgenommen. Jedenfalls kam der Geist des FIDE-Mottos Gens Una Sumus ("Wir sind eine Familie") voll zum Tragen.

Der Geschäftsführer der WR Group (dem Sponsor der Veranstaltung) und Spieler Wadim Rosenstein zeigte sich zufrieden mit der positiven Aufnahme seiner Idee einer weltoffenen Schnellschachmeisterschaft: "Es war wunderbar, so viele Schachstars an einem Ort zu versammeln, und ich glaube, alle haben es nicht nur zu schätzen gewusst, sondern es auch wirklich genossen." (wk, Foto: FIDE)

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Magnus Carlsen gewinnt erstmals World Cup

Der ehemalige Weltmeister Magnus Carlsen gewinnt das Finale des World Cup 2023 gegen das 18-jährige indische Wunderkind R Praggnanandhaa im Tiebreak und komplettiert seine Liste an Erfolgen um einen Titel, der ihm noch gefehlt hat. Die beiden klassischen Partien enden mit Remisen. Entscheidend war der erste Schnellschach-Tiebreak, den Carlsen mit den schwarzen Figuren nach hartem Kampf gewann. Die zweite Partie verlief wesentlich ruhiger. Carlsen erzwingt mit Weiß in besserer Stellung den Abtausch vieler Figuren. Bereits im 22. Zug wurde ein Remis vereinbart, das dem Norweger den ersten Platz sicherte.

Das Spiel um den dritten Platz endete mit dem Sieg von Fabiano Caruana. Nachdem er in der ersten Partie des regulären Matches verloren hatte, gelang Caruana am zweiten Tag in einer komplizierten und harten Partie ein Comeback. Die Entscheidung musste in einem Tiebreak fallen. Nijat Abasov - der aserbaidschanische Star, der mit seiner außergewöhnlichen Leistung in seiner Heimatstadt Baku alle überraschte - brach im Schnellschach ein und verlor beide Tiebreak-Partien.

Damit sind Carlsen, Praggnanandhaa und Caruana für das nächste Kandidatenturnier qualifiziert. Sollte Carlsen seine Teilnahme offiziell ablehnen - er hat in Interviews angedeutet, dass er kein Interesse an der Teilnahme hat -, wird Nijat Abasov, der Vierter wurde, ihn ersetzen. (wk, Foto: FIDE)

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