Ragger und Dragnev in der Deutschen Bundesliga
Erfolgreich spielen Markus Ragger und Valentin Dragnev zum Auftakt der deutschen Schachbundesliga. Markus Ragger ist wie in den vergangenen Jahren für Solingen im Einsatz. In der ersten Runde gewinnt sein Team ein wichtiges Match gegen Schwäbisch Hall knapp mit 4,5:3,5. Ragger besiegt Tigran Gharamian mit Schwarz in einem Spanier und trägt entscheidend zum Erfolg bei. Heute siegt Solingen klar mit 6:2 gegen den Erfurter SK. Ragger steuert ein Remis Andrey Vovk bei. Valentin Dragnev spielt heuer erstmals für Bayern München. Der regierende Fußballmeister wird im Schach aber einen schweren Stand haben. In einer vorgezogenen Runde verliert das Team am Freitag gegen Schachmeister OSG Baden-Baden mit 2:6. Dragnev vergibt eine klare Gewinnstellung im 38. Zug, verliert doch noch gegen Deutschands Nummer Eins, Arkadij Naiditsch, lässt aber sein Talent aufblitzen. Beim 5:3 Sieg gegen SV Griesheim zertrümmert der junge Österreicher Jean-Luch Chabanon, einen IM mit fast 2500 Elo eindrucksvoll. Heute legt Dragnev mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen David Baramidze nach und darf sich über einen gelungenen Einstand in der Bundesliga freuen. (wk, Foto: Schachbundesliga)
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Der World Cup in Baku kommt in seine spannende Phase. Heute beginnt um 12:00 Uhr die erste Runde des Achtelfinales. Dabei sind mit Peter Svidler, Dmitry Jakovenko, Dmitry Andreikin und Sergey Karjakin noch vier Russen, mit Wesly So, Hikaru Nakamura und Fabiano Caruana drei US-Amerikaner sowie mit Ding Liren und Yi Wei zwei Chinesen. Im Achtelfinale kommt es zu den Nationen-Duellen zwischen den Chinesen Liren und Wei sowie zwischen den Russen Andreikin und Karjakin. Der Schlager der Runde ist das Match zwischen Ex-Weltmeister Veselin Topalov und dem vielfachen russischen Meister Peter Svidler. Ausgeschieden ist in der Runde der letzten 32 mit Vladimir Kramnik ein weiterer Ex-Weltmeister. Kramnik konnte gegen Andreikin gute Stellungen nicht nutzen und verliert im Tie-Break bereits in den ersten Schnellpartien mit 0,5:1,5. Hikaru Nakamura, der Favorit der Buchmacher, setzt sich in einem dramatischen Match gegen den Russen Ian Nepomniachtchi erst in der Armageddon Partie durch. Nach vier Remisen gab es davor in den kürzeren Schnellpartien und den Blitzpartien jeweils ein 1:1 mit wechselseitigen Ganzentscheidung. Ausgeschieden ist auch Evgeny Tomashevsky (RUS) gegen den Franzosen Maxime Vachier-Lagrave. MVL gewinnt die beiden Schnellpartien mit kürzerer Bedenkzeit. Weitergekommen ist in den Blitzpartien mit dem Glück des Tüchtigen der Engländer Michael Adams gegen den Kubaner Leiner Dominguez Perez. West-Europa hat mit Giri, Vachier-Lagrave und Adams noch drei Eisen im Feuer. (wk, Foto: Turnierseite)
In Baku findet vom 11. September bis 5. Oktober 2015 der World Cup statt. Gespielt wird im K.O.System mit 128 qualifizierten Spielern aus allen Kontinenten. Die beiden Finalisten qualifizieren sich für das Kandidatenturnier. In der ersten Runde müssen heute gleich 48 Spieler nach einem 1:1 im Standardschach in das Tie-Break mit Schnell- und Blitzpartien. Während sich die Mehrheit der Topstars bereits klar für die zweite Runde qualifiziert hat müssen andere wie Alexander Grischuk (Nummer 7), Dmitry Jakovenko (10) oder Evgeny Tomashevsky (12) in den Stichkampf. Der frühere WM-Finalist Boris Gelfand wurde vom chilenischen Meister Cristobal Henriques ebenfalls ein 1:1 abgerungen. Bemerkenswerte Comebacks nach einer Erstrundenniederlage gelangen Leinier Dominguez gegen Federico Perez, Alexander Moiseenko gegen Lu Shanglei und dem auch in Österreich gut bekanntem Milos Perunoivic gegen den klar höher eingeschätzten Chinesen Wang Hao. Ein überraschendes Ausscheiden muss Gata Kamsky gegen Hrant Melumyan, den Graz Open Sieger 2014, hinnehmen. Die Stichkämpfe beginnen heute um 15:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr in Österreich) und werden auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Levon Aronian sichert sich mit einem sicheren Schwarzremis gegen Veselin Topalov den alleinigen Sieg beim Sinqufield Cup 2015 und 13 Punkte für Gesamtwertung der Grand Chess Tour. Der Zugewinn von 19 Elopunkten bringt Aronian zudem in der "Live-Rating-List" zurück in die Top-10. 2748 Punkte bedeuten den siebenten Platz hinter Carlsen, Nakamura, Topalov, Anand, Giri und Caruana. Aus den Top-10 rausgeflogen ist hingegen Wesley So. Er hat in St. Louis 12 Punkte verloren und findet sich jetzt am 12. Platz wieder. Der einzige Sieg in der Schlussrunde gelingt Nakamura gegen Grischuk in einer sehenswerten Partie. Nakamura erreicht damit nach Feinwertung hinter Carlsen noch den dritten Platz vor Vachier-Lagrave und Giri (alle 5 Punkte). In der Gesamtwertung der Tour rettet Topalov vor dem Finale in London mit 17 Punkten knapp die Führung vor Nakamura (16), Aronian (15) und Carlsen (14). Diese Spieler können aus eigener Kraft noch den Gesamtsieg schaffen, da der Sieger jeweils 13 Punkte bekommt, der Zweite "nur" 10 Punkte. Die Entscheidung wird beim Chess Classic in London vom 4. bis 13. Dezember fallen. Vorbildlich war die Live-Kommentierung der Veranstaltung in St. Louis. Schach wurde lebhaft und spannend einem breiten Publikum im Internet näher gebracht. (wk, Foto: ChessBase)
Die Vorschlussrunde des Sinquefieldscup entpuppt sich als Remisrunde, wobei insbesondere die Partien Carlsen gegen Nakamura und Giri gegen Caruana lange umkämpft waren. Carlsen hat die ganze Partie gegenüber Vorteil gegen Nakamura und kann zwei Läufer für einen Turm tauschen. Als er seinen verbleibenden Turm tauschen lässt ist sein Vorteil aber nur mehr theoretischer Natur. Praktisch hat Nakamura keine Probleme die Stellung zu halten. Giri muss sich nach einer Ungenauigkeit gegen Caruana in ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger retten. Es entsteht aber eine theoretische Remisstellung und Caruana stellt bald seine Gewinnversuche ein. Der Sieger der Remisrunde ist somit klar der Tabellenführer. Aronian bleibt mit seinem Remis einen Punkt vor seinen Verfolgern und kann in der heutigen Schlussrunde nur mehr eingeholt, nicht aber mehr überholt werden. Ein Remis gegen Topalov würde ihm den Sieg sichern. Die offizielle Live-Kommentierung aller Partien ist ab 20:00 Uhr bei