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Zweites Turnier des FIDE Grand Prix 2022 in Belgrad

Die zweite Etappe der Fide-Grand-Prix-Serie 2022 wurde offiziell in Belgrad, Serbien, eröffnet. In den nächsten 14 Tagen werden 16 Weltklassespieler versuchen, in der GP-Serie 2022 weiterzukommen, in der Hoffnung, sich einen der beiden Plätze für das Kandidatenturnier zu sichern.

Die Eröffnungsfeier fand im Ballsaal des "Dom Grade" statt, einem beeindruckenden Gebäude aus den 1920er Jahren. Der Gastgeber des Abends, Dragan Lazic, der Präsident des serbischen Schachverbands, erinnerte die Gäste an die lange Schachtradition in Serbien und dem ehemaligen Jugoslawien und an die enorme Popularität des Spiels in diesem Teil Europas. Er betonte auch, dass Schach ein Spiel des Friedens sei und dass "wir uns in diesen komplexen und schwierigen Zeiten alle daran erinnern sollten, im Geiste des Mottos der FIDE zu handeln: 'Gens Una Sumus' - 'Wir sind eine Familie'".

FIDE-Vizepräsident Lukasz Turlej bedankte sich bei allen, die bei der Organisation dieser Veranstaltung geholfen haben, und wünschte den Turnierteilnehmern "einen wunderbaren Start".

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie wurden die Gäste zu einem Empfang eingeladen, bei dem sie über Schach und die Paarungen der ersten Runde diskutierten, die von Hauptschiedsrichter Nebojsa Baralic ausgelost worden waren.

Paarungen der Runde 1:

Pool A:
Alexander Grischuk (CFR/FIDE), 2764 - Dmitry Andreikin (CFR/FIDE), 2724
Etienne Bacrot (Frankreich), 2642 - Sam Shankland (USA), 2708

Pool B:
Pentala Harikrishna (Indien), 2719 - Nikita Vitiugov, (FIDE), 2726
Anish Giri (Niederlande), 2772 - Amin Tabatabaei (Iran), 2623

Pool C:
Richard Rapport (Ungarn), 2763 - Vladimir Fedoseev (FIDE), 2704
Vidit Santosh Gujrathi (Indien), 2727 - Alexei Shirov (Spanien), 2704

Pool D:
Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich), 2761 - Alexandr Predke (FIDE), 2682
Yangyi Yu (China), 2713 - Shakhriyar Mamedyarov (Aserbaidschan), 2767

 

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results, Live-Übertragung World Chess

 

Die Grand-Prix-Serie 2022:

In der Drei-Turnier-Serie, die von Februar bis April stattfindet, treten 24 der weltbesten Großmeister jeweils in zwei von drei Turnieren gegeneinander an. Um die Serie spannender zu gestalten und die Zahl der Unentschieden zu minimieren, haben FIDE und World Chess das Format im Vergleich zu früheren Veranstaltungen geändert. In dieser Serie besteht jede Veranstaltung aus einer Gruppenphase, gefolgt von einem K.O.-Halbfinale und einem Finale.

Die beiden Sieger der Serie qualifizieren sich für das Kandidatenturnier, das im Jahr 2022 stattfinden wird. Das Preisgeld für jede Veranstaltung beträgt 150.000 €, was eine Erhöhung um 20.000 € gegenüber 2019 bedeutet.

Die zweite Runde des FIDE Grand Prix findet vom 1. bis 14. März im Crowne Plaza in Belgrad (Vladimira Popovića 10) statt. Die Runden beginnen um 15 Uhr Belgrader Zeit.

Die Partien werden live auf worldchess.com übertragen:
https://chessarena.com/broadcasts/13605.

wk, Info/Foto: FIDE 

Carlsen schlägt Nepomniachtchi im Finale des Airthings Masters

Magnus Carlsen hat das erste Turnier der Meltwater Champions Chess Tour 2022, das Airthings Masters, im Finalge gegen Ian Nepomniachtchi gewonnen. Der Weltmeister war in der K.o.-Phase des Online-Superturniers mit 8 Spielern solide, nachdem er in der Vorrunde zeitweise Probleme hatte.

Am zweiten Finaltag, nach fünf Remis gegen seinen russischen Gegner, nutzt Carlsen einen Fehler von Nepomniachtchi eiskalt aus. Nepo opfert eine Figur für Angriff, verrechnet sich aber. In einer dominanten Position kann Carlsen seinen König in Richtung h6 senden um ein Mattnetz zu knüpfen.

In der dritten Partie des zweiten Spieltages steht Nepo daher unter Druck und versucht sofort zu kontern. Carlsen spielt mit Schwarz trotzdem einen scharfen Sizilianer und gibt dem Russen Chancen zu einer gefährlichen Attacke. Doch gerade als die Engines und Kommentatoren ihn klar in Vorteil sehen passiert das Gleiche wie im WM-Match ein paar Monate zuvor. Nepo spielt schnell und in entscheidenden Momenten zu schnell, wie Peter Leko in seinen Kommentaren auf chess24 anmerkt. Dem Fehler in der Partie zuvor folgt ein weiterer. Die Partie kippt und Carlsen kann das Match vorzeitig mit einem 2:2 im ersten Satz und einem 2,5:0,5 im zweiten für sich entscheiden.

Der Norweger sagte danach: "Es geht immer darum, ob man an einem bestimmten Tag seine Leistung bringen kann. Aber auch so liefen meine Partien hier in eine positive Richtung. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Laufe des Turniers immer besser spielte, und das war genug." Carlsen zollte seinem Gegner Respekt, sagte aber, es sei einfach nicht sein Tag gewesen.

Der Russe, der zu Beginn des Turniers in Fahrt war und die Vorrundengruppe anführte, stand angesichts der Ereignisse in der Ukraine, über die er sich sehr besorgt äußerte, zusätzlich unter Druck. Das war ihm sichtlich anzumerken...

Die Tour wird mit der nächsten Station am 19. März fortgesetzt. (wk, Info/Foto: Presseaussendung Veranstalter)

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Carlsen und Nepo erreichen Finale, Weltgeschehen überschattet Halbfinale

Magnus Carlsen und die russische Nummer 1 Ian Nepomniachtchi stehen im Finale des Airthings Masters und einer Wiederholung ihres Kampfes um den Weltmeistertitel - und das an einem Tag, der von anderen Ereignissen überschattet wurde.

Nepo war einer von drei Russen, die es bis in die Runde der letzten Vier des Meltwater Champions Chess Tour-Events geschafft hatten, bevor ihr Land über Nacht in die Ukraine einmarschierte. Trotz der Unruhen äußerten alle drei den Wunsch, den Wettbewerb fortzusetzen. Es war jedoch klar, dass die weltweiten Ereignisse sie beeinflusst hatten.

Es herrschte eine düstere Stimmung unter allen Spielern, als Nepo sein Viertelfinale gegen seinen russischen Landsmann, den 19-jährigen Andrey Esipenko, beendete. Aus schachlicher Sicht hat er es mit Bravour geschafft, aber es gab wenig Grund zum Feiern.

Nepo, der von seinem Haus in Moskau aus anreiste, sagte, sein Spiel sei "sehr, sehr schlecht, weil ich nicht denken kann". Er fügte hinzu, dass er sich "nur auf seine Intuition verlassen" müsse. "Jeder Tag ist eine Herausforderung und heute, ja, ich würde sagen, ganz besonders".

Carlsen hatte derweil einen Traumstart mit zwei Siegen gegen Vladislav Artemiev und sicherte sich dann das Remis, das er zum Weiterkommen brauchte. Artemiev hatte kaum eine Chance.

Carlsen und Nepo stehen sich nun nach ihrem WM-Match in Dubai, das Carlsen gewann, erneut gegenüber. Carlsen sagte, er verfolge auch das Weltgeschehen und bezeichnete sich selbst als "besorgten Zuschauer".

Das Finale beginnt heute um 18:00 Uhr MEZ. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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Champions Tour: Drei Russen und Carlsen im Semifinale

Als erster erreichte die russische Nummer 1 Ian Nepomniachtchi die Runde der letzten Vier, indem er in seinem Match gegen das deutsche Wunderkind Vincent Keymer den entscheidenden Punkt in der dritten Partie zum 3:1-Sieg holte. Damit setzte Nepo seine gute Formkurve bei der Meltwater Champions Chess Tour fort, die ihn mit nur zwei Niederlagen in 19 Partien zum Turnierfavoriten gemacht hat. Nepo trifft nun auf seinen russischen Landsmann Andrey Esipenko, der den Traum der Nummer 237 der Welt, des beliebten kanadischen Schachspielers Eric Hansen, beendet hat.

Carlsen, der sich scheinbar von seiner Covid-19-Erkrankung erholt hat, steht auf der anderen Seite der Auslosung und hat es bis ins Halbfinale gegen Vietnams Schnellschach-Spezialisten Liem Quang Le geschafft. Der Weltmeister gewann die erste Partie und spielte dann drei Remis zum 3:1-Matchstand. Über die Einigung auf ein Remis in der letzten Partie sagte Carlsen: "Ich schätze die Tour-Wertung nicht so hoch ein, dass ich auf die absolut sichere Qualifikation verzichten würde, um mehr zu erreichen!"

Im anderen Viertelfinale verpasste Chinas Ding Liren in seiner Partie gegen Vladislav Artemiev mehrere K.o.-Schläge und wurde schließlich von dem Russen bestraft. Ding spielte in Partie 3 brillant, aber Artemiev hielt ein Remis und gewann dann die letzte Partie mit 2,5:1,5. 

Das Halbfinale beginnt heute um 18:00 Uhr MEZ. (wk, Text/Foto: Turnierseite)

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Nepo gewinnt Vorrunde, Hansen und Keymer überraschen

Ian Nepomniachtchi dominiert die Vorrunde des Airthings Masters und gewinnt mit 29 von 45 möglichen Punkten mit vier Zählern Vorsprung auf Magnus Carlsen, der mit seinem Spiel alles andere als zufrieden ist, aber trotzdem Zweiter wird. Alexandra Kosteniuk verhindert ein punkteloses Turnier mit einem Sieg gegen Eric Hansen nach zuvor 13 Niederlagen. Am Ende des Spiels twitterte sie: Ich hätte nie gedacht, dass 1 aus 15 eine solche Erleichterung sein kann!"

In den Top-8 für die K.O.-Phase finden sich mit Eric Hansen und Vincent Keymer zwei große Überraschungen. Hansen, die Nummer 237 der Weltrangliste und Außenseiter schaffte es sich durchzusetzen und mit Nepo und Carlsen die beiden letztjährigen WM-Finalisten zu besiegen. "Es war wie ein Traum", sagte Hansen hinterher. "Ich bin immer noch dabei, das alles zu verarbeiten." Das deutsche Wunderkind Keymer zeigt eine sensationelle Leistung und qualifizert sich als Achter nocht für das Viertelfinale. Hinter ihm scheiden mit Levon Aronian und Anish Giri zwei große Namen aus.

Die Paarungen für das Viertelfinale, heute ab 18:00 MEZ, lauten: Nepomniachtchi - Keymer, Hansen - Esipenko, Artemiev - Ding und Le - Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)

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