Der FTX Crypto Cup in Miami entwickelt sich zu einem spannenden Zweikampf an der Spitze, nachdem Magnus Carlsen und der indische Teenager Praggnanandhaa gestern ihre Gegner besiegt haben. Die beiden Spitzenreiter scheinen zunehmend uneinholbar zu sein, da sie ihren Vorsprung auf die Konkurrenz mit 3-Punkte-Siegen ausbauen konnten, die sie nach vier Matches auf ein perfektes Score von 12/12 bringt. In der Online-Turnierserie bringen Match-Siege in den vier Rapid-Partien jeweils drei Punkte, währed Sieger im Tie-Break nur zwei bekommen und die Verlierer einen.
Das zweite Major der Meltwater Champions Chess Tour Saison könnte nun bis zur letzten Runde am Sonntag spannend bleiben, wenn Carlsen, der Weltmeister, und der 17-jährige Pragg direkt aufeinandertreffen. Drei Runden vor Schluss sind Carlsen und Pragg allerdings noch nicht ganz aus dem Schneider. Alireza Firouzja ist immer noch auf der Jagd nach seinem ersten FTX-Titel und liegt mit 8/12 auf dem dritten Platz. In einem umkämpften Match schlug Firouzja den polnischen Weltcupsieger Jan-Krzysztof Duda mit 2,5-1,5.
Pragg bewies erneut, dass er mit seinen 17 Jahren schon in der Weltklasse angekommen ist, indem er den ehemaligen amerikanischen Blitz- und Schnellschachweltmeister Levon Aronian glatt besiegte. Nach einem Remis in der ersten Partie sah es kurzzeitig so aus, als ob der junge Mann aus Chennai in einer Achterbahnfahrt in der zweiten Partie sowohl auf der Uhr als auch auf dem Brett in Schwierigkeiten geraten wäre. Doch als die Damen vom Brett kamen, endete die Partie schnell in einem Remis und danach war es eine Einbahnstraße. Partie 3 war ein einziges Desaster für Aronian. In der Grünfeld-Verteidigung, einer Eröffnung, die er selten spielt, tappte der 39-Jährige früh in eine Falle. Nach nur 11 Zügen zeigte der Computer an, dass Aronian mit seiner Dame auf a5 hoffnungslos gefangen war, und im 14. Zug war er bereits verloren. "Wow! Was für ein Spiel von Pragg", sagte Großmeister Peter Leko. "Levon so zu schlagen, ihn so auszutricksen. Unglaublich, das habe ich noch nie zuvor gesehen!" Partie 4 war eine andere Geschichte - aber mit demselben Ergebnis. In einer brillanten Partie warf Aronian alles auf eine Karte, doch Pragg verteidigte sich und schlug dann zu, als der ältere Spieler einen Fehler machte. Pragg hatte 3-1 gewonnen und wurde von seinem Gegner sofort beglückwünscht.
Auch Carlsen schaffte in Partie 3 nach zwei Remisen den Durchbruch. Vietnams Liem Quang Le patzte mit 33...Rb5? und Carlsen fand den Gewinnweg 34.Rd8! und ein Matt in vier Zügen. Liem musste nun zurückschlagen, um die Partie in ein Tiebreak zu bringen, aber er scheiterte. Carlsen fährt zum dritten Mal in vier Runden einen 3:1-Sieg ein. Die niederländische Nummer 1, Anish Giri, holte seinen ersten Turniersieg und besiegte Hans Niemann mit 2,5:1,5.
Runde 5 des acht Spieler umfassenden Rundenturniers beginnt um 12:00 Uhr ET (18:00 Uhr MESZ). Jede Partie wird über vier Schnellschachpartien gespielt, bei einem 2:2-Unentschieden gibt es Blitz-Tiebreaks. Alle Partien werden auf chess24 übertragen und wahlweise vom Osloer Team David Howell, Jovanka Houska und Kaja Snare oder von Peter Leko und Tania Sachdev kommentiert. (wk, Text/Foto: Offizielle Presseaussendung)
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In seinen aktuellen ÖSB News analysiert Markus Ragger noch einmal die Schach Olympiade aus österreichischer Sicht. Wie bekannt hat das Herrenteam einen guten 23. Platz unter 186 Nationen belegt und dabei gegen die Top-10 Nationen Deutschland und England gepunktet. Das Frauenteam hatte mit Covid-Ausfällen zu kämpfen, konnter aber trotzdem einen Platz im Rahmen der Erwertung belegen. (wk)
Siehe auch Bericht vom 8. August 2022
Zum Video-Kommentar von Markus Ragger
Die Staatsmeisterschaften im Haus des Schachsports in Wien gehen in ihre entscheiden Phase. Drei Runden vor Schluss führt das Trio Felix Blohberger, Christoph Menezes und Andreas Diermair mit je fünf Punkten. In der Wertung der Frauen glänzt Annika Fröwis mit guten Leistungen.
Nikolaus Stanec remisiert am Montag, dem Tag der Doppelrunde, gegen Blohberger und Menezes sowie gestern gegen Marc Morgunov und findet sich nach seinem perfekten Start mit 3/3 gemeinsam mit Morgunov und Lukas Leisch mit viereinhalb Punkten im Pulk der Verfolger. Leisch remisert in der fünften Runde gegen David Shengelia und gewinnt danach gegen Gerhard Schroll. Morgunov überzeugt am Montag mit Siegen gegen Frank Belke und Georg Kilgus.
An den Spitzenbrettern gewinnt Blohberger in der sechsten Runde mit Mühe gegen Annika Fröwis. Am Nachbarbrett kommt Andreas Diermair ebenfalls mit Schwarz gegen Dominik Horvath zu einem wichtigen Sieg. David Shengelia reduziert seine Medaillenchancen mit einer zweiten Niederlage gegen Menezes.
In der Frauenwertung läuft für Annika Fröwis nahezu perfekt. Sie gewinnt in den Runden zwei bis fünf gegen Daniel Kristoferitsch, Thomas Bauer, Hannes Ganaus und Florian Schwabeneder. Fröwis hält nach der umkämpften Niederlage gegen Blohberger bei vier Punkten. Es folgen: Veronika Exler (3 Punkte), Nikola Mayrhuber und Barbara Teuschler (je 2,5).
Die 7. Runde beginnt heute, Mittwoch, um 15:00 Uhr mit den Spitzenpaarungen Diermair-Menzes, Blohberger-Morgunov und Leisch-Stanec. Annika Fröwis trifft mit Schwarz auf Peter Sadilek. (wk)
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Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: Brett 1-24, Brett 25+
Chess24, chess.com, ChessBase
Mi 15:00, Do 15:00, Fr 10:00
Magnus Carlsen zeigt eine Meisterleistung und sichert sich in der ersten Runde einen Sieg gegen Anish Giri, als der FTX Crypto Cup in Miami einen spannenden Start hinlegt. Vor allem der norwegische Weltmeister schaltet einen Gang höher, als er die Runde mit zwei dominanten Siegen beendet und Giri mit 3:1 abfertigt. Carlsen sagt danach: "Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir haben sehr, sehr kämpferische Partien gespielt. Schließlich gelang es mir, ihn in der dritten Partie zu brechen."
Carlsen zieht nun in Runde 2 gegen den Amerikaner Hans Niemann ein, der mit einer 0:3-Niederlage gegen den polnischen Oslo Esports Cup-Sieger Jan-Krzysztof Duda schlecht startet. Dem Laptop des New Yorkers ging der Strom aus und er musste neu gestartet werden, wodurch sein Gegner fünf Minuten Zeit hatte, die besten Züge zu finden. In einem ausschweifenden Interview nach dem Kampf macht Niemann seine Gefühle deutlich und gab dem technischen Problem die Schuld an seiner Niederlage. Niemann erholte sich davon nicht mehr und verliert mit 0:3.
Indiens 17-jähriger Nachwuchsspieler Rameshbabu Praggnanandhaa erwischt im Kampf der Wunderkinder den bestmöglichen Start und gewinnt die erste Partie, indem er einen kleinen Fehler von Alireza Firouzja ausnutzt. Firouzja ist jedoch nicht umsonst als weltbester Junior bekannt. Sofort schlug er im zweiten Zug zurück und glich aus, bevor er im dritten Zug einen großen Vorsprung herausspielt. Pragg sah schon verloren aus, schaffte es aber erstaunlicherweise, die dritte Partie zu drehen und einen zweiten Sieg zur 2:1-Führung zu erringen. In der letzten Partie holt Pragg das Remis, das er brauchte, um die 3 Punkte zu holen und seine unglaubliche Form bei den Meltwater Champions Chess Tour-Events fortzusetzen.
Levon Aronian geht gegen den Vietnamesen Liem Quang Le früh in Führung und gewinnt mit drei weiteren Remise das Match, 7.500 Dollar für einen Matchsieg und 3 Punkte für die Tabelle.
Die 2. Runde beginnt heute um 12:00 Uhr ET (18:00 Uhr MESZ). Jede Partie wird über vier Schnellschachpartien gespielt, mit Blitz-Tiebreaks im Falle eines 2:2-Unentschiedens.
Alle Partien werden auf chess24 übertragen und von David Howell, Jovanka Houska und Kaja Snare, oder von Peter Leko und Tania Sachdev kommentiert.
Die Champions Chess Tour ist die weltweit führende Online-Schachtour, bei der der beste Schachspieler der Welt über eine komplette Wettkampfsaison im Online-Schach ermittelt wird. Die Saison 2022 beginnt im Februar 2022 und umfasst monatliche Turniere, die in einem Finale im November 2022 gipfeln. Alle Partien finden online auf www.chess24.com statt, und die Spieler kämpfen um ein Preisgeld von insgesamt über 1,5 Millionen US-Dollar. (wk, Text/Foto: Offizielle Presseaussendung)
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Nikolaus Stanec startet bei der Staatsmeisterschaft 2022 im Haus des Wiener Schachverbandes als einziger Spieler makellos mit drei Punkten aus den ersten drei Partien. Neun Spieler folgen mit einem halben Punkt Rückstand, darunter die Elo-Favoriten Felix Blohberger und Dominik Horvath, die wie David Shengelia direkt von der Schach-Olympiade kommen.
Stanec hat die Staatsmeisterschaft bereits 12-mal gewonnen. Zwischen 1995 und 2005 war der Wiener Großmeister nahezu unantastbar. Lediglich Siegfried Baumegger konnte ihn 2001 in Mureck stoppen und die Serie kurz unterbrechen. Nach 13 Jahre Pause gelang Stanec 2018 und 2019 mit seinen Titeln elf und zwölf ein Doppelschlag.
Bereits in der ersten Runde gab es Sensationen. Die größten waren Siege von Gerald Leitner gegen David Shengelia, Philipp Scheffknecht gegen Johannes Steindl und Leopold Wagner gegen Daniel Kristoferitsch. Nikola Mayrhuber knöpft Peter Schreiner ebenso ein Remis ab wie Zoran Trkulja dem Wiener GM Ilia Balinov.
In der gestrigen dritten Runde gelingt an den Spitzenbrettern lediglich Stanec ein Sieg gegen Laurenz Borrmann. Blohberger remisiert gegen Menezes ebenso wie Sadilek gegen Horvath und Diermair gegen Kilgus. In der Frauenwertung ist Annika Föwis mit zwei Punkte voran. Ihr gelangen Siege gegen Kristoferitsch und Bauer. Eineinhalb Punkte haben Nikola Mayrhuber und Barbara Teuschler.
Insgesamt sind 67 Spieler am Start, darunter 5 GM und 7 IM sowie 1 WIM. Um den Titel bei den Frauen kämpfen sechs Spielerinnen. Heute steht in Wien eine Doppelrunde an. Die vierte Runde beginnt um 10:00 Uhr, die fünfte um 17:00 Uhr. Die Spitzenpaarungen um 10:00 Uhr lauten: Stanec-Blohberger, Horvath-Leisch und Schreiner-Diermair. (wk)
Download: Ausschreibung
Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: Brett 1-24, Brett 25+
Chess24, chess.com, ChessBase
Mo 10:00/17:00, Di-Do 15:00, Fr 10:00
Neun spannende Wettkampftage am Schachbrett liegen hinter uns. Die Schachjugend aus 16 europäischen Ländern hat alles gegeben und um jeden Punkt gefochten. Besonders im Rampenlicht stehen am Ende klarerweise die Siegerinnen und Sieger.
In der Altersklasse U14 freut sich die Schweiz über zweimal Gold. Suvirr Malli gewinnt mit 8,5 Punkten souverän das Turnier und lässt zu keinem Zeitpunkt Zweifel zu. Zwei Punkte Vorsprung sprechen eine klare Sprache. Der Bewerb der Mädchen ist da schon deutlich umkämpfter und erst der Sieg in Runde 9 sichert Ena Bangerter den Titel.
Bei den Burschen U12 gibt es ein etwas knapperes Ende. Kirill Gorkov aus Estland bleibt ungeschlagen, gibt nur 2 Remisen ab und dennoch waren seine Verfolger ihm dicht auf den Fersen. Einen halben Punkt Abstand kann er aber verteidigen. Sofia Timagina (SLO) setzt sich bei den Mädchen U12 durch.
In der U10 gehen die Titel an Bulgarien und Deutschland. Nikola Neychev erreicht 8 Punkte aus 9 Partien und feiert einen über weite Strecken ungefährdeten Sieg. Die deutschen Fahnen hoch hält Ann Englert.
Die jüngste Altersklasse wird am Ende ein Freudenfest für Österreich. Chenshan Wu siegt vor Chicheng Leon Chen. Der Mädchenbewerb geht an Marina Kotenko Gonzalez.

Foto: Silbermedaillengewinner Chicheng Leon Chen
Das Open U14 bis U18 dominieren unsere Gäste aus Ungarn. Akos Kocsmar holt 9 aus 9 und präsentierte sich klar überlegen. Der zweite Platz ging ebenfalls nach Ungarn an Molli Amina Markus.
Im Open bis zur Altersklasse U12 bringt erst die Schlussrunde Klarheit. Das direkte Duell zwischen Timo Schwarz und Janosch Gierlinger, die lange Zeit gleichauf waren, entscheidet am Ende Timo Schwarz für sich, was ihm den ersten Platz einbringt.
Am Ende danken wir allen Spielerinnen und Spielern, Eltern und Begleitpersonen und hoffen auf ein Wiedersehen im Jahr 2023 zur gewohnten Zeit Anfang August. (wk, Text/Foto: Mario Schachinger)
Ergebnisse, Fotos
Im Grätzl-Zentrum Kaisermühlen im 22. Wiener Gemeindebezirk werden begeisterte Schachspielerinnen eingeladen, ihre Fähigkeit unter Beweis zu stellen: Zu den Turnieren, benannt nach der Schachmeisterin Alfreda Hausner werden am 17. und 18. September alle Frauen, die gern Schach spielen, zum Brett gebeten.
Näheres Infos folgen, wer interessiert ist, merkt sich den Termin vor. Die Teilnahme ist gratis, tolle Preise warten auf die Siegerinnen, alle Teilnehmerinnen bekommen eine Aufmerksamkeit, die Schachtorte ist groß (und schaut lecker aus). Das Alfreda-Hausner-Schachturnier im wohnpartner Grätzl-Zentrum Kaisermühlen ist ein Schachturnier für Frauen und ein Schachfest für alle!
Und wenn es die Schachgöttin tatsächlich gut mit Wien meint, schaut auch die ehemalige Weltmeisterin und frischgebackene Olympiasiegerin Mariya Muzychuk auf eine Simultanpartie vorbei! (af, Text/Info: cs, Foto: Vitaliy Hrabar)
Infos und Zeitplan
Weiter Infos (Update 2022-09-02 wk)
Wo: 1220 Wien, Schüttaustraße 1-39/3/R01 (Grätzl-Zentrum)
Anmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 01/2450 22083
Nähere Infos:
Turnier für Mädchen unter 14 Jahren: Samstag 11 bis 15 Uhr
Turnier für Mädchen über 14 Jahren und für Frauen: Sonntag 11 bis 13:30 Uhr
Simultan mit Mariya Muzychuk: Sonntag, ab 11 Uhr
Schachpartien mit Schachtrainer*innen: durchgehend Samstag und Sonntag.
Brötchen, Schachtorte gibt es für Teilnehmer*innen!
Info-Folder
Vom 5. bis zum 7. August fand im schweizerischen Kurort Davos das traditionelle 5-rundige Summer Open statt. Dabei dominierte eine Handvoll österreichischer Spieler das Feld mit 62 Teilnehmer*innen aus 14 Nationen. Siegreich ist Franz Riemelmoser (Admira Villach), der seine ersten vier Partien gewinnen kann. Ein Remis in der Schlussrunde gegen den Tiroler Andreas Jedinger (Bretze Hall In Tirol) reicht zum Turniersieg. Jedinger wird Dritter.
Die wohl größte Überraschung gelingt dem 12-jährigen Feldkircher Viktor Guba (1718). Er performt gegen deutlich höher eingestufte Gegner sehr gut, ein Sieg gegen IM Ali Habibi in der Schlussrunde wird mit Platz 2 und einem Plus von 115 Elopunkten belohnt. Auch der 4. Platz geht an einen Österreicher: U14-Spieler Leonhard Gerö (SCD) schlägt alle eloschwächeren Gegner und muss sich nur Turniersieger Riemelmoser geschlagen geben. Das nächste Davos Summer Open wird von 4. – 6. August 2023 stattfinden. (af, Foto: Boschetti)
Österreich beendet die Schach-Olympiade 2022 in Chennai, Indien, mit zwei Siegen. Die Herren gewinnen gegen Belgien mit 2,5:1,5, das Frauenteam besiegt Montenegro glatt mit 3,5:1,5. Olympia Gold geht an Usbekistan und die Ukraine.
Das von Borki Predojevic betreute österreichische Nationalteam darf sich über eine gute Olympiade freuen. In der ersten Turnierhälfte gelingen mit dem 2,5:1,5 gegen Deutschland und dem 2:2 gegen England zwei herausragende Ergebnisse gegen Top-10 Nationen. Eine kurze Schwächeperiode nach dem Ruhetag mit zwei Niederlagen gegen Ungarn und Irland wird mit drei Siegen in Serie gegen Bolivien, Andorra und Belgien mehr als wettgemacht. Das perfekte Finale wird mit dem 23. Rang belohnt wird. Insgesamt gelingen 15 Punkte mit einem Ergebnis von sieben Siegen bei einem Unentschieden und drei Niederlagen. Markus Ragger und Valentin Dragnev halten die Spitzenbretter mit 4,5 Punkten aus 9 Partien bzw. 4/9. Felix Bljoberger spielt mit 5,5/10 ein solides Turnier, während David Shengelia krankheitsbedingt nur fünfmal zum Einsatz kommt und dabei dreieinhalb Punkte holt. Topscorer des Teams ist Dominik Horvath mit 8/11.
Das Frauenteam muss wegen Covid-Ausfällen von der dritten bis zur siebenten Runde zu Dritt spielen. Abgesehen von einer Niederlage gegen Paraguay und einem 2:2 gegen Kanada gewinnt man trotzdem gegen nominell schwächere Teams. Insgesamt werden es sechs Sieg bei einer Punkteteilung und vier Niederlagen. In den Matches gegen Indien und Frankreich zeigt das Team sein Potenzial, auch wenn es in diesen Matches letztlich nichts zu holen gab. Am Ende bringen 13 Punkte den 36. Platz. Die Einzelergebisse lauten: Katharina Newrkla 4/9, Chiara Polterauer 3/7, Denise Trippold ungeschlagen 5/7, Nikola Mayrhuber 7,5/10 und Elisabeth Hapala 7/10.
Der Kampf um den Olympiasieg verläuft hochdramatisch. Das junge Team aus Usbekistan - nimmt man den 27-jährigen "Veteran" Jakhongir Vakhidov aus der Wertung, haben Abdusattorov, Yakubboev, Sindarov und Shamsiddin Vahkidov einen Schnitt von unter 19 Jahren - zeigt sich auch in der Schlussrunde nervenstark und besiegt Holland mit 2,5:1,5. Das bedeutet Gold dank besserer Zweitwertung vor Armenien, das ohne Aronian, er wechselte in die USA, mit einem 2,5:1,5 Sieg Silber gewinnt. Bronze geht an das Zweiterteam aus Indien, dessen Altersschnitt, ohne Adhiban, sogar nur 17 Jahre beträgt. Am Spitzenbrett holt der 16-jährige Gukesh mit 9/11 ein unfassbares Ergebnis. Trotzdem wird er sich ärgern, dass er in der 10. Runde eine unnötige Niederlage gegen Usbekistan kassiert und seinem Team damit die Goldchance raubte.
Im Frauenbewerb stolpern die führenden Inderinnen in der Schlussrunde über die USA. Die 1:3 Niederlage macht das Feld frei für die Ukraine, die nach einem 3:1 gegen Polen in der Besetzung Mariy Muzychuk, Anna Muzychuk, Ushenina, Buksa und Osmak aus der Verfolgerposition noch Gold gewinnt. Georgien sichert sich mit einem 3:1 gegen Aserbaidschan punktegleich Silber. Indiens Frauen bleibt mit einem Punkt weniger Bronze vor den punktegleichen Teams aus den USA und Kasachstan. (wk, Foto: Offizielle Website)
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Die Schlussrunde der Schach-Olympiade in Chennai verspricht einiges an Spannung. In der offenen Klasse kämpfen Armenien und Usbekistan im Fernduell gegen Spanien bzw. Holland um Gold. Wenn beide schwächeln, haben auch noch Indien, Indien 2 und die USA Chancen. Im Frauenbewerb ist Indien wieder einen Punkt voran, spielt in der letzten Runde aber gegen die USA, einen unangenehmen Gegner. Polen, Aserbaidschan, Ukraine und Georgien liegen mit 16 Punkten auf der Lauer.
Österreichs Herren verschaffen sich heute mit einem 3:1 Sieg gegen Andorra eine gute Ausgangssituation und könnten mit einem dritten Sieg in Serie gegen Belgien morgen noch einen Platz in den Top-30 erkämpfen. Der Sieg gegen Andorra ist nie in Gefahr. Felix Blohberger und Dominik Horvath gewinnen überzeugend, Markus Ragger und Valentin Dragnev steuern an den Spitzenbrettern zwei Remisen bei.
Das von Bundesfrauentrainer Siegfried Baumegger betreute Frauenteam unterliegt Frankreich mit 1:3. Lange schien aber ein Punktegewinn möglich. Katharina Newrkla hält am Spitzenbrett lange Marie Sebag stand, ehe sie sich bei einer Abwicklung verrechnet. Chiara Polterauer spielt am Nachbarbrett Pauline Guichard an die Wand. Am Ende ist die Stellung klar gewonnen, der Gewinnweg aber nicht leicht zu finden. In Zeitnot übersieht Polterauer eine dreifache Stellungsweiderholung. Nikola Mayrhuber spielt gegen Sophie Millet lange gut. In Zeitnot übersieht sie aber einen taktischen Schlag der Französin. Elisabeth Hapala remisiert mit Weiß gegen Anastasia Savina. In Summe war gegen die Französinnen deutlich mehr drinnen. Morgen wartet Montenegro.
Der Schlager der heutigen Runde, das Match zwischen den indischen Youngsters und den genauso jungen Usbeken verläuft aus Sicht der Gastgeber tragisch. Praggnanandhaa bringt Indien mit einem Sieg gegen Sindarov nach zwei Remisen an den Brettern zwei und vier in Führung. Am Spitzenbrett wird ausgerechnet der bisher so grandios spielende Gukesh zur tragischen Figur. Eine klare Gewinnstellung entgleitet ihm diesmal. Ein Remis wäre aber noch immer ausreichend für das Team. Offenbar ist sich Gukesh aber nicht sicher ob "Prag" sein technisch schwieriges Endspiel gewinnen kann und startet Gewinnversuche. Diese gehen aber nach hinten los. Abdusattorov kann für die Usbeken noch ausgleichen und sein Team anstatt der jungen Inder die beste Ausgangslage für die Schlussrunde verschaffen.
Die Schlussrunde beginnt morgen bereits um 10:00 Uhr Ortszeit und damit um 06:30 MEZ. In der Live-Kommentierung zeigt sich Peter Svidler einigermaßen erbost über einen Beginn der Entscheidungsrunde fünf Stunden vor jenem aller anderen Runden und meint: "Man achtet hier nicht auf das Befinden der Spieler, die ihre ganze Vorbereitung vor der wichtigsten Runde ändern müssen, sondern nur auf den Beginn der Schlussfeier. Das ist eine falsche Priorität und es ist schwer zu verstehen, wem das eingefallen ist."
Wie auch immer. In Europa ist die Olympia-Entscheidung etwas für Frühaufsteher oder Späteinsteiger... (wk, Foto: Offizielle Website)
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