Der Weltschachbund (FIDE) organisiert vom 27. November bis 23. Dezember eine Online Weltmeisterschaft für die Jugend. Gespielt wird in den Altersklassen U10, U12, U14, U16 und U18 jeweils für Mädchen und Buben. Die Qualifikation läuft bereits, die finale Phase wird dann vom 19.-23. Dezember gespielt. Die Organisation läuft über die australische Plattform Tornelo.
In der Qualifikation kann jedes Land in jeder Altersklasse je einen Spieler, eine Spielerin nominieren. Zusätzlich sind die Top-10 jedes Kontinents in jeder Altersklasse startberechtigt.
Österreich ist in der Qualifikation für Europa dabei. Sie beginnt heute, Dienstag, dem 7. Dezember und dauert bis Donnerstag, dem 9. Dezember. Start ist jeden Tag um 16:00 Uhr. Gespielt werden pro Tag je zwei Runden, am Mittwoch sogar drei. Bedenkzeit ist 15 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement pro Zug.
Die österreichischen Teilnehmer sind:
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Burschen |
Mädchen |
U18 |
Blohberger Felix |
Konecny Sophie |
U16 |
Morgunov Marc |
Katter Katharina |
U14 |
Marakovits Nico |
Vicze Kata |
U12 |
Pilshofer Paul |
Antenreiter Lena |
U10 |
Dotzer Lukas * |
Turdiyeva Maryam |
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Balint Peter * |
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Rosol Philip |
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vorqualifiziert |
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Links:
FIDE, Tornelo
Springer dominiert Läufer im Endspiel ist das Thema der 66. Sendung von ChessBase TV Austria mit Harald Schneider-Zinner und Nikola Mayrhuber. (wk)
Links:
Info-Seite ChessBase TV Austria
Youtube: 66. Sendung - 12/2020 (Youtube)
Archive: ChessBase, Youtube, Blog ÖSB
Schon ein Jahr vor dem Schachboom durch die Netflix Serie „Damengambit“ waren Maria Martetschläger, Sophie Konecny und Mahmoud El-Shennawi vom Schachvirus infiziert. Alle drei sind nicht nur leidenschaftliche Schachspieler, sondern entschieden sich, im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit noch tiefer in die Materie Schach einzutauchen – und das auf ganz unterschiedliche Arten. Maria untersuchte die Ursachen für den großen Männeranteil im Schach, Sophie wollte wissen, warum Menschen vom Schachspiel so begeistert sind und Mahmoud interessierte sich für die Algorithmen eines Schachcomputers. Alle drei konnten anhand ihrer Untersuchungen eine hochinteressante VWA fertigstellen, die sie dann beim ÖSB für den Wettbewerb der besten Schach VWA einreichten.
Die Entscheidung, wer sich am Ende über den Hauptpreis in Höhe von 200€ freuen darf, wurde im Rahmen einer Online Verleihung verkündet. Das Interesse an den Arbeiten war groß, darum willigten Maria, Sophie und Mahmoud ein, diese kurz vorzustellen. Dass die Arbeit der ehemaligen Maturanten einen besonderen Stellenwert hat, zeigte sich auch an der Teilnahme von Frau Mag. Martina Müller vom Bildungsministerium. Sie nahm sich nicht nur Zeit die Präsentationen zu genießen, sondern berichtete auch über die Schach-Projekte des Ministeriums.
Die schwere Aufgabe aus den drei ausgezeichneten Arbeiten die beste auszusuchen übernahm Lothar Handrich als Vorsitzender der Bewertungskomission. Am Ende entschieden nur Nuancen und Maria durfte sich über den Hauptpreis freuen. Aber auch Sophie und Mahmoud gingen nicht leer aus. Der ÖSB sponserte für die beiden noch einen 50€ Büchergutschein für das legendäre Geschäft Schach und Spiele in Wien. Zusätzlich bekommen alle drei Teilnehmer das Buch „Eva Moser – Phantasie und Präzision auf dem Schachbrett“ vom ÖSB Präsidenten Christian Hursky geschenkt.
Ich darf mich zum Abschluss herzlich bei allen Beteiligten für den netten Abend bedanken und möchte erwähnen, dass es den VWA Preis auch im Schuljahr 2020/21 wieder gibt. Eine Einreichung ist bis am 30.April 2021 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich!
wk, Text/Bild: HJ Koller
Der Schachklub Hietzing trauert um Karl Janetschek, der im 81. Lebensjahr verstorben ist. All seine schachlichen Erfolge aufzuzählen ist beinahe unmöglich. Besonders erwähnenswert sind aber seine beiden Staatsmeistertitel (1967 und 1973) und mehrfache Olympiateilnahmen.
Hier noch eine seiner vielen schönen Partien.
Seine schachliche Kompetenz wird uns sicher fehlen, aber noch viel mehr werden wir den Menschen Karl Janetschek vermissen!
Karl hat rege am Klubleben teilgenommen. Mit seinem trockenen, geschliffenen Humor hat er uns oft unterhalten. Sein eigenes herzhaftes Lachen wird jedem, der es jemals hörte, unvergessen bleiben. Er konnte aber auch gut zuhören und auf die Probleme anderer eingehen.
Karl – Du wirst uns nicht fehlen – Du fehlst uns jetzt schon! Wie viel größer noch muss dieser Verlust seine Familie treffen, der unser tiefstes Mitgefühl gilt.
Für den Schachklub Hietzing in tiefer Betroffenheit
Dr. Peter Linner, Präsident
Manfred Prager, Vizepräsident
Weltmeister Magnus Carlsen verliert ausgerechnet an seinem Geburtstag am 30. November das Finale des Skilling Online Opens überraschend gegen Wesley So, gegen den er bisher stets eine vernichtende Bilanz aufzuweisen hatte.
Im Semifinale setzte sich Carlsen gegen Ian Nepomniachtchi dank eines 2,5:1,5 Sieges im ersten Satz und einem 2:2 im zweiten durch, wobei die Entscheidung gleich in der ersten Partie mit einem Einsteller des Russen fällt. Danach remisiert sich Carlsen in den folgenden sieben Partien ins Finale. So setzt sich im zweiten Semifinale gegen Hikaru Nakamura mit dem gleichen Resultat durch, diktiert das Match aber deutlicher als es im Resultat zum Ausdruck kommt.
In beiden Sätzen des Finales geht Carlsen dreimal in Führung, aber So kann jedes Mal umgehend ausgleichen. Am ersten Tag wackeln beide mit Schwarz. Beide gewinnen ihre beiden Weiß-Partien und trennen sich im ersten Satz 2:2. Am zweiten Tag des Finales startet Carlsen mit einem Schwarzsieg an seinem Geburtstag optimal. Er kann aber nicht wie gewohnt das Heft in die Hand nehmen. So kontert mit einer starken Partie und gleicht erneut aus. Dramatisch verläuft die dritte Partie im zweiten Satz. Zuerst erlangt So mit Weiß erneut großen Vorteil, macht aber einen großen Fehler und gibt Carlsen die Chance umgehend zu gewinnen. Doch Carlsen fehlt diesmal die Präzision, er verpasst die Chance und es gibt ein erstes Remis. In der nächsten Partie verzichtet er darauf aufs Ganze zu gehen und steuert wie schon des Öfteren lieber mit einem 2:2 sicher das Tie-Break an.
Doch diesmal geht diese Erfolgsstrategie daneben. So verbessert gegen Caro-Kann seine Spielweise aus der ersten Partie des zweiten Satzes und erlangt Vorteil. Wie aber schon öfter im Verlaufe des Turniers lässt ist seine Verwertung verbesserungsfähig. Carlsen verpasst aber erneut seine Chance, diesmal auf ein Remis, und gerät im Tie-Break in Rückstand. In der zweiten Partie gibt ihm So nach ruhiger Eröffnung die Chance die Stellung zu verkomplizieren. Carlsen tauscht zwei Figuren gegen Turm und zwei Bauern, verpasst aber diese zum Laufen zu bringen. Das Remis macht Wesley So zum Gewinner der ersten Station der Chess Champions Tour 2020/2021.
Das nächste der 10 Turniere dieser Serie ist ein "Major" vom 26.12.2020 bis 3.1.2021. (wk, Bilder: chess24)
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Um euch die Adventszeit unterhaltsamer zu gestalten, haben wir einen neuen Wettbewerb für euch. Diesmal dürft ihr wieder kreativ werden und mit den Schlagwörtern: Frauen und Schach herumexperimentieren. Von Zeichnungen über Geschichten, Texte, Lieder,.... euch ist freie Wahl gelassen.
Einreichungen nehmen wir gerne bis inklusive 24.Dezember entgegen. Für die besten Einsendungen gibt es Preise vom Frauenschach-Christkind. Zudem werden ab 15 Einreichungen Lospreise ausgespielt.
Die Gewinner werden Anfang Jänner 2021 bekannt gegeben.
Weitere Informationen zu Einreichungen, Preisen und Bewertung gibt es in der Ausschreibung.
(js, nm)
Das Skilling Online Open bringt im Viertelfinale vier spannende Matches. Magnus Carlsen findet in Anish Giri einen gleichwertigen Gegner. Sieben der acht Rapid Partien enden mit Remisen, wobei Giri insbesondere in der ersten Partie eine große Chance verpasst in Führung zu gehen. Carlsen entscheidet den ersten Satz mit einem Schwarzsieg in der vierten Partie mit 2,5:1,5 für sich. Im zweiten Satz reicht ihm daher ein 2:2. Carlsen vermeidet unnötige Risiken und sichert sich mit vier Remisen den Aufstieg in das Semifinale.
Alle anderen drei Matches müssen in ein Tie-Break, da die Verlierer des ersten Tages am zweiten zurückschlagen. Hier setzen sich dann in allen Begegnungen die Sieger des zweiten Tages durch. Ian Nepomniachtchi gewinnt das Tie-Break schon in den Blitzpartien gegen Levon Aronian in zwei Blitzpartien mit je 5 Minuten plus 3 Sekunden/Zug mit 2:0 und trifft heute auf Carlsen.
Das zweite Semifinale ist ein amerikanisches Duell zwischen Wesley So und Hikaru Nakamura. Beide mussten gestern ins Armageddon. Nakamura braucht dafür ein Wunder und die Mithilfe von Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose ging im Tie-Break mit 1:0 in Führung und nimmt Nakamura in der zweiten früh die Qualität ohne Kompensation ab. Das hätte es eigentlich sein sollen. Irgendwie schafft es Nakamua aber im Spiel zu bleiben und plötzlich ergeben sich für ihn trotz des materiellen Defizits Gegenchancen. Am Ende bringt eine Springergabel das 1:1. Im Armageddon muss MVL mit Weiß gewinnen. Nakamura kann die Stellung aber verflachen und schafft mit dem Remis den Aufstieg.
In der zweiten Armageddon Partie wird Teimour Radjabov zum Unglücksraben. Er verliert früh durch einen Fehler einen ganzen Turm und scheidet damit praktisch kampflos aus. Daran ändert auch nichts, dass er weiterspielt und So am Ende in Gewinnstellung mit einem Remisangebot den Aufstieg sichert.
Das Semifinale beginnt heute, Freitag, dem 27.11.2020, um 18:00 MEZ. Die Paarungen lauten Carlsen-Nepomniachtchi und So-Nakamura. (wk, Bilder: chess24)
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Eva Moser war ein Jahrhunderttalent des österreichischen Schachs. Schon wenige Monate, nachdem sie das Spiel im Alter von zehn Jahren kennengelernt hatte, gewann sie bereits die österreichische Jugendstaatsmeisterschaft. Das wiederholte sie in den folgenden Jahren sieben Mal. 1998 konnte sich die junge Kärntnerin mit der Silbermedaille bei der Europameisterschaft der Mädchen unter 16 Jahren im steirischen Mureck erstmals international in Szene setzen. Ihre Begeisterung für Schach war grenzenlos und so stürzte sie sich mit großem Erfolg in die internationale Turnier- und Open-Szene.
Als erster Österreicherin wurde ihr im Jahr 2003 der Frauen-Großmeistertitel verliehen und 2004 folgte der internationale Meistertitel bei den Männern. Im selben Jahr wurde sie Zweite bei der österreichischen Staatsmeisterschaft der Männer, die in „allgemeine Klasse" umbenannt werden musste, und rückte auf Platz 22 der Weltrangliste der Frauen vor. Zwei Jahre später war ihr erneuter Anlauf zum Staatsmeistertitel von Erfolg gekrönt. Trotz stärkster Konkurrenz kürte sie sich bei der Staatsmeisterschaft 2006 als erste Frau in Österreich zur Staatsmeisterin der allgemeinen Klasse.
Bei der Europameisterschaft der Frauen in Dresden 2007 gelang ihr die Qualifikation zur K.O.-Weltmeisterschaft der Frauen, bei der sie 2008 in der ersten Runde gegen Lilit Mkrtchian denkbar knapp ausschied. Von ihren zahlreichen Turniererfolgen ragt besonders der im Großmeisterturnier von Augsburg 2013/14 heraus, bei dem sie eine erste „männliche" Großmeisternorm erzielte und ihr eine unsterbliche Partie mit fünf Damen am Brett gelang.
Bei all diesen Erfolgen beeindruckte die Art, wie sie sie erreichte. Trotz ihrer freundlichen kollegialen Art war sie am Schachbrett eine „Löwin", die kompromissloses, kämpferisches Schach mit ausgezeichneten Endspielkenntnissen zu verbinden wusste; die Zahl ihrer Remispartien ist sehr gering. Das Studium der Eröffnungstheorie reichte ihr bald nicht mehr, sie begann früh, eigene Wege zu gehen und setzte auf ihre Kreativität. „Phantasie statt Theorie" lautete ihr Motto.
Neben ihrer Schachkarriere schloss Eva Moser das Studium der Betriebswirtschaft ab und arbeitete bis zu ihrem allzu frühen Tod in der Redaktion des österreichischen Schachmagazins „Schach Aktiv".
Micheal Ehn, Markus Ragger und Kurt Jungwirth würdigen in diesem Buch das Schaffen von Eva Moser. Alle drei waren langjährige Wegbegleiter.
Autoren:
Michael Ehn, Publizist, international bedeutender Schachhistoriker.
Kurt Jungwirth, ÖSB Präsident 1971-2017, hat Eva Mosers Schachlaufbahn voll begleitet.
Markus Ragger, Großmeister, Österreichs Nummer 1, analysiert Höhepunkte in Eva Mosers Schaffen.
200 Seiten, 53 Farbfotos, gebunden, Grossformat, Leseband, Joachim Beyer Verlag
Erscheint am 2. Dezember 2020
Vertrieb (Bestellungen sind ab sofort möglich):
Schach und Spiele, Gumpendorfer Straße 60, 1060 Wien
Tel: +43 158 598 35
E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Magnus Carlsen gewinnt die Vorrunde beim Skilling Open, der ersten Station der "Chess Champions Tour", mit neun von fünfzehn möglichen Punkten dank besserer Zweitwertung vor Hikarua Nakamura.
Wesley So, Ian Nepomniachtchi und Levon Aronian schaffen mit je achteinhalb Punkten ebenfalls den Einzug in das Viertelfinale. Aronian sichert sich seinen Platz in der vorletzten Runde mit einem Schwarzsieg gegen Karjakin und feiert danach ausgelassen mit seinem Hund "Ponchik", der in Armenien fast so bekannt ist wie sein Herrchen.
Dahinter spielt sich um die restlichen drei Plätze für den Einzug in die KO-Phase ein Drama ab. Alireza Firouzja legt wieder eine beachtliche Talentprobe ab und spielt phasenweise begeisterndes Schach. Nach Siegen gegen Giri und Karjakin ist er zwei Runden vor Schluss sogar vorne dabei. Doch dann übersieht er gegen Nakamura in ausgeglichener Stellung eine tückische Taktik und verliert zudem noch in der Schlussrunde gegen Quang Liem Le. Im gesamten Turnierverlauf war die Elite extrem knapp zusammen. Da entscheiden Kleinigkeiten. Am Ende sind mit Radjabov, Vachier-Lagrave, Giri, Firouzja und Le fünf Spieler punktegleich im Kampf um drei Plätze. Firouzja und Le verpassen wegen der schlechteren Zweitwertung denbar knapp den Aufstieg, wie die Tabelle zeigt. Giri, er dominierte an den ersten beiden Tagen, verliert aber am Schlusstag wie Firouzja zweimal, ist der glückliche Achte.

Das Viertelfinale wird heute, Mittwoch, und morgen, Donnerstag, ab jeweils 18:00 mit den Paarungen Carlsen-Giri, Aronian-Nepomniachtchi, So-Radjabov und MVL-Nakamura gespielt. (wk, Bilder: chess24)
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Am Freitag, den 04.Dezember 2020 veranstaltet Frauenschach_AUT ein 11-ründiges Blitzturnier auf lichess.
Frauen und Mädchen sind natürlich wie immer erwünscht, doch die österreichischen Männer sind diesmal ebenso willkommen. Das Turnier und die Gruppe auf Lichess ist bereits eingerichtet. Genaue Informationen zu der Teilnahme gibt es in der Ausschreibung.
Preise: Die ersten 3 Plätze dürfen sich über Gutscheine und Sachpreise freuen. Zusätzlich werden noch weitere Mädchen- und Frauenpreise ausgespielt. Ebenso gibt es Lospreise zu vergeben!
Livestream: durch WFM Annika Fröwis und WIM Veronika Exler auf Youtube unter Vroniversum feat. Frauenschach_AUT zu finden!
Ausschreibung
(af, nm)