Die Frauen Europameisterschaft wurde gestern in Antalya mit der ersten Runde gestartet. Von den Österreicherinnen gelingt Veronika Exler mit Schwarz gegen die Türkin Irem Ezra Oz ein Auftaktsieg. Barbara Teuschler, Denise Trippold und Elisabeth Hapala verlieren gegen elostärkere Gegnerinnen. Insbesondere Trippold hatte aber durchaus Chancen. Sie stand gegen die Fränzösin Sophie Milliet klar besser, ehe ein Fehler die Partie gedreht hat. Die größte Sensation des Tages an den Spitzenbrettern ist ein Sieg der Italienerin Elena Sedina in nur 15 Zügen gegen die Litauerin Deimante Cornette. Die Russinnen Aleksandra Goryachkina und Olga Girya geben Remisen ab, wobei die an Nummer Eins gesetzte Goryachkina sich darüber glückich schätzen darf. Die zweite Runde beginnt heute um 14:00 Uhr MEZ. Exler trifft mit Jovanka Houska (2426) auf eine starke Gegnerin. (wk, Bild: Turnierseite)
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Im griechischen Rhodes sind bei den Europameisterschaften der Senioren bereits sechs von neun Runden gespielt. In der Klasse 50+ führt der Serbe Milos Pavlovic mit fünf Punkten vor fünf Spielern mit je 4,5 Zählern. Aus Österreich sind Andreas Druckenthaner und Michael Ernst unter den insgesamt 50 Teilnehmern. Druckenthaner hält bei 3,5, Ernst bei 3 Punkten. In der Klasse 65+ liegt mit Yuri Balashov (RUS), Jens Kristiansen (DEN) und Evgenij Kalegin (RUS) ein Trio mit je fünf Punkten vorne. Aus Österreich hält Hans Singer bei 3,5 Punkten. Bei den Frauen gibt es nur eine 65+ Gruppe mit 10 Spielerinnen. Es führt die Russin Elena Fatalibekova (4,5 Punkte) vor Tamar Khmiadishvili (GEO) und Tamara Sorokina (RUS, je 4). (wk, Foto: Turnierseite)
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In Budapest findet vom 9.-14. April das Spring Festival statt. Im A-Turnier sind 145 Spieler aus 29 Nationen am Start, darunter 23 Großmeister und drei Österreicher. Die Startrangliste wird angeführt von Liviu-Dieter Nisipeanu (GER, 2680), Vladimir Onischuk (UKR, 2627) und Viktor Erdos (HUN, 2610). Nach drei Runden sind mit Onischuk und den beiden Indern Chopra Aryan und G.Ng Gopal noch drei Spieler ohne Punkteverlust. Aus österreichischer Sicht starten Dominik Horvath, Jurij Khalakhan und Balint Kiss verhalten. Horvath muss eine überraschende Auftaktniederlage einstecken und hält nun bei eineinhalb Punkten. Khalakhan und Kiss erreichen bisher je ein Remis müssen aber zweimal den König umlegen. Im B-Turnier sind mit Werner Groiss, Nikolaus Kellner und Kata Vicze drei weitere Österreicher dabei. Jugendspielerin Vicze hält bei guten eineinhalb Punkten und als Einzige bei einem kräftigen Eloplus. (wk)
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Genau 64 Damen und Herren (wie passend für Schach!) beteiligten sich an der "5. Offenen Pinzgauer Schnellschach-Meisterschaft 2019“ in Maishofen, bei der 9 Runden mit jeweils 15 Min. Bedenkzeit zu absolvieren waren. In seinem 5. Antreten konnte Schwarzachs Schachklubchef Juro Ljubic, als Nr. 2 gestartet, den Bewerb erstmals für sich entscheiden. Ihm folgten auf den Spitzenrängen Zivko Danojevic (Uttendorf), Peter Mooslechner (Zell am See), Thomas Feichtner (Uttendorf) und Irakly Lomsadze (Royal). Die Mannschaftswertung gewann der SK Pjesak vor Uttendorf und Schwarzach. Neben den sechs Hauptgewinnern freuten sich 14 Kategorie-Preisträger über jeweils 40 €. Zusätzlich konnten sich alle 64 TeilnehmerInnen einen Sachpreis aussuchen. (wk, Text/Foto: Alois Grundner)
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Die Europameisterschaft der Frauen wird heuer vom 10. bis 23. April in Antalya, Türkei, ausgetragen. Genannt haben 131 Spielerinnen aus 32 Nationen. Das größte Kontingent stell Russland (20) vor Gastgeber Türkei (16) sowie Aserbaidschan und Ukraine (je 10). Österreich ist mit vier Spielerinnen vertreten: Veronika Exler, Barbara Teuschler, Denise Trippold und Elisabeth Hapala. In der Startrangliste liegt Exler mit 2289 am 64. Platz. An der Spitze ist die Russin Aleksandra Goryachkina mit 2534 die Nummer Eins, gefolgt von den beiden Georgierinnen Nana Dzagnidze (2513) und Bela Khotenashvili (2479). In den Top-10 sind weiters Kashlinskaya (RUS), Stefanova (BUL), Cornette (LTU), Sebag (FRA), Girya (RUS), Cramling (2460) und Shuvalova (RUS). Die besten 14 Spielerinnen qualifizieren sich für den nächsten World-Cup. Die erste Runde beginnt morgen, Donnerstag, um 14:00 Uhr MEZ. (wk, Bild: Turnierseite)
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Magnus Carlsen sitzt nach dem Turnier in Shamkir wieder sicher am Thron des Weltranglistenersten. Nach seinem Sieg gegen Giri legt der Weltmeister in den beiden Schlussrunden gegen Karjakin und Grischuk nach, gewinnt drei Partien in Serie, fünf insgesamt und das Gashimov-Memorial mit zwei Punkten Respektabstand auf Sergey Karjakin und Ding Liren. Insbesondere die Partie gegen Karjakin demonstrierte perfekt eine neue Strategie, die Carlsen für das letzte WM-Match gegen Caruana mit Schwarz vorbereitet hat. Karjakin wählte in Shamkir die gleiche Variante gegen Sweschnikow wie Caruana in London. Die "Engines" mögen die weiße Stellung und die "Computer-Generation" glaubt noch immer nicht, dass sie diesen Vorteil gegen Carlsen nicht umsetzen können. Der setzt dagegen, dass sich die schwarze Stellung leichter spielt und bekommt gegen Karjakin wieder recht. Sein Sieg im Königsangriff macht ihm und den Zusehern ebensoviel Freude wie jener gegen Giri. In der Schlussrunde gewinnt Carlsen gegen Grischuk wieder in seiner gefürchteten technischen Perfektion. Nachdem Carlsen im November 2018 um seine Nummer Eins Position noch fürchten musste, Caruana war ihm auf drei Punkte nahe, liegt er jetzt wieder mit einer Elozahl von 2861 um 45 Punkte vorne. Zudem ist er seit 50 Partien ungeschlagen. Seine Eloleistung in Shamkir liegt über 2988 und gehört damit zu den besten Leistungen seiner Karriere. Die Konkurrenz stand in Shamkir in seinem Schatten. Hinter Kajakin und Ding folgen Grischuk, Radjabov und Anand mit 4,5 Punkten. Radjabov blieb wie Carlsen ungeschlagen, konnte aber keine Partie gewinnen. Mitgehalten haben auch Navara und Topalov mit je vier Punkten, enttäuscht mir ihren Leistungen sind hingegen Mamedyarov (3,5) und Giri (3), denen es nicht laufen wollte. Das nächste große Turnier ist ab 20. April das GRENKE Chess Classic in Deutschland. Carlsen wird am Start sein. (wk, Foto: Turnierseite)
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In Shamkir kommt es heute zu eine Wiederauflage des WM-Duells von 2016 zwischen Sergey Karjakin und Magnus Carlsen. Beide sind bisher ungeschlagen und dem Rest des Feldes enteilt. In der Tabelle führt Carlsen mit fünf Punkten vor Karjakin (4,5). Karjakin konnte in der sechsten Runde gegen Anand gewinnen und mit diesem zweiten Sieg zu Carlsen aufschließen. Der Weltmeister hat gestern zurückgeschlagen, gegen Anish Giri gewonnen und wieder die alleinige Führung übernommen. Gleich sechs Spieler liegen mit dreieinhalb Punkte bereits eineinhalb Zähler hinter dem Leader: Grischuk, Radjabov, Anand, Navara, Ding und Topalov. Schlecht geht es Mamedyarov (2,5) und Giri (2). Beide sind ebenso noch ohne Sieg wie Radjabov, der alle Partien remisieren konnte. Die Vorentscheidung um den Turniersieg wird heute ab 13:00 Uhr live auf der Turnierseite übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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An diesem Wochenende ist in der deutschen Bundesliga die Entscheidung gefallen. Titelverteidiger OSG Baden-Baden gewinnt das Schlüsselmatch gegen die SG Solingen mit 5:3. Ragger remisiert für Solingen am zweiten Brett gegen Levon Aronian. Tags darauf überfährt Baden-Baden Düsseldorf mit 7:1 und sichert sich mit 26 von 28 möglichen Punkten den Meistertitel vor SV 1930 Hockenheim (24). Der Sieg für Baden-Baden kam wenig überraschend, hatte das Team in der vergangenen Saison doch Spieler wie Caruana, Vachier-Lagrave, Anand, Aronian oder Svidler im Einsatz. Top-Scorer des Teams war aber Neuzugang Richard Rapport mit 10,5 Punkten aus 13 Partien. Bei der SG Solingen war nach der Niederlage die Luft draußen. Das Match gegen die Schachfreunde Deizisau geht mit 2,5:5,5 verloren, Ragger muss sich dabei Gata Kamsky geschlagen geben und heuer mit 4/11 begnügen. Die SF Berlin hat an diesem Wochenende mit Peter Schreiner und Felix Blohberger zwei Österreicher im Einsatz. Das Team erkämpft gegen die SG Turm Kiel ein 4:4. In der Schlussrunde gelingt ein 4,5:3,5 Sieg gegen den Hamburger SK. Felix Blohberger wird in der längsten Partie mit seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende zum Matchwinner. Peter Schreiner remisiert zweimal. In der Saison gelingen Peter Schreiner 4,5/10 und Felix Blohberger 5/8, was einer Performance von 2620 entspricht. Eine Partie mehr und es hätte eine GM-Norm sein können. Die MS Zugzwang mit Stefan Kindermann feiert zum Abschied gegen SV 1920 Hofheim mit 4,5:3,5 einen ersten und einzigen Sieg, landet aber mit zwei Punkten am letzten Platz. In der 2. Bundesliga Ost hat Bayern München den Wiederaufstieg geschafft. Valentin Dragnev hat 3,5 Punkte aus 5 Partien beigesteuert, darunter einen Sieg gegen Florian Schwabeneder, der für Passau im Einsatz war, und eine Performance über 2600 erzielt. (wk, Foto: ChessBase)
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In Shamkir sind inzwischen fünf von neun Runden gespielt. Nach fünf Remisen in der vierten Runde gab es gestern wieder drei entschiedene Partien. Vishy Anand gelingt gegen Anis Giri mit einer strategisch sehenswerten Partie sein zweiter Sieg. Einen ersten Erfolg feiert Alexander Grischuk gegen Veselin Topalov. Grischuk demonstrierte die Stärke des Läuferpaars gegen ein Springerpaar. Dritter Sieger des Tages ist David Navara gegen Ding Liren. Es ist auch für Navara ein erster Sieg, für Topalov und Ding waren es erste Niederlagen. Teimour Radjabov erzielt gegen Sergey Karjakin sein füntes Remis. Ebenfalls Remis endet der Schlager zwischen Magnus Carlsen und Shakhriyar Mamedyarov. Keiner konnte in diesen Partien einen nennenswerten Vorteil erzielen. In der Tabelle führt Carlsen mit 3,5 Punkten vor Karjakin (3). Grischuk, Navara, Radjabov und Ding liegen einen Punkt hinter Carlsen. Heute ist in Shamkir ein Ruhetag. Die sechste Runde beginnt morgen um 13:00 Uhr. Der Schlager der Runde ist Ding Liren gegen Magnus Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Österreichs erste Schach-Großmeisterin Eva Moser ist am vergangenen Wochenende in Graz im Alter von 36 Jahren überraschend verstorben. Unvergessliche Highlights ihrer Karriere sind ein Vize-Europameistertitel 1998 bei den Mädchen und der Gewinn der Staatsmeisterschaft 2006 in der Allgemeinen Klasse.
Moser kam bereits in der Schulzeit in ihrem Heimatort Spittal mit Schach in Kontakt und stellte mit dem Gewinn der Österreichischen Jugendmeisterschaft rasch ihr großes Talent unter Beweis. Sieben weitere Titel folgten. International gewann sie bei der Heim-Europameisterschaft in Mureck 1998 bei den Mädchen U-16 mit einem zweiten Platz die Silbermedaille. Zudem gelang ihr im gleichen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Odessa ein fünfter Platz, die beste Platzierung einer Österreicherin.
Ihr Debüt im Frauen-Nationalteam feierte Eva Moser bei der Schach-Olympiade 2000 in Istanbul. Acht Jahre später in Dresden gelangen ihr ungeschlagen herausragende 8,5 Punkte aus 10 Partien, die meisten am Spitzenbrett. National konnte Moser bei den Staatsmeisterschaften 2006 in Köflach alle Männer hinter sich lassen und als erste Frau den Titel gewinnen. Im gleichen Jahr gewann sie mit ihrem Verein Styria Graz auch die Bundesliga. In Deutschland war Moser mit Baden-Baden zwischen 2008 und 2015 sechsmal in der Mannschaftsmeisterschaft der Frauen erfolgreich.
Ihre beste Platzierung in der Weltrangliste war ein 25. Platz im Juli 2012 mit einer Karriere-Höchstzahl von 2471 Elopunkten. Bereits 2003 wurde ihr vom Weltschachbund für ihre Leistungen der Titel einer Schach-Großmeisterin verliehen, ein Jahr später folgte der Männer-Titel eines Internationalen Meisters. Ihr nächstes Ziel war es den Großmeistertitel der Männer zu erringen. 2014 erzielte sie bei einem Turnier in Augsburg eine erste Norm.
Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihrer Familie. Das österreichische Schach verliert seine beste Spielerin und eine stets liebenswürdige und gern gesehene Freundin. (wk)
Todesanzeige