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Die Aserbaidschainerin IM Ulviyya Fataliyeva (2377) gewann überlegen die Frauen-Europameisterschaft auf Rhodos. Sie gab nur drei Remisen ab und kürte sich mit 8,5 Punkten aus zehn Runden zur Europameisterin. Die Silbermedaille wurde durch die Zweitwertung entschieden. Gleich acht Spielerinnen erzielten 7,5 Punkte. Das Glück lag diesmal auf der Seite der Ukrainerin IM Nataliya Buksa (2394), die sich mit nur einem halben Buchholzpunkt mehr über Silber freuen durfte. Um Platz drei ging es noch enger zu: Diesen sicherte sich IM Lela Javakhishvili (2447) mit nur einem halben Punkt Vorsprung in der Drittwertung auf ihre Landsfrau GM Nino Batsiashvili (2445), die sich mit dem vierten Platz begnügen musste.

Aus österreichischer Sicht erzielte WFM Elisabeth Hapala (2044) das beste Ergebnis. Nachdem sie erst vor Kurzem alle Voraussetzungen für die Verleihung des WIM-Titels erfüllt hatte, war sie bei der Europameisterschaft weiterhin in guter Form und spielte eine Performance von über 2250 Elo. Sie remisierte unter anderem gegen Ex-Weltmeisterin GM Antoaneta Stefanova (2447, BUL) und IM Gulnar Mammadova (2352, AZE). Mit insgesamt fünf Punkten darf sich Hapala über ein Eloplus von 52 Punkten freuen.

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Nino Kordzadze (1976) spielte mit vier Punkten im Rahmen ihrer Erwartung. Ebenso vier Punkte erzielte Nationalspielerin WFM Chiara Polterauer (2141), was ihr jedoch ein Elominus von 35 Punkten einbrachte. Nachwuchsspielerin Emilia Deak-Sala (2053) startete sehr stark mit zwei Punkten aus den ersten drei Runden in das Turnier, wobei sie gegen die beiden Armenierinnen WIM Mariam Mkrtchyan (2354) und Lilit Mkrtchian (2366) remisierte und gegen WGM Mihaela Sandu (2253, ROU) sogar gewinnen konnte. Leider ging ihr nach diesem Traumstart die Luft aus und sie konnte nur noch einen Sieg aus den restlichen sieben Runden verbuchen. Summa summarum bedeutet das eine Eloleistung von knapp 2000 und einem Elominus von 37 Punkten.

Die nächste Frauen-Europameisterschaft ist 2025 wieder auf Rhodos geplant. (dt, Bilder: Jim Laga/ECU)

Ergebnisse
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Nicht über einen, nicht über zwei, sondern gleich über drei neue Titel darf sich das österreichische Frauennationalteam freuen!

Lisa Hapala spielte Ende März ein starkes Turnier in ihrer Wahlheimat Spanien und fixierte dort ihre dritte und gleichzeitig letzte Norm für die Erlangung des WIM-Titels. Lisa gewann bereits 2016 ein WIM-Turnier in Tschechien mit einer überragenden Performance von 2410, was ihr ihre erste Norm einbrachte. Mit diesem Turniersieg katapultierte sie sich auch über 2200 Elo. Jedoch sollte es noch einige Jahre dauern, bis die letzten Normen endlich klappen würden. Geduld macht sich bekanntlich bezahlt: 2021 erspielte sie ihre zweite Norm in Spanien und nun auch ihre letzte WIM-Norm im März dieses Jahres.

Die stärkste Nachwuchshoffnung für das österreichische Frauennationalteam ist die Wienerin Emilia Deak-Sala. Nach ihrem fantastischen Debüt im Frauenteam beim Mitropacup ist sie weiterhin in Top-Form: Am finalen Wochenende der 1. Frauenbundesliga spielte sie zwei Partien für ihr Team SV Gamlitz/KJSV. Mit zwei Siegen gegen WMK Christin Anker (1914) und WFM Kata Karacsonyi (2152) überschritt sie inoffiziell 2100 Elo, womit die Voraussetzung für den Titel der Weiblichen FIDE-Meisterin erfüllt ist.

Jasmin Schloffer erzielte ihre zweite WIM-Norm beim Chess Ladies Graz Ende Februar. Doch das scheint ihr nicht gereicht zu haben: Sie setzte sogar noch einen drauf, spielte eine starke Saison in der 2. Bundesliga West und fixierte letztes Wochenende ihre finale Norm. Sie erspielte eine Performance von 2263, besiegte IM Michael Fedorovsky (2395) und remisierte gegen GM Marian Petrov (2446). 2018 holte sie sich bei der Staatsmeisterschaft ihre erste Norm und überschritt zeitgleich während des Turniers die erforderliche 2200er Marke.

Da die Normen erst kürzlich erspielt wurden, wird es vermutlich noch einige Monate bis zum nächsten FIDE Council dauern, bis alle Titel von der FIDE bestätigt und offiziell verliehen werden.

Wir gratulieren Lisa, Emilia und Jasmin sehr herzlich und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg.(dt, Bilder: Peter Kranzl, Jim Laga).

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Das Spitzenteam des ASVÖ Pamhagen legte einen Start-Ziel-Sieg hin, gewann alle neun Begegnungen und somit souverän die 1.Frauenbundesliga mit einem Punktemaximum von 18 Matchpunkten. Silber ging ebenso an das Burgenland: der SV Wulkaprodersdorf sicherte sich den 2. Platz dank besserer Zweitwertung vor den Tirolerinnen von Schach ohne Grenzen mit ebenfalls 14 Matchpunkten. Die Vorjahressiegerinnen vom SK ERSTE Bank Baden mussten sich diesmal mit dem 4. Platz begnügen.

Die finalen Runden der 1. Frauenbundesliga wurden von 12. bis 14. April im REDUCE Hotel in Bad Tatzmannsdorf ausgetragen. Am Samstag war auch die 2. Frauenbundesliga Ost zu Gast. Nachdem Pamhagen in der Aufstellung GM Elina Danielian (ARM, 2397), WGM Sarah Papp (GER, 2296), IM Ann Matnadze Bujiashvili (ESP, 2365) und IM Anna Zatonskih (USA, 2342) 3 zu 1 gegen SV Gamlitz/KJSV gewann, stand am Samstag das direkte Duell gegen den SV Wulkaprodersdorf an. Für die Wulkaprodersdorferinnen gab es jedoch nicht viel zu holen - die Pamhagenerinnen zeigten ihre Klasse und gaben nur ein Remis ab - 3,5 zu 0,5 war der Endstand.

Besonders zu erwähnen ist der Außenseitersieg von Mandukhai Myagmarsuren (AUT, 2079) gegen WGM Sarah Papp (GER, 2296) im Match ASVÖ Pamhagen gegen SV Gamlitz/KJSV. Außerdem durfte sich Schach ohne Grenzen nicht nur über Bronze, sondern auch einer WIM-Norm für Marharyta Khrapko freuen.

Der SK DolomitenBank Lienz belegt zwar den letzten Platz, darf aber auch nächste Saison wieder in der 1.Frauenbundesliga antreten, da sich der SK ERSTE Bank Baden überraschend aus der Liga zurückzieht. In zwei Wochen wird sich entscheiden, welches Team von den beiden 2.Frauenbundesligen in die 1.Frauenbundesliga aufsteigen darf. Am 4.Mai findet nämlich das Qualifikationsmatch zwischen den Siegerinnen der Ost-Liga gegen die West-Liga statt. (dt, Bilder: Gerald Hametner)

Endtabelle

Die Einzeleuropameisterschaft der Frauen startete letzten Freitag auf der griechischen Insel Rhodos. Insgesamt zehn Runden werden bis 29. April gespielt. Das Event brach mit 182 Spielerinnen aus 35 Föderationen den Teilnehmerinnenrekord und ist somit die größte Frauen-Europameisterschaft aller Zeiten. IM Yuliia Osmak (UKR, 2459), IM Marsel Efroimski (ISR, 2457) und GM Bella Khotenashvili (GEO, 2454) führen die Startrangliste an. Das Feld liegt sehr dicht beieinander, insgesamt haben 14 Spielerinnen mehr als 2400 Elo. Die Vorjahressiegerin IM Meri Arabidze aus Georgien ist diesmal nicht dabei.

Die Wiener Nachwuchsspielerin Emilia Deak-Sala ist auf einem Höhenflug: Erst vorletzten Sonntag überschritt sie inoffiziell die 2100er Elomarke, sodass der WFM-Titel bei der FIDE beantragt werden kann. Ihre Top-Form hält sie bei der Europameisterschaft der Frauen bei. Sie remisierte gegen WIM Mariam Mkrtchyan (ARM, 2354) sowie IM Lilit Mkrtchian (ARM, 2366) und gewann in Runde 3 gegen die rumänische Nationalspielerin WGM Mihaela Sandu (2253). Erst in Runde 4 wurde sie durch IM Gulnar Mammadova (AZE, 2352) gestoppt und musste den König umlegen. Nach vier Runden hält die 16-Jährige bei einer Performance von 2331 und einem Eloplus von 52,8 Punkten.

Die Nationalspielerinnen WFM Elisabeth Hapala und WFM Chiara Polterauer erreichen beide 1,5 Punkte. Nino Kordzadze komplettiert die österreichische Delegation und hält ebenso bei 1,5 Punkten. Alle drei Spielerinnen liegen im Rahmen ihrer Erwartung.

Nach vier Runden haben nur noch IM Ulviyya Fataliyeva (AZE, 2377) und IM Marta Garcia Martin (ESP, 2349) eine weiße Weste. Ihnen folgen elf Spielerinnen mit jeweils 3,5 Punkten.

Die Runden starten immer um 15 Uhr mit Ausnahme der letzten Runde, die am 29. April um 13 Uhr beginnt. Das Turnier wird von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska live kommentiert. (dt, Bild: Jim Laga)

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Nachdem das Feedback letztes Jahr so positiv war, organisiert die Frauenkommission erneut Schachwochenenden für Mädchen. Das Angebot richtet sich an alle schachbegeisterten Mädchen in Österreich. Es erwartet sie Spiel, Schach und natürlich ganz viel Spaß mit qualifizierten Trainerinnen. Am Wochenende von 26. bis 28.April findet nicht nur eines mit A-Trainerin und Nationalspielerin Julia Novkovic in Vorarlberg, sondern auch noch ein zweites mit der Salzburger Landestrainerin und Übungsleiterin Magdalena Mörwald in Salzburg statt.

 

HARD FACTS:

Lustenau in Vorarlberg
Trainerin: WFM Julia Novkovic
26. + 27. April 2024

Salzburg
Trainerinnen: Magdalena Mörwald und Selina Jeitler
27. + 28.April 2024

 

Der Kostenbeitrag beträgt jeweils €20. Um möglichst rasche Anmeldung wird gebeten, denn die Plätze sind begrenzt. (dt)

Ausschreibungen:
Vorarlberg
Salzburg