Schach 960 WM in Norwegen
Die erste FIDE Weltmeisterschaft im Chess960, eine Erfindung der Schach-Ikone Bobby Fischer, endet nach einer langen Qualifikation mit einem Finale in Norwegen. Fabiano Caruana, Ian Neponniachtchi und Wesley So haben sich in der "Quali" durchgesetzt, als vierter Spieler steigt Weltmeister Magnus Carlsen in das Geschehen ein. Aktuell laufen die Semifinali zwischen Carlsen und Caruana bzw. Nepomniachtchi und So.
Gespielt werden jeweils vier Partien "slow rapid", vier partien "fast rapid" und vier Blitzpartien. Vor den heutigen "fast rapid" Partien führt Carlsen mit 7,5:4,5 nachdem er zwei Partien mit Schwarz gewinnen konnte und Caruana nur eine. Klarer ist die 9:3 Führung von So gegen Nepomniachtchi. So konnte zwei Partien gewinnen bei zwei Remisen. Im "fast rapid" gibt es drei Punkte für den Sieg und 1,5 Punkte für ein Remis. Die Live-Übertragung beginnt heute um 17:30 Uhr. (wk, Foto: FIDE)
Turnierseite, FIDE

Es hätte heute ein verlängerter Nationalfeiertag für die ÖSB-Teams in Batumi werden können. Unterm Strich bleibt aber nur ein Punkt der Herren gegen Schweden. Die Frauen verlieren gegen Holland knapp mit 1,5:2,5. Bestens in Form präsentiert sich Julia Novkovic. Sie gewinnt heute gegen Tea Lanchava und ist für zwei der bisherigen drei Partiegewinne des Teams verantwortlich. In einem Tief steckt hingegen Barbara Teuschler nach einer dritten Niederlage gegen zugegebenermaßen starke Gegnerinnen. So stand es 1:1 als Exler in klar besserer Stellung gegen Zhaoqin Peng wohl aus Respekt vor der elostarken Gegnerin deren Remisangebot annimmt und Denise Trippold alleine sitzen lässt. Das Unglück nimmt seinen Lauf, Anne Hast gelingt es die lange gleiche Stellung noch für sich zu entscheiden. Der nächste Gegner ist Norwegen.
Österreichs Herren wurden für ihr 2:2 gegen England mit einem Match gegen Top-Favorit Russland "belohnt". Ragger und Co leisten beachtlichen Widerstand müssen aber letztlich mit einem 1:3 doch die Überlegenheit der Russen anerkennen. Am Spitzenbrett erreicht Markus Ragger in einem Tarrasch-Franzosen gegen Dmitry Andreikin eine leichte Initiative, die zu einem sicheren Remis führt. Großartig hält sich David Shengelia gegen Kreativgenie und Carlsen-Sekundant Daniil Dubov. Shengelia traut sich gegen den Eröffnungsriesen den scharfen Najdorf-Sizilianer zu wählen, gerät aber früh ins Grübeln und hat schon nach 11 Zügen eine Stunde Bedenkzeit verbraucht. Doch gerade mit wenig Bedenkzeit beginnt Shengelia den Russen zu überspielen. Dubov zieht die Notbremse und bietet eine Zugwiederholung an, der Shengelia mit nur zwei Minuten auf der Uhr in leicht besserer Stellung nicht ausweicht. Dragnev und Blohberger verlieren gegen Vitiugov und Alekseev.
David Shengelia führt Österreichs Herren am Nationalfeiertag zum Sieg gegen die Slowakei. Er besiegt Stefan Mazur in einem Königsinder und sorgt für das 2,5:1,5 und den ersten Sieg der Herren. Zuvor erlaubt Ragger mit Schwarz eine frühe Zugwiederholung gegen Jergus Pechac. Dragnev drückt gegen Ftacnik, erreicht aber nichts greifbares und remisiert ebenso wie Felix Blohberger gegen Martin Nayhebaver. Morgen wartet mit Schweden ein Tabellennachbar in der Setzliste.
Österreichs Herren beginnen die Team EM in Batumi mit einem sensationellen 2:2 gegen England, das neben Russland der Topfavorit ist. Dabei hat Coach Borki Predojevic seinem Star Markus Ragger nach dem anstrengenden Grand Swiss noch eine Auszeit gegönnt. Valentin Dragnev erreicht am Spitzenbrett eine überzeugende Punkteteilung gegen Weltklassemann Michael Adams. Felix Bohberger legt mit einem Remis aus der Position der Stärke gegen David Howell nach, Howell war mit einem Top-10 Platz eine der Sensationen beim Grand Swiss und hat dort u.a. Grischuk besiegt, und dann bringt David Shengelia Österreich gegen Gawain Jones sogar mit 2:1 in Führung. Jones ist jener Spieler, der 2017 in Wijk aan Zee punktegleich mit Markus Ragger das B-Turnier gewonnen hat, aber dank besserer Zweitwertung den Platz im A-Turnier 2018 bekommen hat. Zwischenzeitig war sogar ein Sieg möglich. Peter Schreiner erreicht gegen Nicholas Pert ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger, das bei bester Verteidung wohl zu halten ist. In Zeitnot konnte Schreiner das aber nicht nachweisen. An den Nachbarbrettern gelingt Dänemark gegen Russland ebenfalls ein 2:2. Die Auslosung will, dass die beiden Sensationsteams nun die Gegner tauschen. Österreich trifft heute ab 13:00 Uhr auf Russland, Dänemark auf England. Nicht gut lief es für die Frauen. In der Besetzung Exler, Trippold, Novkovic und Teuschler setzt es eine glatte 0:4 Niederlage gegen die Türkei. Heute wartet mit den Tschechinnen ein Gegner in Reichweite. (wk, Logo: Turnierseite)