Der mehrfache österreichische Staatsmeister Markus Ragger zählt zu den fünfzig besten Schachspielern der Welt. Als erster Österreicher der Geschichte hat er im vergangenen Oktober die Zahl von 2.700 so genannten Elo-Punkten des Weltschachbunds FIDE überschritten. Während sich die Schachweltmeisterschaft in New York ihrem Ende nähert, spricht Johann Kneihs mit Markus Ragger über das "königliche Spiel" - welche Bedeutung darin Intuition, Wissen und Routine haben, wie man Schach am besten erlernt, wie Computer das moderne Schachspiel beeinflusst haben und wie der Alltag eines Profischachspielers aussieht. Die Sendung wurde am 24. November aufgezeichnet und kann jetzt per untenstehendem Link online im Archiv angehört werden. (wk, Text/Foto: Website "Von Tag zu Tag") Website Von Tag zu Tag, Sendung mit Ragger, Sendung mit Ragger hören...
Dramatik pur bei der Schach WM in New York. Die Nerven liegen blank, die Spannung liegt in der Luft. Weltmeister Magnus Carlsen schlägt zurück und gleicht in einer an kritischen Momenten reichen 10. Partie mit seinem ersten Sieg zum 5:5 aus. In einer spanischen Anti-Berliner Variante erreicht Carlsen jenen Stellungstyp in dem er am stärksten ist: Ein Endspiel mit leichtem Vorteil. Geduldig wartet der Norweger dann auf seine Chance. Im 57. Zug ist es dann soweit. Sergej Karjakin stellt seinen zweiten Turm auf die siebente Reihe und erlaubt Carlsen die entscheidende Stellungsöffnung durch einen lange vorbereiteten Bauerndurchbruch. Der wahre Schock für Karjakin folgt in der Pressekonferenz. Carlsen zeigt in der Parieanalyse im 20. und 21. Zug gleich zwei Möglichkeiten mit denen der Russe forciert ein Remis durch Zugwiederholung am Brett erzwingen hätte können. Ähnlich wie Carlsen in den Partien drei und vier verpasste Kajakin nun in den Partien neun und zehn seine Chancen. Jetzt ist wieder alles offen. Die 11. Runde folgt am Samstag, die 12. Runde am Montag. Sollte es danach 6:6 stehen steht noch ein Tie-Break am Programm. Markus Ragger zeigt in seiner Videoanalyse auf Youtube die entscheidenden Momente der 10. Partie Partie. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 10. Runde, Bericht im Standard Online
In der neunten Partie der Schach WM in New York wahrt Magnus Carlsen mit einem Remis seine Chancen auf eine Titelverteidigung. Nach der Niederlage in achten Runde steht der Norweger aber mit dem Rücken zur Wand. Herausforderer Sergej Karjakin spielte nach Ansicht vieler Experten gestern seine bisher stärkste Partie in der WM und hatte in einem Spanier mit Lc5 gute Chancen auf einen zweiten Sieg. Carlsen verteidigt sich aber umsichtig, nachdem Karjakin in Zeitnot die chancenreichste Fortsetzung verpasst, und erscheint anders als am Tag davor sichtlich erleichtert zur Pressekonferenz. Markus Ragger fasst in seiner Video-Zusammenfassung auf Youtube die spannendsten Momente der neunten Partie zusammen und ist heute von 14:05-14:40 in der Sendung "Von Tag zu Tag" auf Ö1 im Radio zu hören.(wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 8. Runde, Bericht im Standard Online, Ö1-Live Stream (Heute von 14:05-14:50 mit Markus Ragger)
Die Georgierin Nino Batsiashvili startet mit drei Siegen in Serie perfekt in das Frauen Grand Prix Turnier in Khanty-Mansiysk. In der vierten Runde scheitert Batsiashvili dann aber mit Schwarz an der Russin Valentina Gunina, die mit diesem Sieg ebenso zur Georgierin aufschließen kann wie ihre Landesfrau Olga Girya nach ihrem Erfolg gegen Lela Javakhishvili. Dieses Trio führt nach vier Runden mit jeweils drei Punkten das Feld an. Die Chinesin Wenjun Ju liegt einen halben Punkt dahinter am derzeit fünften Platz. Vor ihr ist punktegleich Sarasadat Khademalsharieh aus dem Iran. Dronavali Harika und Alexandra Kosteniuk mussten bereits eine Niederlage gegen Batsiashvili hinnehmen und halten bei je zwei Punkten. Beide brauchen wie Gunina aber den Turniersieg um noch eine Chance auf das WM-Ticket zu haben. Die Favoritin darauf ist weiter Wenjun Ju. Ihr könnte schon ein vierter oder fünfter Platz reichen. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite (mit Live-Übertragung und Live-Kommentierung)
Sergej Karjakin gewinnt mit den schwarzen Steinen die achte Partie des WM Matches gegen Magnus Carlsen und geht mit 4,5:3,5 in Führung. Das Schlachtfeld der WM sind theoretische Nebenvarianten. Carlsen eröffnet wie in der ersten Partie mit d4 und wählt dann das Zuckertort-Colle System. Im oststeirischen Hartberg wird einer die Partie dann mit besonderem Interesse verfolgt haben, ist das doch die Lieblingseröffnung von Österreichs Altmeister Georg Danner. In WM Partien ist das aber ein seltener Gast und kam zuletzt im 19. Jahrhundert vor. Karjakin hatte gegen den eher bescheidenen weißen Aufbau keine allzu großen Probleme das Spiel auszugleichen. Carlsen wollte aber unbedingt den Sieg, wich remislichen Abspielen aus und ging dafür positionelle Risiken ein, die sich am Ende nicht ausgezahlt haben. Karjakin fährt mit einer hübschen Schlusskombination den ersten Sieg ein. Carslen bleiben nur noch vier Runden um das Match zu drehen. Markus Ragger erläutert in seinem Videokommentar der Runde die spannendsten Momente der achten Partie. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 8. Runde, Bericht im Standard Online
In der deutschen Schach Bundesliga ist Valentin Dragnev an diesem Wochenende der Held des FC Bayern München. Im Wettkampf gegen den SK König Tegel kommen die Bayern durch eine rasche Niederlage von Thomas Reich gegen Ulf Von Herman in Rückstand. Nach sechs Remisen ist nur noch am dritten Brett die Partie von Dragnev gegen Emilio Moreno Tejera offen. Valentin behält die Nerven, presst einen Gewinn aus der Stellung und rettet Bayern damit ein 4:4 das im Abstiegskampf zählen könnte. Tags darauf setzt es gegen SF Berlin 1903 allerdings eine klare 2:6 Niederlage. Dragnev verliert gegen Daniele Vocaturo (2583). Markus Ragger gelingen für Solingen eineinhalb Punkte. Einem Remis gegen Matthias Bluebaum folgt ein Sieg gegen Niclas Huschenbeth. Solingen gewinnt gegen Werder Bremen 5:3 und gegen den Hamburger SK trotz einer überraschenden Niederlage von Pentala Harikrishna am Spitzenbrett mit 5,5:2,5. In der Tabelle liegt Solingen punktegleich mit OSG Baden-Baden und dem SV 1930 Hockenheim am zweiten Platz. Diese drei Teams haben noch eine weiße Weste. Bayern liegt mit drei Punkten in der 16-er Liga am 11. Platz. MSA Zugzwang, der Klub von Stefan Kindermann, liegt nur am vorletzten Platz. SF Berlin 1903, jener von Peter Schreiner, hält bei vier Punkten und einem sechsten Rang im Mittelfeld. Kindermann und Schreiner waren diesmal nicht im Einsatz. (wk, Foto: Deutsche Bundesliga) Deutsche Schachbundesliga
In St. Veit an der Glan wurden am Wochenende die neuen Österreichischen Meister der Jugend im Schnell- und Blitzschach gekürt. Schnellschach (jeweils Mädchen/Buben aufsteigend von U8-U18): Sarah Primus (T), William Shi (W), Dorothea Enache (W), Leopold Franziskus Wagner (V), Zsofia Vicze (S), Marc Morgunov (W), Sophie Konecny (W), Felix Blohberger (W), Chiara Polterauer (T), Dominik Horvath (B), Denise Trippold (NÖ), Emilian Hofer (V). Blitzschach: Sarah Primus (T), William Shi (W), Kata Vicze (S), Leopold Franziskus Wagner (V), Zsofia Vicze (S), Marc Morgunov (W), Sophie Konecny (W), Felix Blohberger (W), Chiara Polterauer (T), Florian Mesaros (B), Denise Trippold (NÖ), Martin Christian Huber (St). In beiden Bewerben hat die Steiermark mit je 10 die meisten Medaillen gewonnen. Allerdings ist nur eine Goldmedaille darunter. In der Statistik sind daher andere Bundesländer vorne. Im Schnellschach ist Wien mit sechsmal Gold vor Vorarlberg und Tirol (je zweimal Gold) ebenso klarer Erster wie im Blitzschach mit viermal Gold vor Tirol und Salzburg (je zweimal Gold). In der Gesamtstatistik bestehend aus Standard-, Schnell- und Blitzschach gewinnt Wien 35 Medaillen von 107 möglichen und die Steiermark 25 Medaillen. Mit Abstand folgen Vorarlberg (10), Niederösterreich, Tirol und Salzburg (je 9), Burgenland (8) und Oberösterreich (6). Die meisten Goldmedaillen gewinnt Wien (15) gefolgt von Vorarlberg (5) sowie Niederösterreich und Tirol (je 4). Kärnten gewinnt 2016 leider keine Medaille ist aber die Nummer Eins als Veranstalter. (wk, Foto: Gigerl) Jugendschach-Website (mit Fotos) Ergebnisse auf Chess-Results: ÖM Jugend Schnell- und Blitzschach, Medaillenstatistik 2016
Die siebente Runde der Schach WM wird vom Schauspieler Gbenga Akinnagbe für Karjakin mit 1.d4 eröffnet. Als Akinnagbe vorher nachfragt "really d4?" entlockt er den beiden WM-Kontrahenten ein seltenes Lächeln. Ansonsten überwiegt die Anspannung eines langen Zweikampfs. Sergej Karjakin erweist sich in seinen Eröffnungen erstaunlich zahnlos. Da hätte man sich mit der russischen Maschinerie im Hintergrund mehr erwartet. Trotz seines Versuches die Partie mit d4 in andere Bahnen zu lenken steht Karjakin in einer slawischen Verteidigung bereits nach 13. Zügen leicht schlechter. Auch Carlsen konnte das kaum glauben. In seinem Bestreben die beiden Schwarzpartien in den Runden sechs und sieben gut zu überstehen spielt er auf ein rasches Remis. Doch dann passiert dem Weltmeister im 16. Zug mit Tc8 ein Versehen mit dem sich sein leichter Vorteil in einen leichten Nachteil verwandelt. Carlsen findet aber eine Abwicklung in ein Endspiel mit Türmen und ungleichen Läufern in dem Karjakin zwar einen Bauern mehr hat, aber seine Stellung nicht verstärken kann. Nach drei Runden Spielzeit stimmt Karjakin bereits im 33. Zug einer Punkteteilung zu. In den Pressekonferenzen überwiegen die Fragen nach der Remisserie. Glauben die Spieler noch eine Partie gewinnen zu können? Dabei hätten die Partien drei, vier und fünf durchaus einen Sieger hervorbringen können. Aber der Grad zum ganzen Punkt war schmal. In den entscheidenden Momenten gab es stets mehrere chancenreiche Fortsetzungen. Der Gewinn lag dabei hinterm menschlichen Rechenhorizont. So gesehen fehlte bisher beiden das Glück zum Partiegewinn. Vielleicht wird das heute schon anders. Die achte Partie beginnt um 20:00 Uhr. Der Videokommentar von Ragger zur siebenten Runde ist auf Youbute online. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 7. Runde, Bericht im Standard Online