Am Wochenende vom 21. auf 22. Oktober fand in Salzburg ein Mädchenschachwochenende statt. Die Anmeldegrenze von 15 Personen wurde durch die tolle Unterstützung von Maria Müller erweitert und so konnten wir 23 Mädchen in Salzburg willkommen heißen. Besonders gefreut hat mich nicht nur, dass so viele Mädchen dabei waren, sondern auch, dass wir Gäste aus der Steiermark, Wien, Oberösterreich und Niederösterreich hatten.
Nach dem ersten Kennenlernen und einer Stärkung nach mach langer Zugfahrt startete das schachliche Programm. Zuerst gab es für alle einen Taktikwettbewerb im Freien in zwei Gruppen, sodass jede gefordert wurde und ihre taktische Stärke beweisen konnte. Da das Wetter uns in die Karten spielte, ging es gleich an der frischen Luft weiter, wo wir uns auch sportlich betätigten. Es wurden 3 Runden Kondiblitz gespielt, wobei sich das Team Schwarze Damen (Alina Donets, Emilia Ehrengruber, Eva Schinwald, Klara Schirmbeck) den Sieg mit voller Punktezahl holen konnte. Um den Abend abzurunden gab es noch Rätsel und einen Spieleabend für alle, wo vor allem in einer großen Gruppe Werwolf gespielt wurde. Gegen 21 Uhr endete das Abendprogramm, die Salzburgerinnen machten sich auf den Weg nach Hause, während die externen ihre Zimmer im Hotel Meininger bezogen.
Frisch und munter ging es am nächsten Morgen für alle zum Klublokal des SK Royal Salzburg, wo wir dankenswerterweise unser Abschluss-Schnellschachturnier ausrichten konnten. Da einige der Mädels dabei waren, die auch kommendes Wochenende bei den Österreichischen Schnell- und Blitzschachmeisterschaften antreten werden, war klar, dass es ein sehr spannendes Turnier geben wird.
Recht schnell stellte sich heraus, dass Milana Hyassat aus Wien einen guten Tag erwischt hat. Mit nur einer Niederlage in der 7. Runde holte sie sich souverän den Turniersieg mit zwei Punkten Vorsprung. Dahinter wurde es schon spannender, denn fünf Spielerinnen erreichten die Ziellinie mit 6 Punkten, hier musste also die Buchholzwertung entscheiden. Bei 9 Runden könnte man glauben, dass es deutliche Unterschiede gibt, jedoch war es ziemlich knapp, mit nur einem halben Buchholz mehr als der 3. Platz konnte sich Anfisa Kotliar ebenfalls aus Wien den 2. Platz vor Alina Donets aus Oberösterreich sichern. Der 4. Platz ging an Katharina Pötscher aus der Steiermark und den 5. und 6. Platz belegten nur aufgrund der schlechteren Feinwertung die Salzburgerinnen Emilia Ehrengruber und Eva Serfezi.
Es war toll zu sehen, wie viele junge und motivierte Spielerinnen es zur Zeit gibt, und dass nicht nur trainiert wurde und am eigenen Schach gearbeitet wurde, sondern sich auch Freundschaften unter den Spielerinnen gebildet haben und ein Team entstanden ist, das sich bei den weiteren Turnieren unterstützen wird. (Bericht: Magdalena Mörwald, dt)
Kommenden Samstag, dem 28.Oktober, findet parallel zu den Österreichischen Jugendmeisterschaften ein SAFE-SPORT-Workshop mit Martin Pauer statt. Die Fortbildung für Trainer*innen findet von 10:30 bis 12:30 Uhr im Grätzl-Zentrum Kaisermühlen (Wien) statt und kann von Trainer*innen und Instruktor*innen für die Lizenzierung angerechnet werden.
Anmeldungen sind noch bis Donnerstag, 26. Oktober, an denise.trippold(at)chess.at möglich. (dt)
Ausschreibung
Kommende Woche wird Wien Schauplatz der Österreichischen Jugendmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach. Fast 200 Kinder und Jugendliche aus allen 9 Bundesländer haben für die Blitz-ÖM U8-U18, die in 9 Runden mit 3+2 ausgetragen wird, am kommenden Freitag gemeldet. Am Samstag folgt die Schnellschach-Meisterschaft ebenso mit 9 Runden in den Kategorien U8-U18 mit 10+3. Für alle Schachfreund*innen, die die ÖMs noch ausklingen lassen wollen beginnt am Samstag um 18:30 Uhr die Offene Wiener Blitzlandesmeisterschaft. Das Schachwochenende wird durch die Österr. Jugendbundesländermeisterschaft am Sonntag im Rapid-Modus abgerundet.
Gespielt wird erstmals in der Event-Location „Gironcoli Kristall“ in der Donaustadt. Am Nationalfeiertag findet ebendort die Offene Wiener Schnellschachmeisterschaft mit einem Preisfonds von € 1.700,- statt. Anmeldungen hierfür sind noch möglich, Zuschauer*innen vor Ort sind herzlich willkommen. Für alle, die nicht vor Ort sein können gibt es für die ÖMs einen Live-Stream auf den gängigen Streaming-Kanälen. Für Trainer*innen und Interessierte findet am 28.10. eine Fortbildung zum Thema "Safe Sports" statt. (af, Foto: Rudi Froese)
Anmeldestand auf chess-results: ÖM, Wr. Rapid-LM, Wr. Blitz-LM
Ausschreibungen: ÖM, Wr. Rapid-LM, Wr. Blitz-LM
Livestream, Live-Partien (U18, U16, U14)
Fortbildung 28.10. (PDF)
Dominik Horvath holt seine dritte Großmeisternorm in der kroatischen 2. Liga. Der Burgenländer erspielte am Spitzenbrett von ŠK Novi Zagreb eine Eloperformance von genau 2600. Die erforderliche 2500-Elomarke überschritt er bereits im Vorjahr. Somit erfüllt er alle Voraussetzungen zur Erlangung des Großmeistertitels, der ihm bald offiziell von der FIDE verliehen wird.
Mit 20 Jahren wird Horvath der jüngste Großmeister in Österreich sein. Gemeinsam mit GM Markus Ragger, GM Valentin Dragnev und GM Felix Blohberger werden vier Großmeister Österreich bei der Team-EM im November vertreten. Der fünfte Spieler ist IM Valentin Baidetskyi. (Bild: Dominik Horvath, dt)
Ergebnisse
Die erstmals durchgeführten Weltmeisterschaften der Juniorinnen und Junioren im Schnell- und Blitzschach bringen zwei Goldmedaillen für Aserbaidschan sowie je eine für Kasachstan und Indien. Erfolgreichste Nation ist Kasachstan mit fünf von zwölf möglichen Medaillen. Ausgetragen wurden die Meisterschaften in Pula, Sardinien, Italien.
Im Schnellschach gewinnt in der offenen Klasse der an Nummer Eins gesetzte Inder Raunak Sadhwani mit 8,5 Punkten aus 11 Partien. Österreichs Vertreter, Konstantin Peyrer, startet mit viereinhalb Punkten aus den ersten fünf Partien fulminant, verliert aber in der sechsten Runde eine verheißungsvolle Stellung gegen den Deutschen Tobias Kölle. Diese Niederlage führt zu zwei weiteren und die Chancen auf einen Platz ganz vorne waren weg. Zwei Siege in den letzten drei Partien bringen Peyer noch auf Rang 12. Im Bewerb der Juniorinnen gewinnt Govhar Beydullayeva aus Aserbaidschan vor vier Spielerinnen aus Kasachstan. Österreichs Doppeleuropameisterin Katharina Katter findet nicht so recht ins Turnier und muss sich mit dem 19. Platz begnügen.
Im Blitzschach gewinnt Mahammad Muradli eine zweite Goldmedaille für Aserbaidschach. Konstantin Peyrer spielt in der Schlussrunde um eine Medaille, verliert aber gegen Muradli und fällt auf den 10. Rang zurück. Im Frauenbewerb dominiert Kasachstan mit fünf Spielerinnen in den Top-7. Gold gewinnt Xeniya Balabayeva vor ihrer Landsfrau Amina Kairbekova. Katharina Katter landet mit sechs Punkten im Mittelfeld am 12. Platz. (wk, Fotos: FIDE)
Turnierseite
Ergebnisse bei Chess-Results
Werte Fernschachfreunde,
es gibt auf den im Fernschach Newsletter 33 geäußerten Weckruf an die Funktionäre im österreichischen Fernschach erfreulicherweise positive Reaktionen. Wird es in Zukunft wieder vermehrt Österreichische Meisterschaften geben? Und freundschaftliche internationale Vegleichskämpfe? Werden die Spieler ihre wohlverdienten Urkunden und Medaillen für herausragende Leistungen bald erhalten? Wir werden darüber in der nächsten Ausgabe des Fernschach Newsletter berichten.
Die ICCF ist mit beinahe einjähriger Verspätung nun doch soweit, das neue Eloratingsystem ab 1. Jänner 2024 zu implementieren. Wegen der im Fernschach recht hohen Remisquote wird es in Zukunft deutlich größere Elogewinne für Siegpartien geben als bisher. Führt das zu einem höheren Anreiz, Partien zu gewinnen, oder werden Partien in Zukunft vorsichtiger angelegt, um die Verlustgefahr zu minimieren? Darauf können wir wohl erst in 1-2 Jahren eine Antwort geben.
Wir berichten auf 49 Seiten nicht nur über die für Österreich hervorragend verlaufene Team-Europameisterschaft, sondern auch über die zahlreichen Erfolge österreichischer Fernschachspieler bei internationalen Turnieren. Mehrere Spieler kämpfen in Kandidatenturnieren und Semifinali um die Teilnahme am WM Finale, in der Europameisterschaft stehen Teilnehmer sowohl im Finale als auch in den Kandidatenturnieren. Weitere Berichte gibt es über die Champions League, die offenen Internationalen Meisterschaften von Spanien, Brasilien, Argentinien und Peru, sowie über die Friedensturniere in Solidarität mit der Ukraine. Auch Berichte über Normenturniere und Direct Entry Turniere sind in dieser Ausgabe zu finden.
Natürlich darf auch die Eloliste vom Oktober 2023 nicht fehlen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
Chefredakteur Reinhard Vlasak
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Der Steirische Schachverband organisiert heuer im November noch eine Ausbildung zum Übungsleiter (C-Trainer). Die Übungsleiterausbildung wurde von Sport Austria und den drei Sportdachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sportunion österreichweit vereinheitlicht und wird vom Land Steiermark in jeder Sportart nur mehr im neuen System durchgeführt. Die Ausbildung zum Übungsleiter ist die erste Stufe in der Trainer:innen-Ausbildung. Das neue System beruht auf einem Basismodul und einem Spezialmodul.
1) Allgemeines Basismodul:
Dieses wird vom Land Steiermark gratis angeboten und muss zwingend vor dem Spezialmodul abgeschlossen werden. Die nächsten Termine sind: 06.10.2023 (15:00 – 22:00) und 07.10.2023 (09:00 – 17:45) oder 17.11.2023 (15:00 – 22:00) und 18.11.2023 (09:00 – 17:45). Dieses Modul ist selbstständig abzuschließen.
Anmeldungen erfolgen direkt beim Land Steiermark.
Informationen zur bundesweiten Übungsleiterausbildung gibt es bei Sport Austria.
Im Fortbildungskalender von Sport Austria finden sich Termine für die nächsten Basismodule in Bundesländern.
2) Spezialmodul Schach:
IM Harald Schneider-Zinner bietet vom 24.11. bis 26.11, am 30.11.(online) und am 17.12.2023 im Jugendschachzentrum, Karmeliterhof 2/1, 8010 Graz ein Seminar zum Erwerb der Übungsleiterlizenz an.
Infos dazu finden sich in der Ausschreibung. Das Seminar ist auf 20 Teilnehmer beschränkt. Es können sich auch Interessenten aus anderen Bundesländern melden. (wk, Foto: Harald Schneider-Zinner)
Ausschreibung
Ab 10.10. startet in Sardinien die U20-FIDE-WM im Blitz- und Schnellschach. Von Dienstag bis Donnerstag wird der Schnellschachbewerb im Modus 15+10 mit mind. 11 Runden ausgetragen. Nach einem Ruhetag am Freitag folgt am Samstag und Sonntag die Blitz-WM (3+2). Insgesamt 74 Spieler*innen aus 28 Nationen haben gemeldet und treten gemischt in einer offenen Klasse gegeneinander an. Für Österreich gehen IM Konstantin Peyrer an 13. Stelle gesetzt und U18-Blitz-Europameisterin WFM Katharina Katter, bei den Mädchen an 18. Stelle gesetzt, an den Start. Wir drücken die Daumen! (af)
Turnierseite
Ergebnisse bei Chess-Results
Angeführt von Magnus Carlsen triumphiert Offerspill Sjakklubb beim Europäischen Vereinscup 2023 in Durres, Albanien. In der letzten Runde entscheidet ein 3,5:2,5 Sieg gegen Asnieres - Le Grand Echiquier (Frankreich) zugunsten der Norweger, die als einziges Team 13 Punkte erreichen. Letztlich entscheidend für den Titelgewinn war ein 3,5:2,5 Sieg gegen Novy Bor in der fünften Runde, dank eines Sieges von Carlsen am Spitzenbrett gegen Deutschlands Vincent Keymer. Den Kampf um die Plätze entscheidet Titelverteidiger Novy Bor (Tschechische Republik), der Klub von Markus Ragger, mit einem Sieg in der Schlussrunde gegen Superchess (Rumänien) dank besserer Zweitwertung vor Gokturk Chess Sport Club (Türkei) und Sentimento Ajka BSK (Ungarn) für sich. Ragger trägt zwei Punkte aus drei Partien bei.
Österreich war durch den SV Raika Rapid Feffernitz vertreten. Peter Schreiner gelingen am Spitzenbrett gute 3,5 Punkte aus fünf Partien und ein Elogewinn von 10 Punkten. Andreas Diermair holt im Rahmen seiner Erwartung 4/7. In Summe gelingen Feffernitz zwei Siege gegen Slough Sharks (England) und Monte Carlo sowie eine Punkteteilung gegen Asker Schackklubb (Norwegen) in der Schlussrunde. Der 69. Endrang entspricht etwa der Einstufung in der Setzliste.
Im Frauenbewerb kam es in der letzten Runde zu einem direkten Duell um den ersten Platz zwischen Superchess (Rumänien) und Garuda Ajka BSK (Ungarn). WGM Dinara Wagner und IM Marsel Efroimski holten gegen IM Nurgyul Salimova bzw. WIM Zsoka Gaal die entscheidenden Punkte zum 2,5:1,5 für das rumänische Team. Mit dem Endergebnis von 12 Matchpunkten ging Superchess (Rumänien) als alleiniger Sieger des Turniers hervor und sicherte sich die Goldmedaille. Mit jeweils 10 Matchpunkten belegten Garuda Ajka BSK (Ungarn), SK Crvena zvezda Data Driven Lab (Serbien) und TAJFUN SK Ljubljana (Slowenien) punktgleich den zweiten Platz. Garuda Ajka BSK (Ungarn) hatte die besten Tiebreak-Kriterien und gewann die Silbermedaille. (wk, Foto: Turnierseite)
Die besten Einzelspieler pro Brett - Offene Sektion:
Brett 1: GM Magnus Carlsen (Offerspill Sjakklub)
Brett 2: GM Haik Martirosyan (Asnieres - Le Grand Echiquier)
Brett 3: IM Sylvan Jacob (Skakklubben Nordkalotten)
Brett 4: IM Piceu Tom (Koninklijke Brugse Schaakkring)
Brett 5: Anton Guijarro David (Novy Bor)
Brett 6: IM Gurel Ediz (Turkish Airlines Sports Club)
Die besten Einzelspieler nach Brettern - Frauen:
Brett 1: GM Bella Khotenashvili (Garuda Ajka BSK)
Brett 2: GM Anna Muzychuk (Monte Carlo)
Brett 3: IM Nataliya Buksa (TAJFUN SK Ljubljana)
Brett 4: WIM Vidic Teja (Offerspill Sjakklubb)
Offizielle Website, ECU
Ergebnisse bei Chess-Results
Die Junioren-Weltmeisterschaft der unter 20-Jährigen ging am 2. Oktober in Mexiko-Stadt mit zwei der jüngsten Sieger in der Geschichte des Wettbewerbs zu Ende: Der 16-jährige Marc'Andria Maurizzi aus Frankreich und die erst vor wenigen Wochen 17 Jahre alt gewordene Candela Francisco aus Argentinien sicherten sich in einem spannenden Finale die Titel. Beide beendeten die Meisterschaft ungeschlagen, mit 8½/11. Ihre Siege sind kein absoluter Rekord, denn Joel Lautier, ebenfalls aus Frankreich, gewann diese Veranstaltung im Alter von 15 Jahren, während die jüngste Titelträgerin bei den Mädchen Alexandra Goryachkina war, die 14 Jahre alt war (und im Jahr darauf erneut). Dies schmälert jedoch nicht im Geringsten die bemerkenswerte Leistung der Sieger von 2023.
In der offenen Klasse konnte Maurizzis Sieg erst im letzten Moment bestätigt werden. Die Entscheidung fällt knapp nach Zweitwertung zwischen vier Spielern mit je 8,5 Punkten. Auf den Plätzen folgen Arseniy Nesterov, Luka Budisavljevic und Mamikon Gharibyan. Der amerikanische Elofavorit Hans Niemann steckt zwei Niederlagen ein und muss sich am Ende mit dem achten Rang unter 150 Spielern aus 53 Nationen begnügen.
Der Österreicher Konstantin Peyrer spielt in einem starken Teilnehmerfeld gut mit und erreicht mit sieben Punkten den 28. Platz. In der achten Runde verliert er eine spannende Partie gegen Hans Niemann, die von GM Daniel King in seinem Youtube Channel analysiert wird.
Im Bewerb der jungen Damen erreichen drei Spielerinnen jeweils 8,5 Punkte aus 11 Partien. Nach Zweitwergung geht Gold an Candel Francisco Guecamburu, Silber an Carissa Yip und Bronze an Beloslave Krasteva. Insgesamt waren 85 Spielerinnen aus 42 Nationen am Start. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results