Dragnev ist Großmeister
Der gestrige Sonntag bringt in der 13. Runde der deutschen Bundesliga für das österreichische Schach eine Jubelmeldung aus Berlin. Valentin Dragnev gewinnt am ersten Brett von Bayern München gegen Michal Olszewski und sichert sich in seiner neunten Saisonpartie mit einer Performance von 2639 seine dritte Norm für den Titel eines Großmeisters. Zuvor hatte Dragnev in den Runden sechs und sieben mit Maxim Rodshtein und Matthias Bluebaum zwei weitere Großmeister geschlagen. Seine ersten beiden Normen hat Dragnev 2016 in Zadar und 2017 in Gibralter erzielt. Danach hat er einige Male die dritte Norm denkbar knapp verpasst. Jetzt ist der Bann gebrochen und der hochverdiente Großmeister Titel fixiert. Dragnev kann sich nun den nächsten Höhepunkten widmen, wie dem Mitropacup im Juni in Italien und der Schach-Olympiade Ende September in Batumi, bei der Österreich mit Ragger, Shengelia, Diermair und Dragnev erstmals vier Großmeister im Aufgebot haben wird. Die letzten Wochen waren mit den Großmeister Titeln von Andreas Diermair und Valentin Dragnev sowie den Internationalen Meistertiteln von Felix Blohberger und Dominik Horvath die erfolgreichsten der ÖSB Geschichte. Das ist für die Spieler und Trainer der Lohn einer harten Arbeit in den langfristigen Projekten "Batumi 2018" und "Meister von morgen", die nur mit der finanziellen Unterstützung durch die Bundessportförderung möglich sind. (wk, Foto: Schachbundesliga)
Deutsche Schachbundesliga

Dominik Horvath schafft beim Spring-Festival in Budapest seine dritte Norm für den Titel eines Internationalen Meisters, überspringt mit einem Zugewinn von 35 Elopunkten zudem erstmals die Elogrenze von 2400 und hat damit alle Voraussetzungen für die Verleihung des Titels erfüllt. Horvath erwischt vor allem mit dreieinhalb Punkten aus vier Partien einen Traumstart in das Turnier und gewinnt gegen die Großmeister Danilo Milavonich (2488) und Chopra Aryan (2523). Ein weiterer Sieg gegen IM Jhann-Sebastian Christiansen (2498) und ein Remis inder Schlussrunde gegen IM Gabor Nagy (2481) lassen die Niederlagen gegen Boruchovsky, Papp und Vajda verschmerzen. Am Ende erzielt Horvath fünf Punkte aus neun Partien bei einer Eloleistung von 2530 und hat nun als nächstes Ziel den GM-Titel noch im Jugendalter vor Augen. Dank seines 2003er Jahrgangs ist da noch reichlich Zeit. Turniersieger in Budapest wird der Este Kaido Kulaots mit 7,5 Punkten vor fünf Spielern mit 7 Punkten. Aus Österreich haben mit den Vicze Schwestern auch zwei Talente aus Salzburg teilgenommen. Beide schlagen sich gut. Kata gewinnt 30 Elopunkte, Zsofia sogar 91. Österreichs Nachwuchs gibt jedenfalls kräftig Gas! (wk, Foto: Horvath)
ÖSB-Präsident Christian Hursky - am Bild mit den Schachjournalisten Löffler, Vitouch und Brustkern in Berlin beim Kanidatenturnier - möchte die Schach Weltmeisterschaft 2020 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Österreichischen Schachbundes nach Wien holen. Zu diesem Zweck besuchte Hursky das Kandidatenturnier in Berlin und konnte mit Ilya Merenzon erste informelle Gespräche führen. Merenzon ist Geschäftsführer von Agon und richtet mit World Chess die wichtigsten Turniere der FIDE aus. Dazu gehören das Match um die Weltmeisterschaft, das Kandidatenturnier, aber auch World Cup und Grand Prix. In einem Interview in der Kronen Zeitung, sie berichtete gestern über den geplanten Coup, meint Hursky: "Eine Weltmeisterschaft in Wien wäre nicht nur ein großer Impuls für den heimischen Schachsport, sondern auch eine hervorragende Werbung für die Stadt". Ein erster Schritt für eine zweite WM in Wien nach Lasker gegen Schlechter (1910) ist getan... (wk)