Heute kommt es zum großen Showdown in Moskau. Sergej Karjakin und Fabiano Caruana kämpfen ab 15:00 Uhr Ortszeit (13:00 in Österreich) um das Recht des Herausforderers im kommenden Match um die Weltmeisterschaft gegen Magnus Carlsen, das im Herbst in New York über die Bühne gehen wird. Gestern kämpften beide um eine gute Ausgangsposition. Caruana war gegen Svidler einem Sieg nahe, aber der Russe rettet die Partie mit einem Bauern weniger und verschafft seinem Landsmann die besseren Karten. Karjakin hatte dafür aber gegen Aronian erneut seine hohe Kunst der Verteidigung zu beweisen. Aronian gewann eine Figur, Karjakin rettet aber mit einer Festung das wichtige Remis. Der Sieger des Tages ist Hikaru Nakamura mit dem dritten Schwarzsieg des Turniers gegen Veselin Topalov. Topalov ist vor der Schlussrunde der einzige Spieler unter der 50%-Marke. Karjakin und Caruana führen mit 7,5 Punkten vor Anand (7) sowie Giri, Svidler, Aronian und Nakamara (alle 6,5). Das ergibt für die Schlussrunde die folgende Ausgangslage: Der Sieger der Partie Karjakin gegen Caruana ist der Herausforderer. Kommt es zur Punkteteilung, dann hat Karjakin die bessere Feinwertung, da das direkte Duell 1:1 enden würde, Karjakin aber mehr Partien gewonnen hat. Die Zweitwertung könnte sich aber ändern, wenn Anand mit Schwarz gegen Svidler gewinnt und punktemäßig zu Karjakin und Caruana aufschließt. Dann hätte Caruana die Nase vorne weil er gegen Anand 1,5:0,5 Punkte erzielt hat. Das spannende Finale wird auf der Turnierseite live kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, FIDE
Zwei spannende Schlussrunden in Moskau warten noch auf die Schachfans in aller Welt. In den letzten Runden wechselt täglich die Ausgangslage um den Turniersieg. Der große Sieger der gestrigen 12. Runde ist Sergej Karjakin. Nach seiner ersten Niederlage gegen Anand schlägt der Russe unmittelbar zurück. Er überfährt Veselin Topalov bereits in der Eröffnung, holt seinen dritten Sieg und schließt in der Tabelle wieder zu Caruana auf. Dabei muss der Amerikaner noch froh sein, seine Partie gegen Levon Aronian nicht zu verlieren. Aronian verpasst die Chance zu einem brillanten Turmopfer. Vishy Anand setzt gegen Hikaru Nakamura seine schwarze Unserie fort. Anand verliert praktisch aus der Eröffnung heraus mit der gleichen Verteidigung, die schon gegen Caruana schief gegangen war und wird unsanft aus seinen Hoffnungen gerissen. Er braucht morgen gegen Anish Giri unbedingt einen fünften Weißsieg, will er noch um das Ticket des Herausforderers mitreden. In der Partie zwischen Svidler und Giri kommt es trotz 21 Ungenauigkeiten des Russen, wie Giri in der Pressekonferenz launig bemerkte, zur Punkteteilung. Der Holländer hat trotz Kampfgeist und Spiel auf hohem Niveau alle 12 Partien remisiert. Es will einfach kein Sieg gelingen. In der Tabelle führen Caruana und Karjakin mit je sieben Punkten einen halben Zähler vor Anand und einem ganzen vor Giri, Svidler und Aronian. Gut möglich, dass die Entscheidung in der Schlussrunde im direkten Duell zwischen Karjakin und Caruana fallen wird. Heute ist in Moskau ein letzter Ruhetag vor der großen Entscheidung. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, FIDE
Das Grenke Chess Open im Kongresszentrum in Karlsruhe startet mit unfassbaren 957 Teinehmern in drei Gruppen. Es ist mit neun Runden in fünf Tagen wohl das härteste Turnier der Welt. Die Anforderungen an die Konzentration sind enorm. Gespielt wird eine Bedenkzeit mit zwei Stunden pro Spieler für 40 Züge und weitere 30 Minuten für den Rest der Partie. Da kann man schon mal zehn Stunden täglich am Brett sitzen. In der 566 Teilnehmer großen A-Gruppe führen nach drei Runden 26 Spieler mit je drei Punkten, darunter der Elofavorit Chao Li, er gewann heuer das Graz Open. und Alexei Shirov. Viele der Stars, am Start sind 26 Spieler mit einer Elozahl über 2600, mussten bereits Federn lassen. Am härtesten getroffen hat es Gata Kamsky mit einer Niederlage in der zweiten Runde gegen den jungen Franzosen Bilei Bellahcene. Markus Ragger konnte in der dritten Runden eine Gewinnstellung gegen Jona Lampert nicht ins Trockene bringen und gibt ein erstes Remis ab. Am Start sind neben Ragger aus österreichischer Sicht noch weitere elf Spieler, darunter Georg Fröwis, Robert Kreisl, Florian Schwabeneder, David Wertjanz und Bardhyl Uksini. Eine Live-Übertragung gibt es bei Schach.de oder Chess24. (wk, Foto: Turnierseite)
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Fabiano Caruana ist beim Kandidatenturnier in Moskau im Aufwind. In der zehnten Runde gewinnt der Amerikaner gegen Vishy Anand seine zweite Partie. Ein Sieg mit besonderer Bedeutung, da Caruana bei theoretischem Punktegleichstand mit dem Inder am Ende die bessere Zweitwertung hätte. Gestern verpasst Caruana aber gegen Topalov in einer spannenden Partie eine Siegchance und muss sich mit Remis begnügen. Anand schlägt mit seinem vierten Weißsieg gegen Sergey Karjakin zurück und teilt mit Caruana nach elf Runden die Spitze. Für Karjakin ist seine erste Niederlage ein Rückschlag. Erstmals liegt der Russe im Turnier nicht mehr an der Spitze, er gehört aber mit einem halben Punkte Rückstand weiter zum Kreis der möglichen Sieger. Theoretische Chancen haben drei Runden vor Schluss auch noch Anish Giri, Peter Svidler und Levon Aronian. Hollands Hoffnung ist mit elf Remisen bisher extrem solide, es fehlt aber noch immer ein erster Sieg. Ein erster Sieg gelingt hingegen Peter Svidler mit Schwarz gegen Levon Aronian. Beide halten wie Giri bei 50% der möglichen Punkte. Nakamura und Topalov sind hingegen bereits aller Chancen beraubt. Die 12. Runde beginnt heute um 13:00 Uhr, morgen folgt der letzte Ruhetag. (wk, Foto: Turnierseite)
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Elisabeth Hapala ist die Frau der Stunde beim WIM Turnier in Frydek-Mistek. Die Niederösterreicherin legt nach ihrem Auftaktremis mit Schwarz gegen IM Eva Repkova (2320) einen Siegeslauf hin und gewinnt vier Partien in Serie, darunter in der zweiten Runde gegen die Elofavoritin Joanna Worek (2344). Hapala hält nach fünf Runden bei einer Performance von 2584 (!!) und führt in der Tabelle mit eineinhalb Punkten Vorsprung auf Repkova und Worek. Weniger gut ergeht es Veronika Exler. Nach ihrem Auftaktsieg gegen Martina Fuskova kann Exler einige gute Stellungen nicht nützen und verliert unglücklich drei Partien hintereinander. Ein Remis in der fünten Runde gegen Worek könnte aber durchaus eine Trendwende ankündigen. Im GM Turnier der Herren geht es enger zu. David Shengelia führt mit 3,5 Punkten vor Jan Krjci und Andreas Diermair (je 3). Valentin Dragnev startet mit eineinhalb Punkten aus zwei Partien gut, legt dann aber gegen Krejci, Diermair und Repka eine große Rochade hin. Eine GM-Norm muss auf das nächste Turnier verschoben werden. Chancen hat noch Andreas Diermair, allerdings braucht der Steirer dafür dreieinhalb Punkte aus den verbleibenden vier Partien. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results, Live-Übertragung: HTML, FLASH
Ohne große Überraschungen setzten sich fast ausschließlich die Elofavoriten durch. Die gute Arbeit durch Bundesjugendtrainer IM Siegfried Baumegger trägt ihre Früchte. Es ist zu hoffen, dass aus der 2. Reihe noch weitere SpielerInnen an die Spitze vorstoßen können. Talente gibt es viele, Fleiß und hohes persönliches Engagement sein weitere Voraussetzungen um an die Spitze zu gelangen.
Die Medaillengewinner in der U16 und U18 sind:
MU16 1. Busuioc Alexandra (W), 2. Polterauer Chiara (T), 3. Schloffer Jasmin-Denise (St)
MU18 1. WFM Trippold Denise (NÖ), 2. Wu Min (W), 3. Pilsan Martha (V)
BU16 1. FM Mesaros Florian (B), 2. Horvath Dominik (B), 3. Blohberger Felix (W)
BU18 1 FM Huber Martin Christian (St), 2. Steindl Johannes (W), 3. Schwab Lukas (W)
Das Turnier wurde Live im Internet übertragen, Mag. Karl Theny sorgte hierbei für perfekte Bedingungen. Als souveränes Schiedsrichtergespann agierten IA Franz Kraßnitzer und RS Daniel Knapp. Die Spiel- und Unterkunftsbedingungen im Fuchspalast waren vorbildhaft und schufen ein angenehmes Ambiente. (wk, Text/Foto: Erich Gigerl)
Ergebnisse bei Chess-Results: B U-18, B U-16, M U-16/18
Der ÖSB hat seit dem vergangenen Jahr eine Kooperation mit Tschechien und der Slowakei. Gemeinsam organisierte Rundenturniere sollen den Spielern dieser drei Föderationen Chancen geben Normen für internationale Titel zu erringen. Nach dem Auftakt im Vorjahr in Wien begann gestern die zweite Auflage im tschechischen Frydek-Mistek. Veronika Exler und Lisa Hapala vertreten Österreich im WIM Turnier der Frauen, David Shengelia, Andreas Diermair und Valentin Dragnev spielen im GM Turnier der Herren. Zum Auftakt gelingt Veronika Exler und Valentin Dragnev mit Schwarzsiegen gegen Martina Fuskova (CZE) bzw. Jiri Kociscak (CZE) ein idealer Auftakt. Freuen darf sich auch Lisa Hapala über ihr Schwarzremis gegen Eva Repkova, die Nummer Eins der Setzliste im Frauenturnier. David Shengelia startet mit einem Remis im Großmeisterduell gegen Jan Krejci. Einzig für Andreas Diermair geht die Startrunde mit einer Niederlage gegen Christopher Repka daneben. Die zweite Runde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results, Live-Übertragung: Flash, HTML
Das Kandidatenturnier in Moskau kommt langsam in seine entscheidende Phase. In der achten und neunten Runde kommen Caruana und Anand zu Siegen. Caruana besiegt in der achten Runde im Duell der Amerikaner Hikaru Nakamura überzeugend im Angriffsstil. Nakamura ist mit seiner dritten Niederlage endgültig aller Hoffungen beraubt. Caruana hingegen findet mit seinem ersten Sieg Anschluss zur Gruppe der Verfolger. Tags darauf kommt Caruana mit Schwarz gegen Giri schwer unter Druck. Der Holländer hat zeitweilen bis zu drei Bauern mehr, findet aber in den Verwicklungen keinen Weg zum Sieg. Das macht Visyh Anand gegen Levon Aronian deutlich besser. Anand packt diesmal Italienisch aus und nützt ein, zwei Ungenauigkeiten von Aronian mit präzisem Spiel zu seinem dritten Weißsieg. Anand tauscht mit Aronian in der Tabellen den Platz an der Spitze gemeinsam mit Karjakin, der gegen Svidler und Nakamura zwei weitere Remisen holt, wobei gegen Swidler jedes andere Resultat auch möglich gewesen wäre. Aronian und Caruana folgen mit einem halben Punkte Rückstand, Giri hält mit neun Remisen die 50%-Marke. Heute ist in Moskau Ruhetag, morgen beginnt die 10. Runde wieder um 13:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Österreichischen Jugendmeisterschaften 2016 begannen heute im Hotel Fuchspalast in St. Veit an der Glan mit den Altersklassen U-16 und U-18. Gespielt werden bis 24. März sieben Runden. Erstmals werden die Partien der Jugendmeisterschaft im Internet live übertragen. Favoriten auf den Titel sind Martin-Christian Huber (U-18), Florian Meszaros (U-16) und Denise Trippold (M U-18). Alle drei sind bereits im ÖSB "Batumi-Kader", der bis 2018 neue Titelträger hervorbringen soll. Die verbliebene vierte Favoritin ist Nikola Mayrhuber bei den Mädchen U-16. Spaziergang wird es für die Führenden der Setzlisten aber keiner, in allen Altersklassen ist die Konkurrenz groß und der Kampf um Titel und Medaillen wird hart. Zur Eröffnung betont Schachpräsident Kurt Jungwirth den hohen Stellenwert der Jugend im ÖSB. Organisator Friedrich Knapp, Landespräsident von Kärnten, sorgt auch heuer wieder für ideale Spielbedingungen. Hautpschiedsrichter ist Franz Krassnitzer. (wk)
Zur Live-Übertragung...
Ergebnisse bei Chess-Results: B U-18, B U-16, M U-16/18
In der siebenten Runde des Kandidatenturniers kommt es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Führenden. Karjakin wählt erneut mit dem königsindischen Angriff eine auf Top-Niveau seltener gespielte Eröffnung. Aronian reagiert kreativ und lockt Karjakin zu einem verfrühten Angriff. Der Russe muss rasch zurück mit seinen vorgepreschten Einheiten und verliert viel Zeit. Aronian scheint klar im Vorteil ist nun aber seinerseits ungeduldig, wonach Karjakin die Punkteteilung anstreben kann. Ein ereignisloses Kurzremis schafft ein bestens vorbereiteter Anand mit Schwarz gegen Anish Giri, der ebenso wie Caruana die erste Turnierhälfte mit sieben Remisen beendet. Caruana muss für die Punkteteilung gegen Svidler bange Momente überstehen. Svidler dominiert, wie schon so oft, die Eröffnung und erlangt mit einem Figurenopfer großen Vorteil. Caruana kann sich gerade noch in ein Endspiel mit einem Bauern weniger retten. Dieses Endspiel hätte Svidler wohl gewinnen müssen, nach ein paar Ungenauigkeiten rettet sich Caruana aber ins Remis. Die obligatorische Gewinnpartie des Tages gelingt Nakamura gegen einen sichtlich angeschlagenen Topalov. Der Bulgare greift zu einem interessanten Figurenopfer, das zu einer entzückend unklaren Stellung führt. Im entscheidenden Moment verpasst Topalov aber den einzig richtigen Zug und verliert. Heute beginnt um 13:00 Uhr in Moslau die Rückrunde. (wk, Foto: Turnierseite)
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