Nach einem Ruhetag ging es gestern in Prag mit der sechsten Runde der Jugend EM weiter. Drei Runden vor Schluss liegen mit Florian Mesaros und Denise Trippold zwei Spieler in den Top-10. Mesaros besiegt den Russen Vid Dobrovolj und ist nun mit 4,5 Punkten der Top-Scorer im rot-weiß-roten Team. Zudem schiebt er sich drei Runden vor Schluss auf den 7. Platz in der U16 vor. Trippold verliert gestern zwar gegen die Nummer Eins der Setzliste, die Ukrainerin Iulija Osmak, hält aber mit vier Punkten den 8. Platz bei den Mädchen U18. Vier Punkte haben auch noch William Shi (B8), David Schernthaner (B12), Kata Vicze (G10) und Angelina Zhbanova (G14). Über der 50%-Marke liegen mit dreieinhalb Punkten noch Marc Morgunov (B12) und Chiara Polsterauer (G16). (wk, Fotos: Ursula Huber)
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Markus Ragger gewinnt das "Vienna Chess Open 2016" überlegen vor dem Ukrainer Volodymyr Vetoshko und dem deutschen Wunderkind Vincent Keymer. Ragger gibt nur zwei Remisen ab, eines in der sechsten Runde mit Schwarz gegen Buhmann, das zweite gegen den Russen Evgeny Vorobiov sichert in der Schlussrunde den Turniersieg. Zudem gewinnt Ragger zehn Elopunkte und damit 10 Plätze in der Weltrangliste. Im September wird er mit 2697 am 43. Platz liegend Österreich in die Schach-Olympiade führen. Die Sensation des Turniers ist Deutschlands noch elfjährige Hoffnung Vincent Keymer. Nach einem Auftaktremis holt Keymer sieben Punkte aus acht Partien und schlägt dabei die Großmeister Stanec, Arkell und Hertneck. Zudem gelingen Remisen gegen die GM´s Williams und Shengelia. Die Österreicher David Shengelia und Peter Schreiner landen einen halben Punkt hinter dem Podest mit sieben Punkten auf den Plätzen fünf und sechs. Insgesamt weist die Statistik des Opens 616 Teilnehmer/innen aus 49 Ländern aus. Die Nationalspielerinnen Katharina Newrkla und Veronika Exler zeigen gute Leistungen. Newrkla holt 5,5 Punkte, Exler einen halben weniger. Ihre Performance von 2312 wäre mehr als genug für eine WIM-Norm. Leider fehlt ein Titelträger als Gegner. Zudem hatte Exler in der Schlussrunde noch Luft nach oben. 25 Punkte für die Eloliste sind es trotzdem. Der Elohamsterer des Turniers war der Grazer Schachfreund Simon Prato. Sein Plus sind satte 113 Punkte. Das ist trotz des berüchtigten "40-er" Faktors ein starke Leistung. Besser hätte das Turnier aus der Sicht der Organisatoren Christian Hursky und Johann Pöcksteiner wohl kaum verlaufen können. Das nächste Vienna Open gibt es wegen Umbauten im Rathaus erst 2019 wieder. Schade. (wk)
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Bericht im ORF Wien
Denise Trippold (G18) erwischt aus österreichischer Sicht die beste erste Hälfte bei der Jugend Europameisterschaft in Prag. Die Batumi-Kaderspielerin des ÖSB holt ungeschlagen vier Punkte aus fünf Partien und liegt einen halben Punkt hinter der Führenden Georgierin Nino Khomeriki mit sechs anderen Spielerinnen am geteilten zweiten Platz. Das ist ein sensationeller Start für die an 18. Stelle der Setzliste liegende Niederösterreicherin. Überhaupt geben in Prag die Mädchen den Ton an. Kata Vicze (G10, Foto) liegt mit 3,5 Punkten ebenso gut im Rennen wie Chiara Polterauer (G16). Angelina Zhbanova liegt in der U14 zudem mit drei Punkten ebenfalls über der 50%-Marke. Bei den Burschen holten Marc Mogunov (B12) und Florian Mesaros (B16) gute 3,5 Punkte. Mesaros liegt damit am 15. Zwischenrang, Morgunov am 24. Platz. Drei Punkte am Turnierkonto haben William Shi (B8), Benjamin Kienböck (B10), David Schernthaner (B12) und Martin Christian Huber (B18). Angeschrieben haben in der Zwischenzeit alle Spieler/innen. Heute ist in Prag ein Ruhetag, morgen folgt um 15:00 Uhr die sechste von neun Runden. (wk, Fotos: Ursula Huber)
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Der BSO-Jugendausschuss hat sich im Jahr 2015 intensiv mit der Thematik zwischenmenschlicher Beziehungen und rechtlicher Rahmenbedingungen im Sportverein beschäftigt und möchte mit einer Broschüre aufzeigen, was bei der Arbeit mit jungen Menschen im Sportverein zu beachten ist.
Die BSO veröffentlicht daher 2016 eine Broschüre zum Thema „Jugendliche im Sportverein – Rechtliche Rahmenbedingungen“. Als Experte für die Erstellung der Broschüre konnte Rechtsanwalt Mag. Gernot Schaar gewonnen werden. Diese Broschüre gibt einen Überblick über Haftungsfragen, Aufsichtspflicht, Jugendschutz und Arbeitsrecht. Spezielle Fragestellungen aus dem Sport werden dabei behandelt und einige Tipps für Sportvereine gegeben. Da die Rechtsgebiete gekürzt und zusammengefasst dargestellt werden, wird bei Auftreten möglicherweise rechtlich relevanter Sachverhalte und Fragen die Beiziehung einer rechtlichen Beratung empfohlen. (wk, Text/Bild: BSO)
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Der Wiener Christoph Menezes holt bei der U20 Weltmeisterschaft der Junioren im indischen Bhubaneswar einen guten 14. Platz. Am Start waren 80 Teilnehmer aus 36 Nationen. Menezes ging als Nummer 25 der Setzliste ins Turnier, holt in 13 Runden siebeneinhalb Punkte und besiegt dabei mit Kirill Alekseenko auch die Nummer Drei. Neuer Weltmeister ist Amerikas Hoffnung Jeffery Xiong. Er siegt mit 10,5 Punkten und Respektabstand vor dem Russen Vladislav Artemiev (9,5) und dem Inder Lyna Narayanana Sunilduth (9). Der Chinese Yi Xu verpasst punktegleich nur kanpp die Medaille. Im Mädchenbewerb siegt Dinara Sakuakassova aus Kasachstan mit 9,5 Punkten vor der Inderin Pv Nandhidhaa und der Russin Dinara Dordzhieva (beide 9). Laura Hiebler bleibt mit fünf Punkten unter ihren Möglichkeiten und muss sich mit 46 Platz begnügen. (wk, Foto: Menezes)
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Zu allererst verdienen die österreichischen Athleten und Athletinnen Respekt und Anerkennung für Ihre Leistungen. Sie alle haben schon mit ihren Olympialimits ihr Talent, ihre Motivation, ihren Einsatz über lange Zeit bewiesen. Dass es für einige um Haaresbreite nicht bis zur Medaille geklappt hat, für andere um einiges mehr, liegt an den unerbittlichen Gesetzen des Sports. Schließlich will bei Olympia die ganze Welt siegen.
Lächerlich war die Medaillenhysterie. Sie hat überflüssigen Stress erzeugt. Es genügt der Druck, den sich Sportler selber auferlegen. Völlig verkehrt ist es, aus der bescheidenen Bilanz von Rio den Schluss zu ziehen, Österreich sollte sich mit ein paar Sportarten begnügen und sie total finanzieren. Im Klartext würde das bedeuten, wir unterstützen ein paar Wintersportarten und lassen den restlichen Sport durch den Rost fallen. Die Leistungen unserer Wintersportler sind sehr gut. Mit ihren Medaillen macht der Wintertourismus Geschäfte, die den Sommersportarten in der Regel verwehrt sind. Die Schaffung einer kleinen geschlossenen Gesellschaft kann nicht Ziel der österreichischen Sportpolitik sein.
Wichtiger als Medaillen zu zählen ist es, langfristig Talente zu fördern. Dazu braucht es Talentefindung. Die geschieht in der Breite der Fachverbände. Dort werden Talente früh entdeckt, dort gilt es mit gezielter Förderung einzusetzen und schließlich Sondertalente, auch mit notwendiger Geduld, an die Spitze zu begleiten.
In jeder Sportart kann es besondere Leistungsträger geben. Abzulehnen ist daher in der österreichischen Sportpolitik das Zweiklassensystem, hie olympische Sportarten, dort nichtolympische. Es ist nicht gut, wenn in der Sportfamilie eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird. Die Nichtolympischen gratulieren den Olympischen zur Wertschätzung, die sie erfahren. Insbesondere auch jenen, die über das IOC die Teilnahme in Tokio geschafft haben. Nichtolympische wünschen sich aber nicht abschätzige Beurteilungen, die sich auch finanziell negativ auswirken. In meinem Verband, dem Schachbund, sehen wir zum Beispiel nicht ein, dass unsere Nummer eins, der Internationale Großmeister Markus Ragger, von der Bundessportförderung mickrig behandelt wird.
Apropos Förderung. In Rio wurde plötzlich über neue Strukturen geredet. Kein neues Thema. Allein im Förderwesen wird seit langem vom one stop shop geschwärmt: Schluss mit dem Verwirrspiel verschiedener Töpfe mit seiner komplizierten Bürokratie. Dabei ist es nicht notwendig das Rad neu zu erfinden. Es würde genügen, den Bundes-Sportförderfonds verlässlich auszustatten und seine Spielregeln zu vereinfachen. Das braucht allerdings starkes Wollen an der Spitze. Vielleicht schafft es unser neuer Sportminister. Spätestens nach Tokio 2020.
Mit sportlichen Grüßen
Kurt Jungwirth
Präsident des Österreichischen Schachbundes
Vizepräsident des Weltschachverbandes
Markus Ragger führt nach der gestrigen Doppelrunde mit fünfeinhalb Punkten aus sechs Partien beim Vienna Chess Open allein vor fünfzehn Spielern mit je fünf Punkten. In der Gruppe der Verfolger sind neben den Co-Favoriten Rainer Buhmann und Dimitrios Mastrovasilis mit David Shengelia, Georg Fröwis, Georg Kilgus und Peter Schreiner auch vier Österreicher. Ragger besiegt gestern am Vormittag den Deutschen Gerald Hertneck mit einem Figurenopfer für viele Bauern und hält am Nachmittag gegen Rainer Buhmann mit Schwarz problemlos remis. Heute trifft Ragger ab 15:00 Uhr auf den Griechen Mastrovasilis, den dritten 2600-er neben ihm selbst und Buhmann im Feld. Im Rahmen des Opens fand am vergangenen Donnerstag ein Kids-Turnier mit 50 Teilnehmern aus 16 Nationen statt. Gewonnen hat der Inder Magizhnan Nikhil mit sechseinhalb Punkten aus sieben Partien vor den Sindarov Brüdern Javokhir und Islombek aus Usbekisten. Bester Österreicher wurde Simon Lemsitzer am neunten Platz. Die Siegerehrung wurde von Wolfgang Gotschke, dem Geschäftsführer des Bundes-Sportförderfonds, gemeinsam mit Wiens Schachpräsident Christian Hursky und Organisator Johann Pöcksteiner vorgenommen. (wk)
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Ergebnisse Kids-Turnier
Florian Mesaros erwischt bei der Jugend EM in Prag aus österreichischer Sicht den besten Start. Mesaros holt in der dritten Runde gegen den Weißrussen Nihail Nikitenko (2394) seinen dritten Sieg und liegt in der U16 gemeinsam mit fünf anderen Spielern an der Spitze. Heute wartet der Russe Alekey Sorokin (2425). Gut gestartet sind mit zweieinhalb Punkten auch Kata Vicze (G10) und Denise Trippold (G18). Martin Christian Huber holt gegen den Bulgaren Emil Stefanov, er ist mit einer Elozahl von 2505 die Nummer Drei in der U18, ein Schwarzremis und liegt ebenso bei zwei Punkten wie William Shi (B8), Marc Morgunov (B12), Daniel Morgunov (B14), Angelina Zhbanova (G14) und Chiara Polterauer (G16). Die vierte Runde beginnt heute um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Ursula Huber)
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Vom 18. bis 27. August finden in Prag die Jugend Europameisterschaften in den Altersklassen U8 bis U18 statt. Insgesamt sind 1310 Jugendliche aus 49 Ländern am Start. Österreich ist mit 26 Spielerinnen vertreten. Die besten Plätze in den Setzlisten haben Kata Vicze (G10, 15.) Marc Morgunov (B12, 16.), Denise Trippold (G18, 18.), Chiara Polterauer (G16, 23.) und Martin Christian Huber (B18, 28.). In der ersten Runde holen die Morgunov Brüder, Schernthaner, Mesaros, Huber, Vicze, Katharina Katter, Zhbanova, Polterauer und Trippold ganze Punkte. Seit 15:00 Uhr läuft in Prag die zweite Runde. Auf der Turnierseite werden die Top-Partien jeder Altersgruppe live übertragen. (wk, Foto: Ursula Huber9
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Nach drei Runden liegen beim Vienna Chess Open 21 Spieler punktegleich mit jeweils drei Punkten in Führung. In dieser Spitzengruppe befinden sich mit Topfavorit Markus Ragger, David Shengelia, Staatsmeister Georg Fröwis, Florian Sandhöfner, Florian Schwabeneder, Georg Kilgus und Peter Schreiner auch sieben Österreicher. Florian Sandhöfner hat sich mit einem Sieg gegen den Rumänen Marius Manolache (2492), der Nummer 8, nach Feinwertung sogar an die Spitze gesetzt. Rainer Buhmann, hinter Ragger auf Zwei gesetzt, musste in der dritten Runde froh sein von seinem Landsmann Tobias Voege in Verluststellung ein Remis zu bekommen. Da hat Voege wohl etwas Courage gefehlt. Heute spielen Österreichs Olympiateilnehmer Ragger und Shengelia ab 17:00 Uhr gegen polnische Teilnehmer. Ragger bekommt es mit Jolanta Zawadzka zum zweiten Mal in Serie mit einer Frau zu tun, Shengelia trifft wie Ragger mit Schwarz auf Radoslaw Gajek. (wk)
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