Nach zwei Remissrunden in Serie gibt es bei der Grand Chess Tour in St. Louis in der fünften Runde wieder eine Gewinnpartie. Veselin Topalov besiegt Liren Ding und übernimmt mit dreieinhalb Punkten die alleinige Führung vor Aronian, So und Anand (alle drei Punkte). Der Bulgare hat aus der Eröffnung heraus die Initiative. Ding opfert einen Bauern, erhält aber keine ausreichende Kompensation. Allerdings verteidigt sich der Chinese zäh und erreicht um den 60. Zug eine gleiche Stellung. In Zeitnot macht Ding aber einen falschen Königszug und gibt Topalov die Chance zu einem Mattangriff im Endspiel. In den anderen Partien verpassen Svidler gegen Nakamura, Caruana gegen Vachier-Lagrave und Aronian mit Schwarz gegen Giri Chancen ihre Gegner an den Rande einer Niederlage zu bringen. Heute ist in St. Louis ein Ruhetag, die sechste Runde folgt am Donnerstag ab 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die EU-Jugendmeisterschaften in Mureck gehen in ihr Finale. Drei Runden vor Schluss sind die Postionen für die Medaillenkämpfe bezogen. In der U14 füht mit Maximiilian Paul Maetzkow und Lara Schulze ein deutsches Duo mit jeweils fünf Punkten. Bester Österreicher ist Simon Prato im fünften Platz. In der U12 ist der Bulgare Momchil Petkov mit sechs Punkte auf Goldkurs. Einen Punkt hinter ihm lauert Österreichs David Schernthaner auf seine Chance. Bestes Mädchen ist Nika Kralj aus Slowenien mit 3,5 Punkten. In der U10 gibt es mit Vesna Mhelic (SLO) und Lucia Sevcikova eine weibliche Doppelführung. Beide haben ebenso 4,5 Punkte wie Clemens Gamsa (SUI). Einen halben Punkt dahinter ist Philipp Wendl (AUT) in der Verfolgergruppe. Bei den Jüngsten ist mit Simeon Todev ein zweiter Bulgare ohne Punkteverlust. Einzige Verfolgerin ist die Polin Zofia Lazniewska mit einem Punkt Rückstand. Die Österreicher William Shi und Adam Szigeti haben bereits zwei Punkte Rückstand. Im parallel ausgetragenen Open führt in der U16 der Deutsche Lars Kasüschke mit 5,5 Punkten und in der U10 der Slowene Amadej Kastelic ebenfalls mit 5,5. Die Runden sieben und acht folgen heute und morgen jeweils ab 15:00 Uhr, die Schlussrunde beginnt am Donnerstag bereits um 08:30 Uhr. (wk)
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Rio und die Olympiade 2016. Unvermeidlich sind bei einem solchen Monsterprojekt die Riesenprofite im Baubusiness, das Elend von Arbeitssklaven, die Fouls von internationaler Sportpolitik. Es ist gut, das alles zwischendurch zu vergessen. Es ist interessant, Leistungen von Athleten und Athletinnen zu bewundern, das eine oder andere Drama mitzuerleben. Es ist erfreulich, dass sich in dieser unruhigen Welt Sport ohne Panzer und Raketen versammelt.
Den österreichischen Athleten haben wir alles Gute gewünscht, gutes Gelingen gegen eine oft übermächtige Konkurrenz. 74 waren in 25 Sportarten selektiert. Schade, dass der Schachsport gefehlt hat. Warum eigentlich? Schließlich sind wir ein echter Weltsport. Die FIDE nähert sich der Mitgliederzahl von 190 Nationen. (Kurt Jungwirth)
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Die dritte Runde der dritten Station der Grand Chess Tour in St. Louis bringt fünf Remisen und keinen Sieger. Dennoch waren alle Partien hart umkämpft, keine einzige endete frühzeitig. Die besten Chancen auf einen ganzen Punkt hatte wohl Maxime Vachier-Lagrave gegen Veselin Topalov. Dem Bulgaren unterläuft in der späten Eröffnungsphase ein Fehler, den MVL aber nur suboptimal ausnützt. Topalov erreicht ein Endspiel, das er mit einem Bauern weniger ohne größere Probleme halten kann. In der längsten Partie des Tages drückt Peter Svidler gegen Fabiana Caruana. Der Amerikaner macht es Topalov gleich und hält ein Turmendspiel mit Minusbauer. Für Feuer am Brett sorgt Levon Aronian mit Schwarz gegen Wesly So. Armeniens Vorkämpfer opfert zwei Figuren für Turm und Bauer bei unklarer Stellung. So nützt die erste Gelegenheit zum "Rücktausch" und forciert damit eine Zugwiederholung. Vishy Anand spielt gegen Hikaru Nakamura ambitioniert und pflanzt einen Springer in die gegnerische Stellung. Nakamura kann aber um den Springer herum spielen und die Partie endet ebenso mit einem Remis wie jene zwischen Anish Giri und Ding Liren. Hinterher wurde heiß diskutiert ob Liren eine Gewinnchance verpasst hat. Der Chinese war aber sichtlich froh aus optisch schwieriger Stellung ins Remis zu entschlüpfen. Die vierte Runde folgt heute ab 20:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Weltmeisterschaften der Junioren werden vom 8. bis 20. August in Bhubaneswar, Indien, ausgetragen. Aus Österreich sind Christoph Menezes und Laura Hiebler am Start. Menezes ist im Bewerb der Junioren U20 die Nummer 25 der Startrangliste und spielt in der ersten Runde gegen den Griechen Dimitrios Papakonstantinou. Insgesamt sind 80 Teilnehmer am Start. Laura Hiebler ist bei den Girls U20 die Nummer 29 von 57 Teilnehmerinnen. Das Los beschert ihr in der ersten Runde mit WGM Dinara Saduakassova gleich die an Eins gesetzte Turnierfavoritin aus Kasachstan. Die Runden beginnen jeweils um 15:00 Uhr Ortszeit, das ist 11:30 Uhr MEZ. Die Partien werden auf der Turnierseite live übertragen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Eine bemerkenswerte Serie an verpassten Chancen bringt die zweite Runde des Sinquefield Cups in St. Louis. Den gröbsten Bock des Tages schießt Maxime Vachier-Lagrave. Zuerst überspielt die neue Nummer Zwei der Weltrangliste Vishy Anand in einer Caro-Kann Verteidigung. Indiens Ex-Weltmeister verteidigt sich aber zäh und hat Glück. MVL passiert ein bei ihm ganz seltener Rechenfehler. Möglicherweise leidet er genauso unter Jetlag wie Peter Svidler, mit dem er gemeinsam aus Biel angreist ist. Svidler spielt mit Schwarz gegen Aronian eine starke Partie, wickelt dann aber in ein schwieriges Endspiel ab. Aronian lässt sich nicht zweimal bitten und holt den ganzen Punkt. Eine phantastische Kombination lässt Veselin Topalov gegen Fabiano Caruana vom Stapel. Doch die mögliche Glanzpartie des Bulgaren endet mit einem für Caruana wundersamen Remis. "Es war nicht so einfach wie es aussah", meint Topalov in der anschließenden Pressekonferenz. Der dritte Sieger des Tages ist Hikaru Nakamura gegen Anish Giri. Aber auch hier half Giri kräftig mit und verpasste einige Chancen. Schließlich bockt auch Liren Ding gegen Wesly So in besserer Stellung und die Partie ende bald danach mit einem Remisschluss. Heute spielen ab 20:00 Uhr: So-Aronian, Anand-Nakamura, Topalov-MVL, Svidler-Caruana und Giri-Ding. (wk, Foto: Turnierseite)
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Der Sinquefield Cup in St. Louis, die dritte Station der Grand Chess Tour, beginnt mit Weißsiegen von Wesley So und Veselin Topalov. So überrascht im amerikanischen Duell Hikaru Nakamura mit einer selten gespielten Variante gegen Katalanisch. Er opfert zwei Bauern für Kompensation. Nakamura gibt bald eine Qualität und wird von So nach Damentausch im Endspiel überspielt. Der zweite Sieger des Tages ist Ex-Weltmeister Veselin Topalov. Der Bulgare steuert gegen Peter Svidler spanische Gewässer an und erhält leichten Vorteil. Im Bestreben den Druck loszuwerden startet der siebenfache russische Meister Svider eine taktische Lösung an deren Ende er sich verrechnet und sofort aufgibt. Remisen bringen die Partien zwischen Giri gegen Vachier-Lagrave, wobei der Holländer sich in einem Najdorf Sizilianer zuerst Gewinnchancen erarbeitet, Anand gegen Caruana und Ding gegen Aronian. Die zweite Runde wird heute ab 20:00 Uhr von Yasser Seirawan, Jennifer Shahade und Maurice Ashley live kommentiert. Sie zeigen eindrucksvoll, dass die Amerikaner verstehen eine Show zu inszenieren. Hier sind sie dem Rest der Welt zur Zeit weit voraus. (wk, Foto: Turnierseite)
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Nach dem bemerkenswerten Start in Paris und Brüssel mit dem neuen Format bestehend aus Schnell- und Blitzpartien geht die Grand Chess Tour heute in St. Louis weiter. Ebenso wie bei der letzten Station in London wird in St. Louis beim "Sinquefield Cup" mit einer klassischen Bedenkzeit gespielt. Jeder Spieler bekommt 2 Stunden für 40 Züge sowie 30 min für den Rest der Partie. Ab Zug 41 gibt es zusätzlich 30 sek für jeden Zug. Von den Top-9 der Weltrangliste fehlen nur Carlsen und Kramnik. Carlsen ist bereits in der Vorbereitung auf das WM-Match gegen Karjakin, Kramnik musst krankheitsbedingt kurzfristig absagen und wird von Peter Svidler ersetzt. In der ersten Runde spielen heute ab 1:00 pm Orszeit (20:00 in Österreich): Giri gegen Vachier-Lagrave, Anand gegen Caruana, So gegen Nakamura, Ding gegen Aronian und Topalov gegen Svidler. Das Turnier wird natürlich live übertragen und sehenswert im amerikanischen TV Stil kommentiert. (wk, Foto: ChessBase)
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Die EU Jugendmeisterschaften wurden gestern in Mureck von Schachpräsident Kurt Jungwirth feierlich eröffnet. Prominent besetzt war die Liste der Ehrengäste: Cornelia Schweiner (Landtagsabgeordnete) und Toni Vukan (Bürgermeister) begrüßten die Gäste aus 14 Ländern im steirischen Mureck, das diese Meisterschaften zum 13. Mal austrägt. Die Erstauflage war 2003 in Graz, als ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas. Erfunden wurden diese Meisterschaften von Jungwirth und Erich Gigerl, der sie heuer zum 14. Mal organisiert. Parallel zu den EU-Meisterschaften wird das 23. Steirische Jugendopen ausgetragen. Insgesamt kämpfen bis 11. August im Murecker Kulturzentrum 128 Jugendliche um Medaillen und Elopunkte. Spielbeginn ist jeweils 15:00 Uhr. Nur die Schlussrunde beginnt bereits um 8:30 Uhr. Insgesamt 36 Bretter werden live übertragen. (wk)
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