Die Lange Nacht der Museen im Haus des Sports war mit rund 300 gezählten Besuchern ein voller Erfolg. Die Idee zur Teilnahme kam von neuen ÖSB Finanzreferenten Edgar Blocher. Schach Historiker Michael Ehn hat sie begeistert aufgenommen und mit einigen Schätzen seiner riesigen Schachsammlung liebevoll eine Ausstellung mit sechs Vitrinen aufgebaut. Alle zwei Stunden kamen die Besucher in den Genuss von Ehn persönlich durch die Ausstellung geführt zu werden.
Daneben bastelte das Team des ÖSB mit Präsident Christof Tschohl an der Spitze an einem bunten Rahmenprogramm. Der GM-Club mit Markus Ragger und David Shengelia hat Besucher magnetisch zum Simultan gezogen. Die 12 Plätze waren bis nach Mitternacht stets voll besetzt.
Regina Theissl-Pokorna mit einem Vortrag zum Frauenschach, Ina Ivanceanu mit einer Einleitung zum Schachfilm "Glory the Queen", ein Bücherstand von Michael Ehn und eine Kinderecke von 18:00 bis 20:00 rundeten das bunte Programm ab. "Glory the Queen" konnte mit freundlicher Genehmung von "filmdelights" in deutscher Sprache im Loop gezeigt werden. Stärkungen wurden im Sportcafe angeboten. Der Spiegelsaal im Haus des Sports, wo der ÖSB seit 1. September ein neues Büro hat, war ein beeindruckender Rahmen für die gelungene Veranstaltung. (wk, Alle Fotos: Gerhard Peyrer Photographie)
Website ORF:
https://langenacht.orf.at
Die Bundesligasaison 2020/2021 wurde am vergangenen Wochenende mit den ersten drei Runden der 2. Bundesliga Mitte gestartet. ASV Linz holt mit sechs Großmeistern 17 von 20 möglichen Einzelpunkten und wird auf dem Weg zum Aufstieg kaum zu stoppen sein.
Zum Auftakt starten die Linzer mit Andrey Esipenko (2720), Kirill Alekseenko (2710), Arkadij Naiditsch (2660), Etienne Bacrot (2658), Csaba Balogh (2577) und Stefan Kindermann (2467), einem Team das auch in der 1. Bundesliga zu den Favoriten gehören würde. St. Veit, Villach und Gleisdorf hatten da nichts entgegen zu setzen und gehen mit 0,5:5,5, 0:6 und 0,5:5,5 unter. Die Hoffnungen von Pinggau-Friedberg erster Herausforderer der Linzer zu sein, zerschlagen sich mit einer unerwarteten 2,5:3,5 Niederlage gegen Steyregg und einem 3:3 gegen Ansfelden frühzeitig.
In der Tabelle geben nach drei Runden die Oberösterreicher den Ton an. Hinter Linz folgen Steyregg und Ansfelden mit je fünf Punkten. Erst dann kommen die Steirer mit Fürstenfeld/Hartberg (5), Schachfreunde Graz (4) und Pinggau-Friedberg (3) zum Zug. Für die Kärntner Vereine St. Veit/Glan und Admira Villach bleiben hinter Sauwald, Frauental, Gleisdorf und der Grazer Schachgesellschaft nur die beiden letzten Plätze. Die nächsten drei Runden folgen vom 22.-24. Oktober in St. Veit.
Turnierseite, Ergebnisse/Partien bei Chess-Results
Fotos (Peter Kranzl), Bericht Landesverband Oberösterreich
Am 14. Juli 2020 startete das Projekt Hobby-Frauenliga-Online. Hier spielen Frauen und Mädchen in Gruppen eine Meisterschaft. Die Spiele wurden auf lichess.org ausgetragen. Neuanmeldungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sind willkommen und erwünscht.
Der 15. Zyklus ist nun abgeschlossen. Die Gruppe A und damit der Gesamtsieg ging an Silke Kilzer. Knapp dahinter folgte Ina Weiß. In der Gruppe B dürfen wir Regina Golser zum ersten Platz und Angie Geißler zum zweiten Platz gratulieren.
Der Preis in dieser Liga wurde verlost und die glückliche Gewinnerin ist beim 15. Zyklus Silke Kilzer, die einen Büchergutschein bekommt.
Wir nehmen Anmeldungen von allen Frauen und Mädchen an, auch über 1500 Elo. Die Spielstärke wird bei der Gruppeneinteilung berücksichtigt. Wer in Zukunft einsteigen möchte kann einfach ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken. Wir suchen auch Interessenten, die gerne eine offene Hobbyliga organisieren würden. (nm, Text: mh)
FAQs
Nachdem der Tag des Damengambits im August durchwegs positives Feedback erhalten hat und der Wunsch nach mehr da war, geht er in die nächste Runde!
Am 9. Oktober findet der 2. Tag des Damengambits im Rahmen des Global Chess Festivals wieder im Haus des Schachsports statt. Diesmal wird von 10-13 Uhr Schach gespielt, in gemütlicher Atmosphäre mit kleinen Leckereien geplaudert und natürlich sind auch wieder Vereins- sowie Nationalspielerinnen vor Ort, die ihr im Simultan herausfordern könnt oder von denen ihr euch den einen oder anderen Tipp holen könnt.
Das Global Chess Festival wurde übrigens von der besten Schachspielerin aller Zeiten, Judit Polgar, gegründet, und soll alle Schachspieler*innen auf der Welt unter dem Motto #chessconnectsus verbinden. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und haben deshalb bewusst den 9. Oktober ausgesucht. Mehr Infos: https://www.globalchessfestival.com/
Um Voranmeldung wird gebeten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!! Bitte auch den 2,5G-Nachweis nicht vergessen!
Plakat, Ausschreibung
(nm)
Die Online-Webinarreihe "Starke Frauen im Schachsport" geht in die nächste Runde: diesmal mit Eva Repkova. Die slowakische Großmeisterin und Vorsitzende der Frauenkommission der FIDE berichtet am 17.Oktober von 15:00-17:00 Uhr von ihrer bisherigen schachlichen Laufbahn.
Als Jugendliche konnte Eva ihr Talent bei den Europa- und Weltmeisterschaften mehrfach beweisen, wo sie einige Medaillen gesammelt hat. Sie hat in ihrer Schachkarriere zahlreiche internationale Turniere gewonnen und seit 1992 ist sie Mitglied der slowakischen Nationalmannschaft.
Anmeldungen bitte bis 15.Oktober an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sprache: Englisch, über Zoom
(nm)
Magnus Carlsen hat das am meisten gesehene Schachevent der Geschichte gewonnen - die erste Meltwater Champions Chess Tour. Ein Jahr intensiver Wettkämpfe ging gestern zu Ende, als der Norweger den ersten Platz in der Gesamtwertung des Tour-Finales fixiert als sein ärgster Konkurrent Wesley So unter Siegzwang zusammenbrach.
Carlsen nimmt 100.000 Dollar für den Sieg im Finale mit zwei Punkten Vorsprung und den Titel des Tour-Champions mit nach Hause. Er gilt nun auch als der unbestritten beste Online-Schachspieler der Welt - der eigentliche Preis der prestigeträchtigen Tour.
Während Carlsens Sieg durchaus verdient war, hat sich So vom ersten Tag an im November letzten Jahres als härtester Herausforderer gestellt. So schlug Carlsen und gewann das erste Event, das Skilling Open, ausgerechnet am 30. Geburtstag seines Rivalen und stand Carlsen mit drei Turniersiegen nichts nach. Am Tag der Entscheidung konnte er aber nicht mehr zulegen.
So hätte in der gestrigen 7. Runde einen Sieg benötigt, um im Rennen zu bleiben. Er verliert aber mit einer schwachen Leistung gegen Levon Aronian glatt mit 0:3.
Carlsens Partie gegen den aserbaidschanischen Star Teimour Radjabov war daher für das Endergebnis bereits irrelevant, die Niederlage somit verschmerzbar.
Die Meltwater Champions Chess Tour 2021 war das meistgesehene Schachevent in der Geschichte und zeigt das in den Online Turniere für den Schachsport viel Potenzial schlummert. (wk, Text/Foto: Offizielle Presseaussendung)
Offizielle Website
Der Druck bei den 300.000 $ Meltwater Champions Chess Tour Finals steigt je näher das Ende kommt. In der gestrigen 3. Runde braucht Magnus Carlsen ein Blitz-Playoff, um den trickreichen Franzosen Maxime Vachier-Lagrave zu schlagen, der bis zum Schluss gefährlich war. Carlsen geriet in der Partie zweimal in Rückstand und musste sich mit zwei statt drei Punkten zufrieden geben. Dennoch ist er dem Sieg eine Runde näher gekommen. "Ich fühle mich sehr gut", sagte Carlsen nach seinem Sieg. "
Alle Augen richteten sich auch auf den nächsten Verfolger des Führenden, Wesley So, der in seiner Partie gegen Vladislav Artemiev das Maximum herausholte, um den Druck auf Carlsen aufrechtzuerhalten. Der Amerikaner liegt nun sechs Runden vor Schluss 5 Punkte hinter Carlsen, aber die beiden müssen noch gegeneinander antreten. So sagte hinterher, dass Carlsen einen "riesigen Vorsprung" habe, das Turnier aber noch lange nicht zu Ende sei.
Beim Finale der Meltwater Champions Chess Tour 2021 treten die weltbesten Schachspieler vom 25. September bis 4. Oktober in neun Runden Schnellschach gegeneinander an. (wk, Text/Foto: Offizielle Presseaussendung)
Offizielle Website
Der Österreichische Schachbund wurde 1920 gegründet und hat im Vorjahr sein 100-Jahr-Jubiläum gefeiert. Viele der geplanten Aktivitäten und Events mussten ausfallen. Erst heuer konnte der ÖSB mit 1. September ein neues Büro im Haus des Sports beziehen. Die „ORF-Lange Nacht der Museen“ im Spiegelsaal ist daher sogleich „Einstandsfeier“.
Schach hat in Österreich bereits vor 1920 Geschichte geschrieben. Mit seinen Kaffeehäusern war Wien lange der Dreh- und Angelpunkt der besten Spieler aus Europa. Die Ausstellung zeigt viele Aspekte dieser traditionsreichen Geschichte.
„Schmankerln der österreichischen Schachgeschichte“: Die Schau basiert auf den beiden großen Ausstellungen im Jüdischen Museum 1996 und im Wien Museum 2013, in denen der Großteil der gezeigten Objekte aus der Sammlung des Schachhistorikers Michael Ehn stammte. Gezeigt werden neben historischen Schachspielen und Kuriositäten Dokumente aus der Goldenen Schachzeit (1870–1914) sowie dem politischen Schach.
PROGRAMM
Führung durch die Ausstellung (um 19.00 Uhr, um 21.00 Uhr und um 23.00 Uhr)
Michael Ehn führt persönlich alle zwei Stunden durch die Ausstellung.
Simultan und freies Spiel (von 18.00 bis 01.00 Uhr)
Der Großmeister-Club von Österreichs Nummer eins Markus Ragger und dem ÖSB-Bundestrainer David Shengelia bietet die Möglichkeit, gegen einen GM simultan zu spielen.
Vortrag „Frauenschach“ (um 20.00 Uhr und um 22.00 Uhr)
Österreichs Nummer eins der Frauen, Regina Theissl-Pokorna, hält einen Vortrag zum Thema „Frauenschach“. Schach ist generell sehr stark von Männern geprägt. Um mehr Mädchen und Frauen für dieses wunderschöne Spiel zu begeistern, wurde „Frauenschach_AUT“ als Initiative zur Förderung von Mädchen- und Frauenschach gegründet. Die Organisatorinnen der Initiative freuen sich sehr, dass bereits einige Projekte mit guten Erfolgsaussichten gestartet werden konnten.
Kinder-Schach-Ecke (von 18.00 bis 20.00 Uhr)
Ein Team von Schach-Pädagog/innen bietet für Kinder Spiel und Spaß mit Schach an und zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, bereits in frühen Jahren auf spannende und lehrreiche Weise Zeit mit dem „Spiel der Könige“ zu verbringen.
Bücherecke
In der Bücherecke gibt es ein Angebot aus historischen und aktuellen Schachbüchern.
Glory the Queen
ist ein Film von Tatia Skhirtladze über die Vorherrschaft georgischer Schachspielerinnen im Frauenschach über 30 Jahre. Mit freundlicher Genehmigung von "filmdelights" wird "Glory the Queen" in deutscher Sprache gezeigt. Ina Ivanceanu, die den Film als Co-Autorin mitgestaltet hat, wird um 19:30 Uhr eine Einführung geben.
Website ORF:
https://langenacht.orf.at
Tickets:
siehe offizielle Website.
Darüber hinaus können Tickets bereits vorab im "Schach und Spiele" bei Michael Ehn in der Gumpendorfer Straße 60, 1060 Wien, gekauft werden.
Preis: 15 Euro bzw. 12 Euro für ermäßigte Tickets (Schüler/innen, Studierende, Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Ein entsprechender Nachweis ist erforderlich).
Der ÖSB bietet für seine lizenzierter Schachspielerinnen und Schachspieler 3 Euro Rabatt für das Ticket bzw. 2 Euro für das ermäßigte Ticket. Der Rabatt gilt nur beim Kauf des Tickets am 2. Oktober im Haus des Sports und solange der Vorrat reicht.
Das Damenteam des SK Erste Bank Baden schließt den Europacup 2021 auf dem hervorragenden vierten Platz ab. Mit vier Siegen, einem Remis und nur zwei Niederlagen erreichte das Team weit mehr als von der Elo-Spielstärke her zu erhoffen war. In Schachkreisen aufsehenerregend war dabei das 2:2 gegen das ungemein starke Team Greco aus Kiew, in dessen Formation Mariya Muzychuk die Weltmeisterin von 2015-16 neben anderen Stars stand. Ein entscheidender Punkt gelang Denise Trippold in der vierten Runde im Spiel gegen Alkaloid aus Nordmazedonien, der zum knappen, aber wohlverdienten Sieg gegen dieses nominell wesentlich stärkere Team führte. In der Einzelbrettwertung erreichte Dinara Dordzhieva auf dem dritten Brett den ausgezeichneten dritten Platz. Herausragend auch die tolle Partie von Alina Bivol in Runde drei, wo sie mit Schwarz gegen die amtierende Vizeweltmeisterin Aleksandra Goryachkina (Monte-Carlo) Remis halten konnte.
Jede einzelne Spielerin des SK Erste Bank Baden fährt mit einem Elogewinn nach Hause, insgesamt verzeichnet das Team ein Plus von 69,5. Entsprechend zufrieden zeigt sich Obmann Martin Herndlbauer: "Das ist unser bisher bestes internationales Auftreten und wird mit Stolz in die Vereinschronik eingeschrieben werden! Ich hoffe, dass dieser Erfolg dem Aufschwung des Damenschachs in Österreich noch mehr Kraft gibt!"
Europacupsieger wurden die Russinnen aus dem Team Süd-Ural, die alle Matches gewinnen konnten, vor den Turnierfavoritinnen aus Monte-Carlo. Greco-Kiew wurde Dritter nur einen Punkt vor den Badnerinnen. Der Europacup zeigte den hohen Stellenwert, den das Frauenschach mittlerweile errungen hat. Das Damenturnier wies nämlich einen Elodurchschnitt von 2359 auf und war damit sogar um 3,6 Elo stärker besetzt als das Herrenturnier, wo immerhin auch Weltmeister Magnus Carlsen mitspielte. (Bericht/Foto: SK Erste Bank Baden)
In der Offenen Klasse war Markus Ragger erfolgreich für den tschischen Verein Novy Bor im Einsatz. Sein Team bleibt ungeschlagen mit fünf Siegen und zwei Punkteteilungen gegen Alkaloid und das siegreiche russische Team von Mednyi Vsadnik. Ragger spielt im Rahmen seiner Erwartung und trägt dreieinhalb Punkte aus sechs Partien zum Vizemeistertitel bei.
Der österreichische Vertreter Feffernitz landet in der Besetzung Peter Schreiner, Andreas Diermair, Simon Pacher, Leon Löscher, Noah Tscharnuter und Adamo Valtiner am 36. Platz unter 38 Mannschaften und trifft damit genau den Platz der Startrangliste. Mit Ausahme von Peter Schreiner verzeichnen alle Spieler ein Elo-Plus. Das kräftigste Valtiner mit +83 (!). Hervorragend ist auch die Leistung von Diermair am zweiten Brett mit fünf Punkten aus sechs Partien. (wk)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Nach 10 spannenden Spieltagen mit 30 klassischen Partien und weiteren 14 Armageddon-Partien steht der Sieger des Norway Chess 2021 fest!
Lange schien Richard Rapport nicht mehr zu stoppen zu sein. Nach einem beeindruckenden Start wuchs sein Vorsprung nach 7 Runden auf mehr als 3 Punkte an, was einem kompletten Klassikersieg bei der Veranstaltung gleichkam. Aber in der zweite Hälfte legten Magnus Carlsen und Alireza Firouzja mit jeweils vier Siegen in den klassische Partien in Folge zu und beendeten das Turnier auf dem ersten bzw. zweiten Platz.
Bis zum letzten Moment war unklar, wer der Sieger sein würde, und in drei möglichen Szenarien hätte es sogar einen Stichkampf geben können! Aber Magnus Carlsen ist der amtierende Weltmeister aus gutem Grund: Er arbeitet hart am Brett, sucht immer nach Chancen und kann so oft kritische Momente für sich entscheiden. So auch diesmal. (wk, Text/Foto: Turnierseite)
Turnierseite