Die neunte Runde der EM in Batumi ist für Österreich mit einem Remis von Andreas Diermair gegen Mateusz Bartel (POL, 2609) und vier Niederlagen auf den ersten Blick unerfreulich. Bei Licht betrachtet fixieren Andreas Diermair eine GM-Norm und Felix Blohberger eine IM-Norm. Beide krönen damit ihre guten Leistungen. Für Diermair ist es bereits die dritte Norm nach Bad Gleichenberg 2013 und Skopje 2015, allerdings braucht er für den GM-Titel eine Norm aus elf Partien, da jene aus Skopje im Vereins-Europacup mit nur sieben Runden zählt und die GM-Normen auf insgesamt 24 Partien beruhen müssen. Blohberger könnte seiner ersten Norm in der Bundesliga bald eine weitere folgen lassen. Heute konnte er sich für die Norm sogar eine Niederlage gegen Kirill Shevchenko leisten. Morgen spielt Diermair mit Schwarz gegen Mikhail Kobalia (RUS, 2599), Blohberger hat mit Davit Jojua (2601) einen georgischen GM. Shengelia, Schnider und Huber bekommen die Chance gegen eloschwächere Gegner ihr Punktekonto aufzubessern. (wk, Foto: ECU)
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Schach-Österreich blickt auf St. Veit/Glan und seinen wunderschönen Fuchspalast, wo heute die Jugendmeisterschaften 2018 mit den Bewerben in den Altersklassen U16 und U18 beginnen! Hochkarätig ist die Besetzung der diesjährigen Meisterschaften. Bei den BU18 führt die Setzliste der IM Florian Mesaros (B) an, ihm folgen Domink Ly (NÖ) und Michael Tölly (St). In der Altersklasse BU16 starten Lukas Leisch (OÖ), FM Daniel Morgunov (W) und Konstantin Peyrer (W) mit aussichtsreicher Startnummer. Ein spannendes Duell steht bei den MU18 bevor, WFM Chiara Polterauer (T), Jasmin-Denise Schloffer (St) und Alexandra Busuioc (W) werden den Titel wohl unter sich ausmachen. Ein Dreiergespann sollte auch bei den Mädels U16 den Takt vorgeben, vorne erwartet werden Sophie Konecny (W), Magdalena Mörwald (S) und Katharina Katter (St). 7 Runden an 5 Spieltagen werden letztendlich Klarheit für die Turnierausgänge bringen. Die Partien werden aus dem Fuchspalast live im Internet übertragen. (wk, Text/Foto: Erich Gigerl)
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Die Führenden straucheln in der 12. Runde des Kandidatenturniers in Berlin. Sergey Karjakin schlägt Fabiano Caruana und übernimmt nach einen Zwischenspurt mit phantastischen fünf Punkten aus den letzten sechs Partien vor dem nun punktegleichen Amerikaner die Führung. Im direkten Duell wählt Caruana gegen Karjakin erneut die russische Verteidigung und scheint eine gute Stellung zu erreichen, gibt aber Karjakin die Chance zu einem Qualitätsopfer. Diese Entscheidung sollte er bald bedauern. Die Stellung ist zwar weiter im Gleichgewicht, spielt sich für Karjakin aber viel leichter. Der Russe nützt die Gunst der Stunde, holt sich den ganzen Punkt und ist plötzlich in der Favoritenrolle. Dabei standen die Quoten nach seinen beiden Auftaktniederlagen irgendwo bei 1:100. Noch weiß niemand wie das Turnier endet, es sind aber solche "big points" die ein Turnier entscheiden. Man erinnere sich, dass Kramnik einen solchen in der vierten Runde gegen Caruana verpasst hatte oder wie Aronians Unglücksserie mit verpassten Chancen begann. Es war überhaupt kein guter Tag für die Führenden. Mamedyarov sucht gegen Ding seine Chance, erreicht aber kaum Vorteil und läuft dem Chinesen ins offene Messer. Sein erster Sieg lässt Ding mit Mamedyarov und Grischuk gleichziehen. Diese drei haben nur einen halben Punkt Rückstand auf Karjakin und Caruana. Einer dieser Fünf wird der nächste WM-Herausforderer von Magnus Carlsen. Kramnik, So und Aronian sind aus dem Rennen, können aber zu Stolpersteinen werden. Heute ist in Berlin der letzte Ruhetag. Morgen spielen: Mamedyarov-Grischuk, Ding-Kramnik, So-Karjakin, Caruana-Aronian. (wk, Foto: FIDE)
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Daniel King: Videozusammenfassung der 12. Runde
Gute Leistungen zeigen die Österreicher bei der Einzel Europameisterschaft in Batumi. Nach sieben Runden sind Andreas Diermair mit viereinhalb Punkten und Felix Blohberger mit vier Punkten die Besten. Beide schlagen Großmeister und erreichten bisher eine Eloleistung knapp unter 2600. Diermair besiegt in der fünften Runde GM Michal Krasenkow (POL, 2644) und gestern GM Sergei Zhigalko (BLR 2625). Blohberger gewinnt in der siebenten Runde gegen den lettischen Großmeister Nikita Meskovs (2536). David Shengelia plagt sich bisher zu dreieinhalb Punkten, Gert Schnider und Martin Christian Huber stehen bei drei Zählern. Heute warten auf Diermair, Blohberger und Huber mit Andersen, Paichadze und Ruck wieder starke Großmeister. Shengelia und Schnider sind hingegen in der Favoritenrolle. In der Tabelle führt der Engländer Gawain Jones mit sechs Punkten vor zehn Spielern mit fünfeinhalb. In der Gruppe der Verfolger sind mit Navara und Wojtaszek auch zwei der Elofavoriten. Insgesamt werden elf Runden gespielt. (wk, Foto: ECU)
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Der Vorstand des Österreichischen Schachbundes hat im Vorjahr eine Reform der Staatsmeisterschaften im Standardschach beschlossen. Die Meisterschaften werden ab 2019 im Rahmen eines Opens mit einer Elogrenze von 2000 ausgespielt. Die erste Auflage wird es beim Wien-Open 2019 geben, ab 2020 wird die Vergabe jeweils zwei Jahre zuvor ausgeschrieben.
Heuer werden die Staatsmeisterschaften vom 21. bis 29. Juli vom Landesverband Wien ausgerichtet. Ort ist das Veranstaltungszentrum Europahaus in der Linzer Straße. In einem Übergangsjahr spielen die offene Klasse und die Frauen erstmals in einem gemeinsamen Turnier mit getrennten Wertungen. Anmeldungen sind ab sofort bei Turnierdirektor Johann Pöcksteiner möglich. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (wk)
Staatsmeisterschaften: Info-Seite, Ausschreibung STM Wien 2018
Sergey Karjakin ist der Gewinner der 11. Runde in Berlin. Nachdem Karjakin mit zwei Niederlagen denkbar schlecht in das Turnier gestartet war, konnte er sich mit Remisen einigermaßen erholen, um in den letzten fünf Runden mit drei Siegen mächtig aufzuholen. Sein gestriges Opfer war ein sichtlich angeschlagener Levon Aronian. Karjakin demonstriert erneut seine gute Vorbereitung gegen Katalanisch und als Aronian ein Fehler unterläuft, lässt sich der Russe nicht zweimal bitten. Mit diesem Sieg schließt Karjakin in der Tabelle zu Grischuk auf, der seinerseits mit Glück und Zähigkeit knapp über der 50%-Marke bleibt. In seiner Partie gegen Ding Liren spielt der Chinese groß auf und zeigt erstmals sein agressives Potenzial. Doch dann verpasst Ding zweimal eine Fortsetzung mit der er Grischuk zur sofortigen Aufgabe zwingen hätte können, behält aber weiter Vorteil, der ihm dann nach und nach entgleitet. Statt eines glanzvollen Sieges wird es es sein elftes Remis. Punkteteilungen gibt es auch in den Partien der Führenden. Mamedyarov gleicht gegen So mit der "Karjakin-Variante" gegen Katalanisch sicher aus. Caruana läuft in eine giftige Neuerung von Kramnik, hält die Stellung aber im Gleichgewicht. Heute kommt es in Berlin zum Schlager zwischen Karjakin gegen Caruana. Kann sich der letzte WM-Herausforderer mit einem Sieg doch noch an die Spitze setzen? (wk, Foto: FIDE)
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Daniel King: Videozusammenfassung der 11. Runde
In der 10. Runde des Kandidatenturniers in Berlin kam es nach einem Ruhetag zum direkten Duell der Führenden. Fabiano Caruana weicht mit Schwarz einem Kampf nicht aus und opfert mutig zwei Bauern für Kompensation. Shakhriyar Mamedyarov zeigt sich aber auf der Höhe, tauscht die Damen und befreit seine Stellung mit einem Qualitätsopfer. Danach kann nur noch er mit Läufer und zwei Bauern für einen Turm auf Gewinn spielen. Caruana verteidigt sich aber gut, die Punkteteilung rettet ihm die Führung. In den verbleibenden vier Runden spielt Caruana noch gegen Kramnik, Karjakin, Aronian und Grischuk. Mamedyarov bekommt es mit So, Ding, Grischuk und Kramnik zu tun. Kramnik beendet gestern mit einem Sieg gegen Aronian seine Durststrecke. In einem an und für sich ruhigen Italiener suchen beide Spieler den Sieg, das Brett steht bald in Flammen und entzückt in der Kommentatorenkabine Judit Polgar und Lawrence Trent. Beide finden sich in den Verwicklungen großartig zurecht, so war es eigentlich schade, dass Aronian die Partie in Zeitnot knapp vor der Zeitkontrolle einstellt. Wie Kramnik hat nun auch Aronian bereits vier Partien verloren, aber erst eine gewonnen. Für Kramnik ist es der dritte Sieg. Grischuk muss sich gegen Karjakin mit einem Remis begnügen, hat es aber in der Hand die Führenden noch zu ärgern. Remis endet auch die Partie zwischen Ding und So. Die 11. Runde beginnt heute um 15:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: FIDE)
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Daniel King: Videozusammenfassung der 10. Runde
"Trendsport Schach" wird sich im April in einem neuen Kurzfilm präsentieren. Österreichs Top-Sportverein 2016 - Schachklub Ottakring - drehte für den Kanal "Sports Edition" ein cooles Video. Mit dabei: Dagmar Jenner (Frau Schach: http://www.frau-schach.at), Dorothea Enache (4-fache Jugendmeisterin), Lukas Schwab (zweifacher Teilnehmer an Jugendwelt- und Europameisterschaften) und Rene Schwab (Obmann vom Schachklub Donaustadt - Österreichs größten Schachverein). Außerdem: Harald Schneider-Zinner der Chuma Cedric Mayer in 1,5 Stunden fit für Schach machte. (wk)
Trailer zum Kurzfilm
Die Europameisterschaft in Batumi steht zwar etwas im Schatten des Kandidatenturniers ist aber ein bärenstarkes Turnier. Nach vier Runden führt der Armenier Robert Hovhannisyan als einziger Spieler mit vier Punkten vor 13 Spieler mit je 3,5 Punkten. In den Top-20 der Zwischentabelle findet sich keiner aus den Top-10 der Setzliste!! Die Stars folgen erst in der Gruppe der Spieler mit drei Punkten. Die Österreicher liegen im Mittelfeld. Andreas Diermair startet mit zweieinhalb Punkten aus vier Partien. David Shengelia und Martin Christian Huber halten bei zwei Punkten. Die beste Leistung mit Performances über 2500 zeigten bisher aber Felix Blohberger und Gert Schnider. Die Beiden spielen bisher "synchron". Je drei Remisen gegen Spieler der 2600-er Kategorie folgen in der vierten Runde mit Schwarz leider erste Niederlagen. Die fünfte Runde folgt heute um 12:00 MEZ. Den stärksten Gegner hat Andreas Diermair mit dem Polen Michal Krasenkow gegen den Schnider in der zweiten Runde remisieren konnte. (wk, Foto: ECU)
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In der 9. Runde verpasst Fabiano Caruana gegen Ding Liren einen möglichen Sieg und damit die Chance seinen Vorsprung auszubauen. Der Amerikaner erreicht aus der Eröffnung heraus ein angenehmeres Endspiel und setzt Ding stark unter Druck. Doch die "chinesische Mauer" hält. Ding domonstriert seine bekannte Zähigkeit in der Verteidigung und erreicht sein neuntes Remis in Berlin, nicht zuletzt weil Caruana in Zeitnot zwei Gewinnwege und damit auch eine Vorentscheidung verpasst. Mamedayrov bleibt mit einem Schwarzremis gegen Grischuk in Reichweite. Wenn es bereits schlimm ist, kommt es oft noch schlimmer. Diese Erfahrung musste gestern Kramnik machen. Nach zwei eher unglücklichen Schwarzniederlagen in den Runden sechs und acht, folgte eine dritte gegen Karjakin. Im Duell der Russen läuft Kramnik in eine Neuerung und reagiert darauf mit dem aktiven aber auch schwächenden f5. Danach geht Kramnik mit einem Turmopfer erneut aufs Ganze, Karjakin widerlegt das Opfer aber problemlos und ist mit seinem zweiten Sieg zurück bei der 50%-Marke. Ein ereignisloses Remis gibt es zwischen So und Grischuk. Heute ist ein Ruhetag, in der 10. Runde kommt es zum Duell der Führenden. Mamedyarov führt am Donnerstag die weißen Steine gegen Caruana. Weiters spielen: Grischuk-Karjakin, Kramnik-Aronian, Ding-So. (wk, Foto: FIDE)
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Daniel King: Videozusammenfassung der 9. Runde