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Showdown um das World Cup Ticket

Der Österreichische Schachbund veranstaltet ein hochkarätiges Qualifikationsturnier für den FIDE World Cup 2025. Drei der stärksten heimischen Spieler kämpfen um einen einzigen Startplatz: Valentin Dragnev, Dominik Horvath und Felix Blohberger.

Da alle drei nahezu gleichauf liegen, fällt die Entscheidung in einem spannenden Dreiphasen-Format:

Phase 1 – Blitzturnier
Datum: 3. Juni 2025
Modus: 24 Runden, Bedenkzeit 3 Minuten plus 2 Sekunden
Der Sieger dieser Phase qualifiziert sich direkt für das Finale.

Phase 2 – Blitz-Match
Im Anschluss an Phase 1 spielen die beiden übrigen Spieler ein Blitz-Match über 8 Partien um das zweite Finalticket.

Phase 3 – Klassisches Match
Termine: 13. und 14. Juni 2025
Bedenkzeit: 90 Minuten plus 30 Sekunden
Der Gewinner dieses Matches wird Österreich beim World Cup 2025 vertreten.

Bei Gleichstand ist ein spannender Tiebreak mit verkürzter Bedenkzeit vorgesehen – Spannung bis zum letzten Zug ist garantiert. (wk, Text/Bild: Felix Blohberger)

Ergebnisse auf Chess-ResultsLive-Übertragung bei DGT

Live-Video-Stream auf Youtube

Pamhagen, Victoria und ASV Linz Team - Staatsmeister!

Der Blitz- und Schnellschach-Grand-Prix in der PlusCity stellte in diesem Jahr alle bisherigen Teilnehmerrekorde in den Schatten. Bereits beim Eröffnungsturnier im Blitzschach traten – wie berichtet – 320 Spielerinnen und Spieler an. Im Schnellschachturnier am Freitag wurde diese Zahl mit 323 Teilnehmenden sogar noch übertroffen. Auch die Teamwettbewerbe verzeichneten beeindruckende Beteiligung: 75 Teams mit insgesamt 331 Personen traten im Blitzschach an, im Schnellschach waren es 71 Teams mit 316 Spielerinnen und Spielern.

Rapid-Einzel geht an Ex-Europameister Sarana

Nach neun spannenden und hart umkämpften Runden setzte sich der serbische Großmeister Alexey Sarana im Schnellschach mit starken 8 Punkten an die Spitze des Feldes. Nur knapp dahinter landeten sieben weitere Großmeister mit jeweils 7,5 Punkten. Aufgrund der besseren Zweitwertung sicherten sich GM Baadur Jobava und GM Szymon Gumularz die Plätze zwei und drei. Bester Österreicher wurde Georg Fröwis mit 6,5 Punkten auf Rang 26.

250602 GP Blitz 06Georg Fröwis

Teamwettbewerb im Blitz: Dominanz des ASV Linz

In den Teambewerben, die gleichzeitig als österreichische Meisterschaften gewertet wurden, zeigte sich der ASV Linz in überragender Form. Besonders im Blitzschach sorgte die zweite Mannschaft für eine Überraschung: In der Besetzung Aleksandr Shimanov, Nikita Vitiugov, Maxim Rodshtein und Sergej Movsesian blieb ASV Linz 2 nahezu makellos und holte mit nur einer Punkteteilung souverän die Goldmedaille – vor ASV Linz 1 und dem Team Pinggau-Friedberg. Die Steirer belegten hinter den internationalen Teams von Kingsofchess Kraków und JEEG Platz fünf in der Gesamtwertung und sicherten sich damit Bronze in der Staatsmeisterschaft.

250602 GP Blitz 04ASV Linz 2

Schnellschach-Teamwertung: Hochkarätige Besetzung

Im Schnellschach sorgten Parham Maghsoodloo, Alexander Grischuk, Alexey Sarana und Kirill Alekseenko für eine starke Vorstellung. Das erste Linzer Team sicherte sich die Goldmedaille – allerdings nur dank besserer Zweitwertung vor ASV Linz 2. Auf dem dritten Platz landete erneut Pinggau-Friedberg. In der Gesamtwertung hatte diesmal jedoch das Team JEEG mit Jaime Santos Latasa, Georg Meier, Eduardo Iturrizaga Bonelli und Eric Hansen die Nase vorn und holte sich den Hauptpreis verdient mit einer überragenden Leistung.

Blitzschach der Frauen: ASVÖ Pamhagen holt Gold

Durch eine souveräne Leistung der Burgenländer geht der Staatsmeistertitel im Blitzschach an den vormaligen Champions-League-Sieger. Ein sehr stark aufspielender ASVÖ Pamhagen sichert sich am Samstag die Goldmedaille – angeführt von der amtierenden Europameisterin Teodora Injac sowie Aleksandra Matsevskaya, Elina Danielian und Laura Unuk. Victoria Linz musste sich mit Silber zufriedengeben, Bronze geht an ein ebenfalls sehr starkes Team aus Wulkaprodersdorf.

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Europameisterin Teodora Injac

Frauenwertung: Victoria Linz gewinnt im Rapid

In der Frauenwertung des Rapid-Bewerbs geht der Sieg dann an Victoria Linz. Das Team – bestehend aus Alexandra Kosteniuk, Kateryna Lagno, Stavroula Tsolakidou und Dinara Wagner – setzt sich am Sonntag vor den burgenländischen Vereinen ASVÖ Pamhagen und SV Wulkaprodersdorf durch. Die direkte Begegnung zwischen Victoria Linz und ASVÖ Pamhagen geht allerdings an die Burgenländer!

Damit werden Pamhagen und Victoria Linz jeweils einmal Meister und Vizemeister, Wulkaprodersdorf zweimal Dritter. Insgesamt spielen die Frauenmannschaften ein überragendes Turnier und landen auch in der Gesamtwertung auf den vorderen Rängen. Ein bemerkenswertes Ergebnis, wenn man die Stärke des Turniers bedenkt – immerhin spielen 40 Großmeister und zahlreiche weitere Titelträger um die Teambewerb-Krone.

Ein besonderer Gast: Nigel Short feiert Geburtstag

Ein emotionales Highlight war am Sonntag der Auftritt des ehemaligen Vize-Weltmeisters Nigel Short, der in Pasching gleichzeitig seinen 60. Geburtstag feierte. Die versammelte Schach-Community, darunter zahlreiche Welt- und Europameister, stimmte für „Sir Nigel“ ein herzhaftes „Happy Birthday“ an. Short, der in seiner langen Karriere zum ersten Mal (!) in Österreich spielte, kündigte eine baldige Rückkehr an.

250602 GP Blitz 09Nigel Short

ÖSB-Präsident und Turnierveranstalter Michael Stöttinger zeigte sich mit dem Event sehr zufrieden: „Exzellentes Feedback von den Spielerinnen und Spielern, Ablauf 100 % nach Plan durch eine makellose Schiedsrichterleistung und ein enormer Werbeeffekt für den Schachsport, dazu Rekordteilnehmerzahl inkl. zahlreicher Frauenteams – ich bin wunschlos glücklich. Dennoch werden wir sehr sorgfältig weiteres Potenzial suchen, so wird es 2026 sicherlich weitere Kategoriepreise beim Teambewerb geben, und auch die Präsenz auf Social Media soll noch deutlich verstärkt werden. Ein noch späterer Termin soll Terminkollisionen wie zum Beispiel dieses Jahr mit der französischen Liga oder Stavanger vermeiden.“

Ein ausführlicher Bildbericht folgt! (wk, Foto: Grandmaster Event Management GmbH)

Ergebnisse bei Chess-Results, Ausschreibung

Fotos von Peter Kranzl, Video-Diashow von Peter Kranz

Premiere im Haus des Sports: Kirill Alekseenko endgültig in Österreich angekommen!

Am 26. und 27. Mai 2025 fand im ÖSB-Büro im Haus des Sports das erste „Office-Match“ des Österreichischen Schachbundes statt – ein neues Format, das künftig hochklassige Begegnungen effizient und ressourcenschonend ermöglichen soll.

Gleich zum Auftakt stand ein Duell der Extraklasse auf dem Programm: Österreichs Nummer 1, Kirill Alekseenko, traf auf die vierfache Weltmeisterin im Blitz- und Schnellschach Kateryna Lagno. Katya hatte bereits 2006 als frischgebackene 16- jährige (!) Europameisterin in der PlusCity für Furore gesorgt und wird am kommenden Wochenende für Viktoria Linz beim PlusCity Grand Prix antreten.

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Lagno, Ehefrau von Supergroßmeister Alexander Grischuk, bildet mit ihm das wohl stärkste Schach-Ehepaar der Welt. Beim Format 7 vs. Sasha bzw. 7 vs. Katya kann sich am Wochenende in der PlusCity auch die österreichische Schachjugend gegen das Blitzweltmeister - Ehepaar messen.

Das Match Lagno gegen Alekseenko markierte nicht nur dessen endgültige sportliche Ankunft in Österreich (alle Visa - Themen sind gelöst), sondern hat auch unmittelbare Auswirkungen: Durch die beiden Partien in Wien erfüllt Kirill nun die geforderte Anzahl von 30 gewerteten Spielen in der laufenden FIDE-Wertungsperiode – und ist damit startberechtigt für das FIDE Grand Suisse. Die Deadline am 31. Mai wurde punktgenau eingehalten. Sportlich entschied Alekseenko das Match mit einem Sieg in der zweiten Partie und einem Gesamtergebnis von 1,5:0,5 für sich.

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Kirill wird am Wochenende an allen 4 Spieltagen in der PlusCity teilnehmen, ebenso an der Staatsmeisterschaft im Juli in der Linzer Oberbank. Auch die ersten Einsätze für die Nationalmannschaft stehen unmittelbar bevor - für unser Team natürlich eine großartige Verstärkung.

Ein gelungener Auftakt also für eine vielversprechende Matchserie im Herzen des österreichischen Schachs!

Ergebnisse/Partien (Chess-Results)

Partien:

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Maghsoodloo entfesselt – Blitzstart beim Schach-Grand Prix

Teilnehmerrekord in der PlusCity: 320 Spielerinnen und Spieler aus 38 Nationen nahmen gestern das erste von vier Rapid- und Blitzturnieren des Grand Prix in Pasching in Angriff. Mit dabei: 44 Großmeister sowie klingende Namen wie die Ex-Weltmeisterinnen Alexandra Kostenjuk und Zhu Chen, Schachlegende und Vizeweltmeister Nigel Short, die früheren Europameister Zdenko Kožul und Alexey Sarana, sowie das Schach-Ehepaar Kateryna Lagno und Alexander Grischuk – gemeinsam halten die beiden sieben Weltmeistertitel im Blitz- und Schnellschach.

Auch hochrangige Funktionäre der FIDE griffen aktiv ins Geschehen ein – allen voran Präsident Arkady Dvorkovich und Chairwoman Dana Reizniece, ehemalige Finanz - und Wirtschaftsministerin von Lettland. Auf den Brettern stahl jedoch ein anderer allen die Show: Parham Maghsoodloo. Der für den ASV Linz spielende Iraner legte mit neun Siegen in Serie einen perfekten Start hin, ließ lediglich zwei Remisen gegen Tobias Kölle und Viktor Erdan zu und sicherte sich souverän mit 12 Punkten aus 13 Partien den ersten Preis in Höhe von 5.000 Euro.

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Die Plätze zwei und drei belegten mit jeweils 10,5 Punkten der als Nummer 21 der Setzliste ins Turnier gestartete Tobias Koelle, sowie der stets spektakulär aufspielende Baadur Jobava aus Georgien. Jobava zählt bei einem Schnellbewerb immer zu den Geheimfavoriten, die große Überraschung ist der junge Deutsche, Tobias Koelle lässt insgesamt mehr als 40 Großmeister hinter sich!

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Bester Österreicher wurde Kirill Alekseenko, der mit 9,5 Punkten den 9. Platz belegte – in einer Gruppe, angeführt von Grischuk, die sich die Ränge sieben bis neunzehn teilte. Ebenfalls stark präsentierte sich Valentin Dragnev: Zwei Runden vor Schluss kämpfte der Wiener noch um einen Platz auf dem Podest, wurde dann aber von Jobava und Safarli gestoppt und landete schließlich auf dem 21. Rang.

Kateryna Lagno wurde mit 8,5 Punkten als 32. beste Frau des Turniers, gefolgt von Savroula Tsolakidou (42.) und Marina Brunello (26.). Heute steht in der PlusCity der Rapid-Einzelbewerb auf dem Programm, am Samstag und Sonntag folgen die Teambewerbe, die zugleich als österreichische Meisterschaften gewertet werden. (wk, Foto: Grandmaster Event Management GmbH)

Ergebnisse bei Chess-Results, Ausschreibung

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Mitropacup 2025 eröffnet mit Trauerminute für Kurt Jungwirth

Der Mitropacup 2025 begann heute, am 14. Mai 2025, in Trenčín, Slowakei, mit einer Gedenkminute für Kurt Jungwirth, der gemeinsam mit Gertrude Wagner den Mitropacup im Jahr 1976 ins Leben gerufen hatte.

Kurt Jungwirth, der gestern, am 13. Mai 2025, im Alter von 95 Jahren in Graz verstarb, war eine prägende Persönlichkeit des österreichischen Schachs. Als langjähriger Präsident des Österreichischen Schachbundes setzte er sich unermüdlich für die Förderung des Schachsports ein. Sein Engagement und seine Visionen trugen maßgeblich zur Entwicklung des Mitropacups bei, der seit fast fünf Jahrzehnten ein bedeutender Bestandteil des europäischen Schachkalenders ist. Jungwirth war zudem Mitbegründer der Europäischen Schachunion, die 1985 – vor genau 40 Jahren – in seiner Heimatstadt Graz ins Leben gerufen wurde.

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ECU ehrt Jungwirth zu seinem 90. Geburtstag in seinem Büro in Graz

Die Eröffnungsrunde des Mitropacups 2025 stand somit nicht nur im Zeichen des sportlichen Wettkampfs, sondern auch des Gedenkens an einen der Gründerväter des Turniers. Die teilnehmenden Mannschaften aus zehn Nationen – darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn und Österreich – ehrten das Andenken an Prof. Jungwirth mit einer Schweigeminute vor Beginn der ersten Partien.

Aus sportlicher Sicht begann das Turnier mit den folgenden Paarungen: Italien – Schweiz, Slowakei – Kroatien, Frankreich – Ungarn, Tschechische Republik – Österreich und Slowenien – Deutschland. Gespielt wird sowohl in der offenen Klasse als auch in der Frauenkategorie, wobei in der offenen Klasse Kroatien durch eine zweite Mannschaft der Slowakei ersetzt wird.

Der Mitropacup 2025 in Trenčín dauert noch bis zum 22. Mai. Die aktuellen Ergebnisse und Partien werden auf Chess-Results veröffentlicht.

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