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Saric und Blasge triumphierten in St. Veit

In der St. Veiter Blumenhalle begann im österreichischen Schachsport eine neue Ära mit 242 TeilnehmerInnen aus 13 Nationen. Erstmals ging ein Turnier (39. Jacques Lemans Open) unter Corona-Bedingungen – also mit Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel zu Hauf zu Ende. Gott sei Dank – pannenfrei! Dieser Saisonauftakt macht Mut für das in Kärnten anstehende Open in Feffernitz.


Von wegen Eintönigkeit! Der Ablauf im A- und B-Turnier hätte kaum spannender im Hinblick auf den Gesamtsieg verlaufen können. Drei GM waren schlussendlich zu viel für den teilweise furios agierenden 2004er-Jahrgang Slowenen, „noch“ Fidemeister, Jan Subelj. Fünf Siege und vier Remis „reichten“ zu Rang zwei und einer IM-Norm mit im Rucksack. Der punktgleiche GM Davor Rogic, seit Jahrzehnten für den Gastgeber- und Ausrichterverein Bundesliga spielende Kroate, komplettierte das imaginäre Stockerl. Dank identischem Spurt, ebenfalls 2,5 Zähler im Finaldrittel ins Punktekonto bugsiert, holte sich sein kroatischer Landsmann GM Ante Saric seinen ersten Gesamtsieg vor Ort. Das Ringen um die beste „Brett-Amazone“ war ein Auf und Ab mit glücklichem Sieg (ein Drittwertungspunkt mehr) der Slowenin WFM Monika Rozman vor ihrer Landsfrau WIM Zala Urh und der ebenfalls punktegleichen Daria Vanduyfhuys aus Belgien. Die „Prestige-Sache“ um den besten Österreicher entschied Oberösterreichs Jugendreferent FM Florian Mostbauer vor Wolfgang Humer auf den Rängen sechs und sieben hinter punktgleichem russischen GM Orlov. Der vierte „6,5-Punkter mit deutschem titellosen Leonarda Costa verpasste Rang drei um einen halben Punkt.


Furioser Kärntner Blasge glänzte 8 Tage lang

Die Tendenz der „Jugendlastigkeit“ in puncto Gesamtsieg im B-Turnier bestätigte sich auch diesmal. Freilich mit dem kleinen Unterschied, dass das „Ding“ diesmal souverän an einen riesen Außenseiter ging – an „Nobody“ Tobias Blasge. Der Lokalmatador, vom Verein SV Sparkasse Feldkirchen, brachte seinen bis dato größten „Erfolg“ wie ein Routinier in trockene Tücher. „Verbannte“ seinen durchaus im Favoritenkreis gehandelten jungen oberösterreichischen (SV Krems) Rivalen Patrick Fuchs – via souveräner 5 Zweitwertungszähler – auf Rang zwei. Platz vier belegte Adamo Valtiner (SV Feffernitz) hinter dem Belgier Igor Vanduyfhuys. Bester Spieler vom Gastgeber wurde „sensationell“ Gerald Wieser auf der Sieben. Die beste Amazone spielt für das burgenländische Pamhagen und heißt Vicze Szofia. Sie belegte Endrang-29.

Tobias Blasge

 

Das Jugendopen war in Händen von deutschem Unter-10-Talent Marcel Frydel von der Schachakademie Trier.
Den Teambewerb mit den vier bestplatzierten Spielern eines Vereines (egal ob A- oder B-Turnier – der Veranstalterverein St. Veit ist davon „ausgeschlossen“) sicherte sich der SV Feldkirchen vor SC Donaustadt und SS Tomo Zupan Kranj.


Abschließendes „Corona-Resümee“

100 TeilnehmerInnen – vom Großmeister bis zum Turniereinsteiger, von Jung bis Alt – wurden bezüglich „Spiel mit Mund-Nasen-Schutz“ nach dem Schulnotensystem befragt. Das Ergebnis ist durchaus überraschend – 2,1! Sehr viele Teilnehmer wiesen dabei aber auch auf die „Qualität“ der Blumenhalle hin. Perfekte Klimaanlage, kompletter Luftaustausch in ca. 1 Stunde und Raumhöhe von 8 Metern. Wie dies aber in kleineren nicht klimatisierten Räumen ist?! Was viele TeilnehmerInnen vermissten: die Mimik ihres Gegenüber, „da fehlt einfach was am Brett“, war ein mehrmaliger Tenor. (wk, Bericht: A. Eichhorn, Foto: G. Hametner)

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Außenseiter führt in St. Veit nach sechs Runden

Keiner der drei Großmeistern Ante Saric, Davor Rogic (beide Kroatien) und Andrey Orlov (Russland) im Feld führt nach sechs Runden beim Jaques-Lemans-Open in St. Veit, sondern mit Jan Subelj ein 17-jähriges Talent aus Slowenien. Subelj konnte in der sechsten Runde im Duell der Führenden Rogic besiegen und ist nun der einzige Spieler im Feld mit fünfeinhalb Punkten. Adrian Gschnitzer und Ante Saric folgen mit je fünf Punkten, Rogic und Orlov machen auf den Rängen vier und fünf das GM-Trio komplett. Die Großmeister müssen sich heute aber mit den Brettern 2-4 begnügen. Die Paarung am Spitzenbrett lautet Gschnitzer gegen Subelj.

Bester Österreicher ist derzeit Florian Mostbauer mit viereinhalb Punkten am siebenten Platz. Ebensoviele Punkte hat aus heimischer Sicht noch Florian Sandhöfner. Das steirische Talent David Schernthaner ist weiter ungeschlagen und hinter Tom Frederic Wölk der zweitbeste mit vier Punkten in der Tabelle.

Im B-Turnier führen Tobias Blasge (AUT) und Igor Vanduyfhuys (BEL) mit je fünfeinhalb Punkten. Es folgen mit Alexander Gschiel, Patrick Fuchs und Curt Zimmermann drei Österreicher mit einem halben Punkt Rückstand. Das deutsche Talent Marcel Karol Frydel von der Schachakademie Trier führt im Jugendopen alleine mit 5,5 Punkten vor Österreichs Benedikt Villanyi. Weiter geht es heute ab 19:00 Uhr mit der siebenten Runde. (wk, Foto: Veranstalter)

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St. Veit ist das erste Turnier nach Covid-19 Pause in Österreich

Die Blumenhalle in St. Veit ist eine der beliebtesten Orte für Schach-Veranstaltungen in Österreich. Jährlich gastiert die Bundesliga mit einem Wochenende und das Jacques Lemans Open geht heuer in seine 39. Auflage.

Dabei stand die Austragung diesmal lange in Frage. Nach dem Covid-19 bedingten "shut down" haben nur wenige geglaubt, dass im Sommer die Austragung von Turnierschach am Brett möglich sein würde. Die gute Entwicklung in Österreich verbunden mit großen Bemühungen des organisierten Sports haben die Türen aber für alle Sportarten wieder geöffnet, wenn auch unter Auflagen.

Den Kampf für das St. Veit Open und Schach am Brett haben ÖSB Präsident Christian Hursky und ÖSB Vizepräsident Friedrich Knapp in seiner Funktion als Organisator Schulter an Schulter geführt. Ein vom ÖSB eingeholtes ärztliches Gutachten sieht allerdings das Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske unabdingbar um die Übertragung einer Infektion bestmöglich zu vermeiden. Daneben sind viele weitere Maßnahmen zum Schutz der Spieler und letztlich der Bevölkerung notwendig. Eine davon ist die Begrenzung auf 250 Teilnehmer.

Trotzdem überwiegt bei vielen die Freude, dass Schach am Brett wieder möglich ist, wie die Anzahl der Voranmeldung zeigt. Aktuell sind es 95 im A-Turnier, 144 im B-Turnier und 10 im Jugendopen. Wenn alle kommen ist gerade noch ein Platz frei.

In der A-Gruppe sind mit den Kroaten Ante Saric und Davor Rogis sowie dem Russen Andrey Orlov auch drei Großmeister dabei. Lokalmatador Georg Halvax ist als Nummer 4 der Setzliste bester Österreicher. Insgesamt sind 14 Nationen vertreten. (wk, Foto: Turnierseite)

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Rogic führt in St. Veit nach vier Runden

Der kroatische Großmeister Davor Rogic gewinnt beim St. Veit Open in der Blumenhalle in der vierten Runde das Duell der Führenden mit Schwarz gegen den deutschen Fidemeister Pascal Karsay und ist nun der einzige Spieler ohne Punkteverlust. Heute trifft Rogic auf seinen Landsmann Ante Saric, der mit einer Elozahl von 2541 die Setzliste anführt. 

Bester Österreicher ist der Steirer Kurt Fahrner. Er hält bei dreieinhalb Punkten und liegt hinter Rogic und dem Slowenen Leon Mazi am dritten Platz. Punktegleich folgen Adrian Gschnitzer (GER), Ante Saric (CRO) und Jan Subelj (SLO). Die Gruppe der Spieler mit drei Punkten wird vom steirischen Talent David Schernthaner angeführt. Drei Punkte haben aus österreichischer Sicht auch Florian Mostbauer, Konstantin Peyrer, Gerald Hechl und Fabian Matt am Konto. Lokalmatador Georg Halvax verliert in der zweiten Runde überraschend gegen Monika Rozman und hält nach einem Remis gegen Schernthaner bei zweieinhalb Punkten. Beste Frau im Feld ist Zala Urh vor Monika Rozman (beide 2,5 Punkte) und Barbara Teuschler (2). 

Im B-Turnier führen Alexander Gschiel (AUT) und Alicia Orlova (RUS) mit je vier Punkten acht Spielern mit je 3,5. Im Jugendturnier hat Villanyi Benedikt (AUT) mit vier Punkten alleine die Nase vorne. Es folgen Frydel Marcel Karol (GER) und Aziz Fischer (AUT) mit einem halben Punkt Rückstand. Die fünfte Runde folgt heute um 19:00 Uhr. (wk)

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Steiermark dominiert Online BLMM

Die 1. Online-Bundesländermannschaftsmeisterschaft im Blitzschach wurde von der Steiermark dominiert. Das ausgeglichen starke Team überrollte vor allem an den Brettern 8 bis 10 ihrer Gegner und zeigte auch sonst keine Schwächen. Nur in Runde 5 gaben die Steirer ein Unentschieden gegen den drittplatzierten Tirol ab.

Die Tiroler stützten sich auf eine starke Mittelachse und gewannen auf den Brettern 5 bis 7 die Brettwertungen.
Platz 2 ging nach Kärnten, die mit Lukas Handler und Georg Halvax die Spitzenbretter dominierten und mit Julia Krassnitzer (Leiterin der Kommission Frauenschach im ÖSB) eine stark aufspielende Frau hatten.

Top-Scorer des Turniers wurde der Ottakringer Jugendspieler Konstantin Peyrer auf Brett 4. Er zerstörte alles was ihm unter die Finger kam und musste nur in Runde 9 gegen den Burgenländer Joachim Strodl ein Remis abgab. Gemeinsam mit Lukas Handler performte er über der 2600er Elomarke, die auch der Steirer Florian Pötz fast erreichte.


Brettwertung – jeweils 10 Partien

Brett 01: Lukas Handler (K): 7,5
Brett 02: Georg Halvax (K): 7
Brett 03: Robert Perhinig (Stm): 7,5
Brett 04: Konstantin Peyrer (W): 9,5
Brett 05: Philipp Pali (T): 8
Brett 06: Georg Fuchs (T): 8
Brett 07: Arthur Kruckenhauser (T): 7
Brett 08: Daniel Kristoferitsch (Stm): 8
Brett 09: Nico Marakovits (Stm): 9
Brett 10: Julia Krassnitzer (K) , Katter Katharina (Stm) und Elia Cafasso (V) mit je 8 Punkten

Die technische Verbindung von playchess.com mit Chessresults war ein Quantensprung für die Austragung professioneller Online-Turniere und erforderte große Kraftanstrengungen. Die Programmierer Mathias Feist (von unserem Partner ChessBase) und Heinz Herzog leisteten über Wochen hervorragende Arbeit.

Bei der Premiere gab es kleine Kinderkrankheiten, die wohl einfach zu beheben sind. Damit ist – Interesse vorausgesetzt – der Weg für Online-Vereinsmeisterschaften frei. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)

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