Die Chancen die Schach-Weltmeisterschaft 2020 nach Österreich zu holen steigen. Zwei Tage verbrachten 'World Chess/AGON'-Präsident Ilya Merenzon und FIDE-Finanzchef Prof. Dr. Adrian Siegel in Wien: Als Favorit kristallisiert sich nach der Fact-Finding-Mission das Wiener Museumsquartier heraus. Als mögliche Austragungsorte in Wien werden Marx Halle, Haus der Industrie und eben das Museumquartier ins Auge gefasst. Letzteres überzeugte Merenzon und Marketingchefin Nadia Panteleeva mit „seinem jugendlichem Charme". Merenzon: „Ein Ort, der historisch und modern ist. Ein Platz, denn man in der ganzen Welt kennt!" Die Konkurrenz für Wien ist groß. Schach-WM-Veranstalter 'World-Chess-AGON' rechnet mit Norwegen, USA und Monaco als starke Konkurrenten. Derzeit ist Wien allerdings in der Pole Position: „Die Bewerbung Wiens ist am weitesten fortgeschritten. Der Österreichische Schachbund hat das großartig gemacht." Was für Wien spricht: Das Wien in sämtlichen Städterankings weit vorne liegt, hat sich auch in der Schachwelt herumgesprochen: Wien ist gut erreichbar, besticht mit einer erstaunlich hohen Lebensqualität, hat eine lange historische Tradition und der Österreichische Schachbund feiert 2020 sein 100-Jahr-Jubiläum, so das Fazit. „Das wäre doch eine nette Geschichte, zum Jubiläum die WM nach Wien zu bringen. Immerhin war auch der erste Schach-Weltmeister Österreicher", erinnert Prof. Dr. Adrian Siegel, Finanzchef des Weltschachverbandes FIDE an Wilhelm Steinitz (Weltmeister 1886 - 1894).
Neben der Besichtigung der möglichen Veranstaltungsorte standen auch bereits erste Termine bei der Stadt Wien und dem Bund am Programm. Natürlich erwarten die Veranstalter auch finanzielle Unterstützung: „Wien muss die Schach-WM als Investition in die Zukunft sehen. Schach ist das meistgespielte Spiel der Welt. Unsere Zuschauerzahlen gehen in die Milliarden!", so Ilya Merenzon. Positiv für Wien. Die deutschsprachigen Zuschauer bei Schachturnieren stellen bereits die zweigrößte Gruppe dar. Aufgrund der Größe Wiens und dem Interesse am Schachsport (der Wiener Verband veranstaltet mit dem Vienna Chess Open alle zwei Jahre das größte Turnier Westeuropas mit knapp 1000 Teilnehmern) rechnet 'World-Chess-AGON' auch mit weit besseren Ticketverkäufen als zum Beispiel in Dubai. Christian Hursky, Präsident des ÖSB, zog nach zwei Tagen zufrieden Bilanz: „Es ist uns sehr gut gelungen, Wien als perfekten Veranstalter zu präsentieren. Alle drei Locations wären bestens geeignet für eine Schach-WM. Für uns heißt es jetzt noch detaillierter in die Planungen zu gehen und die Sponsorensuche zu intensivieren. Unsere geplante Bewerbung nimmt jedenfalls konkrete Formen an." (wk, Text: Hannes Neumayer)
Dominik Horvath hat vom 17. bis 26. August an einem GM-Turnier in Budapest teilgenommen und einen hervorragenden 2. Platz erzielt. Der Burgenländer startet mit vier Remisen gegen Ivan Farago (2379), Anita Gara (2369), Miklos Nemeth (2470) und Balazs Csonka (2450), alle aus Ungarn. Dabei trauert er vor allem gegen Farago einem ganzen Punkt nach. Einem Sieg gegen den Inder Nagpal Vardan (2450) folgt ein fünftes Remis gegen Robert Torma (2457), einen weiteren Ungarn. Danach bringt ein Doppelschlag gegen den Rumänen Levente Vajda (2558) und den Kanadier Raja Panjwani (2459) sogar die Chance auf eine GM-Norm. Dafür hätte Horvath in der Schlussrunde gegen seinen ungarischen Namensvetter Adam (2481) mit Schwarz gewinnen müssen. Das gelingt nicht, auch die sechste Partie gegen einen Ungarn endet mit einer Punkteteilung. Die Norm wird um einen halben Punkt verpasst, mit einer Performance von 2578 tastet sich Österreichs "Meister von morgen" aber langsam an seine erste GM-Norm heran. Im Turnier belegt Hovath ungeschlagen mit sechs Punkten hinter Robert Toma den zweiten Platz und lässt damit die GM´s Adam Horvath, Levente und Farago hinter sich. Burgenlands Krone widmete Horvath aus diesem Anlass den Artikel "Ein Sommer am Schachbrett". (wk)
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Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen hat am Montag Nachmittag in der Hofburg Österreichs Schach-Team für die Olympiade in Batumi empfangen. Ab 23. September kämpfen Österreichs Damen und Herren bei der Schach-Olympiade in Georgien um Medaillen. Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen begrüßte die von Österreichs Nummer 1, Markus Ragger, angeführten Sportler persönlich in der Wiener Hofburg: „Es gibt erstaunliche Parallelen zwischen Schachspielen und Politik. Im Schach ist das Ziel einfach: Den gegnerischen König matt setzen. In der Politik sind die Ziele vielschichtiger. Aber das Vorausdenken, welchen Zug will ich machen, was wird dann der andere Spieler machen, Optionen überlegen und auswählen und den Zeitdruck, unter dem die Entscheidung zu fällen ist, haben beide gemeinsam. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg für das Turnier in Georgien!" (wk, Fotos: Hofburg, Text: Hannes Neumayer)
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46 SchachspielerInnen aller Altersklassen konnte der Uttendorfer Schachchef Thomas Feichtner Anfang September zum "Gipfelschach" im Berghotel Rudolfshütte am Weißsee begrüßen. Nach hartem siebenrundigen Kampf setzte sich der auf Startrang 3 gesetzte FM Alman Durakovic von Royal Salzburg mit 6,5 Pkt. als Sieger durch. Auf Rang 2 konnte sich wie im Vorjahr der Schwarzacher Klubchef Juro Ljubic (6) platzieren. Dann folgten die beiden top-gesetzten Pamhagener IM Aco Alvir (5,5) und FM Marko Rubil (5). WIM Helene Mira (Bregenz) schloss mit ebenfalls 5 Pkt. auf Rang 5. Als bester Pinzgauer beendete der Uttendorfer Zivko Danojevic das fair geführte Turnier auf Platz 8 (5 Pkt.). An die Bestplatzierten und Kategoriensieger wurden 14 Geldpreise vergeben. Zusätzlich konnte jede(r) TeilnehmerIn einen schönen Sachpreis mit nach Hause nehmen. (wk, Text/Foto: A. Grundner)
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Giorgio GUGLER (GIORGIO EVENTS) hat sich mit der Organisation des 2. internationalen Schachopen in Innsbruck selbst übertroffen. Nicht nur, dass es wohl eine der größten Schachveranstaltungen in Tirol ins Leben gerufen hat, auch was die Durchführung der verschiedenen Turniere betraf, war alles bestens geplant und ausgeführt. Das stark besetzte OPEN A, bei dem sogar zwei Normen auf Grund der erbrachten Leistungen vergeben werden konnten - die Inderin WFM Aashna MAKHIJA schaffte eine WIM-Norm, der Pole FM Piotr PIESEK konnte sogar ein GM Norm erreichen - endete mit einem Sieg des armenischen GM Gevorg HARUTJUNYAN, der es auf 7 Punkte gebracht hatte. Punktegleich nur durch die etwas schlechtere Zweitwertung getrennt landeten der holländische GM Erik VAN DEN DOEL und eben der Pole FM Piotr PIESEK auf den Plätzen 2 und 3. Als bester Österreicher zeichnete sich Radoslaw GAJEK von den Schachfreunden Graz aus, der mit 6,0 Punkten den 8. Platz belegen konnte. Die Kategoriepreise erhielten: als bester Junior U14 - Siddharth Jagadeesh aus Singapur; bester U18 Spieler - IM Sergei Lobanov; bester S60 - Valeri Loginov; bester S70 Spieler - IM Robert Behling; als Bester unter 2100 Elo - WFM Makhija Aashna, unter 2200 Elo - Philipp PALI, unter 2300 Elo - FM Maximilian Ruff; unter 2400 Elo - IM Christian Koepke. Das OPEN B (bis Elo 2000) gewann der Tiroler Nachwuchsspieler der Tiroler Schachschule Innsbruck Laurin WISCHOUNIG (7,5 Punkte) vor dem Jugendspieler Adam SVANDA aus der Tschechei (7,0 P.) und Max PERNERSTORFER vom SK Raika Eggenburg (6,5 P.). Auf den Plätzen folgten ebenfalls mit 6,5 Punkten Alfred WERSCHING (SK Hornstein), Marco SCHRANZHOFER (SK Völs&Hak Ibk) und David HAMMER aus Absam. (wk, Text/Foto: Veranstalter)
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Die Europameisterschaften der Jugend sind zu Ende und bringen für Österreich Licht und Schatten. Der beste Auftritt gelingt eindeutig Felix Blohberger. Der Wiener Neo-IM bleibt in der U16 ungeschlagen, gewinnt seine letzten beiden Partien und liegt am Ende einen halben Punkt hinter dem siegreichen italienischen Favoriten Francesco Sonis gleichauf mit vier weiteren Spielern bei sieben Punkten. Eine Medaille verpasst Blohberger denkbar knapp in der Zweitwertung, der vierte Platz ist aber die beste österreichische Leistung seit Eva Moser, die 1998 in Mureck Silber gewinnen konnte. Ein vierter Platz gelang zuvor auch Markus Ragger und zuletzt Florian Mesaros. Gute fünfeinhalb Punkte erreichen Florian Mesaros in der U18 und Daniel Morgunov in der U16. Mesaros lande damit am 15. Platz, Morgunov erreicht imt einem 28. Platz ebenso noch einen Top-30 Platz wie Jasmin-Denise Schloffer (5 Punkte, 22. Platz), Phiipp Rosol (5/24.) und Katharina Katter (5, 29.). Fünf Punkte gelingen auch noch Tobias Entgisch, William Shi (beide U10) und Benjamin Kienböck (U12). Die 50%-Marke halten Marlene Katter (U12) und Lukas Dotzer (U8). Nur vier Spieler liegen darunter, davon Nico Marakovits (U12) mit vier Punkten nur knapp. Marc Morgunov wurde wie bereits berichtet nach einem Zwischenfall in der 7. Runde aus dem Turnier genommen. (wk, Foto: Turnierseite)
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Leider ist es gestern im Rahmen des U14 Bewerbes bei den Europameisterschaften zu einem unliebsamen Zwischenfall gekommen.
Im Rahmen einer Kontrolle wurde in den Turniernebenräumen ein Handy gefunden, welches Marc Morgunov zugeordnet wurde. Seine Partie (Remis) wurde mit Verlust gewertet, eine Auslosung für heute ist für ihn nicht erfolgt. Nach Rücksprache mit Bundesjugendtrainer Siegi Baumegger wurde Marc von seiten des ÖSB gänzlich aus dem Turnier genommen.
Der ÖSB duldet keinen Betrug im Sport, wir werden jedenfalls nach der Rückkehr des Teams Gespräche führen, eine Untersuchung des Vorfalles machen und auch daraus allfällige disziplinäre Maßnahmen ableiten, jedoch unter dem Aspekt, dass es sich um einen 13-jährigen Jugendlichen handelt.
Christian Hursky, Präsident.
Der Sinquefield Cup brachte in der Nacht in St. Louis ein dramatisches Finale. Zuerst sichert sich Fabiano Caruana mit einem problemlosen Remis gegen einen wenig ambitionierten Wesly So den zumindest geteilten Turniersieg. Dann geht Levon Aronian gegen Alexander Grischuk "all in" und spielt ein phantastisches Turmopfer im Stile Tals. Vielleicht akademisch nicht ganz korrekt aber mit besten praktischen Chancen. Aronian wird für seinen Mut belohnt, gewinnt eine Glanzpartie, erzwingt beim Sinquefield Cup ein Tie-Break um den Sieg und schließt in der Grand Chess Tour zum bisher souverän führenden Hikaru Nakamura auf. Weltmeister Magnus Carlsen erreicht gegen Nakamura eine aussichtsreiche Stellung, der Amerikaner verteidigt aber großartig und rettet sich in ein Endspiel mit Turm und Damen, das wohl Remis werden sollte. Carlsen kämpft, kann die Damen tauschen worauf Nakamura im Turmendspiel eine Festung anstrebt. Carlsen glaubt prinzipiell nicht an Festungen, knackt auch diese und ist schließt im letzten Moment zu Caruana und Aronian auf. Damit gibt es heuer drei Sieger. Ein Stichkampf ist um den vierten Platz für das Tour-Finale in London notwendig, nachdem Caruana und So in der Tourwertung mit je 26 Punkten am geteilten vierten Platz liegen. Im Stichkampf qualifiziert sich Caruana neben Nakamura und Aronian auch Maxime Vachier-Lagrave. (wk, Foto: Turnierseite)
Sinquefield Cup
Einen starken Auftritt liefern Österreichs Hoffnungen bei den Burschen nach dem Ruhetag bei der Jugend-EM in Riga. Marc und Daniel Morgunov, Felix Blohberger und Florian Mesaros gewinnen allesamt ihre Partien der sechsten Runde und liegen damit drei Runden vor Schluss weiter aussichtsreich im Kampf um Platzierungen in den Top-10. Marc Morgunov übernimmt sogar die alleiniger Führung in der U14, Bloberger ist in der U16 jetzt Neunter und Mesaros in der U18 Sechster. Alle drei gewannen bekanntlich vor kurzem mit Dominik Horvath die Team-EM der U18 im Schnellschach. Siege gab es gestern auch noch für Niko Marakovits und die Katter Schwestern Marlene und Katharina. Für die U8 und U10 Buben lief es hingegen gar nicht. Aus den fünf Partien kann lediglich Lukas Dotzer ein Remis holen. Jetzt heißt es Daumen drücken für die kommenden wichtigen Schlussrunden. (wk, Foto: Turnierseite)
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Eine Schlussrunde, die an Spannung nichts mehr zu überbieten hatte, zeichnete sich nach der 8. Runde ab. Alle 5 GM (Malakhatko, Okhotnik, Korneev, Epishin und Levin) lagen mit 6,5 Punkte gleichauf. Die Spitzenpaarungen GM Felix Levin – GM Vadim, sowie GM Oleg Korneev – Vladimir Okhotnik endeten remis. So hatte der ehemalige Weltklasse Spieler, GM Vladimir Epishin gute Chancen mit einem Sieg gegen Matthias Heindl (Admira Villach) der aber schon GM Felix Levin besiegte und gegen GM Okhotnik remisierte die alleinige Führung zu übernehmen. Lange konnte Heindl die Partie offen halten, bis er mit einem ungenauen Zug Epishin eine Chance gab, die der Großmeister auch zu nützen wusste. Dadurch wurde Malakhatko der 7 Siege in Folge in Feffernitz feiern konnte entthront. Bester Österreicher, wurde FM Robert Perhinig von der Admira Villach. Die große Sensation des Turnieres, war aber Sandra Oberberger vom Veranstalter, SV Raika Rapid Feffernitz, die bisher immer im Schatten ihrer Zwillingsschwester Bianca stand. Mit Startnummer 124 und Elo 1088 ins Turnier gestartet, konnte Sandra mit 5 Punkten den ausgezeichneten 46 Platz und damit Kategorie Preis unter Elo 1700 gewinnen. Alles in allem war die 27. Auflage des Feffernitz Open wieder ein voller Erfolg und mit 151 Teilnehmer aus 16 Nationen (127 im Haupt und 24 im Jugendturnier) wurde ein neuer Teilnehmer Rekord erzielt. Der freie Eintritt für Spieler und Begleitpersonen im Gemeinde Schwimmbad, sowie die Wanderung mit anschließender Kärntner Jause und das traditionell Buffet für alle Spieler und Begleitung, wird von allen Spielern im Familiären Turnier gerne angenommen, und viele Teilnehmer, haben ihre Nennung für das 28.Open vom 18. bis 25.08.2019 bereits abgegeben. (wk, Bericht/Foto: Veranstalter)
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