Vom 5. bis 16. Juli findet in Genf, Schweiz, die dritte Station des aktuellen FIDE Grand Prix statt. Die ersten Beiden waren in Sharjah und Moskau. Der Armenier Levon Aronian kommt mit Siegen vom Grenke Classic und Norway Chess und führt die Setzliste an. Der zweite 2800er im Turnier ist der Aserbaidschaner Shakhriyar Mamedyarov. Er hat das Gashimov Memorial gewonnen und wurde in Moskau Zweiter. Insgesamt sind 24 Spieler im aktuellen Grand Prix, jeweils 18 spielen in einem Turnier. Die ersten Beiden qualifzieren sich für das Kandidatenturnier. Nach zwei Stationen führt Mamedyarov die Grand Prix Gesamtwertung mit 280 Punkten an. Ding Liren folgt mt 240 vor Alexander Grischuk und Maxime Vachier Lagrave (je 211,4). Organisiert wird die Serie von Agon Limited. Auf worldchess.com wird eine kostenpflichtige Live-Übertragung angeboten, allerdings geizt die Turnierseite noch mit Informationen aus Genf und auch die Grand Prix Unterseite ist nicht aktuell. Österreichs Werner Stubenvoll wird das Turnier als Schiedsrichter leiten. (wk) Website FIDE Grand Prix, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gewinnt nach Paris auch die zweite Station der Grand Chess Tour in Leuven und bestätigt eindrucksvoll seine Vormachtstellung in den schnellen Schachdisziplinen. Während er in Paris den Grundstein zum Sieg im Schnellschach legte, war in Leuven seine Blitzleistung ausschlaggebend: +12 =5 -1. Das ist eine Performance von 3018 (!!). Die Blitzwertung gewinnt Carlsen mit 14,5 Punkten aus 18 Partien und viereinhalb Punkten Vorsprung auf Maxime Vachier-Lagrave und Anish Giri. Eine unglaubliche Leistung des Norwegers! Die drei Punkte Rückstand in der Gesamtwertung auf Titelverteidiger Wesley So waren schon am ersten Blitztag wett gemacht, nach weiteren neun Runden stand Carlsen mit drei Punkten Vorsprung als Sieger fest. So rettet den zweiten Platz vor Vachier-Lagrave. Es folgen Giri, Kramnik, Aronian, Nepomniachtchi, Anand, Ivanchuk und Jobava. Dem Georgier wollte nichts gelingen, er stürzt mit einem Remis im Schnellschach und zweieinhalb Punkten im Blitzschach schwer ab. Das neue Format bei der Grand Chess Tour überzeugt und ist ein Publikumsmagnet. Die Organisatoren sprechen von einer Verdoppelung der Zuschauerzahlen im Internet verglichen zum Vorjahr auf 500.000 Besucher. Die nächste Station der Tour ist Anfang August der Sinquefield Cup in St. Louis. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Leuven
Pünktlich wie gewohnt sind die Elozahlen vom 1. Juli 2017 von der FIDE bzw. von Heinz Herzog (nationale Wertung) online gestellt worden. International ist Magnus Carlsen weiter die Nummer Eins. Er führt alle drei Ranglisten im Standard-, Schnell- und Blitzschach an. Im Standard ist sein Vorsprung aber geschmolzen. Carlsen führt mit 2822 vor Kramnik (2812), So (2810), Aronian (2809), Caruana (2807) und Mamedyarov (2800). So ein Gedränge hat es jenseits der 2800 noch nie gegeben. In den Frauenranglisten ist Yifan Hou dominierend. Sie führt im Standard- und Schnellschach, nur im Blitz ist Anna Muzychuk ein paar Punkte vor der Chinesin. Im Standard führt Hou (2666) mit Respektabstand vor Wenjun Ju (2572) und Anna Muzychuk (2572), der Weltmeisterin im Schnell- und Blitzschach. In der Nationenwertung liegt Österreich mit einem Schnitt von 2499 seiner Top-10 Spieler am 43. Platz von 180 Nationen. Österreich Top-6 sind: Ragger (2656), Shengelia (2567), Kindermann (2502), Dragnev (2495), Schreiner (2484) und Diermair (2481). In der Frauenliste ist Österreich mit einem Schnitt von 2173 am 37. Platz. Das könnte mit einer aktiven Eva Mosser noch besser sein. Nationale Spitze sind Österreichs teils frischgebackenen Mütter: Theiss-Pokorna (2323), Kopinits (2282) und Teuschler (2228). Nach vorne geschoben hat sich Julia Novkovic. Sie teilt mit Newrkla den vierten Platz (beide 2182). Exler folgt mit 2161. (wk, Logo: Fide) FIDE Rating Server, FIDE Rating Rules effecitve from 1.7.2017 ÖSB Elozahlen vom 1.7.2017
Wesley So ist der Mann der Stunde in Leuven. Der Titelverteidiger der Grand Chess Tour dominiert den Schnellschachbewerb und gewinnt überlegen mit fünf Siegen bei vier Remisen (14 Punkte. Zur Erinnerung: Im Schnellschach zählen die Punkte doppelt) vor Maxime Vachier-Lagrave (12) und Magnus Carlsen (11), dem Sieger von Paris. Böse abgestürzt ist Baadur Jobava. Dem georgischen Kreativgenie gelang nur ein Remis gegen Giri. Die Entscheidung um den Gesamtsieg in Leuven fällt heute und morgen in insgesamt 18 Blitzrunden. Der Kampf scheint offen. In der Favoritenrolle sind Vachier-Lagrave und Carlsen. Der Franzose ist hinter Carlsen die Nummer Zwei der aktuellen Blitzweltrangliste der FIDE und hat in Paris überzeugend mit 13 Punkten den Blitzbewerb für sich entschieden. So konnte hingegen nur sechs Punkte holen. Andererseits hat der Amerikaner nun einen Vorsprung aus dem Schnellschach. Die Tagesform wird den Kampf um den Gesamtsieg entscheiden. Die Live-Kommentierung auf der Turnierseite beginnt heute und morgen jeweils um 14:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Leuven
Der Bundestag des ÖSB am 25. Juni 2017 in Graz brachte neben dem historischen Wechsel der Präsidentschaft von Kurt Jungwirth zu Christian Hursky auch Änderungen im Präsidium und Vorstand. Albert Baumberger und Gerhard Herndl sind als Vizepräsidenten ausgeschieden. Beiden wurde am Bundestag für ihre langjährigen Verdienste die Ehrenmitgliedschaft des ÖSB verliehen. Neue Vizepräsidenten sind Johannes Duftner (Tirol) und Friedrich Knapp (Kärnten). Bestätigt wurden Franz Modliba (Niederösterreich) und Johann Pöcksteiner (Wien). Ebenfalls ein gleicher Besetzung bleibt der Kontrollausschuss mit Helmut Weiss (K), Gerhard Riegler (OÖ) und Werner Winter (ST). Günter Vorreiter wird einstimmig zum Finanzreferenten gewählt. Die Vorsitzenden der Kommissionen sind Harald Schneider-Zinner (Ausbildung), Hans Stummer (Technische) und Johann Pöcksteiner (Marketing). Ein neuer Mann im Team ist Hubert Kammerhuber. Der Oberösterreicher hat die Leitung der Kommission für Jugend und Schulschach von Peter Jirovec übernommen, der aus beruflichen Gründen aufhört. Andrea Schmidbauer ist Gender-Beauftragte, die Agenden des Spitzensports obliegen dem Sportausschuss mit Hursky, Jungwirth und Kastner. Die Trainer - Baumegger, Schneider-Zinner und Shengelia - haben beratende Funktion. Der neue Präsident Christian Hursky blickt mit seinem Team optimistisch in die Zukunft, wie er in einem der "Krennwurz´n" gegebenem Interview, erschienen im Blog der Schachwelt, versichert. Das ganze Interview ist per untenstehendem Link zu lesen. Fotos vom Bundestag gibt es unter "Weiterlesen". (wk) Interview Hursky in der Schachwelt
In knapp einer Stunde beginnt in Leuven, Belgien, die zweite Station der Grand Chess Tour. Am Programm stehen wie schon zuvor in Paris neun Runden Schnellschach, gespielt an drei Tagen, und achtzehn Runden Blitzschach, gespielt an zwei Tagen. Die Gesamtwertung aus Schnell- und Blitzschach zählt für die Tour, wobei die Punkte im Schnellschach doppelt zählen (Sieg 2 Punkte, Remis 1 Punkt, Niederlage 0 Punkte). Magnus Carlsen kommt als Sieger aus Paris. Ebenso dabei in Paris waren Maxime-Vachier-Lagrave und Wesley So. Neu im Feld sind Vishy Anand, Ian Nepomniachtchi und Levon Aronian. Die Wildcards gehen an Vladimir Kramnik, Anish Giri, Vassily Ivanchuk und Baadur Jobava. Heute stehen die ersten drei Runden Schnellschach am Programm. Der Start erfolgt um 14:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Grand Chess Tour Leuven
Zufrieden mit dem Anmeldestand sind Fritz Knapp und das Team vom 36. Jacques Lemans Open. 10 Tage vor Beginn gibt es schon über 190 Anmeldungen. „Zum Glück hat es mit der Wiedereröffnung des Hotels rechtzeitig geklappt. Neben der bundesligabewährten Blumenhalle, die beste Spielbedingungen bietet, sind auch die beiden Hotels („Die Zeit“ und „Fuchspalast“) wichtige Faktoren für das Open“, so Kärntens Schachpräsident der auf optimales Wetter hofft, damit die umliegenden Badeseen, Wandermöglichkeiten udgl. auch dementsprechend genutzt werden können. Im A-Turnier ist der kroatische Titelverteidiger GM Marin Bosiocic (2609 Elo) ebenso dabei wie sein Landsmann GM Ante Brkic (2565). Beide führen derzeit die Setzliste an. Dann folgen bereits die österreichischen IM‘s Andreas Diermair (2474) und Lokalmatador Georg Halvax (2421). Wieder am Start auch Schachlegende GM Lev Gutmann (2410), der in den letzten Jahren in St. Veit jeweils Topergebnisse erzielte. Mit Harald Schneider-Zinner, Helmut Kummer und Georg Danner sind weitere heimische IM’s am Start. Auch im B-Turnier ist mit Karl Lang der Vorjahressieger wieder dabei. Speziell im B-Turnier ist der Favoritenkreis gewohnt groß. Im Jugendopen werden erfahrungsgemäß die Anmeldungen erst in den letzten Tagen kommen und daher ist es auch schwer Favoriten schon zu nennen. Anmeldeschluss für alle drei Bewerbe ist am Samstag, 8. Juli 2017 um 16 Uhr. (wk, Info/Text: Fritz Knapp) Anmeldungen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Infos auf www.stveitopen.at Es gibt noch einige Zimmer im Hotel „Die Zeit“ (ehem. Blumenhotel) – Reservierungen unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
46 Jahre lang prägte Prof. Kurt Jungwirth das Schachgeschehen in Österreich. Gestern trat der 87jährige von seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Schachbunds zurück und wird mit einer Sonderausgabe der Verbandszeitung „Schach aktiv“ geehrt.
Seit 1971 ist Kurt Jungwirth Präsident des Österreichischen Schachbunds (ÖSB). In seine Ägide fallen einige bedeutende Ereignisse der Schachgeschichte Österreichs wie das Kandidatenfinale Kortschnoj gegen Petrosjan in Velden (1980), die Mannschafts-WM U16 in Graz (1981) oder die Ausrichtung der Computer Schach Weltmeisterschaft Chess003 in Graz, als die Stadt 2003 Kulturhauptstadt Europas war.
„Die Pflicht der Entscheidung ist einer der interessantesten Züge des Schachspiels“, meint Jungwirth in einem Interview 2017. Seine Hartnäckigkeit Dinge zur Entscheidung zu bringen zeigt am deutlichsten die Aufnahme des ÖSB als ordentliches Mitglied in die Bundessportorganisation (2005) und damit die Anerkennung als Sport. Bereits 1965 hatte Jungwirth, damals noch als aktiver Spieler, in einem Schreiben an den ÖSB gefordert mittelfristig als Sport anerkannt zu werden. Dieses große Ziel hat er in seiner Präsidentschaft nie aus den Augen verloren, so lange bis es gelungen war.
Auch auf internationalem „Schach-Parkett“ spielte Prof. Kurt Jungwirth jahrzehntelang eine wichtige Rolle. Von 1978 bis 1986 war er Vizepräsident der FIDE (Fédération Internationale des Échecs), des Weltschachbundes, von 1986 bis 1998 Präsident der ECU (European Chess Union), der Europäische Schachvereinigung. Von 1990 bis 1998 war er Kontinentalpräsident der FIDE für Europa, und seit 1998 ist er Mitglied des Ehrenpräsidiums der FIDE.
Am gestrigen Sonntag, dem 25. Juni 2017, ist Prof. Kurt Jungwirth als Präsident des ÖSB zurückgetreten und übergibt seinem Nachfolger, dem Wiener Landtagsabgeordneten und vormaligem Wiener Schachpräsidenten Christian Hursky, einen bestens strukturierten und funktionierenden Verband. "Unsere erste Begegnung, 2008 in Graz, ist mir immer noch in guter Erinnerung. Sein wichtigstes Anliegen war, dass der Schachsport in Wien zu alter Stärke findet. Keine Angst vor Konkurrenz, nein, die gemeinsame Zukunft für Österreich war ihm wichtig", meint Christian Hursky im Vorwort der Sonderausgabe von Schach Aktiv, die mit einem Porträt der Journalistin Felicitas Freise und einer geschichtlichen Aufarbeitung durch den Wiener Schachhistoriker Michael Ehn ganz der Ära Kurt Jungwirth gewidmet ist.
Die Technische Kommission hat am Samstag, dem 24. Juni 2017, in Wien ihre Schiedsrichtertagung abgehalten. Am Programm standen insbesondere die ab 1. Juli gültigen FIDE Regeln. Die wichtigsten Unterlagen der Tagung sind untenstehend zum Download angeboten. (wk, Info: Hans Stummer)