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VWA Umfrage zum Schachsport

Die Schachspielerin Sara Marinovic (Foto) schreibt ihre vorwissenschaftliche Arbeit über Frauen und Mädchen im Schachsport und hat dazu eine kurze Umfrage veröffentlicht. Sie würde sich freuen, wenn möglichst viele Frauen und Männer sie unterstützen könnten und an der Umfrage teilnehmen. Die Beantwortung der Umfrage dauert 5-10 Minuten. Die Ergebnisse werden wir auf der ÖSB Website veröffentlichen. (wk, Info/Bild: Sara Marinovic)

Link zur Umfrage: https://forms.office.com/e/jxjiGsbS4W

FIDE feiert Jubiläum mit Weltrekord: 7 Millionen Partien am Tag des Schachs

Die FIDE vermeldet, dass am "Internationalen Tag des Schachs" 7.284.970 Partien gespielt wurden. Der Weltrekordversuch für das Guinness Buch der Rekorde ist am Jubiläumstag der FIDE, dem 20. Juli 2024, somit geglückt.

Für die Validierung des Rekords waren bestimmte Bedingungen erforderlich: Alle Partien, ob online oder offline, mussten innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden gespielt und als Teil des FIDE 100 Guinness World Records-Versuchs registriert werden. Jeder Spieler konnte an mehreren Turnieren teilnehmen, aber die Mindestzeitkontrolle wurde auf 3 Minuten plus 2 Sekunden festgelegt.

Der Löwenanteil der Partien wurde online auf den fünf Plattformen Chess.com (einschließlich ChessKid), Lichess, FIDE Online Arena, SimpleChess, The Chess Alliance und Zhisai gespielt. Immerhin 10 Prozent der Partien fanden vor Ort am Brett statt, so wie beim Turnier auf der Schallaburg.

"Dies ist ein großer Erfolg für die FIDE und für das Schach, und ich bin sehr stolz darauf, dass wir dies an dem Tag erreicht haben, an dem wir 100 Jahre seit der Gründung unserer großartigen Organisation feiern", sagte FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich. (wk, Info/Foto: FIDE)

Website FIDE

Nachruf Friedrich Karl Volkmann

Friedrich Karl Volkmann gehörte in den Nuller Jahren zu den Top Schachspielern Österreichs. Er erhielt den IM Titel 2001, seine höchste internationale Elozahl betrug 2460.

Die Schachgemeinschaft nannte ihn liebevoll "Volki", seltener Fritz. Ich lernte ihn Ende der 90er Jahre als recht schüchternes Talent kennen, der die bewundernswerten Eigenschaften besaß, sich nicht in den Mittelpunkt stellen zu müssen, gut zuhören und scheinbar endlos analysieren zu können. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Arroganz, besaß den kleinen (harmlosen) Tick, seine Haare beim Nachdenken mit einem Finger zu kräuseln. Ich meine, es wird niemanden geben, der mit ihm nicht gut auskommen konnte.

Er bekleidete mit mir das Amt eines ehrenamtlichen Moderators, als es das chess.at Forum noch gab. Wir fuhren beide zur Schach Team EM 2001 nach Leon, wo bereits seine Leidenschaft des Wanderns und Erkundens offenkundig wurde, die ihn bis zum Ende hinbegleitete. Er nahm bis 2004 noch an einer weiteren Team EM 2003 und zwei Olympiaden 2002 und 2004, sowie einer Einzel EU Meisterschaft teil, fast immer mit Elo-Gewinnen. Ein nationaler Titel blieb ihm verwehrt, sein bestes Ergebnis war ein 3. Platz 2001 in Mureck.

"Volki" pflegte eine puritanische und prinzipielle Lebensweise. So verwendete er meist veraltete Hardware ("BSD braucht nicht mehr Ressourcen") und war Verfechter freier Software. Er mühte sich mit einem alten ChessBase unter einer WINE Emulation ab, was sicher ein Handicap gegenüber anderen Top Spielern war. Er analysierte dafür umso begeisterter Spezialvarianten, wie z.B. eine von ihm als "Superrusse" bezeichnete Untervariante der "Russischen Verteidigung" http://www.volki.at/cgi-bin/ana.pl?FILE=overview . Diese Variante hielt er in der praktischen Partie fast gegen alle GMs, sodass diese nur noch 1.d4 eröffneten. Seine Webseite dokumentiert seinen sparsamen Stil. SSL Zertifikate hielt er für unnötig und er hat die Seite komplett ohne Verwendung irgendwelcher arbeitserleichternder Frameworks auf Performanz optimiert.

Der Abschnitt „Berge“ zeugt von seinem Interesse am Tourengehen. Er hatte immer ein GPS fähiges Gerät dabei, mit dem er live die Daten auf Open Street Map (OSM) aktualisierte, sein Username war "fkv". Er haderte mit der Ignoranz junger unerfahrener OSM Benutzer, die binnen Sekunden durch Unfähigkeit seine mühsam generierten Eintragungen zunichtemachen würden. Aus diesem Grund und dass er noch etwas von Substanz hinterließ - wie er dies titulierte, er erfuhr von seinen gesundheitlichen Diagnosen vor ca. 5 Jahren - arbeitete er, nach kleineren Projekten (wie z.B. einer Radwege Kritik auf YouTube) an seinem letzten Projekt, die "Höhlen und Biologische Funddatenbank" http://bio.volki.at/ .

240520 NR VolkmannMein letztes Photo von Fritz vom 31.12.2021

Das Haar begann wegen Chemotherapie auszufallen. Fritz bei Vorbereitungen zu einer spontanen „Tunnelerforschung“, sein neues Hobby. Wir kommunizierten die letzten 4 Jahre via „Telegram“. Er war immer unglaublich genau, durchdacht, konzentriert, er machte so gut wie nie Rechtschreibfehler. Sein Chemie und Mathe Studium schloss er allerdings nie ab. Einer seiner letzten Posts: Ich kriege Infusionen mit Irinotecan, was mit einer 14,2-stündigen Halbwertszeit in das eigentliche Zytostatikum SN-38 umgewandelt wird, das wiederum eine mittlere Halbwertszeit von 20 Stunden hat. Gesucht ist der Anteil des schon unschädlichen (bzw. ausgeschiedenen) SN-38 an der Gesamtdosis von SN-38, als Funktion der Zeit.

Fritz haderte (verständlicherweise) am Ende seines Lebens mit dem Schicksal, ergab sich ihm nicht und kämpfte bis zur letzten Minute dagegen an. Er verstarb im Kreise seiner Angehörigen an Multi-Organversagen im 53. Lebensjahr.

Denen, die ihn kannten, wird er fehlen. Ruhe in Frieden! (WK, Text: Norbert Sommerbauer)

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Erinnerungen an Reinhard Kuntner

Ing. Reinhard Kuntner ist am 3. Mai 2024 im Alter von 70 Jahren unerwartet verstorben. Insbesondere in der Bundesliga war Kuntner weit über die Vorarlberger Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Vorstand des Schachklubs Hohenems widmet ihm die folgenden Erinnerungen:

Reinhard Kuntner ist am 11.11.1968 in den Schachklub Hohenems eingetreten. Er war ein talentierter Schachspieler und holte sich bereits in den beiden folgenden Jahren den Titel „Vorarlberger Jugendlandesmeister“.

In zwei Perioden leitete er als Obmann über insgesamt 24 Jahre die Geschicke des Schachklub Hohenems. Aus seinen Tätigkeiten auf Vereinsebene resultierten Funktionen auf Landesebene (Spitzenschachreferent, Jugendreferent, ASVÖ Fachwartreferent), aber auch auf Bundesebene (Vorsitzender der Westliga). Sein unermüdliches Engagement für die Schachszene würdigte sowohl der Vorarlberger Schachverband als auch der Schachklub Hohenems mit der Ehrenmitgliedschaft. Durch sein über ein halbes Jahrhundert andauerndes Wirken für den Verein entwickelte er Hohenems von einem unbekannten Provinzklub zu einem weit über die Grenzen hinaus bekannten Vorzeigeverein.

Für den Nachwuchs verwirklichte er unter anderem mit der Idee einer Jugend-Schacholympiade ein Konzept, das 30 Jahre lang die Vorarlberger Schachjugend förderte und einen Austausch mit Jugendlichen aus den anderen Bundesländern sowie der benachbarten Schweiz und Deutschland ermöglichte. Damit sorgte er für einen gewaltigen Aufschwung im Schüler- und Jugendbereich.

Neben der Nachwuchsförderung hatte er auch sportlich hochstehende Visionen. Unter seiner Führung stieg der Klub als Meister der Vorarlberger Landesliga in die 2. Bundesliga auf, um ein paar Jahre später auch diese Klasse zu gewinnen und weiter aufzusteigen, nämlich in die Staatsliga, die höchste österreichische Spielklasse. 27 Jahre lang coachte und managte er bis zur Corona-Pandemie erfolgreich das Team des SK Hohenems in der Staatsliga, später 1. Bundesliga. Damit bot er vielen Vorarlbergern die Möglichkeit, sich in der höchsten österreichischen Liga mit Spitzenspielern zu messen.

Unter seiner Führung errang Hohenems sogar zweimal den begehrten Titel „Meister der Österreichischen Schach-Bundesliga“ (2004 und 2014). Kein anderer Verein konnte sich so lange ohne Unterbrechung in der 1. Bundesliga behaupten. Dazu kamen noch sieben Teilnahmen am European Club Cup. Reinhard Kuntner war schlichtweg der „Mr. Schach Hohenems“.

Nach seinem Rückzug aus dem Vereinsgeschehen verfasste Reinhard auf Initiative von GM Michael Bezold einen sehr persönlich gestalteten Rückblick auf seine Bundesligajahre. Dieses umfangreiche Werk konnte er am 20. April im Rahmen der Schlussrunde der 2. Bundesliga einem interessierten Zuhörerkreis präsentieren, bevor er sich wieder in die Steiermark, seine neue Wahlheimat, verabschiedete, um neue Ideen und Projekte umzusetzen. Dies war ihm aber nicht mehr vergönnt.

Reinhard Kuntner war ein klassischer Macher, Ideen und Visionen betrieb er voller Energie. Neben seiner Familie mit vier Kindern, Beruf und Schach war er auch politisch in der Feldkircher Gemeindepolitik - Reinhard war jahrzehntelang in Feldkirch ansässig - aktiv. Reinhard war ein kulinarischer Genussmensch und ein großer Weinliebhaber, in seiner steirischen Wahlheimat setzte er zuletzt sogar einige Weinstöcke.

Es blieb ihm leider verwehrt, die Früchte seiner Reben zu ernten.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Vorstand des Schachklubs Hohenems im Namen aller Mitglieder

 

wk, Foto: vol.at

Lukas Dotzer vom Land Kärnten geehrt

Im Konzerthaus Klagenfurt fand kürzlich wieder die große Sportlerehrung des Landes Kärnten statt. Sportlerinnen und Sportler aus 24 unterschiedlichen Sportarten wurden von Sportreferenten Peter Kaiser und Landessportdirektor Arno Arthofer unter tosendem Applaus auf die Bühne geholt und geehrt. Unter ihnen auch Lukas Dotzer vom SV Rapid Feffernitz, der für seine großartigen internationalen und nationalen Erfolge ausgezeichnet wurde.

Lukas „musste“ Moderator Hannes Orasche „Rede und Antwort stehen“ und u.a. den Anwesenden die Unterschiede zwischen Blitz-, Schnell- und Turnierschach erklären. Landeshauptmann Peter Kaiser und Landessportdirektor Arno Arthofer wünschten Lukas alles Gute für die Zukunft „und hoffen, dass sie ihm auch bei den nächsten Ehrungen wieder begrüßen können“. 

Bei der Ehrung mit dabei waren der Vater von Lukas, Kärntens Schachpräsident Fritz Knapp und SV Feffernitz-Obmann Helmut Löscher. (wk, Foto: LPD Kärnten/Bauer)