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Covid-19- Fall eine Woche nach Schachturnier in Kärnten - freiwilliger Test für alle Teilnehmer

St. Veit/Glan. - Mehr als eine Woche nach Ende des Schachturniers in St. Veit/Glan hat sich ein ausländischer Teilnehmer beim Veranstalter gemeldet, der in seiner Heimat positiv auf Covid-19 getestet wurde. Trotz des relativen langen Zeitabstandes haben die Veranstalter des Turniers in Kärnten gestern alle Teilnehmer verständigt.

„Nach Rücksprache mit unseren Gesundheitsbehörden vor Ort gibt es für jeden Teilnehmer und deren Begleitpersonen die Möglichkeit einer freiwilligen kostenlosen Testung im jeweiligen Heimat-Bundesland", so Kärntens Schach-Landespräsident Fritz Knapp. Mehrere Teilnehmer haben das Angebot bereits angenommen, weitere Testergebnisse liegen bislang nicht vor.

ÖSB-Präsident Christian Hursky: „Bereits im Mai und Juni haben wir mit Univ.-Prof. Hutter ein umfangreiches Sicherheitskonzept für Schach-Veranstaltungen erstellt und mit dem Sportministerium abgeklärt. Der Schachverein St. Veit hat das Sicherheitskonzept penibel eingehalten. Teile des Konzeptes sind u.a. tragen des MNS, Abstandsregelungen, ausreichende Belüftung sowie Kontakttracking, wodurch die Teilnehmer umgehend verständigt werden könnten ..." (wk, Presseaussendung ÖSB, 29.07.2020)

Schach lernen am Tag des Schachs

Heute, am 20. Juli, feiert die Welt den Internationalen Schachtag! Das Motto der FIDE ist es, möglichst vielen das Schachspiel beizubringen.

In diesem Sinne war ECU-Präsident Zurab Azmaiparashvili Gast in der größten georgische Musikwettbewerbshow "Big Stage" im georgischen Kabel- und Satellitenkanal Rustavi 2! Zurab Azmaiparashvili bringt den "Judges" der Show, allesamt berühmte Künstler, das Schachspielen bei und spielt dann eine Partie mit ihnen: dem georgischen Komponisten, Dirigenten, Autor der Hymne der Europäischen Schachunion - Nikoloz Rachveli, dem Bratschisten Giorgi Zagareli und dem Sänger Nato Metonidze .

Wer jetzt Lust bekommt Schach zu lernen findet Tipps in unserem Beitrag:

"Zeit Schach zu lernen, Zeit Schach zu spielen"

(wk, Foto: FIDE)

Offener Brief von Präsident Hursky zu den Covid-Maßnahmen

Werte Schachfreundinnen, werte Schachfreunde,

der Virus COVID 19 hat uns etwas genommen, was Teil unseres täglichen Lebens war, nämlich unser geliebtes Schachspiel miteinander am Brett.

Wir stehen nun, gut dreieinhalb Monate nach Abbruch der Meisterschaften und dem Lockdown vor neuen Herausforderungen, nämlich Schach am Brett unter völlig ungewohnten Bedingungen mit Einlasskontrollen, großen Abständen oder einem Mund-/Nasenschutz (MNS) spielen zu können und zu dürfen.

Mir ist bewusst, dass viele daran keine Freude haben, aber bei mir hat Priorität, ein mögliche Ansteckung mit COVID 19 möglichst zu verhindern. Wir haben unser Sicherheitskonzept mit einem der besten Experten unseres Landes, Herrn Univ.Prof., Dipl.Ing., Dr. Hans-Peter Hutter von der Meduni Wien, erarbeitet. Dies hat viele Vorarbeiten und viele Gespräche erfordert.

Meinem ursprünglichen Wunsch, ein strenges Umfeld zu schaffen, dafür ohne Maske zu spielen, wurde hier sehr schnell eine überzeugende Antwort erteilt. Es ist für unsere Situation eindeutig zu gefährlich. Auch Ersatzmassnahmen mit Visieren oder ähnlichen Schutzausrüstungen verhindern den Weg der sich in der Atemluft befindlichen Aerosolen nicht ausreichend.

Das tragen des MNS hat eine Wirkung von 80% wie aktuelle Studien belegen, in etwa gleich wie ein Abstand von 1,5 m.

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, haben sich die Erkrankten mit dem COVID 19 Virus in Österreich innerhalb von einer Woche fast verdoppelt. Wenn wir uns sowohl die Cluster in Österreich ansehen, aber auch jene in Deutschland oder in Serbien, können wir feststellen, dass hier immer eine besondere Nähe gegeben war, und wir kommen uns beim Schachspiel in der Regel immer über längere Zeit sehr Nahe. Ein COVID-19 Schach Cluster würde uns wohl nachhaltig schaden.

Wer nicht bereit ist, unter diesen Umständen zu veranstalten oder zu spielen sollte es aber auch nicht tun, so wie ich auch umgekehrt nicht bereit bin ein Risiko für unsere Schachspielerinnen und Schachspielern als auch den ÖSB einzugehen.

Ich hoffe es kommt bald die Zeit, wo wir von diesen Umständen abrücken können. Wir werden die Situation ständig beobachten und die Maßnahmen evaluieren und anpassen.

Als Präsident des österreichischen Schachbundes sehe ich mich hier in einer Gesamtverantwortung, und wir haben es geschafft, dass Schach am Brett wieder, auch wenn unter "nicht normalen" Umständen, möglich ist. Dies mit einem hohen Sicherheitsstandard für jeden der sich dazu entschließt wieder ELO gewertete Partien, egal ob bei einem Open oder in der Meisterschaft, zu spielen. Ich bitte daher um Verständnis, auch wenn es vielleicht nicht leicht fällt.

Mit schachsportlichen Grüßen

Christian Hursky
Präsident

NPO Unterstützungsfonds - Anträge ab sofort möglich

Gestern wurde der Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen vorgestellt. Das Volumen des Fonds beträgt 700 Millionen Euro. Anträge können ab sofort online gestellt werden.

Dieser Fonds ist auch für Sportvereine zugänglich. Ziel des Fonds ist es sicherzustellen, dass Non-Profit-Organisationen weiterhin ihre Aufgabe erfüllen können. Fördervoraussetzungen sind u.a. Sitz und Tätigkeit in Österreich sowie ein durch COVID-19 entstandener wirtschaftlicher Schaden.

- Die Förderung stellt auf einen COVID-19 bedingten Einnahmeverlust im Zeitraum Jänner bis September 2020 verglichen mit 2019 ab. Die Einnahmen des 3. Quartals 2020 sind dabei zu schätzen und später zu belegen.

- Die Mindestförderung beträgt 500 Euro. Obergrenze ist 2,4 Mio.

- Es gibt einen Struktursicherungsbeitrag als pauschale Kostenposition pauschalierten Betrag (idR: 7% der Einnahmen aus 2019, maximal 120.000 Euro) sofern ein entsprechender Einnahmeverlust vorliegt.

- Förderungen bis zu 3.000 Euro werden sofort ausbezahlt. Höhere Förderungen zu 50% und die zweite Hälfte nach Abrechnung.

- Es gibt keinen besonders für den Sport vorgesehenen Betrag. Wenn die dem Fonds zur Verfügung gestellten Mittel völlig aufgebraucht sind, wird der Fonds geschlossen und weitere Anträge sind nicht möglich, es sei den die Politik stockt den Fonds nachträglich auf.

Link zum Unterstützungsfonds:
https://npo-fonds.at

Es gibt zur Antragstellung ein erklärendes Video:
https://npo-fonds.at/videos

und FAQs:
https://npo-fonds.at/faqs

Video Präsentation Sport Austria
https://www.youtube.com/watch?v=tOWK3SkFNRs

wk, Foto: Sport Austria

 

Österreichs Schach trauert um Walter Wittmann

Walter Wittmann wurde am 13. März 1948 in Graz geboren. Er kam gemeinsam mit seinen drei Brüdern früh mit Schach in Berührung und feierte rasch im örtlichen Verein in St. Radegund erste Erfolge. Die Liebe zum Schach sollte ihn sein ganzes Leben begleiten, auch wenn er sich entschieden hatte nicht Profi zu werden, sondern seinen Lebensunterhalt als Jurist zu bestreiten.

Der Titel eines Internationalen Meisters wurde ihm 1981 von der FIDE verliehen. Wittmann war nach Georg Danner (1980) und vor Walter Pils (1983) der zweite Spieler aus der Steiermark, dem dieser internationale Titel gelungen ist. Zudem gehörte er in den 70-ern und 80-ern zu den allerbesten Spielern Österreichs und hat auch viele Jahre die nationale Eloliste angeführt. Internationale Entsendungen wurden zur Selbstverständlichkeit. Zwischen 1976 und 1994 hat Wittmann Österreich zehnmal in Folge bei der Schach-Olympiade vertreten.

Auf nationaler Ebene war Wittmann zwischen 1975 und 1989 - mit einer Ausnahme (1777) - bei den alle zwei Jahre durchgeführten Staatsmeisterschaften stets in den Top-3. Der Titelgewinn wollte ihm aber nie gelingen. 1985 und 1987 hat er dieses große Ziel als Zweiter nur knapp verpasst. Viele Titel sammelte Walter Wittmann hingegen mit Merkur Graz in der österreichischen Staatsliga. Den ersten in der Saison 1986/1987, den letzten und 12. Titel 2001/2002. Dies war zudem der siebente Mannschaftstitel in Folge.

Walter Wittmann war in der Szene als großer Theoretiker bekannt, der viele Varianten in unzähligen Fernschachturnieren getestet hat. Über die Sweshnikow Variante hat er sogar ein Buch geschrieben, das 1978 erschienen ist. Ein Jahr später hat er gemeinsam mit Horst Watzka mit der Grazer Variante im Löwenthal Sizilianer einen Beitrag zur Schachtheorie geliefert. Die Premiere der Variante war ein Schwarzsieg von Wittmann gegen Mato Damjanovic 1979 in einem GM-Turnier im Palais Attems in Graz. Fünf Runden später war Watzka gegen Igor Zaitsev mit der gemeinsam ausgebrüteten Variante erfolgreich.

Wittmann war aber auch die Verbreitung des Schachsports in den Medien wichtig. In diesem Sinne hat er viele Jahre die "Schachecke" in der Kleinen Zeitung betreut. Seine letzten Schachpartien hat er 2018 im Februar beim Graz Open gespielt. Vor wenigen Tagen ist Walter Wittmann an den folgen einer langen Erkrankung verstorben. Wir trauern um eine Persönlichkeit, die das steirische und österreichische Schach über mehrere Jahrzehnte geprägt hat und fühlen mit den Hinterbliebenen.

Das Begräbnis findet am Freitag, dem 26. Juni um 10:00 Uhr am Grazer Zentralfriedhof statt.