In den Runden vier und fünf des Kandidatenturniers zeigt sich Levon Aroninan in Opferlaune. In einem Grünfeldinder gegen Peter Svidler gibt der Armenier eine Figur gegen nur einen Bauern und entblößt den schwarzen König. Obwohl Aronian objektiv damit keinen Vorteil erzielt hat er mit zwei verbundenen Zentralbauern doch volle Kompensation und stellt Svidler immer wieder Probleme, die er am Ende nicht lösen kann. Gestern kommt Aronian gegen Kramnik in einer eigentlich ruhigen Eröffnung (Damengamibt mit 4.e3) rasch in einen schweren Angriff gegen seinen König. In der Pressekonferenz hielt Kramnik die Partie praktisch für gewonnen. Aronian presst jedoch mit einem Damenopfer alle möglichen Verteidigungsresourcen aus der Stellung und landet am Ende in einem Turmendspiel, das er trotz eines Bauern weniger halten kann. Unbarmherzige Computer weisen an einer Stelle zwar einen klaren Gewinn für Kramnik nach, für einen Menschen in Zeitnot war die Sache aber nicht so klar. In der vierten Runde gelang Mamedyarov noch ein erster Sieg gegen Andreikin alle anderen Partien endeten mit Remis. In der Tabelle führt Anand mit 3,5 vor Aronian, Kramnik und Svidler (alle 3), der gestern gegen Topalov in einer von beiden Seiten fehlerhaft geführten Partie gewinnen konnte. Heute treffen die "Nicht-Russen" allesamt mit Weiß auf die "Russen". Der Schlager der Runde sollte das Duell der Ex-Weltmeister zwischen Topalov und Kramnik werden. Beginn der Runde ist 10:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: ChessBase)
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Vishy Anand erwischt den besten Start in das Kandidatentunier. Nach seinem Auftaktsieg gegen Aronian ist der Inder in der dritten Runde erneut der einzige Spieler, dem ein Sieg gelingt. Diesmal sogar der erste Schwarzsieg im Turnier. Mamedyarov spielt nach seinem Dameneinsteller gegen Aronian erneut eine taktisch fagwürdige Fortsetzung, die er in der Pressekonferenz als interessante Idee bezeichnet und begeht damit eine Fehleinschätzung. Anand lässt sich die Chance nicht nehmen und führt mit 2,5 Punkte vor Kramnik und Svidler, die nach einem Remis im direkten Duell den zweite Rang teilen. In ihrer Partie wandelt Kramnik am Rande der Niederlage findet aber eine unglaubliche Verteidigungsressource, die das Remis rettet. Topalov bereitet Aronian in einem Spanier erneut Probleme und scheint nach einem Opfer von Turm und Bauer gegen zwei Leichtfiguren am Drücker. Im Gegensatz zur ersten Runde ist Aronian diesmal auf der Hut und findet ausreichende Gegendrohungen. Topolov muss letztlich eine Zugwiederholung forcieren. Ein eher ereignisloses Remis liefern sich nach eigener Aussage Andreikin und Karjakin. Heute ist in Khanty-Mansyisk Ruhetag, morgen follgen die Schlagerpartien zwischen Aronian und Svidler sowie Anand gegen Kramnik. Die Live-Übertragung beginnt um 10:00 Uhr (MEZ). (wk, Foto: ChessBase)
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Die zweite Runde des Kandidatenturnieres in Khanty-Mansyisk bringt drei Sieger in vier Partien. Aronian zeigt sich nach der Auftaktniederlage gegen Anand gut erholt und besiegt Mamedyarov. Allerdings hilft ihm der Aserbeidschaner nicht unwesentlich, indem er sich bereits in der Eröffnung die Dame fangen lässt. Übersehen passieren halt auch auf höchstem Niveau. Peter Svidler besiegt mit eindrucksvollem Spiel seinen russischen Landsmann Dmitry Andreikin. Hier verlief die Eröffnung für Andreikin durchaus positiv und Svidler muss in der Pressekonferenz eingestehen überrascht worden zu sein und keinen Vorteil mit Weiß erzielt zu haben. Eine Eröffnungsbombe, die er bereits für das Kandidatenturnier des Vorjahres vorbereitet hatte, zündete Kramnik in einem angenommenen Damengambit gegen Karjakin mit dem neuen Zug "9.a3". Karjakin wählt die prinzipielle Fortsetzung wird dafür aber von Kramnik sehenswert bestraft. Ein Qualitätsopfer stellt Karjakin Probleme, die er in Zeitnot nicht mehr lösen kann. Anand zeigt sich mit Schwarz gegen Topalov erneut gut vorbereitet. Der Bulgare wählt nach einem Bauerngewinn in der Eröffnung den sicheren Weg, Anand hat aber kein Problem in ein Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern am Königsflügel abzuwickeln, das er überzeugend Remis hält. In der Tabelle führen damit Anand, Kramnik und Svidler mit je 1,5 Punkten. Die dritte Runde folgt heute ab 10:00 Uhr (MEZ), morgen ist der erste Ruhetag. (wk)
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Die EM in Yerevan endet für die vier österreichischen Kaderspieler versöhnlich. Sie erzielen in den letzten vier Runden 13 Punkte aus 16 Partien und erspielen mit diesem guten Finale noch Plätze vor ihrer Einstufung in der Setzliste. Ragger gewinnt mit Schwarz eine slawische Abtauschvariante gegen den Armenier Ahot Nadanian, holt 7 Punkte und Rang 42. Am Ende fehlt nur ein halber Punkt auf die World Cup Qualifikation. Da schmerzt die Auftaktniederlage umso mehr. Allerdings gibt es 2015 noch eine zweite Chance um zum dritten Mal in Folge beim World Cup dabei zu sein. Peter Schreiner spielt nach einem schlechten Start mit 1,5/5 mit 5/6 eine überzeugende zweite Turnierhälfte mit drei Siegen in Serie am Ende. Schade, dass das Turnier jetzt vorbei ist. Schreiner blegt Rang 79, das ist 57 Plätze vor seiner Einstufung. Die Performance ist aber geringfügig unter der Erwartung. Robert Kreisl trifft seine Eloleistung fast punktgenau und landet mit 6 Punkten auf Rang 105. Mario Schachinger findet sich mit 5,5 Zählern auf Rang 116 und ist nominell der schwächste Österreicher, in Wahrheit aber mit eine Eloleistung von 2507 nach Ragger der Zweitbeste. Er gewinnt zudem 15 Elopunkte. So bleibt ein positiver Abschluss dieser EM. Die Österreicher zeigten Moral und Kampfkraft und konnten den überwiegend schlechten Start noch kompensieren. Neuer Europameister ist nach einem Remis gegen Navara der Russe Alexander Motylev, die Nummer 33 des Turniers. Die Silbermedaille geht an den Spanier David Anton Guijarro, er war lediglich die Nummer 99 (!!) der Setzliste, Bronze an einen weiteren Russen, Vladimier Federosov (48. Startrang). In den ersten Zehn landet mit Pavel Eljanov nur ein einziger Top-10 Spieler, in den erste Dreißig sind es auch nur drei. Die ersten 23 Spieler qualizierten sich für den World Cup. Aus dem Westen sind mit Sensationsmann Anton Guijarro und dem Franzosen Laurent Fressinet nur zwei dabei. Ragger ist bereits fünftbester Westler... (wk, Foto: Turnierseite)
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Auftakt in die zweite Hälfte. Nächstes Wochenende (21. Bis 23. März) wird in St. Veit an der Glan die Blumenhalle wieder Austragungsort der Bundesliga B Mitte sein. Mit Spannung wird erwartet, ob das Gastgeber-Bundesland die Spitzengruppe, die vorwiegend in oberösterreichischer und steiermärkischer Hand derzeit ist, durchbrechen kann. Ob jemand den Neueinsteiger Grieskirchen vom „Halbzeit-Thron“ stoßen kann wird sich ebenfalls weisen. Der Vorsitzenden der Bundesliga B-Mitte, Franz Krassnitzer, wird als Ordnungshüter fungieren und erwartet sich spannende Partien mit viel Kampfgeist. Rundenberichte folgen. (wk, Text: Margit Almert)
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Turnierseite: 2. BL-Mitte
Ex-Weltmeister Vishy Anand startet mit einem Sieg gegen Levon Aronian in das Kandidatenturnier und zeigt gleich zum Auftakt, dass trotz schlechterer Ergebnisse in der Vergangenheit wieder mit ihm zu rechnen ist. In einem Spanier opfert Elofavorit Aronian einen Bauern, den Anand aber gleich wieder zurück gibt um sich das Läuferpaar in einer offenen Stellung zu sichern. Aronian spürt die kommende Gefahr zu wenig und sieht sich bald mit Problemen konfroniert, die er nicht mehr lösen kann. In allen anderen Partien gibt es zum Auftakt Remisen. Karjakin und Svidller wiederholen in unklarer Stellung die Züge. Dmitry und Kramnik landen nach einem taktischen Schlagabtausch in einem ausgeglichenen Turmendspiel und Topalov kann eine aufkeimende Initiative von Mamedyaro zeitgerecht stoppen. Die zweite Runde folgt heute um 10:00 Uhr (MEZ). Auf der Turnierseite werden alle Partien live übertragen und kommentiert, zudem kommen die Spieler nach der Partie zu einer Pressekonferenz. (wk)
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Der Russe Alexander Motylev braucht heute noch ein Remis in der Schlussrunde gegen David Navara um sich den Titel des Europameisters zu sichern. Nach seinem gestrigen siebenten Sieg führt er mit 8,5 Punkten aus 10 Partien und einem Vorsprung von einem Punkt auf Fedoseev (RUS), Solak (TUR), Navara (CZE), Saric (CRO) und Lysyi (RUS). Österreichs Kaderspieler holten gestern drei Siege und ein Remis. Markus Ragger feiert gegen Andrey Stukopin (RUS, 2544) einen Blitzsieg und weist eindrucksvoll nach, dass Albins-Gegengambit gegen einen gut vorbereiteten Weltklassespieler keine gute Idee ist. Mario Schachinger gewinnt gegen Maria Kursova (ARM, 2326), Peter Schreiner ist mit Schwarz gegen Giorgi Sibashvili (GEO, 2239) erfolgreich. Robert Kreisl remisiert als Nachziehender gegen Norayr Torosyan (ARM, 2216). Heute spielt Schreiner gegen Brunello (ITA, 2593) und Schachinger mit Schwarz gegen Philipp Schlosser (GER, 2612), der als Spieler von Meister Jenbach in Österreich gut bekannt ist. Ragger und Kreisl haben eloschwächere Gegner zugelost bekommen. Die Schlussrunde beginnt heute bereits um 14:00 Uhr Ortszeit (11:00 MEZ). (wk, Foto: Turnierseite)
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Heute beginnt in Khanty-Mansyisk das Kandidatenturnier der FIDE in dem der Herausforderer für Weltmeister Magnus Carlsen ermittelt werden wird. Die Wetmeisterschaft ist für den November geplant. Teilnehmer des Turnieres sind der Elofavorit Levon Aronian (aktuelle Nummer 2 der Weltrangliste), die Ex-Weltmeister Vladimir Kramnik und Vishy Anand, der zweifache WM-Herausforder Veselin Topalov sowie Sergey Karjakin, Peter Svidler, Shakriyar Mamedyarov und Dmitry Andreikin, die sich allesamt über Weltrangliste, WM, Grand Prix und World Cup qualifziert haben. Einzig Svidler hat den Freiplatz des Veranstalters bekommen. Zum Auftakt spielen heute ab 15:00 Uhr Ortszeit (10:00 MEZ) Andreikin gegen Kramnik, Karjakin gegen Svidler, Mamedyarov gegen Topalov und Anand gegen Aronian. Auf der Turnierseite wird es eine Live-Übertragung und Live-Kommentare geben. Das gleiche Angebot wird ChessBase auf seinem Server www.schach.de machen. (wk)
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Einen versöhnlichen EM-Dienstag gibt es heute für die Österreicher. Robert Kreisl gewinnt mit Schwarz gegen den Armenier Haik Vardanian und liegt nun ebenso bei 50% der möglichen Punkte wie Mario Schachinger, der mit Weiß gegen David Karatorossian, einen weiteren Armenier, gewinnt. Remisen gibt es für Markus Ragger und Peter Schreiner. Schreiner kommt mit Schwarz gegen einen dritten Armenier in der heutigen rot-weiß-roten Gegnerschaft zur Punkteteilung. Ragger bemüht sich in einer Live-Partie gegen den Georgier Luka Paichadze um den ganzen Punkt. Ragger schnappt sich zwar einen Bauern, das Turmendspiel mit mit einem freien a-Bauer ist aber theoretisch Remis und nicht zu gewinnen. Zur erhofften World Cup Quallifikation braucht es jetzt ein Wunder in Form von drei Siegen in Serie. Morgen am Mittwoch spielt Ragger gegen Giga Quparadze (2507) und damit erneut gegen einen Georgier. Schachinger hat ebenfalls mit Schwarz den Bulgaren Vladislav Kovalev (2548) zum Gegner. Kreisl und Schreiner spielen gegen Giorgi Sibashvili (GEO, 2239) und Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2322). Alexander Motylev baut heute mit einem Sieg gegen Pavel Eljanov seine Führung auf einen ganzen Punkt aus, da die unmittelbaren Verfolger bereits den Remismodus eingeschaltet haben. Einen Punkt hinter dem souveränen Führenden folgen jetzt bereits 13 Spieler mit jeweils sechs Punkten. (wk, Foto: Turnierseite)
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Einen schwarzen Montag erleiden die Österreicher nach dem sonntäglichen Ruhetag bei der Europameisterschaft in Yerevan. Einzig Peter Schreiner gelingt mit einem Remis gegen den Russen Dmitry Rozhko (2335) ein zählbarer Erfolg. Markus Ragger muss mit einer Schwarzniederlage gegen den jungen Spanier Guijarro David Anton (2559) einen herben Rückschlag im Kampf um ein World Cup Ticket hinnehmen. Dabei kommt Ragger gut aus der Eröffnung und findet lange die besten Züge. In aufkeimender Zeitnot büßt Ragger seinen klaren Vorteil wieder ein und macht ausgerechnet im 41. Zug einen Fehler, der einen Bauern kostet. Das resultierende Enspiel ist für den Österreicher nicht ganz ohne Chancen, letztlich gelingt es ihm aber nicht den rettenden Remishafen zu erreichen. Robert Kreisl ist nach Schreiner bereits der zweite Österreicher, der die Stärke von Anton Korobov (UKR, 2719) anerkennen muss. Mario Schachinger verliert mit Schwarz gegen die starke georgische Großmeisterin Nana Dzagnidze. Heute trifft Ragger auf Luka Paichadze (GEO, 2529). Schreiner, Kreisl und Schachinger treffen auf armenische Gegner. In der Tabelle führt weiter der Russe Alexander Motylev mit 6 Punkten vor sechs weiteren Spielern mit 5,5 Zählern. Unter den ersten 15 sind 8 Russen. (wk, Foto: Turnierseite)
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