Das traditionelle Open in Gibraltar muss heuer erneut pausieren. Eine Schachveranstaltung bietet der Veranstalter mit einem "battle of sexes" aber dennoch. In einem Turnier nach Scheveninger System treffen zehn Frauen auf zehn Männer wobei die Elozahlen der Teams etwa ausgeglichen sind und jede Spielerin des Frauenteams gegen jeden Spieler des Männerteams antreten wird. Die alte Garnisionsbibliothek von Gibraltar bietet ein eindrucksvolles Ambiente.
Die ersten beiden Runden dieses Kampfes der Geschlechter werden von den Frauen überraschend klar dominiert. Schreibt man den 6,5:3,5 Erfolg in der ersten Runde noch der Farbverteilung zu, alle Spieler eines Teams haben die gleiche Farbe, gelingt den Frauem mit den schwarzen Steinen spielend in der zweiten Runde ebenfalls ein 6,5:3,5 Erfolg.
Die Runden beginnen jeweils um 15:00 Uhr MEZ. Am Samstag, dem 29. Jänner ist ein Ruhetag. Die Partien werden auf der Turnierseite live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen gewinnt die Schlagerpartie zwischen den beiden Führenden in der 9. Runde des Tata Steel in Wijk aan Zee gegen Shakhriyar Mamedyarov und übernimmt die alleinige Führung übernommen. Anish Giri ist nach einem Sieg gegen Sam Shankland mit einem halben Punkt Rückstand der erste Verfolger des Weltmeisters. Siege feiern in dieser Runde auch noch Fabiano Caruana gegen Nils Grandelius und Sergey Karjakin gegen Rameshbabu Praggnanandhaa.
Der Mann der Stunde ist aber der Iraner Arjun Erigaise. Er dominiert im "Challengers" mit acht Punkten aus neun Partien und hat bereits zwei Punkte Vorsprung auf Nguyen und Jumabayev. Zudem ist seine erzielte Performance von 2902 noch einen Tick besser als die 2885 von Carlsen im "Masters".
Die 10. Runde beginnt heute um 14:00 Uhr. Nach einem Ruhetag am Donnerstag folgen von Freitag bis Sonntag die drei finalen Runden. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Live Übertragung bei Chess24
Lienz war Austragungsort der 3. und 4. Runde der österr. Frauenbundesliga. Die derzeitigen Covid-19-Bestimmungen zeigten auch Auswirkungen auf dieses Schachereignis: Zuseher waren nicht gestattet, der Spielsaalzutritt war mit max. 50 Personen beschränkt. Interessierte Zuseher wurden aber durch eine einwandfreie Live-Übertragung - auch auf chess24.com - entschädigt.
Corona hatte aber auch Auswirkungen auf das Feld der Teilnehmerinnen. So hatte die Mannschaft Schach ohne Grenzen bereits im Vorfeld abgesagt, darüber hinaus konnte Tabellenführer ASVÖ Pamhagen nur mit drei Spielerinnen anreisen.
Zum Sportlichen: ASVÖ Pamhagen konnte trotzdem mit 2 Siegen die Tabellenführung behaupten, SV Wulkaprodersdorf profitierte durch 4 Kontumazpunkte und liegt nun an der zweiten Stelle. In die Kategorie mit 2 Siegen reihte sich noch SK Erste Bank Baden sowie Dolomitenbank Lienz. Die Gastgeberinnen konnten sich auch mit 2 Siegen aus 2 Partien auf den vorderen Plätzen festsetzten. Auf den Brettern 2 bis 4 gaben sie überhaupt nur 2 Remisen ab. (af, Text/Bild: Georg Weiler)
Ergebnisse auf chess-results
Magnus Carlsen holte seinen zweiten Sieg beim Tata Steel Masters 2022 gegen Richard Rapport und schloss zu den Führenden Vidit Gujrathi und Shakhriyar Mamedyarov auf, die ihre Partien remis hielten. Sergey Karjakin holte gegen Jorden Van Foreest seinen ersten Sieg, während Fabiano Caruana in einer dramatischen Partie gegen Richard Rapport eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen musste.
Magnus Carlsen hat in den fünf Runden davor trotz zahlreicher Chancen nur einen Sieg gegen Anish Giri verbuchen können. In der sechsten Runde wählt Carlsen in der Katalanischen Eröffnung den seltenen Zug 7.Be3 (wahrscheinlich eine Vorbereitung auf den Titelkampf gegen Nepomniachtchi), aber Richard Rapport fand eine logische Folge, um eine fast ausgeglichene Stellung zu erreichen. Nachdem der Weltmeister den a7-Bauern angegriffen hatte, schlug der ungarische GM im Zentrum zu und schnappte sich im Gegenzug Weißes d4. Es scheint, dass Richard nicht alle Konsequenzen richtig kalkuliert hat, denn er scheiterte fast sofort mit 20...Qe7? (er übersah die sehr starke Fortsetzung 20...Ne5 mit der Idee 21.Qxd4 Bxa3!) und gab dann einfach einen Bauern auf. Der Rest war ein Kinderspiel für Magnus, der seinen Materialvorteil geschickt verwertete.
Fabiano Caruana stellt in spannender und unklarer Stellung gegen Anish Giri ausgerechnet im 40. Zug eine Qualität ein und muss nach fünf Remisen eine erste Niederlage einstecken. Giri gleicht damit seine Niederlage aus der zweiten Runde gegen Carlsen aus und hält nun bei 50%.
Ein erster Sieg gelingt Sergey Karjakin gegen Vorjahressieger Jorden Van Foreest. Alle anderen Partien der sechsten Runde enden mit Remisen.
Im Challengers führt der Inder Arjun Erigaisi überlegen mit 5,5 Punkten vor dem Tschechen Thai Dai Van Guyen und dem Kasaken Rinat Jumabayev. Beide haben mit vier Zählern bereits eineinhalb Punkte Rückstand. Dem Sieger des Challengers winkt ein Platz im Masters 2023.
Die 7. Runde startet heute um 14:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Live Übertragung bei Chess24
Der Startschuss zur dritten Runde der österreichischen Frauenbundesliga fällt morgen Samstag um 16:00 Uhr im Kolpinghaus in Lienz. Neun Viererteams – Schach ohne Grenzen hat seine Teilnahme coronabedingt abgesagt – kämpfen um die Vormachtstellung in Österreichs Damenschach. Spannend werden diese beiden Runden allemal, trifft doch der Tabellenführer ASVÖ Pamhangen auf den Zweit- und Drittplatzierten, nämlich auf SK Dornbirn und SV -Grafik & Druck Knapp- St.Veit/Glan.
Großer Wert wird auf die Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen gelegt. Es gilt generelle Maskenpflicht, ausgenommen beim Spiel am Schachbrett. Darüber hinaus wurde verfügt, dass nur max. 50 Personen im Spielsaal sein dürfen, dies bedeutet im Klartext, dass keine Zuschauer genehmigt sind. Ein kleiner Trost für Interessierte: Die Partien werden live im Internet übertragen, abrufbar über die Seite des Schachklubs Dolomitenbank Lienz (www.schachklub-lienz.at). (af, Text: Georg Weiler)
Ergebnisse bei chess-results
Zu den Livepartien (SA ab 16:00 Uhr, SO ab 10:00 Uhr)
Der 1. Österreichische Schul- und Breitenschachkongress soll eine Plattform für alle Personen sein, die sich für Schachunterricht interessieren. Die Schachdidaktik wird im Vordergrund stehen. Lehrende verschiedener Schultypen, Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen, sowie Ehrenamtliche bekommen Grundlegendes vermittelt, um Kinder, Jugendliche und AnfängerInnen an dieses wunderbare Spiel heranzuführen. Dafür werden parallel zwei verschiedene Programme angeboten:
1. Die Ausbildung zum/zur Österreichischen SchachlehrerIn
Der Ö-Schachlehrer ist eine neue Ausbildung des ÖSB, erstellt von Boris Bruhn, Katharina Riegler und Hans-Jürgen Koller. In diesem Kurs werden die Grundlagen der Schachdidaktik für Anfängerinnen und Anfänger vermittelt. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!
2. Vortragsreihe / Workshops
Die Vorträge und Workshops in dieser Reihe werden von Expertinnen und Experten aus OÖ, Salzburg und Wien geleitet. Hierbei sollen in verschiedenen Bereichen im Schul- und Breitenschach neue Impulse gesetzt werden.
Zum Beispiel wird besprochen, wie man Schülerinnen und Schüler in der Schule für das Spiel begeistern kann, Schach mit anderen Sportarten verbinden kann oder wie aus einem kleinen Schachverein ein Vorzeigeprojekt wird!
Weitere Informationen findet man in der Ausschreibung und erhält man bei Manuel Holzer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder Hans-Jürgen Koller (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Termin/Ort: 18.-20. März 2022 im Gymnasium Zell
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Werte Fernschachfreunde, der Fernschach Newsletter 27 ist fertig und steht zum Lesen am Bildschirm oder als Download bereit. Berichte über das nationale und internationale Fernschach mit österreichischer Beteiligung erwarten sie auf 65 Seiten.
Wie bereits gewohnt gibt es die aktuellen Elozahlen vom 1. Jänner 2022. Wir berichten über die Österreichische Fernschachmeisterschaft, in der die letzten laufenden Partien über den Titel entscheiden werden.
Der derzeit führende IM Wilfried Spiegel hat uns eine kommentierte Partie aus der Fernschach-Meisterschaft zur Verfügung gestellt.
Wir berichten über das Finale der 72. Europameisterschaft, in dem der Sieg eines Österreichers bereits feststeht. Auch im Finale der 31. Fernschach-Weltmeisterschaft liegt ein Österreicher in Führung.
Eine weitere Überraschung bahnt sich im Finale der 21. Fernschach-Olympiade an. Die Österreichische Mannschaft befindet sich derzeit auf Kurs zur Silber- oder Bronzemedaiile.
In der Rubrik „Kleine Regelkunde“ werden Neuerungen beim Turnierbeginn, sowie Wissenswertes über Remisgebote, Streichung aus der Liste aktiver Spieler und die Totmann-Verteidigung besprochen.
Wir wünschen unseren Lesern viel Spaß beim Lesen! (RV)
Download Newsletter 27
Das Tata Steel 2022 findet vom 15. bis 30. Jänner in Wijk aan Zee statt. Ruhetage sind am 19., 24., und 27. Jänner. Gespielt werden mit einem Masters und einem Challengers zwei Turniere. Das Open muss wie schon 2021 wegen der Pandemie erneut pausieren.
Im Masters geht Weltmeister Magnus Carlsen auf Jagd nach seinem 8. Titel. Die Konkurrenz wird es ihm aber nicht leicht machen. Am Start sind neben Carlsen: Fabiano Caruana, Anish Giri, Shakhryar Mamedyarov, Richard Rapport, Jan-Krzysztof Duda, Sergey Karjakin, Vidit Gujrathi, Daniil Dubov, Andrey Esipenko, Sam Shankland, Jorden van Foreest, Nils Grandelius und Praggnanandhaa.
Das Dreamteam Peter Svidler und Jan Gustafsson ist zurück, um das Turnier im Englischen Stream auf chess24 zu kommentieren. Spielbeginn ist jeweils um 14:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Live Übertragung bei Chess24
Die Jugend-Blitzschach-Europameisterschaft 2021 fand vom 29. bis 30. Dezember in Novi Sad, Serbien, statt. Mehr als 400 Kinder aus 29 europäischen Föderationen nahmen daran teil. Die Veranstaltung wurde in 6 Alterskategorien ausgetragen: U8, U10, U12, U14, U16 und U18, offene und weibliche Sektion getrennt, in 9 Doppelrunden, Schweizer System.
Im Gegensatz zum so erfolgreichen Rapid-Bewerb gibt es diesmal für Österreich keine Medaille, aber wieder 10 Plätze in den Top-10: Lukas Dotzer (5., U-12), Paul Pilshofer (5., U-14), Konstantin Peyrer (6. U-18), Daniel Kristoferitsch (6., U-16), Marc Morgunov (7., U-16) und Katharina Katter (10., G U-16).
In den Rapid Team Bewerben gab es zuvor jeweils 6. Plätz für Österreich in den Bewerben U-18 und U-14. Im U-18 Bewerb spielten Morgunov, Peyrer, Kristoferitsch und Nguyen, im U-14 Bewerb Pilshofer, Dotzer, Balint und Gschiel. (wk, Foto: Turnierseite)
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Ergebnisse bei Chess-Results: Blitz, Rapid, Team U-18, Team U-14
Der Franzose besiegte im Tiebreak den Lokalmatador Jan-Krzysztof Duda mit 2:1. Bei den Frauen gewann Bibisara Assaubayeva - das 17-jährige Wunderkind aus Kasachstan - spektakulär die Blitzschach-Weltmeisterschaft der Frauen und sicherte sich den Titel bereits eine Runde vor Schluss.
In der offenen Klasse wurden am 28. und 29. Dezember insgesamt 21 Runden ausgetragen, 12 davon am ersten Spieltag. Dieser Tag wurde ganz klar von Levon Aronian dominiert. Er holt 10 von 12 möglichen Punkten, hält die alleinige Führung und geht als Favorit in den zweiten Spieltag, insbesondere da sein Vorsprung auf die Top-Favoriten wie Carlsen, Nepomiachtchi, Nakamura oder Duda bereits eineinhalb Punkte beträgt.
Am zweiten Spieltag hält er die Führung bis zur insgesamt 16. Runde, bricht dann aber völlig ein. In den verbleibenden fünf Runden gelingt ihm nur noch ein Sieg. Aronian fällt aus den Medaillenrängen und wird "nur" Fünfter.
Ein rabenschwarzes Turnier erwischen für ihre Verhältnisse Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura. Carlsen startet mit vier Siegen gut, gibt dann aber am ersten Tag 3,5 Punkte ab. Er kämpft sich am zweiten Spieltag noch einmal an die Spitze heran, bevor zwei Niederlagen gegen Giri und Grischuk das Projekt Titelverteidigung endgültig beenden.
Der Rückfall von Aronian führt zu einem dramatischen Finale. Aronian, Dubov, Artemiev, Duda, Vachier-Lagrave und Firouzja gehen mit jeweils 14 Punkten in die Schlussrunde. Carlsen folgt immer noch mit 13,5 Punkten, verliert aber die Schlagerpartie gegen Maxime Vachier-Lagrave. Duda und Firouzja gewinnen gegen Artemiev bzw. Aronian und schließen mit 15 Punkten zu MVL auf. Den Stichkampf um den Titel dürfen aber nur Vachier-Lagrave und Duda spielen, da sie eine bessere Zweitwertung als Firouzja haben. Im Tie-Break enden die ersten beiden Partien mit Remis. Die entscheidende Armageddon Partie gewinnt Vachier-Lagrave und holt damit seinen ersten WM-Titel.
Felix Blohberger und Valentin Dragnev gelingen jeweils beachtliche neun Punkte und Ergebnisse über ihrer Erwartung.
In der Frauen Blitz WM überrascht die 17-jährige Bibisara Assaubayeva aus Kasachstan. Sie gewinnt mit 14 Punkten überlegen vor Alexandra Kosteniuk (12,5) und Valentina Gunina (12). Polina Shuvalova verpasst Bronze nur wegen der schlechteren Zweitwertung. (wk, Foto: FIDE)
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