Vier Runden sind in London gespielt. Siege sind bisher trotz spannender Partien Mangelware. In der zweiten Runden endeten alle fünf Partien mit einem Remis. In den anderen drei Runden gab es jeweils einen Sieger. Nach dem Auftaktsieg von Anish Giri in der Startrunde mit Schwarz gegen Topalov, ist der Bulgare in der dritten Runde erneut als Unterlegener an einer Ganzentscheidung beteiligt. Maxime Vachier-Lagrave gelingt ein Sieg mit der h3-Variante in einem Najdorf Sizilianer. Topalov kam als Führender in der Grand Tour Gesamtwertung, ist jetzt aber Schlusslicht in London. Das gibt anderen die Chance auf den Gesamtsieg. Einer der Kandidaten ist Hikaru Nakamura nach seinem gestrigen Sieg gegen Vishy Anand. Anand opfert einen Bauern für Kompensation, die nach genauem Spiel von Nakamura aber nicht für ein Unentschieden reicht. In der Tabelle führen vor der heutigen fünften Runde Vachier-Lagrave, Nakamura und Giri mit je 2,5 Punkten. Weltmeister Carlsen hat ebenso wie Grischuk, Adams und Aronian bisher alle Partien remisiert. Heute folgt die fünfte Runde bereits um 16:00 Uhr Ortszeit, das ist um 17:00 Uhr in Österreich. Eine sehenswerte Live-Übertragung mit Kommentaren von Daniel King und Jan Gustafsson gibt es auf der Turnierseite. ChessBase überträgt und kommentiert in Deutsch und Englisch auf www.schach.de. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Grand Chess Tour
Am 6. Dezember hat FIDE Präsident Kirsan Ilyumzhinov in einer rasch einberufenen Präsidiumssitzung seine Funktion vorübergehend niedergelegt. Ilyumzhinov wurde von den US Behörden mit einem Einreiseverbot belegt. Vorgeworfen werden ihm Geschäfte mit Syiren, in Regionen die vom Islamischen Staat besetzt sind. Ilyumzhinov dementiert diese Vorwürfe legt aber bis zur Klärung seine Funktion in der FIDE ruhend. Wie in den Statuten vorgesehen übernimmt für diese Zeit sein erster Stellvertreter, "Deputy Presiden" Georgios Markopoulos, die Geschäfte der FIDE. (wk) Zum offiziellen FIDE Statement...
Anish Giri ist der einzige Sieger der ersten Runde der Chess Classic in London. Giri kommt mit Schwarz nach interessanter Eröffnung gegen Topalov etwas unter Druck, zieht aber alle Register seiner Verteidigungskünste. In hochgradiger Zeitnot strebt Topalov weiter auf den ganzen Punkt, übersieht aber einen hübschen Mattangriff des Holländers. Es ist Giris dritter Sieg bei der Grand Chess Tour. Zugleich ist er ist der einzige Spieler der Tour ohne Niederlage. Weltmeister Carlsen startet mit einem sicheren Schwarzremis gegen Vachier-Lagrave. In einem Sweschnikov Sizilianer spielt der Franzose auf ein rasches Dauerschach, dem Carlsen nicht gut ausweichen konnte. Am Rande einer Niederlage steht Blitzweltmeister Alexander Grischuk gegen eine Berliner Verteidigung von Hikaru Nakamura. In einer dramatischen Zeitnotphase kann Nakamura aber nicht gewinnen und muss sich mit Zugwiederholung begnügen. Anand spielt in London gegen Michael Adams, dem einzigen Engländer im Feld, stilgerecht die englische Eröffnung. Die Partie überschreitet aber nie die Remisgrenze. Ebenfalls eine Remis liefern sich Caruana und Aronian in einem Spanier. Heute folgt die zweite Runde bereits um 14:00 Uhr Ortszeit, das ist um 15:00 Uhr in Österreich. Live-Übertragung mit Kommentaren gibt es auf der Turnierseite und bei ChessBase auf www.schach.de. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Grand Chess Tour
Heute startet um 16:00 Uhr in London die erste Runde des Chess Classic 2015. Am Start sind Weltmeister Magnus Carlsen und die versammelte Weltelite mit Caruana, Nakamura, Topalov, Grischuk, Anand, Giri, Aronian, Adams und Vachier-Lagrave. Das Turnier ist Teil der Grand Chess Tour. Den Auftakt der Miniserie hat Veselin Topalov in Stavanger gewonnen, das Norway Chess 2015. Die zweite Station, den Sinquefield Cup in St. Louis, konnte Levon Aronian vor Carlsen gewinnen. In der Gesamtwertung für Topalov nach zwei von drei Turnieren mit 17 Punkten vor Nakamura (16), Aronian (15) und Carlsen (14). Der Weltmeister braucht daher einen Turniersieg, will er noch ganz oben am Siegertreppchen stehen. Heute spielen Topalov gegen Giri, Grischuk gegen Nakamura, Vachier-Lagrave gegen Carlsen, Caruana gegen Aronian und Anand gegen Adams. Der Event wird auf der Turnierseite und bei ChessBase auf www.schach.de live übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite, Grand Chess Tour
Stark im Vormarsch sind Österreichs Schach-Frauen. In der FIDE Liste vom Dezember sind erstmals gleichzeitig fünf Spieleriinnen mit einer Elozahl über 2200 angeführt: Moser (2442), Theissl Pokorna (2347), Kopinits (2275), Exler (2237) und Newrkla (2210). In den Top-10 sind weiters Teuschler (2167), Novkovic (2159), Hiebler (2107), Trippold (2105) und Hapala (2104). In der Nationenwertung ergibt das mit einem Schnitt von 2215 den 26. Platz unter 146 Nationen. An der Spitze führt Russland vor China und Georgien. In der offenen Klasse ist Österreich angeführt von Markus Ragger mit einem Schnitt von 2498 der Top-10 Spieler am 42. Platz von 172 Nationen. Es führt auch hier Russland vor China. Dritter ist die Ukraine dicht gefolgt von den USA. In der Einzelwertung liegt Markus Ragger mit 2687 am 55. Platz. Magnus Carlsen hat Punkte verloren, ist aber mit 2834 noch immer die Nummer Eins gefolgt von Topalov (2803) sowie Anand und Kramnik (je 2796). In der Frauenwertung führt Yifan Hou mit 2683 überlegen vor Humpy Koneru (2583). Weltmeisterin Mariya Muzychuk ist mi 2561 auf den dritten Platz vorgerückt, Eva Moser ist am 42. Platz weiter in den Top-50 gereiht. (wk) FIDE Elozahlen
In der 2. Bundesliga Ost standen an diesem Wochenende die Runden drei und vier an. Pamhagen behält mit einem 4,5:1,5 Sieg gegen Baden und einem 3:3 gegen Nickelsdorf die Tabellenführung. Tschaturanga kommt mit einem 5:1 gegen Stockerau und einem 4:2 gegen Donaustadt um einen Punkt näher. Zwei Siege gelingen auch Pressbaum/E. gegen Austria und Mattersburg. In der Tabelle folgen Hietzing, Nickelsdorf und Mattersburg mit zwei Punkten Rückstand auf Pamhagen und einen auf Tschaturanga. Stockerau ist als einziger Verein noch punktelos am Tabellenende. In der 2. Bundesliga West ist Bregenz weiter souverän. Die Vorarlberger feiern gegen Schwarzach (4:2) und SIR (4,5:1,5) die Siege vier und fünf und strahlen ohne Punkteverlust von der Tabellenspitze. Erste Verfolger sind Kufstein/Wörgl und SIR mit zwei Punkten Rückstand, gefolgt von Dornbirn, Zillertal und Rochade Rum. Am Tabellenende liegen ASK Salzburg und Pradl mit je einem Punkt aus dem direkten Duell in der vierten Runde. (wk) Turnierseiten: 2.BL-Ost, 2.BL-West Ergebnisse bei Chess-Results: 2.BL-Ost, 2.BL-West
Der Österreichische Schachbund ist seit 2006 offizielles Mitglied der Österreichischen Bundessportorganisation. Zum 10-Jahres Jubiläum konnte dank einer Sonderförderung des Bundes-Sport-Förder-Fonds ein Fernsehbericht produziert werden. (wk)
Die Österreichischen Jugendmeisterschaften 2015 bringen ein tolles Finale mit den Disziplinen im Schnellschach und Blitzschach. Über 130 Mädchen und Burschen demonstrierten ihr hohes Können. Zahlreiche mitgereiste Fans waren als Daumendrücker dabei. Die Meisterschaften waren vom Kärntner Schachpräsidenten, Fritz Knapp, hervorragend organisiert, so hatte das Schiedsrichterteam rund um IA Franz Kraßnitzer wenig Sorgen. Gespielt wurde im Fuchspalast, wo auch neben dem Blumenhotel alle zur Zufriedenheit logierten.
Die neuen MeisterInnen sind: Schnellschach: MU8 Katter Marlene (St), MU10 Katter Katharina (St), MU12 Mörwald Magdalena (S), MU14 Konecny Sophie (W), MU16 Schloffer Jasmin-Denise (St), MU18 Hiebler Laura (K), BU8 Georgiev Daniel (W), BU10 Morgunov Marc (W), Horvath Dominik (B), Blohberger Felix (W), FM Dragnev Valentin (W) und Hofer Emilian (V). Blitzschach: MU8 Katter Marlene (St), MU10 Katter Katharina (St), MU12 Zhbanova Angelina (T), MU14 Lymysalo Venla (St), MU16 Schloffer Jasmin-Denise (St), MU18 Trippold Denise (NÖ), BU8 Maiberg Leon (St), BU10 Morgunov Marc (W), BU12 Horvath Dominik (B), BU14 Leisch Lukas (OÖ), BU16 FM Dragnev Valentin (W) + BU18 FM Huber Martin (St).
Im Medaillenspiegel dominieren weiter Wien und die Steiermark. Beide Bundesländer holen jeweils 10 Medaillen im Schnellschach (inkl. BLMM) und 11 Medaillen im Blitzschach. Im Schnellschach gewinnt Wien mit 5 Goldmedaillen, im Blitzschach die Steiermark mit 6 Goldmedaillen. Das Burgenland wird in beiden Disziplinen Dritter. Alle Bundesländer gewinnen zumindest eine Medaille. In der Gesamtwertung aller Jugendbewerbe hat Wien mit 34 Medaillen, davon 12 Goldmedaillen, die Nase knapp vor der Steiermark mit 31 Medaillen (11 x Gold). Burgenland ist mit 10 Medaillen (5 x Gold) sicher am dritten Platz. Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich erobern je 7 Medaillen, Vorarlberg und Salzburg je 6. Nur Kärnten muss sich mit zwei Medaillen zufrieden geben. (wk)
Österreichs Frauen sind die Sensation der Team Europameisterschaft in Reykjavik. Dem 2,5:1,5 Sieg gegen Armenien folgt heute eine 2:2 Punkteteilung gegen Georgien, die Nummer Eins der Setzliste. Anna-Christina Kopinits krönt ihre starke Leistung bei der EM mit einem Sieg gegen Meri Arabidze (2408) und schafft zugleich eine Norm für Titel einer Großmeisterin. Veronika Exler steht ihr kaum nach und hält mit Schwarz gegen Nino Batsiashvili (2509) remis. Das ist eine WIM-Norm! Nach einer Niederlage von Katharina Newrkla gegen Lela Javakhishvili (2479) sichert Regina Theissl Pokorna mit einem Remis gegen Bela Khotenashvili die Punkteteilung. Das bedeutet in der Endtabelle den 9. Platz für die von Harald Schneider-Zinner gecoachten Österreicherinnen, punktegleich mit den viertplatzierten Polinnen sowie Frankreich, Deutschland, Ungarn und Italien. Es ist das historisch beste Ergebnis seit Bestehen der Team-EM. Das Herrenteam gewinnt dank eines Sieges von Markus Ragger gegen die Faröer Inseln mit 2,5:1,5. Unterm Strich ist das der 28. Platz, für die auf Rang 26 gesetzten Österreicher. Erfreulich ist vor allem die Leistung von Georg Fröwis mit einer Performance von 2577. Der neue Europameister ist Russland. Die russischen Herren gewinnen vor Armenien und Ungarn, die Frauen vor der Ukraine und Georgien. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Ergebnisse bei Chess-Results
Österreichs Frauen krönen ihre gute Leistung bei der Team EM in Reykjavik in der achten Runde mit einem sensationellen 2,5:1,5 Sieg gegen Armenien, die Nummer Sechs der Setzliste. Zwar geht Armenien durch einen Sieg von Mkrtchian (2439) gegen Newrkla mit 1:0 in Führung, aber Veronika Exler gleicht mit einem überzeugenden Sieg gegen Lilit Galojan (2298) rasch aus. Am Spitzenbrett überspielt Regina Theissl-Pokorna die routinierte Armenierin Elina Danielian und vollendet nach überstandener Zeitnotphase ihren Königsangriff. Anna-Christina Kopinits kämpft in der längsten Partie des Tages gegen Maria Kursova in einem Endspiel mit einem Bauern weniger erfolgreich ums Remis und sichert die Sensation, den 2,5:1,5 Sieg. Vor der heutigen Schlussrunde liegt Österreich, nur als Nummer 19 von 30 Mannschaften gesetzt, am 7. Rang und trifft heute auf die Nummer Eins der Setzliste, Georgien. Russland, Georgien und die Ukraine kämpfen noch um den Sieg, wobei die Russinnen mit zwei Punkten Vorsprung auf Deutschand treffen. Österreichs Herren kommen hingegen bei dieser EM nicht so richtig in Fahrt. Das Match gegen Montenegro geht mit 1:3 verloren. Ragger und Schachinger verlieren ihre Schwarzpartien, Shengelia und Fröwis remisieren. Georg Fröwis verliert trotz seiner hervorragenden Leistung die Chance auf eine GM-Norm. Der heutige Gegner Faröer Inseln hat keinen GM in seinem Team. Damit fehlt der notwendige dritte Titelträger. An der Spitze verpassen die Russen gestern mit einem 2:2 gegen Armenien die vorzeitige Entscheidung. Ungarn hat heute im direkten Duell noch die Chance mit einem Sieg zu Russland aufzuschließen. Dann müsste die Zweitwertung entscheiden. Die Live-Übertragung startet auf der Turnierseite und bei ChessBase heute schon ab 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite) Turnierseite Ergebnisse bei Chess-Results