Der Mitropa Cup im slowakischen Trenčín geht in seine entscheidende Phase. Nach sieben gespielten Runden liegt das österreichische Herrenteam auf Rang 7, während das Damenteam mit zwei wichtigen Siegen neue Hoffnung schöpfen konnte. Besonders hervorzuheben sind die konstant starken Einzelleistungen von Lukas Dotzer und Emilia Deak-Sala.
Rückschläge für das Herrenteam
In Runde 5 musste sich das Herrenteam deutlich mit 1:3 gegen Ungarn geschlagen geben. Erneut war es Lukas Dotzer, der den einzigen Punkt für Österreich sicherte.
Ab Runde 6 kam Verstärkung ins Team: Großmeister Felix Blohberger feierte sein Debüt gegen IM Martin Jablonicky. Nach einer verpassten Gewinnchance endete die Partie remis. Dotzer überzeugte erneut und feierte seinen fünften Sieg in Folge. Dennoch ging das Match mit 1,5:2,5 verloren – durch unglückliche Einsteller von Baidetskiy und Balint.
In Runde 7 gelang ein achtbares 2:2 gegen Italien. Valentin Peyrer brachte das Team mit einem Sieg über GM Sabino Brunello in Führung. Blohberger erarbeitete sich gegen GM Francesco Sonis eine vorteilhafte Stellung, konnte diese jedoch nicht verwerten. Baidetskiy unterlag GM Luca Moroni, sodass die Entscheidung an Brett 4 fiel. Dort konnte Dotzer seinen Mehrbauern im Turmendspiel trotz starker Verteidigung des Gegners nicht zum Sieg führen – ein Mannschaftspunkt war gesichert, mehr aber nicht.
Nach sieben Runden hält das Herrenteam bei sechs Punkten und rangiert auf Platz 7. In der heutigen achten Runde wartet mit Slowakei I ein besonders harter Gegner: Das Heimteam teilt sich mit Deutschland die Tabellenführung (jeweils 10 Punkte), dicht gefolgt von Tschechien mit 9 Zählern.
Lukas Dotzer bleibt die herausragende Figur im österreichischen Team: Nach einer Auftaktniederlage gewann er fünf Partien in Folge und hält nun bei 5,5 Punkten aus 7 Partien – mit einer Eloperformance von 2622. Eine Großmeisternorm ist allerdings aufgrund mangelnder GM-Gegner nicht möglich.
Damenteam: Zwei Siege, dann klare Niederlage gegen Italien
Nach vier sieglosen Runden gelang dem österreichischen Frauenteam in Runde 5 der Befreiungsschlag: Gegen die favorisierten Ungarinnen setzte man sich mit 2,5:1,5 durch. Elisabeth Hapala brachte das Team mit einem druckvollen Angriff in Führung, Emilia Deak-Sala gewann erneut souverän, und Annika Fröwis steuerte ein wichtiges Remis bei. Die Niederlage von Katharina Katter blieb ohne Einfluss auf den Mannschaftserfolg.
In Runde 6 folgte der zweite Streich: Gegen Kroatien siegten Deak-Sala und Katter, Hapala sicherte mit einem Remis den Gesamterfolg.
Runde 7 brachte eine deutliche 0:4-Niederlage gegen die stark besetzten Italienerinnen, die mit den drei Internationalen Meisterinnen Marina Brunello, Olga Zimina und Elena Sedina antraten. Auch Deak-Sala musste sich diesmal – gegen WIM Tea Gueci – geschlagen geben.
Trotz dieser Niederlage bleibt ihre Gesamtbilanz beeindruckend: Mit 5,5 Punkten aus 7 Partien und einer Eloperformance von 2298 zählt Emilia Deak-Sala aktuell zu den erfolgreichsten Spielerinnen des Turniers.
In der Teamwertung führen derzeit die Schweizerinnen mit 13 Mannschaftspunkten, gefolgt von Frankreich (11) und Ungarn (10). (wk, Text: Felix Blohberger, Fotos: Veranstalter)
Ergebnisse/Partien/Fotos auf Chess-Results
Live-Übertragung auf Lichess
Live-Kommentierung: Youtube, Facebook