Vachier-Lagrave schlägt Nepomniachtchi und übernimmt die Führung

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Halbzeit beim Kandidatenturier in Jekaterinburg. Der Franzose Maxime Vachier-Lagrave schlägt in der siebenten Runde den Lokalmatador Ian Nepomniachtchi und schließt in der Tabelle zu ihm auf. Vier Spieler folgem mit je einem Punkt Rückstand: Caruana, Grischuk, Wang und Giri. Der Kampf um den WM-Herausforderer von Magnus Carlsen ist vor der Rückrunde weit offen. Sechs Spieler haben weiter eine gute Chance.

Die Schlagerpartie des Tages war zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Ian Nepomniachchi. Der Russe antwortet gegen 1.e4 des Franzosen mit der französischen Winawer-Variante, die auf höchstem Niveau in jünster Vergangenheit nur selten zu sehen ist, da sie als ziemlich riskant gilt. Früher war das eine Lieblingswaffe von Viktor Kortschnoj. Vachier-Lagrave wählt die gleiche Variante mit 7.h4, die Alekseev in der dritten Runde gegen Nepomniachtchi gespielt hat, weicht aber schon im nächsten Zug davon ab und überspielt den Russen klar. Nepomniachtchi schafft es nicht seine Türme rechtzeitig zu verbinden, steht früh auf Verlust und muss schließlich im 42. Zug aufgeben. Beide haben nun 4,5 Punkte, dank des Sieges im direkten Duell führt aber der Franzose.

Eine besondere Geschichte ereignet sich zwischen Fabiano Caruana und Wang Hao. Caruana eröffnet mit 1.e4 und wird mit Russisch konfrontiert, jener Verteidigung, die ihm in den letzten zwei Jahren gute Dienste geleistet hat. Man kann ihn wohl als größten Experten dieser Eröffnung bezeichnen. Aufs Brett kommt eine Variante die Magnus Carlsen im WM-Match 2018 gegen Caruana gespielt hat. Der muss daher praktisch gegen sich selbst spielen. Wie Carlsen gelingt es ihm nicht einen weißen Vorteil nachzuweisen. Nach dem Remis sind beide mit 3,5 Punkten in der Gruppe der Verfolger.

Das Gleiche gilt für Anish Giri und Alexander Grischuk. Sie spielen eine eher selten genutzte Englische Eröffnung, die nach dem großen Esten Paul Keres benannt ist. Nach Giris 10.Se3 versinkt Grischuk eine halbe Stunde ins Grübeln. Er findet einen aktiven Plan, wieder einmal mit einem Vorstoß des h-Bauern, und erhält sogar eine leicht bessere Stellung, die er dann aber rasch zu einem Remis verflachen lässt.

Im Duell der beiden Schlusslichter kommt es zwischen Ding Liren und Kirill Alekseenko ebenfalls zu einem Remis. Ding scheint diesmal gut aus der Eröffnung zu kommen, schafft es aber nicht seinen Druck zu verstärken. Im Gegenteil nach zwei, drei Ungenauigkeiten in Serie muss er sogar ums Remis kämpfen. Nachdem Alekseenko im 26. Zug seinerseits die Chance verpasst auf Sieg zu spielen endet die Partie zur ersten Zeitkontrolle im 40. Zug mit einem Remisschluss. (wk, Presseinfo/Fotos: FIDE)

Stand nach der 7. Runde:

1-2. Maxime Vachier-Lagrave and Ian Nepomniachtchi – 4½
3-6. Fabiano Caruana, Anish Giri, Wang Hao, and Alexander Grischuk – 3½
7-8. Ding Liren and Kirill Alekseenko – 2½

Breaking News: Kandidatenturnier gestoppt
Die 8. Runde kann nicht mehr wie geplant am Donnerstag, dem 26. März ausgetragen werden. Die FIDE hat das Kandidatenturnier zur Halbzeit gestoppt und wird es mit dem obigen Stand weiterführen, sobald es die Umstände wieder erlauben. Weitere Infos siehe Meldung FIDE.